Beiträge von Placebo

    Varadinno:

    Placebo: was deine anderen Fragen angeht - was bringt dir deren Beantwortung


    Eine Antwort darauf haette mir geholfen zu evaluieren, wie "legit" und vernuenftig buddhistische Glaubenslehren sind, oder wie vermeintlich "unrealsitisch" (man macht sich etwas vor).
    Genauer moechte ich bis zur konkreten (nicht drum herum, wie das so gerne gemacht wird :grinsen: ) Beantwortung der Fragen nicht darauf eingehen, um was es mir geht, um vorab keinen Bias zu geben.


    Danach gerne.

    Placebo:
    fotost:


    Ok, mir gefällt diese 'langweilig nüchterne' Einstellung 8)


    In einem offenen Internet Forum ist man leider nur nie sicher, wer gerade mitliest,

    Mögen die Höhen überwiegen
    ! :like:


    Soweit auf jeden Fall - bin insgesamt durchaus zehr zufrieden mit dem, wie mein Leben bis dato so gelaufen ist und schaetze das Glueck, weleches ich bisher schon erleben durfte :)


    Aber in der Tat: Da es sich hier ja um ein oeffentliches Forum handelt, haette ich meinen Punkt wohl klarer machen muessen.


    Soweit auf jeden Fall - bin insgesamt durchaus zehr zufrieden mit dem, wie mein Leben bis dato so gelaufen ist und schaetze das Glueck, weleches ich bisher schon erleben durfte :)

    Hi!


    Danke schon einmal fuer die vielen Antworten.
    Es scheint so, dass ich eine falsche Vorstellung von dem hatte, was Nirvana bedeutet.
    Falls es wirklich ein bewusstloser (also Hirntod) Zustand waere, dann haette ich eben nicht verstehen koennen, dass dies das "Endziel" sein soll.
    Auch wuerde ich Menschen nicht abnhemen, dass dies fuer sie der Fall ist, wenn sie es behaupten wuerden.


    Grund: in 99%+ aller Faelle ist eben unser menschlicher Selbsterhaltungstrieb sehr stark.
    Salopp ausgedrueckt: Wir wollen leben und eben nicht "erloeschen".


    Daher:
    Bei mir klingen immer die Alarmglocken, wenn jemand beiläufig Suizid erwähnt.


    Verstaendlich, aber muss es nicht - da es mir eben genau um eine gegenteilige Richtung ging.
    Wieder salopp ausgedrueckt: Ich liebe mein leben, trotz seiner Hoehen und Tiefen (welche uebrigens biochemisch normal sind - das heisst: Mit einer gesunden Biochemie wird man sich nie IMMER up oder down fuehlen koennen, sondern es wird schwanekn - auch das macht evolutionstheoretisch Sinn) und ziehe es einem "bewusstlosem Ende" unendlich mal vor.


    Ok, und dann nochmal an Alle:
    Zu erst einmal vielen Dank fuer alle die Antworten.
    Insbesondere die Antworten von "Frueden-und-Freude" und Varadinno" scheinen sehr interessant.
    Ich werde sie mir fuer mich alle nochmals in aller Ruhe durchlesen.


    Dann also zum Abschluss:
    Meine Annahme, dass das Nirvana ein geistloser/bewusstloser endgueltiger Zustand ist (da bewusstlos, waere dies wohl genauso wie endgueltiger Tod), was also 100% inkorrekt?
    Falls dem so waere, dann wuerde mich da ehrlich gesagt erleichtern.


    Aber wieso wird dies dann auf oeffentlichen, populaeren Quellen nicht eindeutig klargestellt?
    Zb. auf Wikipedia.


    Alleine dadurch, dass nicht klar gemacht wird, dass Nirvana eben nicht das "Ende von Bewusstsein, von der eigenen Existenz ist), wie indirekt dem laienhaftem Leser suggeriert, dass es genau dies ist.
    Ich bin ja eben nicht der einzige, der diese wohl inkorrekte Annahme ueber das Nirvana hatte.


    Auch frage ich mich, wieso es von vielen Autoren nicht klargestellt wird - zb. Brad Warner sagt denk ich rel. klar, dass es eher nicht an eine Weiter-Existenz nach dem irdischem Tod glaubt.


    Ich habe mich mit paar Freunden unterhalten, die alle so wie ich zwar schon die Vorteile von einer taeglichen praktizierenden Meditation erfahren, aber viele Philosophien und Glaubensrichtungen dahinter kommen uns eher wissenschaftlich-angehauchten Laien eher sehr esoterisch vor.


    Zb. auch wieder zurueck zum Thema des Nirvanas:
    So wie viele Leute hier das Nirvana definieren wuerden (es gibt eine Existenz mit bewusster Geisteshaltung - nur eben ohne Leid, Gier, etc.) - da frage ich mich, wieso es nicht "ueberall" so definiert wird?
    Auch frage ich mich, wie es in den Anfaengen von Buddhismus definiert wurde?
    Falls zb. nicht offiziell belegt ist, dass bereits alte Quellen es so definiert haben, so wie ihr,
    dann wuerde mir mein innerer wissenschaftlich-angehauchter Kritiker (ich studiere Physik und wir versuchen immer erstmal Theorien zu falsifizieren und uns eher zu fragen, unter welchen Umstaenden Theorie X nicht korrekt sein koennte/wuerde) sofort fluestern:
    Ist es bei Ihnen nicht nur Wunschdenken, welches aus ihrem eigenem menschlichem Selbsterhaltungstrieb entstanden ist?


    Mal konkret nachgefragt:
    Wie stellt man sich gegenwaertig die Existenz von zum Beispiel Siddharta Gautama vor?
    Ist er einfach "weg"? Lebt oder existiert er noch in irgendeiner Form, bewusst?


    Ich hoffe meine Ausfuehrungen und Fragen veraergern hier Niemanden, auch wertschaetze ich sehr die zahlreichen Antworten in diesem Thread.
    Mich interessiert einfach das Thema und bis dato fuehle ich eher noch, dass ich es fuer mich selber eher noch kritisch beleuchten "mag"/"muss".


    Lg,
    Placebo

    Hi!


    Ich frage mich als laie immer, warum im Buddhismus das Erreichen des Nirvanas so eine tolle Sache sein soll?


    Falls ich es richtig verstehe, bedeutet das Nirvana "Ausloeschung", "Aufloesung", "das Nichts", etc.
    Sprich kein Bewusstsein mehr.


    Falls dies das Endziel sein soll, da waere dies doch durch Suizid sehr "einfach" und schnell zu erreichen.
    Zumindest fuer Buddhisten, die nicht an Wiedergeburt und den besagten Kreislauf glauben.


    Aber auch falls man daran glaubt, dann uebersteigt es meine Vorstellungskraft, dass Jemand wirklich die unendliche Ausloeschung seines Bewusstseins anstrebt.
    Natuerlich behaupten gerade dies viele Menschen und es ist euch leicht gesagt, jedoch geht es entgegen dem menschlichem Selbsterhaltungs-Trieb, den jeder Mensch nun man von Geburt an in sich traegt.


    Mich wuerden wirklich Meinungen bezueglich diesem Punkt interessieren.


    Lg,
    Placebo

    Ellviral:
    Placebo:

    Ich wollte keinen Bias geben, daher hab ich nichts gesagt - aber genau das hervorgehobene ist da auch mein Bedenken.
    Daher wende ich es nur recht selten an - meistens fuer Quicky-sessions (<=10 Minuten).

    Wenn das Sitzen wirklich in den Techniken geübt wird braucht es keinerlei anderer Dinge oder Sperren, wie stillen Raum usw. Auch für einen Quicky-session nicht.Kann natürlich sein das ich das auch gebraucht hätte wenn ich für lange Zeit regelmäßig länger als 25 min gesessen hätte. Mein Ziel war aber auch ein anderes von Anfang an eine Technik zu finden mich in sehr kurzer Zeit Gedankenleer zu machen?


    Ich verstehe diesen Satz nicht - irgendwie erscheint mir die Formulierung sperrig^^
    Ist zum Beispiel der letzte Satz eine Frage oder die Feststellung, dass das eigene Ziel Gedankenleere war?



    Ich wollte keinen Bias geben, daher hab ich nichts gesagt - aber genau das hervorgehobene ist da auch mein Bedenken.
    Daher wende ich es nur recht selten an - meistens fuer Quicky-sessions (<=10 Minuten).

    Alles klar, danke!


    Was ich ab und an mal mache, ist mit Schafmaske zu zazen -> Augen sind dann ocker geoeffnet, aber man hat keinen visuellen Reiz.
    Fuehlt sich oft gut an, da man leichter in einen Fokus kommt und/oder kaum/wenig Gedanken.
    Es gibt zwar keine Ziele/Erwartungen beim Zazen, aber letztlich fuehlt sich halt oben Genanntes oft besser an, als "Gedanken-chaos"

    Ah ok, also ist es egal, ob man nun 5 Meter von der Wand entfernt sitzt, oder 30 cm.
    Mir war klar, dass man nicht gezielt die Wand anguckt...aber ja, generell ist das Ding mit "zur Wand" dann wohl scheinbar relativ irrelevant...


    Scheint mir, dass alles ok ist - zur Wand, Augen zu oder offen, etc...


    Sudhana:
    Achtsamkeit ist immer im Altag moeglich und ueberall- mir ging es hier konkret um Sitz-Praktiken...

    Hi!


    Ich haette mal 2 Fragen zur Zazen-Praxis im Zen:


    1.) Gibt es eine Empfehlung wie weit der Abstand zur Wand sein sollte, die man anstarrt, oder ist es fuer die Praxis irrelevant?


    2.) Ich mag zwar diese "Wand Anstarren"-Praxis, aber ich frage mich, ob es noch andere Praktiken im Zen gibt?


    Lg,
    Placebo

    shincho:

    Hi Placebo,


    welche Regeln, Dogmen und Kostüme etc.?


    Lieben Gruß, Shincho


    Meines Wissens nach gibt es auch im Zen schon mal eine strikte Unterteilung zwischen Moench und Laie, was eine klar gewollte Hirarchie suggeriert und eben so ein Aspekt ist, der sich speziell nach Gautama erst entwickelt hat.


    Auch ist es wohl vielen Zen-Leuten wichtig diese Roben zu tragen, etc.


    Diese Glaubens-Regen werden auch immer wieder rezitiert + ich glaube, dass wenn Jemand Zen-Moench werden will (oder war es Meister? Ich kenne mich mit dem Ganzen "Fachbegriff-Zirkus" nicht so aus) es eine spezielle Zeremonie gibt, innerhalb der aufstrebende "Guru" dann Geloebte oder aehnliches ablegen muss.


    Also ja, doch - da beisst die Maus auch meines Erachtens keinen Faden ab:
    Fuer eine buddhistische Richtung, welche all dieses "Tralala" drumherum eher ablegen wollte, ist doch noch sehr viel gegeben.
    Ich denke es wird auch immer so bleiben, da es in der Natur des Menschen liegt (unter anderem Validationsinstinkt) und letztlich ist es dann auch natuerlich und ok so.

    Hi!


    Meines Wissens nach wurde der Zen Buddhismus eben gerade deswegen entwickelt, um wieder mehr zur Praxis und weg von all den Ritualen, Dogmen, ''Regeln, ''Kostuemen", etc. etc. zu kommen?


    Falls dies der Fall ist, dann finde ich es als Newbie befremdlich, dass es all dies oben genannte doch auch beim Zen zu Genuege gibt - gibt es hierzu bestimmte Gruende, die sich mir nicht erschliessen?

    Ansonsten aber schon mal Danke fuer all die Antworten.


    Ich meditiere meistens alleine, aber haette schon mal Interesse einer Meditationsgruppe just for fun zu joinen - jedoch muss dies doch instinktiv dem alleinigem Meditieren unterlegen sein, da man so zusaetzliche Ablenkungen durch die anderen Teilnehmer erfahren wird/koennte?
    Ich stelle es mir zumindest schwieriger vor, als alleine zu meditieren...

    keks:

    Zu 4.
    Forum und ausserhalb sind 2 paar Schuhe, man kann mich irgendwo in eine Ecke setzen, ich falle da nicht auf und rede nur sehr wenig. Auch bin ich nicht gerne unter vielen Menschen, 2 genuegen mir schon einschliesslich ich :) Ich schlage nicht, ich luege nicht und halte meine Klappe solange mich niemand etwas fragt. Beim Essen bin ich still und ansonsten recht umgaenglich :)


    Nimm also nicht das Forum als Abbild wie Buddhisten sind, so sind sie selten :)



    Ich nehme es eh nicht als Abbild.
    Aber dein Post trifft meinen Hintergedanken nicht ganz.

    Hi!:)


    @1:
    Oder anders ausgedrueckt:
    Spricht irgendetwas dagegen, wenn man keine Probs damit hat/spuert?
    ich kann keinen logischen Grund finden, der dagegen spricht und daher hat es mich gewundert, dass dieser Herr davon abgeraten hat beim Meditieren eine Brille zu tragen (einfach mal so eine Empfehlung diesbezueglich ohne Argumentation rausgehauen - daher frage ich da nach):
    https://herzgrundschule.de/fukanzazengi.shtml


    (einfach beim Verwenden des Links strg+F zur Suche gleichzeitig druecken udn den Begriff ''Brillentraeger" (mit Umlaut "ae" - ich habe hier nur eine engl. Tatstaur...) eingeben, falls wer die relevante Textpassage nachlesen mag)



    Ansonsten, vielen Dank fuer die Antowrten!:)


    Nochmals kurz @4:)
    Ja, das ist natuerlich voellig ok - und evtl. kenne ich mich mit der Materie einfach noch zu wenig aus, was zu einer vermeintlichen Ueberraschung gefuehrt hat <-> denn als Laie hat man oftmals das Bild im Kopf, das Menschen, die sich mit Buddhismus beschaeftigen eher dieses "Ego" meist loslassen koennen oder sich davon separieren koennen, was dann viele 'Formen des ''Rumzankens" oft ueberfluessig machen wuerde.


    Jedoch habe ich erst kuerzlich gelesen, dass sogar Siddharta selber nach seiner Fastenzeit fuer sich wohl eingeraeumt haben soll, dass bestimmte Beduerfnisse zu akzeptieren sind und man sich ihnen auch hingeben kann, sofern man es am besten bewusst macht (also in dem bewusstsein, dass man sich nun gerade inem Beduerfniss hingibt).
    Und so Rumzankereien koennten ja evolutionstheoretisch auch ein menschliches Grundbeduerfnis sein -> Stichwoerter hierzu: Evolution -> Competition/Wettkampf..


    Lg,
    Placebo

    Hi!


    Ich bin 30 Jahre alt, lebe in Asien und bin erstmals mit der Meditation, im Rahmen meines Mathe-Studiums (damals noch in Deutschland gelebt), gekommen - hierbei habe ich sie einfach als Konzentrations-uebung und Entspanungs-Habit ''missbraucht''.
    Erst kuerzlich interessiere ich mich zunehmend fuer die buddhistische Philosophie und erkenne auch weitere Vorteile regelmaessig zu meditieren.


    Ich haette ein paar Fragen zum Meditieren nach der Form des Zazens, als auch ein paar generelle Fragen:


    1.) Ist es ein Problem mit Brille oder Kontaktlinsen zu meditieren?
    2.) Beim "Zazen" kann man ja einfach die allgemein bekannte Atem-Meditation anwenden - jedoch bin ich meistens noch nicht so weit meinen Atem einfach nur zu beobachten, sondern manipuliere ihn wohl, wenn ich ihn als Konzentrationspunkt waehle, das zu Probleme fuehrt:
    - Unentspanntheit
    - flache Atmung bis hin zu leichtem Hyperventilierem


    Viel besser komme ich da mit der Methode zu Recht, die Brad Warner in seinem Buch ''Hardcore Zen'' beschreibt - hierbei hat man keinen Konzentration-Angelpunkt, sondern man sitzt einfach vor einer Wand und starrt diese an (fuer mindestens 20 Minuten) - das klingt nach "Nichts", aber tatsaechlich habe ich bei dieser banalen Form viel mehr Eindrueck,e Eingebungen, Einsichten, etc. , als bei anderen Formen.


    3.) Wieso ist die Sitzhaltung und Koerperhaltung fuer viele Meditierende so wichtig?
    Ich meine, falls es gesundheitliche Aspekte sind, oder manche Menschen bei entspannteren Haltungen den Fokus velrieren (zb. muede werden), dann ist es ok - aber man kann doch auch ganz klar gegenwaertig sein, wenn man nicht in einer der vielen strikten "Meditations-Sitzhaltungen'' verweilt, sondern steht, leigt, oder was auch immer... verstehe einfach den Hype darum nicht.



    4.) Ich als absoluter Beginner habe natuerlich noch ein groesses ''Ego'', wie es Esoteriker bezeichnen.
    Mich wundert es aber, dass dies auch bei Fortgeschrittenen so zu sein scheint - oder anders ausgedrueckt:
    Ich habe hier etwas mitgelesen und die Forumskultur scheint hier ehrlich gesagt nicht sehr anders zu der Forumskultur in meinem ''Stamm-Bodybuilding-Forum" (ich betreibe natural BB) zu sein... das ist natuerlich in Ordnung - aber gerade hier hat es mich persoenlich leicht verwundert - das ist nun keine Frage, aber evtl. moechte trotzdem Jemand etwas dazu sagen.


    Ok, das soll es erstmal gewesen sein,
    Lg,
    Placebo