Beiträge von Fǎ Fá

    ch bin nicht was ich fühle, denke oder empfinde. Ich bin nicht diese Dinge, die in mir vorüberziehen. Darum geht es oder?

    Das lässt sich intellektuell schwer bearbeiten. Natürlich kann man versuchen, das Konzept intellektuell zu verstehen und es sich dann intellektuell anzueignen. Mir geht es so, dass ich mit dieser Form der Adaption nicht voran komme. Wenn ich in einer schwierigen Situation mit Emotionen bin, die ich loslassen möchte, dann hilft es mir nicht, intellektuell das Konzept zu kennen. Weiter komme ich nur mit einer abrufbaren Erfahrung.


    Womit wir bei Deiner Frage sind: es geht vor allem darum, eine Erfahrung zu machen.

    Als ich mit Meditation angefangen hatte, glaubte ich immer, in die Versenkung gelangen zu müssen. Ich habe mich wirklich angestrengt. Wenn es nicht gelingen wollte, habe ich die Augen noch mehr zugekniffen, dass es dunkler wurde, nur weil ich in diesen Zustand kommen wollte. Irgendwann habe ich auch verstanden, warum meine damalige Freundin meinte, dass ich beim meditieren irgendwie wie das Gegenteil von entspannt wirke :D


    Dann habe ich irgendwann einmal ein Youtube Video von einem Zen-Meister gesehen, der einfach sagte, dass es nur ums Sitzen und Beobachten geht.

    Das war für mich die Info, die mich weitergebracht hat. Ich bemerkte dann auch die Widersprüche. Manchmal sagte ich mir: "Heute bin ich irgendwie zu faul zum sitzen". Dann musste ich selbst schmunzeln. Zu faul zu sein um sich hinzusetzen und nichts zu tun, schräg :)

    Aber warum? Weil wir uns eben den ganzen Tag mit irgendeiner Aktivität beschäftigen müssen. Wir kommen gar nicht mehr zu uns selbst. Sogar meditieren wollen wir möglichst aktiv.


    Das Grundproblem ist immer, dass wir annehmen, dass es um irgendwas geht. Und man bereits vorher verstehen muss, worum es geht, noch bevor man angefangen hat. Wenn Du aber vorher Konzepte lernst und durch diese dann Deine Erfahrung klassifizierst, reproduzierst du nur, was du vorher gelernt hast. Du kannst nicht einmal sicher sein, ob das, was Du als Erkenntnis produzierst, wirklich Deiner Erfahrung entstammt oder ob es nicht einfach das ist, was Du vorher gelernt hast.


    Deswegen: Es geht um nichts außer sich hinzusetzen und zu beobachten.


    Wenn ich das bin, was nicht vergänglich ist, dann bin ich das, was beobachtet also bin ich leer, wie jeder andere leer ist und somit sind wir auf dieser Ebene alle gleich?

    Zuviel konzeptionalisieren. Leerheit versteht man durch Erfahrung. Alles andere macht keinen Sinn.


    Ich habe aber den Eindruck, dass im Internet (nicht hier im Forum) viele Leute, die sich als Buddhisten bezeichnen, sehr fundamentalistisch sind.

    Natürlich. Egal wo. Egal welche Richtung.

    Für mich hat Fundamentalismus was mit fehlender Beobachtung und Erfahrung zu tun. Die Leute haben nie erfahren, Gedanken loslassen und ziehen lassen zu können.

    Oder sie haben es erfahren und es hat ihnen Angst gemacht, weshalb sie sich dann festbeißen. Beides ist möglich.

    Hat aber beides weder mit dir noch mit mir zu tun. Dass wir das beobachten kann bedeuten, dass wir gut beobachten können oder dass wir selbst so sind.

    Who knows.

    Es sollte dich aber nicht ernsthaft beschäftigen.

    Es ist das Bewusstes das eine Person glaubt zu haben das ihr der Person Leiden Macht.

    Wenn das Bewusstsein nur geglaubt ist, kann es nicht die Ursache sein.

    Kürzlich war ich Zeuge bei einem Verkehrsunfall. Da konnte man erneut ein Phänomen erleben, das häufiger vorkommt. Der angefahrene Motorradfahrer stand so unter Schock, dass sein Bewusstsein nicht wirklich bei seinem Körper war. Später stellte sich heraus, dass er mehrere Trümmerbrüche hatte. Im Zustand des Schocks hatte er aber keine Schmerzen.

    Wenn es keine Seele ist, die dem Leiden ausgesetzt ist und hierüber jammert, ist es dann der Körper, der dem Leiden ausgesetzt ist, und darüber jammert und versucht, dem Leid zu entgehen?

    Ist es nicht unser Bewusstsein, das Leid erfährt, wenn es durch ein fehlerhaftes Konzept gefüttert wurde?

    Vielleicht noch einen Gedanken dazu, den ich bei meinen Bhagavad Gita Studien sehr interessant fand:


    In diesem Zentralwerk des Hinduismus wird beschrieben, dass Alles, was Erschaffen wurde, auch vergehen muss.


    Brahman wird wie auch das Selbst als avyaktah beschrieben. avyaktah bedeutet das nicht Manifestierte, nicht Sterbliche, nicht Erkennbare, nicht Offenbare.


    Buddha sagte »ein Selbst ist nicht erkennbar«. Dass das Selbst und auch Brahman ewig ist, leitet die Bhagavad Gita aus ihrer Eigenschaft ab, nicht manifestiert zu sein. Denn nur dadurch kann es ewig sein.


    Aber existiert überhaupt etwas, was nicht manifestiert ist? Was existiert dann?


    Für mich war das einer der Kernpunkte, die mir nicht logisch erschienen. Der moderne Hinduismus vertritt immer vehement die Ansicht, dass der Buddhismus irrt, wenn er ein selbst leugnet, selbst beschreiben aber diese vedische Schriften das Selbst als etwas, was in unserem Verständnis gar nicht existiert, deshalb nicht offenbar wird, deshalb nicht erkannt werden kann.

    "Es geht nicht darum still zu werden, wir sind bereits still. Das was wir sind ist still"

    Hm... :?

    Wenn Du mal beobachtest, was Du üblicherweise glaubst zu sein... hat das irgendwie immer mit Aktivität zu tun... Gedanken, was man ist, Emotionen, was man ist, Wahrnehmungen, was man ist, Körperliches, was man ist.

    Und weil wir glauben, dass wir diese Dinge sind, wollen wir still werden.

    Da wir das aber alles nicht sind, bleibt nur die Stille. Meine Erfahrung ist während des Sitzens, dass diese ganzen Dinge vorbeiziehen, aber wenn sie vorbeiziehen, werden wir uns ihrer gewahr. Eben nicht als etwas, das wir sind, sondern im Gegenteil als etwas, das vorbeizieht, sich ablöst, sich gegenseitig hervorruft.

    Aber beobachtend... sind wir still.


    Das Interessante ist, dass wir Menschen oft glauben, wir bräuchten bestimmte Konzepte, um durch's Leben zu gehen und wenn wir diese Konzepte nicht haben, dann würde uns etwas fehlen. Ist natürlich auch nur ein Konzept :D

    Ich habe vor einiger Zeit von einem Konzept gelesen, das sehr gut auf mich passt, Echoismus nannte sich das und ist quasi ein Gegenstück zum Narzissmus. Ich habe vor allem ein Problem mit mir und weniger mit den anderen.

    Oh.... ein Konzept :)


    Heute ist mir ein Video über den Weg gelaufen, vielleicht ist da etwas für Dich dabei:


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    Man muss sogar feststellen, dass das menschliche Gewissen darauf ausgelegt ist, immer das Richtige zu tun. Es gibt keinen Menschen, der etwas tut, von dem er überzeugt ist, dass es falsch ist.

    Die katholische Theologie sieht übrigens im Gewissen und seiner strukturellen Ausrichtung den Hinweis auf einen "Guten Gott".

    Wobei etwas Gutes, aus der falschen Motivation heraus i.d.R. ja immer noch gute Konsequenzen hat... glaube ich, meistens.

    Da bin ich mir nicht so sicher. Die größten Verbrechen der Menschheit sind geschehen, weil die Leute glaubten, das gute und richtige zu tun.


    Ob es Altruismus wirklich gibt, weiß ich nicht. Vielleicht wäre er am einfachsten über die Identifikation mit dem anderen zu erreichen; Über die Erkenntnis, dass ich nicht isoliert existiere und es ein festes, unabhängiges Ich nicht gibt?

    Vielleicht, ja. Darüber kann man meditieren, reflektieren, nachdenken.

    Aber ich glaube grundsätzlich schon, dass der Gedanke, dass der andere so ist wie ich, ein guter Ansatz ist. Alles was ich an Gefühlen für mich beanspruche, hat der Gegenüber auch.


    Mir ist gestern so ein Mensch auf der Straße begegnet, der einfach nur seine Verbitterung an mir abladen wollte. Ich bin kein Typ, der patzige Antworten gibt oder ebenfalls austeilt. Das konnte ich noch nie gut und wenn ich es versuche, fühle ich mich hinterher schlecht weil ich das Gefühl habe, dass ich etwas schlaueres hätte sagen sollen. Leider neige ich deswegen aber dazu, in einer solchen Situation auf die Diskussion einzusteigen und mich zu rechtfertigen, was ich ebenfalls total blöd finde. Ich denke dann hinterher oft darüber nach, was ich hätte besseres sagen können und solche Situationen hängen mir leider stärker nach/wühlen mich mehr auf, als mir natürlich lieb wäre.

    Da stimme ich dem zu, was hier bereits geschrieben wurde: Mitgefühl für diesen Menschen. Die Begegnung und die Verbitterung sind auch nur bedingt und nichts ewiges. Deswegen lohnt es auch gar nicht, darüber länger nachzudenken. Die Situation annehmen, den anderen Menschen annehmen. Mitgefühl haben für seine Situation, für seine Bedürfnisse und Empfindungen. Vor allem aber nicht dran hängen bleiben.


    Meine Frage ist, gibt es eurer Ansicht nach eine Grundhaltung, die man solchen Menschen gegenüber einnehmen kann um reuelos aus der Situation gehen zu können?

    Mitgefühl.

    Weltreisender, ich habe schon den Eindruck, dass es vielen Menschen recht egal ist, ob sie „gute“ Menschen sind. Diese Bewertungskategorie kommt bei vielen in dem Sinn einfach nicht vor und das eigene Wohl steht so groß im Vordergrund, dass es den Blick auf alle anderen versperrt, weshalb auch sehr wenig Bewusstsein dafür vorhanden ist, dass bzw. wann man Leid verursacht.

    ich habe ja nicht geschrieben, dass sie für andere Menschen gute Menschen werden wollen.

    Das ist das grundlegende Problem unserer Motivation. Oft handeln wir tugendhaft, weil wir etwas wollen, weil es uns z.b. Anerkennung im sozialen Miteinander bringt, wir erlöst werden wollen, wir in den Himmel möchten, oder einfach weil wir uns gut fühlen, wenn wir gut und sozial zu anderen Menschen sind. Oft ist unsere Tugend völlig egoistisch motiviert.

    Deswegen ist es eben so, dass wir seit Milliarden Jahren versuchen, gute Menschen zu sein, es aber am Ende doch nicht schaffen, weil wirklich gut zu sein immer auch damit zu tun hat, sich vom Eigeninteresse zu lösen.

    Der einzige Trost ist, dass wir uns in unserem Leben nie von unserem Eigeninteresse lösen können - vielleicht sind wir deshalb noch im ewigen Kreislauf von Geburt und Tod ?

    :grinsen: ja genau das meine ich. Die Straßenreinigung oder sagen wir der Windstoß, der den Ast beschädigt hat sind ja Dinge, die sehr fern meines Einflussbereiches liegen.


    Das stimmt. Aber hättest Du die Erledigung, die Dich diesen Weg entlang laufen lässt, schon getan, würde zumindest der beschädigte Ast keinen Einfluss auf Dein Leben haben. Außer er fällt jemandem, den Du kennst auf die Füße, dann kommt er über diesen Umweg doch wieder in Dein Leben.


    Es geht mir genauer darum, inwiefern tatsächlich angenommen wird, dass mein Karma dies verursacht hat. Vielleicht ist diese Frage aber auch weniger relevant, als sie sich dem Unwissendem aufdrängt...


    "mein" ist immer die Idee, dass uns etwas gehört oder etwas zu uns gehört. Grundsätzlich kannst Du davon ausgehen, dass es nicht Dein Karma ist, was dies verursacht hat, denn Du hast ja noch nie gelebt.

    Du könntest Dir vorstellen, das ist das Karma eines anderen, das für Deine Situation verantwortlich ist. Auch ganz nice oder? :)


    Ich verstehe es so, dass Buddhisten, sofern sie sich an die Lehre halten, allem Leidenden mit Mitgefühl begegnen sollten unabhängig davon, wodurch dieses Leid verursacht wurde, da es einen Schuldbegriff in dem Sinne nicht gibt, da auch schlechtes Karma hauptsächlich durch mangelnde Erkenntnis bedingt ist. Das bedeutet auch, dass ich bei Erkenntnis dessen keine Rachegelüste oder Hass empfinde. Die Handlungsprämisse ist also stets, Leid zu vermeiden, wo immer es möglich ist.


    Ich verstehe es eher so, dass Buddhismus sich als Übungsweg versteht. Sich an etwas halten usw usf... ja das funktioniert manchmal, aber meistens scheitern wir in unseren Selbstversuchen.

    Grundsätzlich denke ich, dass es für die meisten Menschen einsichtig ist, dass sie möglichst Leid vermeiden sollten. Oft ist das nicht möglich, aber es ist vernünftig darauf hin zu üben.


    Ich vermute, dass mein Verständnisproblem dadurch bedingt ist, dass ich dieses Verstehen gerade zu intellektuell angehe und mir die Erkenntnisse durch Erfahrung fehlen?

    Das ist meistens das Problem.

    Man fängt oft mit den großen Fragen an: Karma, Leben nach dem Tod, Wiedergeburt. Darüber streiten sich bereits die Religionen seit Jahrtausenden, da wird es wohl in diesem Moment keine Lösung geben.

    Noch schlimmer: seit Milliarden Jahren rackern wir uns irgendwie ab, bessere Menschen zu werden (hoffentlich), aber trotzdem hängen wir immer noch in einer Existenzform fest, die darauf schließen lässt, dass wir seit Milliarden Jahren es einfach nicht schaffen, bessere Menschen zu werden. Vielleicht üben wir einfach zu viel und machen zu wenig Nägel mit Köpfen :)

    Verstehe ich es richtig, dass deine Aussage auch umschreiben ließe mit "es gibt keine Vorherbestimmung und kein deterministisches Schicksal."?


    Vielleicht kennst Du den landläufigen Begriff der selbsterfüllenden Prophezeiung. Menschen glauben, dass es ein Ergebnis eintreten wird und verhalten sich dann entsprechend so, dass dieses Verhalten so eintritt.

    Das ist im genauen Sinne Vorherbestimmung.


    Wie steht es mit schlimmen Dingen, dir uns von außen wiederfahren können? Natürlich hat man auf gewisse Dinge einen Einfluss aber theoretisch könnte man am nächsten Morgen aus dem Haus gehen und von einem Ast erschlagen werden. Wäre das aus buddhistischer Sicht dann auch dem eigenen schlechten Karma zu verdanken?


    Die Frage ist grundsätzlich, wieviel Anteile habe ich an den schlimmen Dingen, die mir widerfahren. Denn unser Verhalten steht in einer Kette von Bedingungen. Wenn ich schlecht geschlafen habe und Morgens in die Bahn einsteige und ein grimmiges Gesicht mache, bin ich vielleicht selbst die Ursache dafür, wenn mich keiner nett anlächelt. Wenn ich mich dann frage, ob es vielleicht an zu wenig Schlaf lag, dann finde ich vielleicht eine Lösung.

    Ansonsten ist aber auch die Situation, in der Dich ein Ast erschlägt, zumindest durch Zeit und Ort Deiner Anwesenheit bedingt. Und dadurch, dass der Ast vielleicht von der Straßenreinigung nicht abgesägt wurde.


    Karma bedeutet grundsätzlich nur "Tat".

    Das, was wir als Selbst empfinden, ist bedingt durch die Voraussetzungen, die uns in dieser Inkarnation gegeben wurden (der Körper, die Funktionsweise des Gehirns, das Umfeld, in das wir geboren wurden und schließlich die Erfahrungen, die uns formen)

    - Die Gedanken und Gefühle, die ich erlebe, existieren nur durch meine persönlichen Voraussetzungen (meine jetzige Existenz)

    So weit würde ich nicht einmal gehen. Also nicht im Bezug auf Inkarnationen. Du kannst das in der Abfolge der Momente betrachten. Vergeht der eine Moment, entsteht der nächste, aber was er ist, bedingt sich durch den Moment, der Vergangen ist.

    Wenn wir denken, dass Ursache nur in dem liegt, was vor der Inkarnation war, fangen wir wieder an, dieses Leben konstant oder unveränderlich zu denken.


    Wenn meine jetzige Existenz durch den Tod beendet wird, existieren folglich weder meine Persönlichkeit, noch meine Gedanken, Gefühle oder Erkenntnisse weiter.

    Der Buddhismus ist irgendwie erschreckend normal oder?

    Hallo Spiegelsee,


    das macht die östlichen Religionen allgemein so sympathisch, dass es bei ihnen nicht um‘s Glauben geht, sondern sie praktische Ansätze bieten, denen Erfahrungen erwachsen, aus denen eigene Wahrheit entsteht - oder etwas, das über Wahrheit nicht mehr nachdenken will.

    Leider ist der Buddhismus in Berlin dahingehend sehr tugendhaft, dass er die Menschen vor allem von ihrer Anhaftung ans Geld befreien will.

    Wenn man sich die freundlichen Spendenempfehlungen so durchliest, kann man als Berliner BuddhistIn schon einmal monatlich ab 200 Euro zur Seite legen. Aber vielleicht findest Du etwas Dir passendes.

    Ansonsten empfehle ich Dir alle Threads im Anfängerbereich.


    Weltreisender

    Was sind Eure Inspirationen und Zugänge ?

    Das Studium verschiedener religiöser Schriften. Darin erkenne ich, wie wandelbar und entwicklungsfähig die Übertragungen in andere Sprachen waren, wie sie Traditionen erschufen, denen Menschen folgen und wie wenig Einigkeit darüber besteht, wie etwas zu verstehen ist.

    In meiner Morgenroutine, wenn ich mich auf mich selbst besinne, auf das innere Gefühl des Gewahrseins, in dem ich weiß, dass ich bin.

    Im Grunde würde ich sagen, dass Achtsamkeit der Zugang ist. Informationen und Beobachtungen wertungsfrei zur Kenntnis nehmen, sie nicht ablehnen als Hirngespinste, aber sie auch nicht an sich binden.

    Schlimm das die Menschen so sehr an ihren Beschreibungen hängen, sie für ihre Seele halten.

    Was sollen sie auch machen? Schließlich ist ja sonst alles vergänglich in der Welt. :)

    Ich war einst so etwas wie ein Geistfresser als Folge meiner Handlungen wurde mein Geist gefressen.

    Eigentlich waren es nur meine falschen Vorstellungen von einem Ich die mir genommen wurden.

    Als ich dunkel wurde, da scheinte plötzlich das Licht auf.

    Das Licht das Grundlage für alle Lichter ist.


    Interessanterweise war die Dunkelheit damit aber die Voraussetzung, um Licht erkennen zu können.

    Das klassische Motiv der Umkehr in den Religionen zeugt von einer erfahrenen Dunkelheit.

    Die Einsicht ist dann nur die Folge.


    Mir kann man nichts mehr nehmen, dafür kann ich jetzt umso mehr geben

    Du hast nichts, aber gibst etwas. Das verstehe ich nicht. Vielleicht Erfahrung?

    Menschen nehmen meiner Erfahrung nach an, dass da nichts mehr ist, weil ihr Vorstellung von Existenz sehr direkt an Beschreibungen gebunden ist. Wenn sie merken, dass die Beschreibungen nicht zutreffen, ist das da nicht mehr. Ganz falsch ist das ja auch nicht, weil das da anders ist, ist es im gewissen Sinne auch nicht mehr, wie es wahr, bevor man sah, dass es anders ist. Am Ende ist es aber eben doch noch, nur anders.

    Was mir öfter auffällt ist der "Fluss" des Bewusstseins - ununterbrochen wechseln die Wahrnehmungen der Sinne und des Geistes, wer weiß wieviel millionen mal am Tag, in einer Stunde. Der Versuch das alles bloß zu beobachten führt zu einem relativen Ruhepunkt, wobei sich sich dann die Frage ergibt ob der dauerhaft ist. Aber wäre er dauerhaft, müsste er auch ohne Wahrnehmung existieren, das mysteriöse "wahre Selbst". Das wäre aber wiederum nicht erkennbar, wenn nichts da wäre, also ist es müßig sich darüber Gedanken zu machen.


    Eigentlich kann er auch gar nicht Dauerhaft sein.

    Der Ruhepunkt ist Bewusstsein auf Bewusstsein angewandt. Wenn das Bewusstsein in einem Moment den Fokus auf das Bewusstsein legt, dann erkennt es sich selbst. Das ist, was wir Selbst-Bewusstsein nennen. Die Idee, dass jenseits von Bewusstsein ein Selbst wäre, ist ja eine deutliche Fehlinterpretation, denn "Selbst" beschreibt nur den Moment des sich selbst Erkennens. Wenn ich aber Bewusstsein bin ohne Selbst, dann kann nicht "ich selbst" reinkarnieren.

    Das war für mich mit der Zeit das größte Problem an den hinduistischen Reinkarnationslehren. Wenn ich weiß, dass Atman im Grunde Brahman ist, weil eben ein unabhängiges Selbst nicht dauerhaft existiert, dann kann Atman aber auch nicht reinkarnieren, weil es ja kein unabhängiges Selbst gibst, was reinkarnieren könne.

    Begriffe fangen doch erst dort an, wo man eine Erfahrung, wie erwachen, einem Konzept zuordnet, das hinter einem Begriff klebt.

    Aber vielleicht ist es auch ganz einfach und der Buddha stellte einfach fest, dass ein Konzept nicht passt, deshalb das "nicht-dies", "nicht-das".

    ich hab jetzt schon zweimal ganz eindeutig von meinem eigenem Tod geträumt. Was haltet ihr von Traumdeutung. vielleicht fang ich an mich endlich unbewusst damit auseinanderzusetzen . Was doch ein gutes Zeichen wäre.8)


    Wenigstens ist die Spannung für Dich raus und Du kannst Dich wieder den Problemen des Lebens zuwenden.

    Ich denk aber auch und schließe mich deshalb @kilaya an, dass der Traum Dir bildlich Auskunft darüber gibt, dass sich etwas in Deinem Leben verändert.

    Ich tu mir immer schwer damit die Schlussfolgerungen, die jemand aus seinen Erfahrungen, Gefühlen und Wahrnehmungen zieht nachzuvollziehen. Wie soll man denn die lehrgemäßen Begriffe die da verwendet werden, wie hier z.B. Leere, Nirvana, bedingte Entstehung usw. mit Erfahrungen in Verbindung bringen, die ein anderer macht? Das lässt sich für mich nicht sachlich analysieren, ich kann sowas nur lesen ohne eine Meinung dazu zu bilden oder gar auszudrücken.

    Interessant wäre auch die Frage, ob es bessere oder schlechtere Begriffe gibt, oder geeigneter.

    Es muss ja so eine ähnliche Grundannahme gegeben haben, sonst hätte man sich nicht neue Begriffe ausdenken müssen.