Beiträge von Festus

    Wie erkenne ich ohne Lehrer, ob eine Antwort auf ein Koan richtig ist?

    Koanarbeit ist nur mit einem Lehrer möglich.


    Du kannst dir natürlich jederzeit Gedanken über Koans machen, dir Lösungen ausdenken, usw.

    Aber das hat nichts mit Koanarbeit zu tun.

    Aber wenn's gefällt, warum nicht.

    Aber jede meiner Handlungen hat nicht nur eine persönliche, sondern unter Anderem auch eine symbolische und eine soziale Perspektive.

    Richtig. Und diese Perspektiven sind kulturbezogen. D.h. im asiatischen Raum anders als bei uns.

    Eine Frage nach der etablierten Form mit "mach, wie Du denkst" zu beantworten fordert zum Improvisieren ohne Basis auf.

    Auch richtig. Deshalb ist es auch sinnvoll, dort wo man übt nachzufragen. Das machst du aber nicht, sondern spekulierst über die Motivation anderer und vergleichst dann diese mögliche Motivation mit deinen Vorstellungen.

    Das ist so dünnes Eis, dass es schon richtig knirscht beim Laufen.:grinsen:

    Im Tempel nie in der Mitte eines Weges laufen und nicht in der Mitte durch die Tür gehen.

    Verbeugungen im Tempel beim Betreten eines Raums etc. im 30-45°-Winkel, also formell höflich.

    Nicht auf Türschwellen und Tatamiränder treten.

    Ja, das kenne ich auch aus unserem Tempel in Japan. Das heißt aber nicht, dass es in westlichen Tempeln auch so gehandhabt wird; von Meditationshäusern und anderen Gruppierungen, die keine Tempel sind, ganz zu schweigen.


    Ich denke, ich werde diese Regeln als Basis für meine Improvisation heranziehen.

    Mach das.

    Mich irritiert eher, dass die "Begrüßungsverbeugungen" zu Altar und Sangha so unterschiedlich tief ausgeführt werden. Und zumindest im japanischen Kontext ist eine Verbeugung im Stehen, bei der der Kopf unter die Hüftlinie geht, mehr als lächerlich.

    Es geht nicht um den "Japan Standart". Es geht um dich.

    Kümmere dich nicht darum, was die anderen machen, kümmere dich darum, was du machst. Und sei dir auch im klaren darüber warum du machst, was du machst.

    Wenn du dich vor Altar und Sangha verbeugst, wer verbeugt sich da vor was oder wem? Mit welchem Hintergrund verbeugst du dich?

    Was sind Altar und Sangha für dich? Was bist du für sie?

    Da hast du schon mal einiges, um zu reflektieren.


    Und ansonsten; du sollst dich einfach nur verbeugen und nicht über Gott und die Welt philosophieren und dich mit anderen vergleichen.

    Dafür hast du deinen Sport.

    Und deine Irritation kannst du gut zum Objekt machen und einmal untersuchen, woher sie wohl kommt. Vielleicht ja ganz spannend.:grinsen:

    Nun habe ich in diesem Kurs bei den erfahreneren Teilnehmern Verbeugungen vor Buddha gesehen, die in meinen Augen einer selbstdemütigenden Entschuldigung für die eigene Existenz gleich kommen, und Verbeugungen vor der Sangha, die ein mörderisches Schuldbewusstsein implizieren. Aber ich bin mir sehr sicher, dass das nicht so gemeint war.

    Wenn du sicher bist, das es nicht so gemeint war, dann mach kein Drama daraus.


    Ich habe mich mit meinen Verbeugungen an Japan-Standard gehalten und niemand hat ein Wort gesagt.

    Du musst deinen Weg und deine Antworten in dir selber finden. Das gilt auch für die Art der Verbeugung.


    Und was den "Japan-Standart" angeht, da scheißt der Hund drauf. Der Kurs hat schließlich nicht in Japan stattgefunden.

    Wie geht ihr damit um, vorausgesetzt ihr könnt dem nicht entfliehen?

    Wenn ich will, führe ich diesen Smalltalk. Er kann recht entspannend sein. Wenn ich nicht will, führe ich ihn nicht. Ich brauche ihm nicht zu entfliehen. Ich führe ein einfach nicht.

    Wie bei Gesetzestexten. Ab Paragraph 2 Absatz 1 Punkt 2 kommt in meinem Gehirn ca. Folgendes an: bsss, bla, hat der oder die, bli bla blub in Paragraph

    1 Absatz bsss, gna, gni bla bli öhm...……….öhm?????? Bahnhof

    Damit hast du doch schon sehr viel verstanden. In vielen Beiträgen ist auch nicht mehr drin.

    Muss man also all das was hier so geschrieben ist verstehen,

    Nein.

    Ich bilde mir ein ein halb- wenigstens viertelmäßig guter Mensch zu sein, meine Mitmenschen zu achten und zu respektieren, ein hoffentlich "schadstoff-

    freies" Leben zu führen, mache mir viele Gedanken...…….aber das hier verstehe ich nicht. Tut mir leid.

    Das braucht dir nicht leid zu tun. Das unterstrichene reicht erst mal völlig aus. Mehr kommt evtl. nach und nach. Und wenn nicht, dann eben nicht.

    ich habe schon seit Jahren ein Interesse an Meditation, habe es aber nie wirklich konstant versucht


    Warum möchtest du meditieren? Und warum gerade buddhistische Meditation?

    Kurz gesagt war ich nicht mehr im Gleichgewicht mit mir selber

    Was bedeutet für dich, im Gleichgewicht mit dir selber zu sein?


    Nachdem ich dann aufgehört habe zu meditieren, bin ich wieder zu meiner normalen "Fröhlichkeit" zurückgekehrt, und es kamen bis jetzt (2 Wochen nach dem Meditieren) auch zu keinen Stimmungsschwankungen.

    Was spricht aus deiner Sicht dagegen, einfach nicht zu meditieren?

    Kennt jmd. das Problem bzw kann es durch das Meditieren verursacht werden

    Ob das, was du als Problem empfindest, durch Meditation verursacht wird, ist eine, wie ich es nenne, philosophische Frage. Genauso gut kann es sein, dass da etwas plötzlich deutlicher wird, was schon länger da ist und vor dem du nur die Augen verschlossen hast. Wer weiß das schon.

    Zitat

    Ich bin männlich, 22 Jahre jung, Student und für jede Antwort dankbar!

    Hand aufs Herz; irgendwelche Leichen im Keller (Kindheit, Beziehung, Tod und Sterben)?

    Moin Anandasa,

    Trotzdem bleibt bei mir die Frage was Leerheit in Bezug auf Menschen ist.

    das hier ist deine Signatur:

    Zitat

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

    Sie ist die Antwort auf deine Frage. Sie gilt für alles im Leben. Sie gilt auch für die Trauer. Trauer kommt, existiert eine Weile und vergeht.

    Ich denke ich habe das Prinzip er Leerheit schon ganz gut verstanden was Dinge angeht.

    Was glaubst du, verstanden zu haben?


    Vielleicht hilft dir diese Buch etwas weiter:

    Stufenweise Meditationsfolge über Leerheit

    ......Die Augen sind stark gerötet. Anderen Praktizierenden scheint dieses Phänomen völlig unbekannt zu sein und ich wage es nicht, den Meister danach zu fragen, ob das Räuchern weggelassen werden könnte......

    Wenn es schlimm genug ist, wirst du den Meister schon ansprechen. Bis dahin kannst du weiter leiden oder weg bleiben.

    Gibt es eine tiefere übungspraktische Bedeutung des Räucherwerks, abgesehen vom Messen der Zeit?

    Wenn es eine gäbe, würden dein Augen dann nicht mehr brennen? Oder wärst du bereit mehr Schmerz auf dich zu nehmen, wenn die Begründung stimmt?


    Wie ist das denn sonst mit Räucherwerk bei dir? Reagierst du immer darauf oder gibt es auch Räucherwerk, das du verträgst?

    Moin Flo,

    Hat hier jemand schon Mal ähnliche Erfahrungen gemacht?

    Nein, habe ich nicht.

    Ich sage jedem, der es hören möchte oder auch nicht, das ich mich als Buddhist bezeichne. Bis jetzt hatte ich nur positive Rückmeldungen.
    Ansonsten weiß ich zu wenig über dich, um mehr darüber sagen zu können.

    Ich bin beim Thema Ernährung verwirrt. Ich weiß nicht, wie ich mich richtig ernähren soll.


    Ich habe ständig Beinschmerzen(Knie) bei der Meditation. Nach einer Weile(ca. 30 Min). Wenn ich hingegen faste, fühle ich keine Beschwerden.


    Woran liegt das? Bin ich etwa übergewichtig für Meditation?

    Ob du übergewichtig bist kann ich nicht sagen, da ich nicht weiß, wie groß und schwer du bist.

    Ich kann ja mal von mir erzählen.

    Ich bin 178cm groß und habe bis vor zwei Monaten so um die 90kg gewogen. Mir sind auch häufig die Beine eingeschlafen und ich hatte auch oft Schmerzen in den Beinen. Nun haben meine Frau und ich zwei Wochen gefastet, 8kg abgenommen und unsere Ernährung umgestellt. Meine Beine schlafen nicht mehr ein, ich habe keine Schmerzen mehr und kann auch mal im vollen Lotus sitzen (höchstens eine Runde:)).

    Beim Frühstück verzichte ich auf Brot oder Brötchen und mache mir einen warmen Brei aus Haferflocken, Flohsamen, Studentenfutter und ein wenig hochwertigem Öl. Mir schmeckts. Meine Frau macht sich Müsli mit Milch. Mittags essen wir weniger Fleisch, mehr Gemüse und mehr Fisch und abends viel Salat und etwas Vollkornbrot. Alkohol und Süßigkeiten gibt es nur selten. Und wir trinken tagsüber mehr Tee oder Wasser.

    Ich fühle mich immer satt, halte mein Gewicht schon ein paar Wochen und wir werden wohl langfristig noch etwas mehr abnehmen, da wir bei schönem Wetter körperlich mehr aktiv sind.

    Und am Wochenende gibt es keine Regeln, sondern nur Genuß.:D Da wird genascht und auch mal Alkohol getrunken.


    Ansonsten ist Übergewicht kein Hinderungsgrund für die Meditation. Schließlich gibt es ja stabile Sitzbänkchen oder Stühle.;)

    1. Was kann ich tun, um meine Voreingenommenheit gegenüber Menschen in den Griff zu bekommen? Ist das etwas, das sich automatisch einstellt, wenn ich mich weiterhin beobachte oder gibt es vielleicht eine Möglichkeit, freundlicher und vor allem mutiger zu sein, wenn es um neue Menschen geht? Viele Menschen wollen anderen Gutes, aber ich traue mich nicht, das zu glauben.

    Du kannst deinen Weg suchen und ihn gehen. Alles andere braucht seine Zeit. Du musst es wachsen lassen. Dazu gehört zu aller erst Selbstvertrauen. Wenn du dich nicht traust, anderen Menschen zu glauben, dann lass es und lebe mit den Folgen. Wenn es dir irgendwann reicht, wenn es so richtig weh tut, änderst du vielleicht deine Meinung.

    Und natürlich wirst du immer wieder auch Reinfälle erleben. Das gehört zum Leben dazu.

    Und so langsam aber sicher wirst du dich verändern. :)

    2. Wie gehe ich mit Menschen um, die mir Böses angetan haben? Ich denke hier an meine Eltern. Ich habe mehrere Psychotherapien hinter mir, die meines Erachtens nichts gebracht haben. Meine Eltern haben uns Kinder emotional und teilweise auch körperlich schwer misshandelt, es gab keine Liebe, nur Druck, Streit und Schuldgefühle. Ich weiß, dass meine Eltern es als Kinder selbst unheimlich schwer hatten und ihr Verhalten unter anderem darauf zurückzuführen ist, dass sie selbst keine Liebe erhielten. Das tut mir auch Leid für sie. Aber mir fallen immer wieder Situationen ein, wo sie mir Leid angetan haben und ich spüre, wie Frust, Hass und Ärger in mir aufsteigen. Ich habe noch mit Ihnen Kontakt. Meine Mutter leugnet alles, was passiert ist und schiebt alles Schlimme auf meinen Vater. Sie lebt von meinem Vater getrennt. Er ist ein Workaholic und interessiert sich nicht besonders für uns Kinder. Ich versuchte schon, Ihnen zu verzeihen, aber es war kein ehrliches Verzeihen. Ich habe manchmal das Gefühl, dass diese Wunden nicht heilen können, weil es einfach geleugnet wird. Meine Psychologin riet mir eine weiterführende Traumatherapie zu machen, aber ich habe das Gefühl, dass die Antworten schon irgendwo in mir sind, nur finde ich sie nicht.

    Ich kenne diese Geschichte aus eigener Erfahrung. Vertraue deiner Psychologin, kann ich dir da nur raten. Natürlich sind die Antworten schon in dir drin. Wo sollten sie sonst sein. Das du sie noch nicht findest, hat mit Sicherheit seinen Grund. Es ist wirklich hilfreich, sie nicht ganz allein zu finden. Und es ist noch hilfreicher, sie nach und nach und gezielt zu finden, als überraschend, bei Selbstversuchen, in der Scheiße zu landen.

    Lass dir bei allem was du da tust Zeit. :like:

    Zusammengefasst:

    1. Alle Aspekte der Wirklichkeit sind vergänglich.

    2. Alles was vergänglich ist, ist leidhaft.

    3. Also sind alle Aspekte der Wirklichkeit leidhaft.


    Die Empfehlung des Buddha an den erfahrenen Jünger ist, sich davon komplett abzuwenden.

    Ich wiederhole mich ungern, aber, was heißt das für dich? Ich sage ja nicht dass das falsch ist. Nur, wie gehst du jetzt damit um?

    "Warum habe ich mein Leben mit so einem Quatsch verschwendet? Alles zerrint mir jetzt zwischen den Fingen und nichts bleibt übrig."

    Diese Frage hat sich mir nie gestellt.

    Aber wie ist es mit den flüchtigen Formen des Glücks, die man gar nicht wollen, um die man sich nicht bemühen kann, die einfach geschehen, ohne dass man auf die Idee käme, sie festzuhalten?

    Dann bist du in diesem Moment glücklich.


    Ist es richtig und "fair" das Erleben von Glück immer nur von seinem Ende, von der Vergänglichkeit her zu betrachten? Dieser Leib und dieser Geist sind auch zur Empfindung von Freude fähig. Ist es wirklich so wichtig, dass etwas bleibt und nicht vergänglich ist, wenn immer nur eines faktisch existiert: und das ist die Gegenwart in ständiger Wandlung? Der Wille, bestehende Freude in eine unbestimmte Zukunft zu verlängern zu wollen, oder die Furcht, bestehende freudvolle Zustände zu verlieren, das Streben nach zukünftigem Glück, die Furcht vor zukünftigem Leid sind oft genug das Gift, das die Wirklichkeit durchdringt und leidvoll macht und all die Quellen der Freude verschüttet, die die Welt bereithält.

    Was ist dir wichtig?


    Und im Übrigen, wenn alles vergänglich ist, wenn es nur Vergänglichkeit gibt, dann ist diese doch ewig, oder etwa nicht? Dann gibt es doch etwas, das bleibt.(:

    Ich stelle mir diese Fragen nicht. Ich bin glücklich, wenn ich glücklich bin und traurig, wenn ich traurig bin.


    Ich freue mich an vielen Dingen. Und oft ist es auch in Ordnung, wenn sie dann vergehen. Hätte Buddha mir diese Frage gestellt: Was aber vergänglich, ist das leidig oder freudig? hätte ich vielleicht geantwortet: Kommt darauf an... Wahrscheinlich hätte er mich kopfschüttelnd wieder zum Meditieren geschickt

    Ich hätte geantwortet, "was vergänglich ist, ist vergänglich."

    naja, ich fand das jetz nich so verkehrt....da war schon "anneres" unterwegs diesbezüglich...:?.....bis auf mMn. evetuell das "Zen-Bogenschiessen"...Kyudo geht auch "im äusseren" gesehn schon etwas anders.

    Aber war doch nett.


    Link:

    Engel fragt: Was fasziniert uns am Buddhismus? | hr-fernsehen.de | Sendungen

    Ich würde die Begriffe "Zen_Bogenschießen" und "Kyudo" nicht gleichsetzen. Nur weil der traditionelle Bogen und die äußere Form des Schießens in Japan sich von anderen Bögen und Schießformen unterscheidet, heißt das nicht, dass das, was über diese Abläufe transportiert wird nicht auch z.B. mit westlichen Bogenschießformen transportiert werden kann.

    Der Bogenweg kann meiner Meinung nach genauso gut mit einem westlichen Bogen gegangen werden.