Bis vor Kurzem war ich auch eher zurückhaltend und schwieg lieber, wenn ich der Meinung war, nichts Wesentliches zur Unterhaltung beitragen zu können. Und "Wesentliches" war in meinen Augen eben kein Small Talk. Also kam ich eben auch zu Kollegen ins Büro, wurde erstmal mein fachliches Problem los und wenn das geklärt war, fragte ich vielleicht mal nach dem vergangenen Wochenende oder der persönlichen Befindlichkeit...
Als Feedback habe ich dann eben auch bekommen, dass ich "mit der Tür ins Haus falle" oder auch "den 2. Schritt vor dem 1." mache.
Also habe ich mir vorgenommen, Small Talk zu lernen. Das als Ziel im Rahmen eines WOL ("Working Out Loud")-Zirkels, bei dem man sich über 12 Wochen je 1x eine Stunde trifft, um zu fünft mit Fokus auf ein jeweils eigenes Ziel weiter zu kommen (vielleicht kennt das jemand).
Hab mich auf Personen fokussiert, die viel Small Talk machen und dadurch im Unternehmen Netzwerke knüpfen. Mit der Zeit habe ich gelernt, das Small Talk eben doch nichts "Unwichtiges" ist, sondern der erste Schritt dazu, indem man anderen Personen seine Aufmerksamkeit schenkt, nach dem Wetter vielleicht auch noch andere Gemeinsamkeiten entdeckt, ohne sich in "schwere Themen" zu vertiefen, sich gegenseitig als Person besser kennenlernt und darüber ein gewisses Vertrauen aufbaut. Eben auch darüber, dass man kleine Dinge von sich selbst erzählt und Verletzlichkeit zeigt.
Im Endeffekt hat man dann eine viel größere Offenheit, worüber sich auch ein Wir-Gefühl aufbaut. Vertrauen und Verständnis schaffen dann auch eine sehr angenehme (Arbeits-)Atmosphäre. Und das alles über die Bereitschaft, sich mehr auf Small Talk einzulassen.
Liebe Grüße