Man kann die Manifestation Namarupas (NameForm) als einen Kreislauf verstehen:
Wasser fällt als Regen vom Himmel auf die Berge, strömt herab, fliesst durch die Tiefebene, gelangt zum Meer, verdunstet, wird zu Wolken und regnet wieder herab zur Erde, unaufhörlich, seit Milliarden von Jahren. Sogenannte "Weltmenschen" sehen nur einen winzigen Ausschnitt von diesem Kreislauf, sie sehen nicht, dass der natürliche, kosmische Kreislauf überall derselbe ist, in verschiedenen Formen und Rhythmen. Dieser natürliche, kosmische Kreislauf findet auch in unserem Körper statt, wenn wir zB Nahrung zu uns nehmen, verdauen, Wärme, Energie aus dieser Nahrung erzeugen und wieder ausscheiden usw usw. WIR, nicht als kleines Personalausweis-Ichs, sondern als lebende, atmende, kosmische Wesen SIND dieser kosmische Kreislauf, manifestiert als Namarupa. Auch unser Bewusstsein folgt diesem kosmischen Kreislauf, im Sekundenrhythmus, Minutenrhythmus, Stunden, Tage, Wochen, Jahre, ein ganzes Leben, zwei Leben, drei Leben, Milliarden Leben. Das Bewusstsein lebt in einem gewissen Hell-Dunkel- Rhythmus. Es wacht morgens auf, steigt auf aus den unnambaren, unnennbaren Abgründen des eigenen Innern auf, er- innert sich an seine Rolle, Name, Geburtsdatum, Adresse, Gewohnheiten, Pläne usw usw. Und so geht es über den Morgen, den Mittag hin zum Abend und man lässt wieder los, lässt alles fallen, vergisst und taucht wieder ein in den unnanmbaren Abgrund des eigenen Innern. Dieser Kreislauf ist genauso, wie der Kreislauf des Wassers auf der Erde, wie der Materie/Energie- Kreislauf des gesamten Kosmos. Alles existiert in Kreisläufen, in Entstehen und Zerfallen. Ein Berg zB:
Ein Berg steht da, unverrückbar, scheinbar ein Block seit Millionen von Jahren. Aber wenn wir genau hinsehen, dann sehen wir kleinere und grössere Felsen und Sandstein und Granit und Kalkstein und dies und das und jenes und wir sehen, der Berg ist eigentlich gar kein unverrückbarer Block, sondern ein sich bewegendes, lebendiges Wesen aus Materie/Energie, das sich in jeder Minute, in jeder Sekunde verändert und atmet und lebt. Wenn wir Jahrmillionen im Zeitraffer vor unserem inneren, "überweltlichen" Auge vorüberziehen lassen, dann sehen wir Berge und Gebirge ganz klein geboren werden, gewaltig aufwachsen und wieder Sterben. Ebenso Ozeane, Planeten, Sterne, Galaxien, schwarze Löscher usw usw. All das sind wir, all das ist permanente, unbeständige Materie/Energie- Metamorphose. Egal, wohin Du schaust, Du siehst nichts anderes. Da ist kein Platz für irgendetwas Dauerhaftes, das dann irgendwann stirbt. Wer meint, mit dem fleischlichen Tod sei alles zuende, der begreift nicht, dass da niemals etwas Beständiges war oder ist. Wo aber nichts Beständiges, Festes, Substanzielles ist, da kann eben auch nichts Beständiges, Festes, Substantielles sterben. Und so geht der Kreislauf Namarupas in Samsara weiter, ewig.