Beiträge von mogun

    Tychiades:

    Mir auch. Nur - ist das ein Troll? Mir egal.


    Ich erkläre Dir gerne, was ein Troll ist.


    Ansonsten empfehle ich Dir einfach, nicht ständig zu interpretieren und zu etikettieren. Wenn Du willst, kann ich Dir einen guten Lehrer empfehlen. Atem betrachten, schweigen - die Grundlagen sind sehr wichtig.

    Sudhana:

    Mit empfehlen tue ich mich bei so etwas grundsätzlich schwer. Denn vom kulturhistorischen Interesse abgesehen: Warum sollte man denn sowas lesen? Weil da die Lösungen zu all den Koans drinstehen? :D


    Spicken gilt nicht.


    ()


    "Spicken" setzt voraus, dass ich nach Antworten suche. In Ermangelung der Möglichkeit, Rinzai-Shu zu praktizieren, übe ich mich in Hwadu-Meditation, suche also keine Antworten sondern frage und erfahre "nur". Ich glaube, dass die Sprache des Zenrin-Kushu geeignet ist, meine Erfahrung in Worte zu fassen. Ob das nun eine "korrekte" Antwort ist, ist mir eigentlich egal. Zudem kann ich es ohne Zuordnung zum Koan auch nicht herausfinden, oder? :)(:

    Nuovo:

    Ich weiß aber auch, dass bei Ole wirklich tolle Menschen sind, die ihr Leben komplett dem Dharma widmen und die meine vollste Bewunderung haben...


    Ich glaube das auch. Ich habe einmal eine Meditation mitgemacht und viele Gespräche geführt mit angenehmen Leuten. Sie verkörperten Weisheit und Mitgefühl. Mein Problem ist, dass ich das bei Ole Nydahl nicht sehen kann. Wenn er in Interviews in Bezug auf Menschen, die vor Krieg, Terror oder Folter aus islamischen Ländern nach Europa geflüchtet sind, meint, dass wenn Europäer den Koran gelesen und verstanden hätten, "hätt’ man vielleicht nicht so viele über die Grenze geholt oder aus dem Wasser geholt sogar". Wer es live sehen will, kann es hier sehen: https://www.youtube.com/watch?v=jvTFBB7qW6Q


    Mir tut so eine Aussage schon weh. Es ist ein Stich, den ich registriere, denn ich sehe die Bilder wie das des ertrunkenden Jungen. Dann richte meine Achtmerksamkeit auf das Gefühl und spüre, wie Sentimentalität funktioniert, wie sie entsteht und vergeht. Das ist das einzig Gute an einem solchen Satz. Dennoch möchte ich mich solchen Ansichten nicht häufiger aussetzen und sehe das auch als Teil der rechten Anstregung des achtfachen Pfades. Aber ich frage mich, wie das die Leute in den Diamantwegszentren sehen. Ich würde das nicht ertragen wollen... Menschen im Wasser ersaufen zu lassen hat meiner Ansicht nach wenig mit Buddhismus zu tun.

    Greene:

    ich war nie besonders stark im Glauben , bzw. habe es vielleicht auch verdrängt , aber mir wurde bewusst , das man einen Glauben braucht !


    Ist Glaube was Gutes? Viele Christen haben z.B. Hoffnung als Glaubensprinzip - aber wenn es dann nicht so kommt? Dann sind sie erschüttert und leiden. Oder sie reden sich dann etwas ein, z.B. dass "die Wege des Herren unergründlich sind". Man klammert sich an Dinge und fällt dann tief.


    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man mit buddhistischer Praxis, mit Achtsamkeit und Meditation, viel über sich lernt. Was ist der Schmerz? Woran klammert man sich? Man lernt dies zu beobachten, zu erkennen und dann fallen zu lassen. Damit wirst Du glücklicher werden - aber ich befürchte, dass es Dir nicht oder nur sehr oberflächlich hilft, wenn Du Dir einen Glauben suchst. Wende Dich lieber Deinem Leid zu und lerne es zu heilen.


    Viel Erfolg wünsche ich Dir dabei und alles, alles Gute!


    _()_

    Tychiades:

    Ich frag' mich natürlicgh, weshalb der Batchelor sich das Floss und nicht die Schlange als Beispiel vorgenommen hat? Wo doch die Lehrrede schon im Titel die Schlange enthält. Aber ja - er meint man könne mit dem Bösen leben. In einer Schlangengrube.
    Ach nee, wie süß - er ist ja selbst eine Schlange - nach chinesischem Kanon. Ich schmeiß mich weg.


    Woher weißt Du, dass er die Schlange nicht längst gefangen hat? Im Endeffekt kann das doch nur die Schlange wissen, oder? Bist Du denn die Schlange? (:

    Tychiades:

    Das ist ja ein Trend hin zur leichten Sprache.
    Buddhismus für Leichtgläubige, eben.


    So ganz ohne Polemik geht es bei Dir nicht, oder? Gegen dunkle und konfrontative Gemütszustände sollen auch die Sonne und der Gesang der Vögel helfen. Ich geh nun ins Freie. Schießt Du Dich mir an?

    Tychiades:

    Aber wenn du ihn weiterhin gut fütterst und seine Predigten hörst .... dann spielt er für dich eine Rolle.


    Danke für die Warnung. Aber keine Sorge - es steht keine Figur von ihm neben meinem Bett und ich weiß noch nicht einmal, ob ich ihn einmal treffen möchte. Aber er spricht eine Sprache, die ich verstehe.


    Inspirierend und mehr relevant für meine Praxis finde ich Podcasts von amerikanischen Zen-Lehrern wie Norman Fisher, Beate Stolte, Joshin Byrnes, Joan Halifax usw. Die Links, Du mir einem anderen Thread genannt hast, fand ich interessant, aber ich höre sie nicht mehr.

    Tychiades:

    LOL.


    Batchelor als Floßbauer - Hauptsache es schwimmt.


    Ein Floßbauer ist ein ehrbarer Beruf - bei Bücherschreibern bin ich mir da nie so sicher. Aber wenn man sich Stepehen Batchelor genau betrachtet, fehlen ihm die 32 Merkmale eines großen Mannes und vermutlich auch 80 kleineren Merkmale. Ebenso wie Buddha verließ er seine Familie für eine spirituelle Suche, aber er ist noch nicht mal aus der Rippe seiner Mutter geboren. Ebenso erzählt er weder was von Dialogen mit Brahma. Ob das noch was mit ihm werden kann? :)(::)

    mukti:

    Das bestätigt meinen Eindruck, mir ist das viel zu kopflastig was er schreibt. Eine Verstümmelung der Buddhalehre durch den Filter eines "aufgeklärten" Kopfes des 21. Jh. passiert. Ähm, das konnte ich mir jetzt nicht verkneifen.


    Richtig, es ist keine Lyrik wie z.B. Zen-Gedichte. Der generelle Vorwurf der Kopflastigkeit sollte aber belegt werden - ich kann das nicht bestätigen anhand des Inhalts und Zeiten in seinen Retreats, zumindest derjenigen, die ich nachvollziehen konnte per Podcast.


    Was mich immer verwundert, ist, wie polarisierend Stephen Batchelor ist. Mir scheint es so zu sein, dass alle (auch ich) sich gedrängt sehen, Stellung zu beziehen. Aber vor einem Urteil sollte man die Intention von Stephen Batchelor kennen, also lasse ich ihn zu Worte kommen:



    Auf den Punkt gebracht: Es gibt eben Menschen, die mit Konzepten wie "Reinkarnation", "Deva", "Naga" usw. usf. nichts mehr anfangen können, aber dennoch dem Leiden dieser Welt unterworfen sind und einen Pfad suchen, der ihnen hilft. Das sollten man einfach als Fakt wahrnehmen, bevor man mutmaßt oder gar unterstellt.


    Persönlich glaube ich, dass wir alle denselben Pfad gehen, aber keiner identisch ist. Das galt in der Vergangenheit und gilt in der Zukunft. Und auch, wenn der Pfad zu jeder Zeit existiert, war auch zu keiner Zeit immer gleich. Wir sind das Problem, weil wir ihn mit Begriffen und Konzepten wie "Buddhismus" labeln wollen.

    Tychiades:

    Wir haben also 6 Jahre Erfahrung im tibetischen B. und 4 Jahre im Zen-B. Danach lebte Batchelor von diesen Jahren. Das wäre ungefähr so, wie wenn ich laufend über meine Erfahrungen als Student schreiben würde.


    Das Konzept der Zahl scheint Dir sehr wichtig zu sein. Wie viele Jahre dürfen/müssen/sollten es denn sein? Als Mönch? Als Laie?


    Tychiades:

    Er ist - meiner Ansicht nach - nur ein Geschichtenerzähler - und das ist mir zu aufwändig, denn ich kann mir Geschichten auch selbst erzählen. Das mache ich auf einer Arschbacke.


    Wenn Deine Geschichten Dir helfen, ist es gut. Wenn sie anderen helfen, ist es besser. Mir helfen eben die Geschichten von Stephen Batchelor sehr.


    Ich höre genrell sehr viele Dharma-Talks unterschiedlicher Richtungen und Lehrer. Stell doch Deine online, dann höre ich auch rein.

    Nhelia:

    Entschuldigt bitte all die Fragen. Würde mich über ein paar Tipps und Anregungen sehr freuen.


    Hier wurde schon sehr viel geschrieben, vielleicht viel zu viel. Deswegen nur ein Tipp: Bleib "Neuling" so lange Du kannst. Bleib neugierig, probiere aus, was Dir hilft, behalte den "Anfängergeist".


    Viel Erfolg und viel Spaß!

    Tychiades:

    Herr Batchelor macht es sich das ganz einfach: er nimmt einen Begriff, ein Etikett und schon ist alles klar. Es gibt tibetischen B. , es gibt Zen-B. und es gibt säkularen B. Es gibt Früh-B. und wahrscheinlich auch Spät-B. und es gibt westlichen B.


    Stimmt nicht. Herr Batchelor praktizierte Jahre als Mönch in der Gelug-Schule (in Indien und Europa), dann ging er nach Korea und praktizierte Hwadus mit Seon-Meistern usw. Er beschreibt in seiner Biographie sehr genau, was jede einzelne Schule ihm für Einsichten vermittelt hat und übt auch in seinen Retreats Methoden unterschiedlicher Richtungen, die er für sehr hilfreich hält. In seinem Buch "Confession of a Buddhist Atheist" beschreibt er aber auch sehr genau, warum es ihm in Innersten nicht gelungen ist, in einer Schule Fuß zu fassen und zu bleiben. Da geht es um intellektuelle Redlichkeit (z.B. beschreibt er eine Szene, wo sich die Mönche um ihn herum etwas in die Tasche lügen um Legenden zu erschaffen, an die sie glauben wollen), er beschreibt seine Probleme mit dem Zölibat, kulturelle Unterschiede usw. Wenn ich dem Buch Glauben schenken darf, hat es sich Stephen Batchelor nie leicht gemacht, auch nicht mit dem Abschied von einer Schule: Er zog weiter auf der Suche, was mit ihm und seinen existenziellen Fragen und Nöten in Resonanz tritt. Und es geht ihm nie um Begriffe sondern immer um Dharma und Erfahrungen, die er als Mönch gemacht hat. Und da stellte er neben den oben beschrieben Dingen, die eine Entfremdung zur jeweiligen Schule darstellte, auch fest, dass sein Denken geprägt ist von Dingen, die es vor 2500 Jahren nicht gab, die aber in der damaligen Zeit als selbstverständlich galten und das Dharma prägten. Aber er erklärt in den Dharmatalks immer wieder und wieder, dass dies kein Problem von Begrifflichkeiten ist.


    Den einzigen Begriff, den er prägen will, ist der säkulare Buddhismus. Aber auch hier ist der Ausgangspunkt seine Erfahrung aus seinem Leben und welche Konzepte er problematisch bzw. nicht hilfreich empfindet. Dann nimmt er drei Bedeutungsformen des Begriffes "säkular", die er diskutiert, und stellt sich folgende Frage (siehe http://www.globalbuddhism.org/….php/jgb/article/view/127):


    Zitat

    I intend show what might happen when “Buddhism” or “dharma” is rigorously
    qualified by these three senses of the term “secular.” What, in other words, would a
    non-religious, this-worldly, secularised Buddhism look like? To what extent can we see
    this process of secularisation as being already underway? Can Buddhism—as it is
    traditionally understood— survive the process intact? Or are we witnessing the end of
    Buddhism, at least as we know it, and the beginning of something else?

    happygolucky:

    Ist säkularer Buddhismus ein Buddhismus der ohne Klöster auskommen möchte? Meint säkularer Buddhismus ein Gedankengebäude ohne Spekulation über alles Jenseitige? Will man nur Karma und Wiedergeburt streichen oder auch die Lehre des bedingten Entstehens oder das Konzept der Erleuchtung? Was bleibt von den 4 edlen Wahrheiten?


    Ist der säkulare Buddhismus ein ideologisch abgespeckter Buddhismus? Und welche Teile von der Lehre Buddhas werden beibehalten?


    Das Upaya Zen Center (https://www.upaya.org/) veröffentlicht seine Dharmareden als Podcasts und da findest Du viel von Stephen und Martine Batchelor und sie erklären das ganz gut. Es geht ihm darum, einen Buddhismus zu konstruieren, der es auch Menschen des heutigen Zeitalters, deren Geist wissenschaftlich und areligiös geprägt ist, den Zugang zu existenzieller Fragen ermöglicht. Kurzum: Nach 2500 Jahren ist es Zeit, neu anzufangen und das Dharma anders zu interpretieren.


    Die "Vier edlen Wahrheiten" sieht er nicht als metaphysische Aussage über die Welt sondern als existenzieller Aussagen (siehe http://www.globalbuddhism.org/….php/jgb/article/view/127). Ich glaube, dass dieser Text sehr gut seine Denkweise auf den Punkt bringt. Du kannst Dir natürlich auch 20 Dharama-Podcasts anhören, in denen er viel ins Detail bringt, aber das dauert natürlich.

    Festus:

    Es gibt Menschen die wollen erwachen und entscheiden sich deshalb für Zen und es gibt Menschen, die wollen einfach nur etwas ruhiger und fiter werden und glauben das mit Zen erreichen zu können. Oder sie üben Zen (besser gesagt, das was sie sich darunter vorstellen), weil es gerade schick ist.
    Das ist so das Spannungsfeld, in dem aus meiner Sicht die Übung stattfindet.


    Und derjenige welche, der hier ein Angebot macht, kann dafür Geld nehmen oder es lassen.
    Das Thema wurde hier schon häufig diskutiert.


    Ich wollte keine Endlosdiskussion erneut aufwärmen. Ich bin erst seit relativ kurzer Zeit auf dem Pfad und stelle mir eben solche Fragen. Aber diese Fragen sind nicht neu - sie gibt es seit Anbeginn der Menschheit. Ich hoffe, ich langweile niemanden damit.


    Ich glaube auch, dass das Thema einfach lösbar ist nämlich durch Redlichkeit. Wenn der Lehrer dass, er die ersten Schritte auf einem sehr langen Pfad unterrichtet, der einem die Chance gibt, Erfahrungen zu machen, die einen verändern, dann finde ich es redlich. Wenn es lediglich als Technik verkauft wird, Meetings, Verhandlungen und Mitarbeitergespräche effektiver zu machen, ist es fragwürdig.


    Waldler:

    der Gedanke, "dank Zen" gestärkt in die nächste Runde der Ausbeutung anderer Menschen und Lebewesen gehen zu können, ist kein schöner.


    Das ist richtig, aber wohl unvermeidlich. Die ganze Geschichte der Menschheit ist eine Geschichte von Ausbeutung. Ein gutes Beispiel sind die Sklavenhaltergesellschaften die es zu Buddhas Lebzeiten gab und sich bis lange in die Neuzeit durchsetzten. Jeder Patriarch, auch Buddha war auf das Wohl von Autokraten angewiesen. Das ist meiner Meinung alles ein Teil des Leidens der Menschheit. Wir schädigen uns und andere. Wir können nicht ewig innehalten und das Leiden beenden.


    IkkyuSan:

    ...und Ethik auf die lange Bank geschoben wird. Was natürlich eine grobe Verfälschung ist.


    Genau, das ist das Bittere in der Pille. Aber der erste Schritt ist, sich des Leidens gewahr zu werden. Man erkennt den eigenen Schmerz, dann sieht man den Schmerz, den man anrichtet. Und dann hat die Chance innezuhalten.

    Zen für Manager hat einen schlechten Ruf – und ich frage mich warum. Einige Manager sind reine Egomanen, die sich ständig unter Druck setzen, sich und andere hochpushen, die dann genauso handeln sollen wie sie. Früher hat mich das geärgert, heute empfinde ich für diese Personen eher Mitgefühl, denn ich sehe, dass ich früher ähnlich dachte wie sie. Ich erkenne den Druck, der auf sie lastet und sie so reagieren lässt und ich kenne das Leiden, das sie anrichten, bei sich und anderen.


    Jeder, der diesen Menschen etwas Gelassenheit beibringt und eine andere Perspektive vermittelt, tut meiner Ansicht etwas Gutes. Und auch, wenn er die Manager dafür viel zahlen lässt, ist es was Gutes – vielleicht kann man mit dem Geld etwas Sinnvolles tun z.B. ein Dojo finanzieren. Eigentlich eine gute Sache, oder?

    kongjiazhong:

    Die eigenen Nachbarn nicht grüßen, aber "Welcome" plärren, ist in gleicher Weise typisch, wie lächerlich.


    Wieso ist dies typisch? Ich kenne niemanden, der so denkt. Weder ich, der sich in der Flüchtlingshilfe engagiert, denkt so, noch die meine Bekannten, die das auch tun. Typisch ist eher ein despektierlicher Ton wie "plärren" und Unterstellungen über mein Handeln und meine Motive analog dem obigen Satz.


    kongjiazhong:

    "Du bist nichts - dein Volks ist alles" - das ist der Leitspruch aller Buddhas und Bodhisattvas.


    Ich dachte immer, Buddhas und Bodhisattvas würden damit immer die gesamte Menschheit meinen, denn es gibt ja auch nur ein gemeinsames Leiden.

    In http://www.thezensite.com/ZenE…thorization.htm#_ftnref43 wird auf behauptet, Koans seien eine Konstruktion mit dem Inhalt, wie erleuchtete Meister gesprochen und gehandelt haben:


    "Koans are not historical accounts of actual events although East Asian Buddhists, as well as many, if not most practitioners today in the West believe that they are. Rather they are literary re-creations of how the enlightened masters of the past might have spoken and acted."


    In der Fußnote wird auf McCrae, John, Encounter Dialogue and Transformation in Ch'an , in Paths To Liberation , Ed. by Robert E. Buswell and Robert M. Gimello, p.340 verwiesen. Der Autor war ein ungarischer Forscher über den Ost-Asiatischen Buddhismus, der 2011 verstarb. Seine Homepage enthält extrem interessante Schriften und Bücher - leider kann ich dort das zitierte Paper nicht finden: http://terebess.hu/zen/mesterek/McRae.html.


    Kennt jemand die Veröffentlichung oder eine andere, die sich wissenschaftlich mit der Entstehung der Koans beschäftigt?

    Tychiades:

    Das ist jetzt deine Interpretation der Stelle.
    Darum geht es aber nicht. Es geht um das, was Lacan "passe" nennt, Übertragung und zwar im Rahmen einer Lehranalyse, an derem Ende die Anerkennung als Analytiker durch eine Lehrautorität der Schule steht. Das ist nicht das Meister-Schüler-Verhältnis, sondern eine Institution.


    Das Zitat stammt aus dem letzten Kapitel „Leerheit lernen und lehren“, wo es um die Auflösung des Lehrer/Schüler-Verhältnisses geht.

    Sudhana:

    mogun:


    Es war in meinen Augen ein etwas unglücklicher Ansatz, das Problem an einem Halbsatz in einer doch ziemlich entlegenen Arbeit, die niemand hier (Dich eingeschlossen) näher zu kennen scheint, aufzuhängen. Ob Ludger Tenbreul selbst dem, was da ein aus dem Kontext und wohl auch nur indirekt wiedergegebenes 'Zitat' (mit der Autorität eines Zenmeisters ;) ) zur Sache auszusagen scheint, so zustimmen würde, sei mal dahingestellt.


    Ja. Als ich die Frage stellte, dachte ich, ich bekomme die Erklärung aus dem Forum bzw. weitere Informationen dazu direkt. Es hat nun viel länger gedauert, aber man hat es mir inzwischen erklärt. Hier die Stelle im Buch:

    Zitat

    Jemandem weh zu tun außerhalb einer in ihren Zielen und Mitteln klar definierten Praxis fällt unter das Moralverdikt (*)


    Und das ist der Text der Fußnote (*):


    Zitat

    Die Zen-Praxis, eins zu eins in eine politische Programmatik übersetzt, so der Zen-Meister L.T. Tenbreul in einem Gespräch mit dem Autor, liefe auf Faschismus hinaus. Auch eine Psychoanalyse der Gesellschaft mit ihrem bürgerlich-demokratischen Konsens stellte vor profunde Probleme, denn, mit den Worten Lacans: 'Man löst in ihr (der Psychoanalyse) tatsächlich alle Vertäuungen der gesprochenen Beziehung, man bricht das Verhältnis der Höflichkeit, des Respekts, des Gehorsams zum anderen (Lacan, J.: Freuds technische Schriften, S. 223f.)


    Die These ist, dass die Zen-Praxis dasselbe Problem besitzt wie die Psychoanalyse. Zu Beginn gibt es ein hierarchisches Verhältnis zwischen Meister und Schüler und das wird problematisiert. Dieses zu übertragen in die Gesellschaft bräche den bürgerlich-demokratischen Konsens. Ist der Schüler inzwischen selbst fortgeschritten oder Lehrer, kann das ursprüngliche hierarchische Verhältnis auch nicht fortgesetzt werden. Das ist ja in unserer Gesellschaft auch so: Irgendwann hört die Schulpflicht auf. Oder allgemein gesagt: Es kann sein, dass autoritäre Strukturen in einem Ausnahmezustand etabliert in einer Gesellschaft etabliert werden müssen, aber sie dürfen nicht die Regel sein, sonst entsteht Faschismus. Aber auf keinen Fall darf man autoritäre Praktiken/Hierarchien aus dem Bereich Religion/Spiritualität/Selbsterfahrung einfach übertragen. So verstehe ich die These nun, aber ich muss nun drüber nachdenken.


    Es geht im Kern um die Frage, wie man hierarchische Strukturen rechtfertigen kann, dass man sie eben nicht auf die Gesellschaft übertragen darf.

    Morpho:

    vr:

    Zitat

    was haltet ihr von diesen Pressemeldungen?


    bis jetzt noch gar nix.
    unter ausreisepflichtigen flüchtlingen sprechen sich auch diverse verhinderungsgründe rum.


    Gibt es irgendeinen Anhaltspunkt, dass die besagte Flüchtlingsfamilie ausgewiesen/abgeschoben werden sollte?