Beiträge von Mogwai-Tree

    Dem werde ich schonmal nachgehen, vielen Dank!

    Da ich letztlich ohnehin nur einer sehr begrenzten Anzahl an Hinweisen bis zum Ursprung nachgehen kann, ist das vielleicht ja schon genug, wer weiß. ;) Kontraintuitiv, ich möchte normalerweise immer erstmal alles "kennen" bevor ich mich entscheide.

    Ich glaube, sowas gibt es letztendlich nicht. Man selber ist Teil des Tempels und bestimmt die "Strenge" mit. Die Disziplin, Freude am Dharma und an der Praxis, muss man schon selber aufbringen (lernen).

    Klar gibt's das. Da spielen letztlich Designentscheidungen der Tempelauthoritäten mit rein. Wo ich war, gab es beispielsweise sehr viel Raum für Austausch, eine zugängliche Bibliothek, 1x pro Woche Weinausschank, Schlafen bis 6 Uhr morgens, mehrere Stunden Freizeit am Tag und so weiter. Das ist in keiner Weise schlecht (subjektiv), aber es ist eben was anderes als ein streng geführter japanischer Tempel, wo man 1x pro Woche 3 Stunden frei hat um seine Wäsche zu waschen und seinen Kopf zu rasieren (sofern keine Gäste da sind die Tee serviert bekommen, man nicht Spüldienst hat, und so weiter. :D).

    Die enge erstickt jegliche Verhandlung mit der Realität, sie ist einfach wie sie ist und Begierden können höchstens betrachtet, niemals ausgelebt werden.

    Aber klar, am Ende des Tages liegt es an einem selbst, wie sehr man in die Praxis rein geht. Die wenigsten möchten wohl ewig in einem derartig strengen Tempel leben. Die Balance zu finden ist die Kunst des Lebens. Aber mal in ein extrem einzutauchen kann sehr aufschlussreich sein.

    Hallöchen, da bin ich wieder!

    Wie es scheint, werde ich doch noch öfters bei euch vorbei schauen. So ist das mit den Vorstellungen eben. ;)


    Ich möchte meinen buddhistischen Diskurs 2019/2020 weiter intensivieren und bin dafür auf der Suche nach diversen Tempeln/ bewohnbaren Einrichtungen buddhistischer Unterweisung in verschiedenen Traditionen.


    Dabei versuche ich, unnötige Konzeptionen beiseite zu lassen, und wie ein beschreibbares Blatt in die Erfahrung(en) zu springen.

    Mit anderen Worten: Was weiß ich, was ich suche.


    Für die, die mich nicht kennen: Ich habe kürzlich mehrere Monate in einem Soto-Zen-Tempel gelebt und fand es wundervoll.


    Ich suche nun also (Internet-)Adressen von Tempeln v.A. in Europa, auch in Asien, prinzipiell gibt es keine kontinentale Grenze, wenn ich weiter in die Zukunft fühle. Das nächste halbe Jahr bin ich allerdings definitiv in Europa, und ich werde wohlZeit haben, einen Tempel zu besuchen. Mit 70%er Wahrscheinlichkeit reise ich aus diversen Gründen im Laufe des Jahres nach Asien, wo ich wahrscheinlich Zeit habe, 2-3 Tempel mit meiner Praxis zu erkunden.


    Ich weiß, dass ich andere Traditionen kennen lernen möchte. Dabei bin ich offen. Am meisten ziehen mich soweit jedoch tibetischer Buddhismus, Rinzai-Zen und wieder der Soto-Zen, da ich gerne einen strengen Tempel kennenlernen würde (der, in dem ich kürzlich lebte, war halt ziemlich leger, was meine Praxis oft beeinträchtigt hat).


    Falls ihr selbst Tempel kennengelernt habt, oder sie vom Hören-Sagen kennt, oder vielleicht auch gute Bezugsquellen für diese Infos habt, wäre ich euch sehr dankbar. :like:


    Selbst wenn ihr spirituelle Schulen kennt, die nichts mit Buddhismus zutun haben: Ich bin wirklich hungrig auf neues. Ich reflektiere alle Vorschläge gründlich. :)


    Danke,

    schönen Abend.

    Mogwai

    Hallo Leute.


    Ich habe nun also die letzten 3 Monate im Tempel gelebt. Jetzt grade habe ich eine Woche Heimaturlaub.


    Die Veränderungen, die das Leben dort auslöste, sind zumindest so tief greifend, dass ich die assoziativ-ausgelösten Gefühle und Gedanken beim Aufenthalt hier bei meinen Eltern inkl. der Errinerungen an all das, was so schlecht lief, als oberflächlich erleben kann. Es kommen viele Dysfunktionalitäten in mein Bewusstsein, doch ist mir sehr bewusst, dass ich das nicht bin, dass das nichtmal irgendwie mein normaler Bewusstseinszustand ist. Es ist einfach nur ein Ereignis, das vorbei zieht. Diese Erkenntnis hilft auch, das Ereignis zu formen.


    Ich bin selbstbewusst, belastbar, kontrolliert, angstfrei, oftmals voll tiefster Freude, kreativ, gehe gerne unter Menschen, und so weiter. Ich kann so viel besser sehen, wer oder was ich bin.


    Ich konnte mir sogar ein Praktikum in einer psychologischen Beratungsstelle organisieren.


    Da ihr alle einen Teil eurer Zeit vor einigen Monaten mit mir geteilt habt, wollte ich euch hiermit up to date bringen, es gibt also ein "happy end". Warum end? Weil ich nicht mehr zweifle. Was das Leben mir auch serviert, ich habe das selbstbewusstsein, ja, und auch die Arroganz, mir sicher zu sein, dass ich das schon packe.


    Das soll damit auch mein letzter Post hier auf Buddhaland sein. Das Leben da draußen lockt mich zu sehr, als dass ich meine Zeit mit Internetforen verbringen möchte, und buddhistischen Diskurs kann ich in meinem Tempel zu genüge führen.

    Natürlich seid ihr herzlich willkommen, dort gemeinsam mit mir und dem Rest der Sangha zu praktizieren. Der Tempel heißt Kosan Ryumon Ji und liegt im schönen Elsass (deutsch, französisch, englisch).


    Danke für eure Zeit und Mühe, und ein mahnender Finger an die, die ihr eigenes destruktives Potential damals nicht zügeln konnten, und es so an jemandem ausließen, der am Boden lag. Ein Teil in mir nimmt euch das sehr übel, es war wirklich schmerzhaft. Aber das spielt jetzt keine Rolle mehr. Ich hoffe ihr habt gut darüber reflektiert. Auch ihr seid willkommen, in Ryumon Ji zu praktizieren.


    Ich wünsche euch alles gute.


    Gassho,

    Mogwai

    Ich danke euch für die Vielfältigen Antworten!
    Es war definitiv mal wieder eine lehrreiche Selbsterfahrung, hier mit euch zu schreiben.


    Zu sehen, dass Ehrlichkeit eben auch auf Unverständnis stoßen kann, was ich eben nicht ganz locker durch Achtsamkeit an mir vorbeiziehen lassen kann. Zumindest derzeit. Vielleicht kann das anders sein, vielleicht nicht.
    Ich muss meine Verletzlichkeiten besser schützen, Kopfstreicheln gibts eben nicht immer. UND es ist auch gar nicht immer hilfreich.

    Die kritischen Antworten sind doch die, aus denen man lernt. Die Herausforderungen.

    Wieviel Wahrheit steckt vielleicht doch im Unangenehmen Standpunkt des Gegenübers? Tue ich wirklich alles was gut ist, oder lasse ich mich manchmal zu sehr auf mein Selbstmitleid ein?

    Kann aber auch ausschließlich zu Frust führen. Hier war es die Vielseitigkeit von euch, die das ganze Rund gemacht haben. Nur durch liebe Worte hätte ich mich nicht bewegt und durch zu viel härte hätte ich mich nur verschlossen. So bin ich aber schon nochmal in die tiefe Reflexion gegangen.

    Was man bekommt, kann man nicht kontrollieren.
    Aber man kann ja auch einfach weggehen, wenn es nicht mehr hilft - deswegen habe ich mich die letzten 2 Tage hier erstmal ausgeloggt. :) Auch hier gilt es, aktiv zu sein und zu entscheiden.


    Die Ochsenbilder sind spannend, aber ich muss doch gestehen, dass ich nicht glaube, hier weit vorangeschritten zu sein. Ich sehe mich als jemand, der den Ochsen gesehen hat, eine Erfahrung der "Quelle" machen durfte, jetzt aber wieder bei Bild 1 ist, weil er nicht begreift, warum diese Erfahrung wertvoller war als andere, in ihrer Natur dualistische Erfahrungen.

    Vielleicht ist es auch gar nicht direkt direkt die Zenschulung, die mich in das Kloster zieht.

    Es ist einfach eine heilsame und aktivierende Umgebung.

    Die Kontakte dort tun mir in ihrer Ungezwungenheit sehr gut. Es ist Gemeinschaft. Alle ziehen am gleichen Strang. Und man wird akzeptiert, ohne sich durch in geistlosem smalltalk beweisen zu müssen. Sowas kenne ich bisher nur von dort.
    Die Verpflichtungen des Tagesablaufs machen mich tougher. Der wird befolgt, egal was ist, und auch wenn es teils hart ist, ist es doch nicht zu viel und durch die Achtsamkeit letztenendes doch immer wieder momentweise tief befriedigend - in den kleinen Dingen.


    Das on/off Spiel mit dem, was ich Ego nenne, mit der Entscheidungskraft, in Gespräch und Freizeit, ist doch auch ein Studienaspekt für sich. Aber wenn ich merke, dass ich wieder völlig rummurkse und nicht mit meinen Entscheidungen im reinen bin, ist das okay. Ich kann es hinnehmen und mich erstmal wieder ein paar Stunden in der Meditation oder im Samu vergessen. Achtsam sein, spüren, ein fühlendes Wesen sein. Danach, wenn wieder Freizeit ist, probiert man es halt nochmal. So kann sich der Übergang zwischen Meditationszeit und Freizeit mit der Zeit auch mehr schließen.
    Dieser Aspekt ist das, was ich in der ganzen Affäre unter Zen verstehe. Er ist auch bedeutsam, aber nicht alles. Es ist einfach ein toller Ort. Aber geht es nicht auch irgendwie darum im Zen? Dass es eben nicht nur um die Lehre geht, wo sie doch letztlich leer ist? Das Leben in seiner Gesamtheit gilt es, zu adressieren. Und wenn es mir dort gefällt, und ich der Meinung bin, dass es mich voran bringt, ist es vielleicht letztlich egal, wie wir das ganze nennen.


    Gruß,

    Mogwai

    Jetzt missbrauche ich schon den Buddhismus.

    Dein Kommentar ist absolut undifferenziert. Keine Ahnung, ob du meine Metapher mit dem Landstreicher zu wörtlich auslegst. Ich bin einfach ein Mensch der 'ne schwere Zeit durchmacht, der aus der Erfahrung heraus aber weiß, dass das Klosterleben ihm hilft. Essen und Obdach kriege ich auch anders, dafür muss ich nicht durchs ganze Land reisen. Und da ich schon mehrfach dort war, hatten die Bewohner schon Gelegenheit mich kennen zulernen. Ich schien keine Belastung für irgend wen zu sein, wüsste auch bei bestem Willen nicht, warum. Ich halte mich an alle Regeln, arbeite mit und viele finden mich tatsächlich umgänglich, auch wenn ich hier wohl als absolut untragbar wahrgenommen werde. Das hat man davon, wenn man Fremden seine Schwächen zeigt.

    Das ist nicht Gelassenheit sonder Gleichgültigkeit, Scheiß egal, sich treiben lassen da sind ja genug die mir das ermöglichen. Selbstverständlich sind die da und die werden nicht wagen nicht mehr da zu sein.

    Lasset uns tanzen im Zirkus der falschen Annahmen. Heute mit: Ellviral. Wow, kaum ein Tag vergeht, an dem man dich nicht hier sieht!


    Keine Ahnung was du von mir willst. Ich habe Zukunftspläne für das kommende Jahr und für einen Karrierestart. Ich bin mir unsicher ob ich dem gewachsen bin, dadurch formuliere ich vorsichtig. Bitte tue mir den Gefallen und halte mir nicht vor, was das für eine schäbige Einstellung wäre. Du hast keine Ahnung warum ich sie habe und es hat mehr Dimensionen, als ein elanloser Pessimist zu sein. Manchmal glaube ich, ich müsste mir meine beiden Beine abhacken, damit die Leute mir nicht auf den Sack gehen.

    Ich bin mir auch unsicher, wie so ein großes Ereignis wie ein 1jähriger Klosteraufenthalt meine Perspektive auf so ziemlich alles verändern wird, daher halte ich es für naive Narretei, sich vor zu machen, was danach passiert. Grade wenn man eben nicht wirklich weiß wo man steht und eine Veränderung mit offenen Armen begrüßt. Auch wenn das jeder zweite von mir zu erwarten scheint. Am besten das Leben bis zum Grabe planen.


    Warum diskutiere ich überhaupt mit dir, du hast deine Meinung ja eh schon gefällt und wirkst nicht so, als wärst du offen für eine andere. Aber ist ja auch wichtiger zu sehen, dass man noch austeilen kann.

    Ich bin irgendwie dankbar für deine Postings, du hast mich ordentlich angetriggert, und das ist ja eine wunderbare Gelegenheit, non-reaktiv und präsent zu bleiben. Wollte es eigentlich dabei belassen und das mit mir ausmachen, aber ich kann mir nicht helfen, das starke Bedürfnis nochmal zu Antworten bleibt. Ich bin mir nicht sicher, was das ist - ein Rechtfertigungsbedürfnis, oder ob ich vielleicht durch dich Fallstricke in meiner Betrachtung meiner Situation erkennen zu versuche. Erfordert, dass ich mich weiter öffne und verletzlich mache, mal sehen ob ich das später bereue.


    1) Du wirfst mir vor, ich würde ein parasitäres Leben führen. Hier eine Gelegenheit für dich nachzufühlen, wie du zu diesem voreiligen Schluss springst, denn ich habe nie beschrieben, in wie fern ich mich an der Haushaltsführung beteilige oder wo das Geld her kommt, das für mein Essen aufgewendet wird.


    Ich verfüge durchaus über gewisses Geld, ich sagte ja, dass meine Zukunftspläne nicht auf die Kosten anderer gehen. Das Kloster zahle ich selbst.

    Ich habe das Geld allerdings nicht selbst verdient, vielleicht siehst da darin ja auch eine Notwendigkeit, auf mich herab zu blicken.

    Es kommt auch nicht von meinen Eltern und ist nicht geklaut.

    Das Essen bei meinen Eltern zahle ich nicht, was aber nur daran liegt, dass sie mein Geld nicht wollen. Ich könnte Ihnen welches geben, das wäre okay für mich, aber sie haben wirklich nicht wenig davon. Sie würden das Kloster auch für mich bezahlen, wenn ich das Geld nicht hätte. So läuft das eben bei uns. Ich denke nicht, dass ich mich dafür schämen muss. Jeder kriegt eben einen anderen Start ins Leben, und wenn ich finanziell Glück hatte, habe ich dafür meine anderen Sorgen. Ich beneide Menschen nicht, die sie nicht haben, aber ich wünsche mir grundlegenden Respekt von denen, die sich damit nicht rumschlagen müssen.


    Am Haushalt beteilige ich mich ein wenig, meine Eltern sind da leider sehr intransparent mit mir, was es zu erledigen gilt. Ist schon irgendwie merkwürdig, fast schon darum zu betteln, mehr mithelfen zu können, deswegen habe ich das aufgegeben und mache eben einfach, was mir zufällig begegnet. Fände es eigentlich schöner fürs Gemeinschaftsgefühl.


    2) Für mich geht es beim Kloster eigentlich darum, diese Robustheit, die ich schon einmal verspürte, als ich dort war, stärker in mich zu integrieren. Ich halte Zen für eine sehr stabilisierende Praxis. Stabilität finde ich in mir bisher nicht, was der Grund ist, warum meine bisherigen Beschäftigungsverhältnisse kleine Katastrophen waren.Es ist nicht so, als hätte ich nicht gewollt, dass es funktioniert. Auch wenn ich durchaus mehr Akzeptanz für meine Situation hätte aufbringen können. Ihr mehr Respekt gegenüber bringen. Frühzeitig gewisse Schutzmaßnahmen einleiten können. Systematischer überlegen, wie es vielleicht doch klappt. Aber ich habe mir eingeredet, dass ich das nicht brauche, wollte meinem Job nicht noch mehr meiner Zeit, Gedanken und Energie schenken (mit anderen Worten, Feierabend hieß für mich Feierabend) und landete schließlich in einer psychiatrischen Klinik. Halte es auch für Möglich, dass es da eigentlich kein Abwenden von gab, aber ich frage mich doch schon manchmal, ob es anders hätte laufen können.


    Glaubst du eigentlich an psychische Krankheiten, oder sind das für dich alles Ausreden für Faulheit und Parasitentum?


    Besagte Klinik konnte für mich leider nicht das tun, was sie versprach, seitdem bin ich auf der Suche. Meine heißeste Spur ist bislang Zen. Ich verfolgte auch schon andere, leider erfolglos. Dass ich mich einfach wieder ins Berufsleben begebe, aus irgendeiner fiktionalen gesellschaftlichen Verpflichtung heraus, halte ich in Anbetracht meiner Vorgeschichte für ziemlich kurzsichtig. Ich werde bestimmt nicht mein Leben lang von Gelegenheitsjob zu Gelegenheitsjob humpeln, weil ich zu was ernstem nicht die Ausdauer habe, aber dennoch gefälligst zu arbeiten habe. Nein, ich nutze was das Leben mir geschenkt hat und versuche, mehr aus mir zu machen.


    3) Ich möchte diese Stabilität erreichen, um auf eigenen Beinen stehen zu können, das ist eigentlich das einzige Ziel, das ich für die Zukunft habe. Einen Job finden, den ich aushalten kann, der irgendwo auch zu mir passt. Ich möchte keine Frau, und auch keine Familie gründen, die Gründe dafür behalte ich für mich. Ich möchte sozial eingebunden sein. Diese zwei Dinge reichen mir aus jetziger Sicht, und ich habe berechtige Sorge, ob mir das gelingt.

    Zugegeben, es ist auch kein sehr passioniertes Ziel, wegen dem ich morgens mit vollem Herzen aufstehe, um es zu erreichen. Wäre schön, sowas zu haben, würde bestimmt auch helfen, motivierter zu sein. Aber es ist halt was es ist, Passion regnet nicht vom Himmel nur weil ich es gerne hätte.

    Wenn Zen mir dabei nicht zu helfen vermag, mein Ziel zu erreichen, tja, dann kann ich mich wohl warm anziehen und darf meine Ansprüche noch weiter senken. Werde dann bestenfalls einen stillen, repetitiven, sozial weitestgehend isolierten Job ausüben können, schlimmstenfalls von Gelegenheitsjob zu Gelegenheitsjob springen. Wäre ein ziemlich sinnfreies Leben, wenn man das nicht für eine Familie auf sich nimmt. Aber solange ich noch eine Chance, eine Hoffnung sehe, dann werde ich sie nutzen.
    Wie du sagst, ich schaffe es ja nicht mal jetzt aus eigener Kraft, eine grundlegende Lebensqualität aufrecht zu erhalten. Vielleicht ist es dann ja klug, etwas zu unternehmen, um das zu ändern, anstatt einfach mit dem Kopf durch die Wand zu gehen und seine ballastartige Existenz hinter sich zu lassen, egal, was es kostet. (Schade, dass ich mich auch so wahrnehme, auch wenn ich mit meinem Klosteraufenthalt ja eigentlich niemanden Belaste). Dass du deine Mitmenschen aufgrund ihrer Unfähigkeiten verurteilst, ist ja wohl das aller Letzte und eine riesige Überraschung, wenn es von einem Buddhisten kommt.

    Ich möchte dich an dieser Stelle eigentlich nur darauf hinweisen, dass du überhaupt nichts über mich weißt, mit Sicherheit auch nicht, warum ich derzeit nicht arbeite. Viel Spaß dabei, deine eigenen Projektionen zu erforschen.

    Ja, die Lehre des Zen finde ich schon besonders. Besonders wirkungsvoll, wie einfach sie letztlich auch sein mag. Und auch auch ein bisschen romantisch, in ihrer Selbstlosigkeit, aber das ist für mich eher konzeptuell als Wirklichkeit.


    Insofern, ja klar möchte ich dieses "besondere" in mein Leben holen, das hat aber nichts damit zutun, dass ich mir "Zen" auf meine Stirn tattoowiere und den ganzen Tag im Gasho rumlaufe. Ich möchte einfach meine Lebensqualität erhöhen, und das halte ich in meiner Situation nicht nur für einen Luxus, den ich mir erfüllen möchte, sondern für eine Notwendigkeit, um mit meinem Leben zurecht zu kommen.
    Und das tue ich nebenbei auch nicht auf Kosten anderer.

    Viriya, die Willenskraft. Die fehlt mir auf jeden Fall. Die Frage ist ja, wie man das ändern kann. Sich so einer äußeren Struktur hinzugeben halte ich da schon für sinnvoll, so gut wie jeder angestellt arbeitende Mensch macht es ja so, und auch viele darüber hinaus. Die Routine zwingt einen, auch wenn man nicht will. Nur bin ich dann eben nicht gezwungen, zur Arbeit zu fahren und Leistung zu vollbringen, sondern Ja zu sagen zum Hier und Jetzt. Ich hoffe, dass mir das hilft, das danach weiter aufrecht zu erhalten. Der Mensch ist ja ein Gewohnheitstier. Dass es von da nicht alleine laufen wird, ist klar. Ich würde mir gerne eine Sanga suchen, da, wo ich mich danach nieder lasse.


    So eine Routine hatte ich schon lange nicht mehr. Dementsprechend laufe ich auch nicht wirklich vor etwas weg, mit dem ich mich einfach arrangieren könnte. Hier wartet nunmal nichts auf mich. Ich fühle mich wie ein Landstreicher, der runtergekommen und ziellos an den Pforten eines Tempels klopft, um Einlass gewährt zu bekommen.

    Ob diese Meinung über mich selbst zu fehlendem Wohlbefinden beiträgt? Na klar. Wegzaubern tut es sie leider nicht.

    Ob ich mich einfach weiter meinem metaphorischen Landstreicher tumhingeben könnte? Klar. Solange es bis zum Kloster noch dauert, ich tippe August, mache ich das auch so gut und so Zen es geht. Aber ich halte es nicht für falsch, Hilfe anzunehmen, wenn man es alleine nicht schafft. Ich schlafe idR bis Mittag, obwohl ich es liebe, früh aufzustehen. Heute habe ich sogar bis grade eben, 18:00 uhr geschlafen, weil ich einfach nichts zutun hatte (habe mich nach 2 Stunden wach sein wieder hingelegt). Bin aufgestanden, habe mir ein paar Dharmavorträge von Kodo Sawaki durchgelesen, dann etwas Youtube geschaut, und uff. Ist in diesem völlig unstrukturierten, ziellosen sein auch schwer zu sagen, wann man sich gegen das hier und jetzt stellt und einen Ausweg sucht. Die meisten Menschen haben eben viele Verpflichtungen und ein bisschen Freizeit, das sie dann liebevoll gestalten können. Da ist es schon leichter zu erkennen, wann man sich gegen das wehrt, was eben grade ist. Es ist, weil es sein muss, es ist die Verpflichtung des Individuums, da gibt es im kleinen nichts dran zu rütteln, vielleicht auch nicht im Großen, also auf lange Sicht.

    Aber hat man das nicht, dient der ganze Tag ja irgendwie der eigenen Bespaßung. Ich bewerte es dann immer wieder wie ein Weglaufen.

    "Ich könnte mir ja einen Kaffee machen." "Warum? Kannst du nicht einfach die Selbstverachtung aushalten, die du grade spührst, weil du Löcher in die Wand starrst?" "Ich könnte ja spazieren gehen, Bewegung ist gesund. Aber so wirklich ist mir nicht danach." "Du hast erkannt was gut ist, los, beweg dich, egal wie du das findest." "Aber vielleicht sollte ich lieber noch diesen und jenen Anruf tätigen, das ist auch wichtig.." Ich verliere mich in den Entscheidungen. Diese ständige, absolute Freiheit ist für mich ein Folterkäfig. Ich mache auch immer wieder meine Fortschritte darin, hier meinen Frieden zu finden, aber dann rudere ich wieder völlig zurück.


    Das Klosterleben hat ja noch andere Vorzüge. Ich bin 24. Ich lebe bei meinen Eltern. Ich konnte sie davon überzeugen, dass das Klosterleben für mich Psychotherapie bedeutet, und dadurch meinen späteren Einstieg in den Ernst des Lebens rechtfertigen. Hier ein Jahr in Ihrem Gästezimmer zu hocken, werden sie bestimmt nicht unterschreiben.


    Es bringt mich unter Menschen, subtrahiert Ablenkungen, und alle möglichen negativen Assoziationen, die ich eben mit meinem derzeitigen Umfeld habe.


    "Weißt du was du willst, oder was du glauben willst?" Eine Mischung aus beidem. Ich war schon in besagtem Kloster und weiß also zumindest Stück weit, was mich erwartet. Das auf ein Jahr hochzurechnen, weil ich darin Wert erkenne, hat wohl auch viel mit Glauben zutun. Ich weiß, dass da eine Menge unkalkulierbares drin steckt. Wie du sagst: Die Dinge sind auch da so, wie sie sind. Aber damit möchte ich mich ja auch anfreunden.


    Als ich einmal 2 Wochen da war, war die Beziehung zu mir selbst auf jeden Fall eine komplett andere als jetzt. Ich erinnere mich, wie ich problemlos 'ne Stunde ins Feuer starren konnte, mit geringem Abstand zur Flamme, obwohl ich den Schmerz auf meinem Gesicht spürte. Es machte mir einfach nichts. Es war eben kein "oh nein das tut weh schnell weg hier". Es war... " ". Ich erinnere mich, wie losgelöst von sozialen Normen ich war, die mich so oft in Angst und Schrecken versetzen. Ich erinnere mich, wie ich mich kommentarlos in ein Zweiergespräch stellte, worauf mich eine der Nonnen als "weird" bezeichnete. Das hat grademal zu 5% weh getan. 40% von mir fanden es süß. 55% waren es egal. Also entgegnete ich nur "I know", ohne mich zu entfernen. Sie fand es dann wieder charmant, wie im Reinen ich mit meinen Schwächen bin.


    Das sind so Erlebnisse, die für mich in meinem Alltagsbewusstsein straight out of Fantasyland sind. Aber dort wurden sie wahr. Ich war frei. Ich fühlte mich dauerhaft wie ein Forscher. Ich merkte, wie intensiv und toll nachdenken eigentlich sein kann, wenn man es wohl rationiert tut. Ich konnte feststellen, wie viel ich negatives auf meine Mitmenschen projeziere. Ich konnte sehen, wie viel "nein" eigentlich so in mir steckt. Ich konnte selbst zu körperlichem Schmerz in der Meditation Ja sagen, der haltungsbedingt war, und somit auch eine Angst in mir auslöste, dass ich mir mit dieser Art zu sitzen dauerhaft schade.


    Kurzum. Ich war ein Anderer. Ich habe mich so vorher noch nie kennengelernt. Ich weiß, dass er in mir wohnt, ich habe ihn ja gesehen. Aber er versteckt sich nunmal wieder vor mir. Auch, wenn mein jetziges Ich ebenfalls Mitgefühl und Akzeptanz verdient. Manchmal ist vielleicht einfach besser, den einfacheren Weg zu gehen, anstatt es sich selbst unnötig schwer zu machen.


    Zur Zeit habe ich leider wieder mehr Angst vor dem Kloster, weil eine bestimmte Art Rückenschmerz wieder zugenommen hat, ich glaube, das ist durch meine ZaZen Praxis bedingt. :( Das würde irgendwie einiges zunichte machen. Erstmal weiter beobachten.


    LG und danke für eure durchdachten Antworten

    Danke für die vielen Anregungen. Ich denke, dass diese Verkopftheit durch mehr Geistesruhe (durch mehr Praxis) von alleine vergehen wird.

    Gefallen hat mir auch die Aussage, dass die Akzeptanz des Moments nicht auf Starre hinaus laufen soll.

    mein Verständnis von Zen ist nicht das größte, mal sehen, ob wir das ändern können.

    Es gibt nichts zu verstehen.

    Übst du Zen oder interessierst du dich nur dafür?

    Ich gehe bald eine längere Zeit in ein Zenkloster. Ich war dort schon einmal, und habe es als unfassbar stabilisierend und bereichernd erlebt.

    Leider konnte ich die Praxis nicht aufrecht erhalten. Ich meditiere immer wieder im ZaZen und stelle Achtsamkeit her - aber nicht in der Intensität, wie ich es gerne hätte. Es fehlt mir an Disziplin, im Kloster fiel mir das alles wesentlich leichter und ich hoffe, dass mich die Zeit dort (1 Jahr) etwas in die gewünschte Richtung formen wird.

    Jaja, ist wahrscheinlich furchtbar Un-Zen, eine derartige Veränderung anzustreben. :D Aber da ich in meinem jungen Leben bisher nicht zu viel im Stande war, finde ich den Versuch gut, meine Weichen zu stellen.

    Hallo zusammen,


    mein Verständnis von Zen ist nicht das größte, mal sehen, ob wir das ändern können.


    Ein Teil der Zenlehre ist es doch, die Dinge so zu nehmen wie sie sind, richtig?

    Ich weiß, dass es auch im Zen verschiedene Lehrer gibt, mit verschiedenen Standpunkten, aber ich denke, das ist ein fundamentaler Bestandteil.

    Den Moment wahrzunehmen, ohne etwas hinzuzufügen.

    Es ist gut, genauso wie es ist.


    Wenn ich diesen Gedanken weiter spinne, komme ich zu dem Entschluss, dass jede Entscheidung gegen die Lehre spricht.

    Ich sitze auf einer Parkbank. Es fängt an zu regnen.

    Sollte ich nun aufstehen und gehen, um nicht nass zu werden?

    Der Moment ist doch gut wie es ist. Dann werde ich eben nass. Kein Grund, das zu bewerten.

    Das gleiche gilt dann natürlich auch, wenn ich eine Lungenentzündung bekomme und letztlich daran vergehe.

    Der Schmerz, der dabei entsteht, ist einfach nur das. Wir müssen es nicht einmal Schmerz nennen.


    Was ist, wenn ein Mensch hungrig wird? Bedroht wird?

    Folgen wir einfach den natürlichen Handlungsimpulsen, die das auslöst?

    Wenn ich hungrig bin, esse ich. Wenn ich müde bin, schlafe ich.

    Wer reguliert hier Gier? Was verhindert, dass ich so ein im freudischen Sinne Es-Gesteuerter Psychopath werde, ohne jeglichen Blick für die Zukunft zu sorgen?

    Suengsahn schrieb, dass das Handeln aus Herzensgüte kein dogmatisches Vorgehen ist, sondern natürlich aus der wahren Natur des Menschen entspringt.

    Aber wenn ich im Hier und Jetzt bin, und Gier spühre, ist diese nicht echt, entspringt sie nicht meiner wahren Natur? Immerhin ist sie: Jetzt.


    Ein anderes, etwas für manchen vielleicht greifbareres Beispiel, finde ich im ZaZen.

    Wohin wandert meine Aufmerksamkeit? Das derigieren von Aufmerksamkeit ist auch nur eine Handlung.

    Ein Ansatz auf diese Frage wäre, dass es keine Rolle spielt. Wir sitzen einfach nur. Jeder auf seine individuelle Art und Weise. Lass die Aufmerksamkeit machen, was sie will.

    Egal wie schnell sie springt und wohin sie springt.

    Zu den Gedanken, zum Gefühl, zum Kopf, oder zum Bauch. Das ist alles Bestandteil der Handlung "Sitzen".

    Ein anderer Ansatz ist die Ansicht, dass Zazen eine körperliche Übung ist, dadurch wird die Aufmerksamkeit in den Körper derigiert.

    Sie wird also gesteuert. Aber wohin genau? Wann? Wielange verweilt sie?

    Ich habe festgestellt, dass ich eine starke Anhaftung dafür habe, sie zu meiner Stirn zu richten, weil das ein angenehmes kribbeln und interessante innere Bilder erzeugt, und ich sehen möchte, wohin das führt, wenn ich das weiter mache.

    Ein Zenmeister erklärte mir jedoch, dass das Hara ein wichtiger Ankerpunkt im Zazen ist. Aber einfach nur im Hara zu ruhen, ist auch nicht richtig. Die Haltung soll geprüft werden, das berühren der Daumen, der Atem..


    Diese Wiedersprüchlichkeiten machen mich etwas fertig. :grinsen:

    Was denkt ihr darüber, außer vielleicht, dass ich neurotisch bin?


    LG,

    Mogwai-Tree

    Euch ist sicher das Konzept von "Energie" geläufig, wie es auch im Yoga vorkommt.

    Dass es diverse Chakren gibt, Energiezentren, dass man diese erwecken kann, was bestimmte Effekte mit sich bringt etc.


    Im Buddhismus bin ich hin und wieder auch über den Begriff gestolpert. Vor langer Zeit hörte ich mal in einem Podcast (ich weiß nicht mehr, wo), dass in manchen buddhistischen Schulen das dritte Auge bzw "der Platz über der Mitte deiner Augenbrauen" als Fokusobjekt in der Meditation genutzt wird. Reigen Wang-Genh sprach in einem Dharmavortrag mal über Energie in Hara im ZaZen, und Polenski sprach in einem seiner Videos von "Jin" oder "Djin", einer fundamentalen, verbrauchbaren, aber nicht regenerierbaren Energie.


    Ich finde die Konzepte sehr spannend, habe aber immer den Eindruck, dass es hier zuviel pseudo-science gibt, weswegen ich auf der Suche nach glaubwürdigen Quellen bin, die diese Phänomene diskutieren.

    Wisst ihr, wie Energie und Buddhismus zusammen laufen?

    Kennt ihr andere Traditionen, wo diese Lehren glaubhaft vermittelt werden?


    LG,

    Mogwai-Tree

    Hallo zusammen!


    Ich bin nicht wirklich tiefgreifend mit der buddhistischen Lehre vertraut, seht es mir also bitte nach, wenn meine Gedanken weit an der Realität vorbei gehen.


    Ich habe kürzlich viel über Wiedergeburt und Karma nachgedacht. Woher kommt es, dass eine derartig undogmatische Religion wie der Buddhismus über Dinge Ausdruck gibt, die eigentlich an der irdischen Erfahrung vorbei gehen? Denn darauf basiert der Buddhismus doch schließlich, auf der Erfahrung.


    Mir kam ein Erklärungsansatz, den ich schließlich als plausibel empfunden habe: Soweit ich die Lehren verstehe, ist der Erleuchtungszustand das direkte Erfahren der Singularität des Universums in der Meditation, aka "Alles ist eins". Wenn also alles eins ist, dann gibt es im Grunde weder den Tod, noch die Wiedergeburt des Individuums. Das Individuum ist schließlich eine Illusion. Alles, was bleibt, ist wie man Einfluss auf die große Singularität genommen hat. Einen positiven, oder einen negativen (s. Karma). Da man Teil dieser Singularität ist, ist man "selbst" ebenfalls von den entstehenden Veränderungen betroffen.



    Wie versteht ihr Karma und Wiedergeburt? Oder wird es in buddhistischer Literatur vielleicht sogar deutlich erklärt, sodass es keine wirkliche Diskussionsgrundlage gibt?


    VG,
    Mogwai-Tree

    1963 verbrannte sich der Mönch Thích Quảng Đức in einem Akt politschen Protestes selbst. Auf dem verfügbaren Fotomaterial strahlt er dabei eine trügerische Ruhe aus.
    Kuriose Berichte (2:40) über Meditation zeigen unschätzbare Dimensionen der Bewusstseinsveränderung auf.
    Lama Tseten's Tod wird im tibetischen Buch vom Leben und vom Sterben als Akt spiritueller Praxis beschrieben, in dem er scheinbar Einfluss auf den Moment seines Ablebens nahm.


    All diese Dinge klingen wundervoll für mich, fast schon unmöglich, definitiv demut-weckend. Außerdem wecken sie das Begehren, dieses Phänomen weiter zu verstehen.
    Zu was ist der Mensch möglich, lässt er sich voll auf Spiritualität ein? Wenn er sich in einem ausgesprochen hohem Maß dieser Sache widmet? Und wie kann das die menschliche Existenz bereichern, verändern?


    VG
    Mogwai-Tree

    Hallo liebe Forengemeinde,


    seit ich mich entsinnen kann, führe ich ein unglückliches Leben. Es ist geprägt von nicht-genügen, Verwirrung, Isolation, Bemühen, und fehlender Fähigkeit zur Orientierung. Seit 7 Jahren bin ich schwer depressiv. Ich bin nun 23 Jahre alt, stehe kurz vorm zweiten Ausbildungsabbruch, ein Studium habe ich ebenfalls schon auf dem Gewissen. Ich wohne noch bei meinen Eltern.


    Ich kam letztlich zu dem Glauben, dass es für mich kein echtes Glück in dieser Welt, oder dieser Gesellschaft, gibt. Ich habe viel versucht, um einen gewissen grad an Zufriedenheit herzustellen - vergebens. Ich fasste den Entschluss zu sterben.


    Jedoch kam mir noch ein letzter Gedanke, eine letzte Option. Ich bin vertraut mit Achtsamkeit und Meditation (Vergegenwärtigung des Atems). Beide konnten in den letzten Jahren viel für mich tuen. Durch fehlende Disziplin schaffte ich es jedoch nicht, so intensiv zu praktizieren, wie ich es gerne würde. Immer wieder verliere ich mich in mir selbst.


    Meine Frage an euch ist nun die folgende: Glaubt ihr, dass es ein zufriedenstellendes Lebenskonzept ergeben kann, sich mit aller Kraft und Energie die man hat, auf Meditation und Achtsamkeit zu konzentrieren? Sich loszusagen von allen Zielen, weitestgehend allen Menschen, einer Familienplanung, der Arbeitswelt (soweit möglich, und wenn dann mit hohem Maß Achtsamkeit ausführbar), allem Luxus, allem Materiellen, ja einfach allem, was unsere Gesellschaft für uns vorbestimmt? Seine Tage mit der Verrichtung der anfallenden Pflichten zu verbringen, sofern staatliche Unterstützung nicht möglich ist demnach auch Arbeit, ansonsten ein Fokus auf Meditation, Yoga/Sport um Gesund zu bleiben, vllt. etwas Engagement im Ehrenamt, um etwas zurück geben zu können (vllt Hunde aus dem Tierheim spazieren führen, oder Kinderbetreuung im Kindergarten, oder etwas mit Pflanzen..), und natürlich Achtsamkeit in allem, was man tut?
    Möglicherweise ist nach einer gewissen Festigung darin auch ein Leben im Kloster möglich?


    Ich hoffe, ihr nehmt meine Frage ernst. Für viele muss das völlig durchgeknallt klingen. Für mich auch irgendwie. Aber ich bin einfach nur verzweifelt..



    Liebe,
    der Mogwai-Tree