Display MoreHallo,
wenn man nur die einfachen Leitlinien des Buddhismus hernimmt und sich damit beschäftigt wie die 3 Geistesgiftes, die vier edlen Wahrheiten und den 8fachen Pfad. Also wenn man versucht dies in sein Leben zu integrieren, dann ist das für einen Anfänger eine schwierige Aufgabe. Ich bin nicht tief verwurzelt im Buddhismus, denke mir aber, dass auch erfahrende Praktizierende mit diesen "einfachen" Themen sollten sie sie leben ordentlich beschäftigt wären.
Da gibt es so viele Punkte, die richtig und hilfreich sind und doch wenn man im "normalen" Leben steht, wobei was ist denn normal - sehr schwer in Handlungen zu leben.
Sobald ich mit Mitmenschen konfrontiert bin wird die Lehre zur Herausforderung. Ich habe mich entschieden ein konstruktives Leben leben zu wollen und das wird mir sehr erschwert, weil die Themenkomplexe mit denen ich mich beschäftigen muss meist nicht konstruktiv sind. Nicht einmal eine Trennung zwischen Beruf, Privat und Gesellschaft, Freunde, Familie ist hier möglich.
Es ist für mich sehr schwer Menschen zu finden, die nicht klagen, jammern, sich negativ über andere Äußern und generell gehen die Themen in Gesprächen, wenn ich zuhöre und das mache ich zumeist in eine Richtung, wo ich nicht hin will.
Das kostet jeden Tag aufs Neue viel Kraft und Energie was man sich vornimmt auch zu leben und dieses permanente dagegen halten ist schwer.
Ich kenne nicht viele buddhistisch geprägte Menschen, wobei ich mir denke, dass wie in allen Religionen selbst diese nicht immer sich an die Grundregeln halten, von wirklicher Tiefe gar nicht zu reden.
Ich habe mein Leben neu organisiert, das Resultat ist ernüchternd in Bezug auf soziale Kontakte, weil positive, konstruktive Menschen kenne ich persönlich vielleicht drei, wobei drei generell viel ist, andererseits habe ich wenig Kontakt mit diesen Leuten.
Ein großer Wunsch von mir wäre wirklich einmal nach Indien oder Nepal zu reisen und dort ein Kloster für ein paar Wochen besuchen zu dürfen und dort mit zu leben. Meine Zweifel hier in Europa den "wahren" Buddhismus kennenzulernen sind groß. Sämtliche westlichen guten Lehrer haben ihre Praxis und ihr Wissen ebenso in Asien sich als Basis geholt.
Meine eigene Fortschritte sehe ich mittlerweile sehr zufriedenstellend, es sind nicht 100%, aber es wächst, wobei ohne bewusste Anstrengung und Arbeit gibt es keinen Fortschritt.
Ich dachte immer, wenn ich mich verändere, ändert sich meine Ausstrahlung und die anderen Menschen sehen mich anders, das kann ich nach nun doch einigen Jahren leider nicht bestätigen. Das Leben ist als Buddhist oder als jemand der versucht die buddhistische Lehre zu praktizieren im allumfassenden Lebensbereichen ist ernüchternd. Wobei das Ziel der buddhistischen Praxis für mich nicht war und ist andere Menschen anzuziehen, ich dachte nur es würde eine Form von Wirkung haben.
Worüber ich schon einmal geschrieben habe, ist mir ein besonders wichtiger Punkt, sehr viele meiner früheren Kontakte waren extrem einseitig und problemorientiert, toxisch würde es treffen und ich war durchaus bereit bei konkreten Problemen zuzuhören und Lösungsvorschläge zu bringen, aber den Samen, denn ich ausstreute, der keimte nicht und früher oder später musste ich mich verabschieden.
Wenn du bereits perfekt wärst, bräuchtest du den Buddhismus nicht mehr