Beiträge von Horin

    Du färbst deine Wahrnehmung von Realität durch die Gedanken ein.. Und dein Handeln folgt meist den Gedanken. Siehst du nur das negative in der Welt blendest du das gute aus und wirst dementsprechend handeln

    Problematisch für den, der sich auf dem Weg verirrt und keinen Lehrer hat, der ihn zurück weist. Spirituelle Egos sind so subtil und können einen selbst aber auch andere suchende verwirren

    Sili

    Zu erwachen ist nicht das Ding, das widerfährt vielen von uns immer mal wieder.. Ich denke, es ist generell eher überbewertet. Und auch Momente der Erleuchtung (satori) sind nicht ungewöhnlich. Problematisch wird es nur wenn das kleine subtile Erleuchtung-Ego die Buddhaschaft für sich reklamiert und natürlich auch gerne rausposaunt um sich zu produzieren (ich spreche aus eigener Erfahrung)

    Hi,

    ja es gibt eine Art von Vermisch und zwar, dass das Karma früherer humaner Existenzen dazuzählt. Es gibt ein Medium, welches das eigene Karma sichtbar macht. Diese sind in den 32 körperlichen Merkmalen eines großen Mannes erkennen ( Pali-Kanon). Man muss ja nicht gleich alle haben. Das mit den Augenbrauen und den Haaren ist bei einem wie mir nicht möglich, da ich blonde Haare habe, die nicht gelockt sind.

    Ich finde man sollte aufpassen, dass man nicht zu dogmatisch und fundamentalistisch wird.. Die erleuchteten Meister nach Shakyamuni sahen auch alle unterschiedlich und nicht gemäß dieser Angaben aus.


    Ausserdem gibt es nix loszuposaunen wenn man es erkannt hat. Dies in jeder Gelegenheit zu tun zeugt nicht von erwachen sondern von Geltungsbedürfnis

    Die Silas beziehen sich vor allem auf die Intention. Wenn du eine Handlung aus Aversion/Abneigung oder Hass tust, bzw aus Gier und Anhaftung zieht das entsprechend negative karmische Resultate nach sich ziehen. Wenn du eine Schnecke auf der Wiese siehst und drüber fährst oder du weißt nix von ihr, ist ein Unterschied. Sonst dürften wir uns nicht von der Stelle bewegen weil wir mit jedem Schritt kleinste Insekten töten könnten...


    Wir sollten realistisch sein, nicht idealistisch... Sonst würden wir einfach uns der Krankheit hingeben wenn wir Parasiten und Bakterien die wir mit Antibiotika und Co in unserem Körper vernichten müssten um gesund zu werden, lieber am leben lassen und daran zugrunde gehen

    Buddhismus als Weltflucht, Nihilismus oder Idealismus

    Weltflucht und Nihilismus da geb ich dir Recht. Bei Idealismus würd ich doch nochmal nachfragen was du unter Idealismus verstehst. Das ist bestimmt kein feststehender Begriff. Der Deutsche Idealismus kommt vielleicht doch dem Buddhismus nahe . Indem er auch selbst sagt das die Dinge keine inhärente Exsitent haben....

    Idealismus sind für mich generell Glaubenssätze wie etwa:


    -wenn ich den Weg Buddhas folge werde ich in besseren Umständen wiedergeboren oder erlische in Nirvana


    -je mehr Ich meditiere um so weiter komme/entwickle ich mich


    Etc.

    Wobei die Suche nach mehr zu lernen, weil man das Gefühl hat man weiß schon alles bzw. man ist schon irgendwo angekommen, so dass man stagniert auch problematisch sein kann ;)

    Hallo @Arion .

    Ich denke, Zazen kann man selber praktizieren jedoch kann es ein paar Probleme geben...

    Du wirst und hast bestimmt schon einige Erfahrungen gesammelt und ohne Lehrer kann man gerne Trugschlüssen auf den Leim gehen (ich habe es geschafft, das ist satori, ich bin erleuchtet) oder durch andere Launen gehen die einen in der Praxis behindern...

    Ich selber bin im Soto verortet, sitze daher nicht mit Koan, aber insbesondere in der Koan Arbeit ist ein Lehrer ein MUSS. Denn er gibt dir die Rueckmeldung zu deiner Arbeit. Also, du als eher Rinzai Praktizierender fokussiere dich lieber auf das Zazen mit deiner Atembetrachtung. Evtl findest du einen Lehrer den du wenige Male im Jahr aufsuchen kannst, welcher dich instruieren kann

    Mein Lehrer wird nicht mit einem Foto aufgestellt, das wäre irgendwie unschön. Ich habe nur Bilder mit verstorbenen Lehrern meiner Linie. So ist es jedenfalls "üblich" in meiner Tradition

    Ich selbst hab keinen Lehrer! Wüsste auch nicht wo ich einen bekomme. Finanziell würde es auch nicht gehen.
    Ohne muss es auch gehen!

    Erstmal kann Buddha Shakyamuni, also Siddhartha Gautama dein Lehrer sein, denn alle echten buddhistischen Traditionen fußen auf seiner Lehre,

    zweitens muss nicht jede Gruppe und jeder Lehrer zwangsläufig Geld kosten. Viele Angebote sind auf Spendenbasis und viele lassen auch bei Geldknappheit mit sich reden..

    Des Weiteren gibt es auch online mittlerweile viele Lehrer und Sanghas mit denen du sogar oft umsonst lernen und praktizieren kannst

    Mein Lehrer wird nicht mit einem Foto aufgestellt, das wäre irgendwie unschön. Ich habe nur Bilder mit verstorbenen Lehrern meiner Linie. So ist es jedenfalls "üblich" in meiner Tradition

    Wer "den" Buddhismus als Weltflucht, Nihilismus oder Idealismus sieht, hat "den" Buddhismus nicht verstanden.

    Dukkha ist nur begrenzt mit Leid übersetzbar und es bedeutet auch nicht dass alles Leben Leiden ist.

    Je nach Richtung, wie im Zen, kann Befreiung durchaus (nur) in diesem gegenwärtigen Moment ermöglicht werden.

    Samsara ist das verblendet Denken, das Glauben an Ich und Du, an richtig und falsch, an gut und Böse... Es ist die Gier, das Anhaften, die Aversion und der Hass... Nirvana erkennen wir als das was jenseits dessen ist, was frei von den Geistesgiften, frei von Unwissenheit, Ignoranz, Abneigung und Anhaften ist und doch all dies erlaubt zu sein

    Du kannst nur hier und jetzt erwachen.

    Gibt es eigentlich einen Dharma mäßigen Ausdruck für das vielfach zitierte "Hier und Jetzt"?

    Ich rede nicht von konzeptionellen Begrifflichkeiten, kannst du gestern erwachen? Oder morgen? Oder in einer Stunde? Du kannst nur aufwachen in diesem Moment..

    Meister Dogen hat vielfach darüber geschrieben, schau dir mal Uji (Sein-Zeit) an, im Shobogenzo zu finden

    Pragmatismus finde ich sehr gut, für mich hat das am meisten Wert, was sich auch in den Alltag integrieren lässt. Was bringen mir Konzepte und Philosophien, wenn sie nicht in die Praxis des Alltags übertragen werden können? Für mich macht es Sinn den achtfachen Pfad also konkret zu praktizieren..ich brauche keine Metaphysik, keine Kosmologie, keine Glaubenssätze - aber überprüfen was Buddha lehrte. Täglich Zazen, die Silas im Alltag befolgen bzw die Paramita üben, Lehrreden meines Lehrers folgen, die vier edlen Wahrheiten im Leben verstehen und erkennen, sowie Ursache und Wirkung anerkennen, meine derzeitige Situation als Teil dessen zu sehen, etc... Was nicht überprüft werden kann akzeptieren und weder dran glauben noch als Unfug abtun...

    Ansonsten werden diese Dinge zu Dogmen oder Vorstellungen wie vom Paradies, Jenseitsvorstellungen, Idealismus oder sonstiger Ballast

    Ein leidiges Thema. Schließlich können die Hauptpfeiler der Buddhalehre ja unterschiedlich ausgelegt werden. Darum haben sich im Laufe der Zeit unterschiedliche Schulen und Traditionen entwickelt, welche zwar den selben Kern in sich haben, aber ihn auf verschiedene Art interpretieren. So kann Wiedergeburt in verschiedene Daseinsbereiche, zb Hölle, in den Köpfen der Einen als wortwörtlich verstanden werden und somit der Glaube darin bestärkt sein, in anderen Traditionen oder Schulen kann dies abweichen und auf das Alltagserleben übertragen werden. So können wir tagtäglich Höllen, Geisterwelten, Himmel etc erleben und daraus handeln. Und diese Ansicht wird nicht nur von den Säkularen geteilt.. aber zu behaupten DIES sei richtig, die wahre Überlieferung und DAS sei falsch oder Häresie, ist mMn reine Arroganz und vergiftet den WEG

    Meditation kann allerlei Sachen zum Vorschein bringen. Beim Zazen werden alle Zustände, alle Erfahrungen zugelassen und demnach können auch Dinge hervorkommen, welche verdrängt wurden oder welche wir ignorieren. Zu sagen dass Meditation sich gut anfühlt ist nicht der Fall. Mal gibt es Glück und Freude, welche erfahren wird, Mal körperliche unangenehme Empfindungen, Mal Langeweile und Warten auf das Ende der Sitzung, Mal kommen Gedanken und Erinnerungen hoch... Wir lassen alles wie Wolken am Himmel vorüber ziehen ohne uns damit zu identifizieren.

    Ich denke, es ist idiotisch zu glauben, dass wir uns einfach zurücklehnen brauchen, es wird schon um uns gesorgt werden. Es wird einem das Essen nicht wie die Brathähnchen im Schlaraffenland in den Mund fliegen und auch nicht Miete von alleine gezahlt.

    In den Klöstern wird zum Teil selber hart gearbeitet, um Essen in die Schalen zu bekommen. Nicht überall funktioniert es, dass sich Laien um Mönche kümmern. Und für uns westlich lebende Menschen schon gar nicht...

    Ja, Nirvana ist im Samsara erfahrbar. Und dennoch leben wir in der Welt. Und weil wir aus Fleisch und Blut sind, müssen diese Körper genährt und gepflegt werden. Wir erkennen, dass alles bereits vollkommen und "perfekt" ist, und dennoch leben wir in Umständen, welche nicht perfekt sind