Beiträge von Horin

    Ich denke das unterscheidet sich von Tradition zu Tradition. Im Soto Zen etwa, spielt die Mala (Juzu/Nenju) keine Rolle in der buddhistischen Praxis. Vielmehr wird diese bei Ritualen wie etwa Bestattungen als Element verwendet

    Ich finde es unmöglich auf die Fragestellung zu antworten. Es wird zum einen der Begriff Frieden genannt, dessen spezifische Vorstellung des Thread-Erstellers hinsichtlich dieses Begriffs niemand kennt, weil er sehr schwammig bzw undefiniert ist. Zweitens handelt es sich bei TM um kein buddhistisches Konzept, ausserdem bin ich mir sicher, dass hier nicht viele Leute Erfahrungen mit TM gemacht haben. Wäre also schön, wenn der Thread-Ersteller sich nach einer kurzen Vorstellung konkreter zu dem Thema äußern könnte

    @Horin das mit der eine halbe Stunde taglich werde ich einfuhren. Also eine halbe Stunde taglich spirituelle Praxis kriege ich hin. Und das mit den Silas ist auch eine gute Idee. Zurzeit hoere ich viel Musik auf Youtube die ich nicht gekauft habe.Und andere Dinge im Internet. Ich versuche dadrauf zu verzichten.

    Fang ruhig etwas kürzer am Anfang an, sonst kann es zur Tortur werden, zu einem gefühlten Zwang und man lässt es dann doch sein.

    Starte doch lieber am Anfang mit 10-15 Minuten und verlängere dann Stück für Stück, damit es sich nicht schlecht anfühlt.

    Als Haushälter/Laie im Alltag kannst du die Paramita wie etwa Freigebigkeit (nicht nur materiell, sondern auch den anderen deine Präsenz, dein Gehör, oder einfach ein Lächeln zu schenken)...die ethischen Richtlinien einzuhalten, Sila, ist ebenso in allen täglichen Aspekten eine grosse Herausforderung aber auch eine wichtige Übung. Was ist eine Praxis in diesem Sinne wert, welche sich isoliert, fernab des Lebens mit den anderen Menschen und Wesen abspielt? Und da kommt die Tugenhaftigkeit der Geduld und Güte mit ins Spiel...aber auch das "sich bemühen" um den Weg zu praktizieren, Meditation und Weisheit durch die Übung sind ebenso durch die Ablenkungen, Verpflichtungen und Bedingungen des Alltagslebens Aspekte, welche in jeden Tag erblühen und den Pfad jeden Moment komplettieren können

    Danke, gestern Abend geschaut.. unglaublich was da drüben alles passiert (ist), ohne dass Verantwortliche mit Konsequenzen rechnen muss (z.b. Die Wasserkrise in Flint oder die offensichtliche Wahlmanipulationen)

    wie xiaojinlong schon schrieb, ist Zazen eine gute Möglichkeit, sich seiner Gedanken und Gefühle und den Empfindungen bewusst zu werden, weil es keine Ablenkung gibt. Es ist eine hoffnungslose Konfrontation mit dem was ist, was wir im Alltag vermeiden können wenn es auch Mal unangenehm wird. In Zazen gibt es kein wegschauen, es gibt nur das hinschauen, was nicht immer schön und angenehm ist sondern auch viel Courage braucht.

    Ein netter, interessanter Film von Thorsten Heisan Schäffer in dem mehrere Zen-Lehrer aus Deutschland und Frankreich interviewt werden.

    U.A Muho, Dagmar Doko Waskönig, Harry Teske, Yuno Rech, Alexander Poraj,...



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    Ethik ist nicht objektiv. Für a ist etwas ethisch vertretbar, für b nicht. Darum ist Buddhismus nicht dogmatisch in der Hinsicht sondern stützt sich auf Aspekte welche klar mit dukkha verbunden sind. Daher ist letztlich wesentlich, mit welcher Intention etwas getan wird

    absolut! Ich finde, das ist eh nicht ganz Trennscharf. Und so beinhaltet der zweite genannte Ansatz von mir deinen Dritten Ansatz. Denn er den Pfad verwirklicht hat, ist bereits erwacht. Hier liegt natürlich wieder eine andere Diskussion, nämlich die der einzelnen Schulen und Traditionen zugrunde. Ich spreche von meiner Perspektive des Zen

    Ethik ist begründet in der Intention. Meiner Meinung nach gibt es zwei Ansätze: der erste allgemeine ist, sich an die ethischen Richtlinien zu halten (Sila) der andere ist, durch Einsicht und den Achtfachen Pfad im allgemeinen, die ethischen Richtlinien ganz automatisch zu verinnerlichen und adäquat zu handeln. So müssen die Sila nicht befolgt werden, weil sie ganz natürlich eingehalten werden

    Ich bin der Meinung, dass Religionsunterricht durchaus sinnvoll sein kann um ein echtes Verständnis von Religionen zu bekommen. Dies kann zb Vorurteile aufbrechen. Wichtig ist aber eine authentische Darstellung und kein halbherziges Curriculum abarbeiten. Und allein daran wird es hapern.

    Letztlich denke ich, ist es sinnlos durch rezitieren oder Kalligrafie des Sutras oder Mantras einen Lohn zu erwarten, Heilsamkeit kann sich nur durch die korrekte Geisteshaltung manifestieren. Und dies ist eben jene welche sich auch in der Zazenpraxis ausdrückt und in Bewegung, sei es Kinhin, Oryoki, Samu oder alle anderen Handlungen weiterführt. Und so wird auch die Praxis von Nianfo nur heilsam und SINNvoll sein, wenn es voll und ganz hier und jetzt praktiziert wird, wenn Praxis und Realisation mit einander verschmilzen

    Das mit den Begrifflichkeiten ist sicherlich ein berechtigter Einwand - doch sind das lediglich weitere Ansichten, die leer sind, also keine Eigenexistenz haben, d.h. in nichts gründen. Ich habe mich bei dem Punkt "samsara ist nirvana" auch auf Nagarjuna bezogen, MMK 25 (Mulamadhyamaka-Karikas) ohne das nun ausdrücklich zu erwähnen.

    Samsara sind die Verstrickungen des Geistes (kleshas); Unwissenheit, Gier/Anhaftung und Aversion/Hass..

    Und Nirvana ist möglich, wenn diese Kleshas transzendiert werden. Wenn wir die Wahrheit erkennen, welche nicht befleckt ist, welche jenseits unserer geistigen Prozesse völlig unberührt bleibt.

    Wenn man nun Nagarjuna im MMK 25.19 dazu heran zieht: Es gibt nichts, was den Samsara vom Nirvana, und das Nirvana vom Samsara unterscheidet, - dann gibt es keine Möglichkeit die kleshas zu transzendieren.

    Es ist eben nicht wie mit dem Spiegel, der lediglich alles spiegelt und es darauf ankäme, dass ungetrübt zu erkennen - es ist so, dass es überhaupt keinen Spiegel gibt.

    Ich habe nie behauptet, dass es darauf ankäme, dass er ungetrübt sein sollte. Es ist lediglich eine Metapher. Natürlich ist da kein Spiegel. Es gibt nichts zu greifen. Hui Neng sagte: „Im Grunde gibt es keinen Bodhi-Baum, noch gibt es Spiegel und Gestell. Da ist ursprünglich kein (einziges) Ding –

    wo heftete sich Staub denn hin?“.

    Es war eine Art, etwas zu erklären, was nicht erklärt werden kann, etwas was jenseits der Worte ist. Und so nutzt sogar Dogen im Shobogenzo Kapitel Kokyo die Metapher des ewigen Spiegels. Natürlich sind alles nur Fingerzeige zum Mond..


    Beste Grüße

    Samsara sind die Verstrickungen des Geistes (kleshas); Unwissenheit, Gier/Anhaftung und Aversion/Hass..

    Und Nirvana ist möglich, wenn diese Kleshas transzendiert werden. Wenn wir die Wahrheit erkennen, welche nicht befleckt ist, welche jenseits unserer geistigen Prozesse völlig unberührt bleibt.

    Man kann es mit einem Spiegel vergleichen: in Spiegel reflektieren viele Dinge, schöne Bilder an denen wir hängen, die wir gerne behalten... hässliche Reflexionen die wir nicht haben wollen... Sind wir mit den Reflexionen identifiziert leiden wir...das ist Samsara. Erkennen wir aber, dass der Spiegel alles reflektiert, ohne Meinung, Vorlieben oder Ablehnung, alles kommen und gehen lässt, alles akzeptiert wie es ist, ohne Identifikation mit den Bildern..dann ist das Befreiung... Nirvana. Wenn wir an unseren inneren Spiegel denken,wird's natürlich etwa schwierig, denn wenn wir ein Konzept eine Vorstellung draus machen, ist dies auch nur eine Reflexion, an der wir haften. Es ist eine einfache Metapher. Sili

    Nochmal zurück zu meiner Frage. Ich könnte sie auch etwas anders stellen:


    Was ist der Grund für Unwissenheit / Verblendung, und damit aller daraus resultierenden Faktoren, die bedingtes Entstehen hervorrufen?


    Horin, du hast mir den Wikipedia-Artikel über das bedingte Entstehen selbst als Antwort geschickt. Das kann ja nicht sein, das ist ja nicht die Quelle / der Urgrund von Unwissenheit und Nicht-Erkennen von Leerheit / Substanzlosigkeit.

    Dann werde ich dazu auf die passende Lehrreden von Buddha in Gänze verweisen...


    SuttaCentral

    Ich denke da sind wieder die zwei Wahrheiten, auf der Ebene der Formen, der Dualität, ist alles bedingt. Alles was existiert, hat eine Ursache und existiert nur aufgrund bestimmter Bedingungen.

    Die andere Wahrheit ist, welche nicht mit Worten getroffen werden kann, in der es keine Unterscheidung zwischen mir und Dir gibt, jenseits aller Formen..

    Ich denke, beides sind Aspekte dieser Leerheit, so wie es auch im Sandokai geschrieben ist


    Beides in Harmonie zu bringen, das Absolute und das Relative, ist mMn der Weg der buddhistischen Praxis

    Ich finde ja, dass Dogens "Maka Hannya Haramitsu" im Shobogenzo (Nishijima/Linnebach, Kristkeiz Verlag, Bd. 1) eine tolle Auseinandersetzung mit dem Herz-Sutra ist. Leider habe ich noch keine deutsche Onlineversion davon gefunden, englische Versionen (etwa Nishijima/Cross) gibt es mehrere frei verfügbar.

    Wenn jemand ihm sagt, er solle das Gefühl der Leere lieben, ohne ein Motiv zu haben, wird er entmutigt, es ist OK, dieses Motiv zu haben, da man leidet, und das ist eine Erkenntnis, wie sie ist.


    Es ist also beides möglich.

    Such dir selbst aus, ob du die Liebe sehen möchtest.

    Denk nicht du könntest dich ein Leben lang verstecken.

    Kann Leere denn ein Gefühl mit sich bringen? Dann ist diese ja gefüllt von Gefühl und von jemanden der dies als Gefühl erkennt...





    ...ich denke Leere wird gerne missverstanden. Wie ich Eingangs geschrieben habe ist Leere kein Konzept von Nichts, von Vakuum oder sowas. Leere beinhaltet die ganze Welt, "innen" und "aussen". Sie ist nicht leer sondern voller Leben. Und doch wird erkannt, dass nichts "dahinter" ist. Es ist nur "leben" und sitzen und sehen und denken und fühlen und glauben und konzeptionalisieren was Leben und Leere ist