Alles anzeigenEs geht also auch nicht nur um die Erfahrung von dukkha - das kennt eigentlich jeder, sondern um das was im Hintergrund als Verursacher verborgen bleibt und auch nicht gern erfahren wird: die Gier, der Hass und die Verblendung. Und hier setzt die Lehre des Buddha an. Und das sollte erlöschen.
Das Erleben von dukkha kann nicht ausgelöscht werden ohne das Leben selbst zu vernichten.
In der Lehrrede von den vier edlen Wahrheiten (SN 56.11) sagt Buddha Sakyamuni über die dritte edle Wahrheit von den Beendigungen:
"Es ist jenes restloses Schwinden und die Beendigung eben dieses Verlangens, sein Aufgeben und Ablegen, die Freiheit davon, das Nichtanhaften."
(Übersetzung Bhikkhu Bodhi in: Bhikkhu Bodhi, In den Worten des Buddha, Beyerlein & Steinschulte, 2011, S.67)
Dass das Leben selbst vernichtet werden muss, um das Erleben von Dukkha auszulöschen hat Buddha Sakyamuni in dieser Lehrrede nicht gelehrt. Mit dem Verwirklichen der wahren Beendigungen beendet man samsarische Existenzen, aber dies ist ja nicht gleichbedeutend mit der Vernichtung des Lebens. Würde durch die Verwirklichung der wahren Beendigungen das Leben selbst vernichtet, dann könnte niemand diese Beendigungen erleben und dann wäre es auch sinnlos, sie zu verwirklichen.
Ich verstehe schon, was du versuchst mir zu erklären, aber du hast meine Aussage falsch gedeutet. Vermutlich liegt das an deinen Lektüren. Ich musste erst einmal google fragen, was wahre Beendigungen sind. Und da landete ich beim Dalai Lama.
Und da sagt er auch, Leiden ist zu erkennen und die Ursprünge des Leidens sind zu beseitigen.
Ich habe in meinem Garten Giersch - jedes Jahr muss ich die Ursprünge dieses Krautes beseitigen, aber es kommt im nächsten Frühjahr wieder.