Ich finde deine Ausführungen sehr hilfreich - danke.
Noch eine Kleinigkeit
"jenseits" - ist das nicht auch diesseits? Also wenn es darum geht darüber hinaus zu gehen, dann geht es auch immer über das vermeintlich Erreichte hinaus.
Ich finde deine Ausführungen sehr hilfreich - danke.
Noch eine Kleinigkeit
"jenseits" - ist das nicht auch diesseits? Also wenn es darum geht darüber hinaus zu gehen, dann geht es auch immer über das vermeintlich Erreichte hinaus.
Keine Erfindungen.
Du hast die Lebensgeschichten von drei Personen auf deine Weise präsentiert - was wolltest du damit sagen?
Die Vermittlung der Lehre brauchte gestern wie heute Infrastruktur und Zeit. Woher kommt das Geld?
Du meinst die Menschen, die andere belehren, wollen von der Belehrung leben. Das kann ich verstehen. Aber damit mache ich keine Geschäfte. Das sind Hungergeister, die von Hungergeistern gefüttert werden.
Vertrauen ist auch kein Deal. Die drei aus deinen biographischen Erfindungen haben auch keinen deal gemacht. Es geht hier um was existentielles - das kann überhaupt nicht vermittelt werden.
eine schlüssige Biografie? Wirken die vertrauenswürdig?
Falls du die Unterschiede nicht siehst - der eine hat eine Bildergalerie, die er als Inspirationen angibt - deine drei Beispiele sind sicherlich nicht übers Land gezogen und haben ihre Lebensläufe aufgehübscht, um andere als Anhänger zu gewinnen. Und falls es nicht Erfindungen von dir sind, diese Beispiele - Vertrauen ist immer konkret. So eine abstrakte Frage geht also am Thema vorbei.
Ohne persönliche Begegnung und Betroffenheit ist Vertrauen nur abstrakt.
Wenn biographische Angaben lückenhaft oder undeutlich sind, ohne Daten die nachprüfbar wären, dann kommen berechtigte Zweifel auf. Über Zimmerling wurde das hier bereits schon gesagt. Das ändert nichts daran, dass seine Vorträge lebendig und anregend sind. Er kann das offensichtlich. Nur das ist leider kein Kriterium für die Qualität der Lehre selbst.
Das buddhistische Online-Studium ist allerdings eher eine Einnahmequelle des Inhabers - lt. Impressum.
Buddhistisches Online Studium: Impressum
Der Autor hat da sicherlich eine Menge Arbeit und auch Selbststudium hinein gesteckt und meint, dass er sich dann so ein Angebot auch von Interessenten bezahlen lassen kann. Klar - wir leben ja in einer solchen Welt, in der man nichts verschenkt, oder?
Der Dharma als Geschäftsmodell - was ist das für eine Tradition?
Ich bleibe lieber bei einer Übersetzung und springe nicht zwischen den Texten hin und her. Das lässt sich dann machen, wenn man ein gewisses Verständnis schon hat und kann da vergleichen.
Zu den Buddhas der drei Zeiten - das sind Dipankara, Shakyamuni und Maitreya.
Die Frage bezog sich auf die drei Welten und naja - das ist mir jetzt auch nicht wichtig, ob das drei Zeiten oder drei Welten sind. Es geht da grundsätzlich darum, dass "Buddha" allumfassend ist.
Was genau versteckt sich hinter Buddhas der Drei Welten, sind damit Daseinsbereiche gemeint?
Die „drei Welten“ (Skrt. Tridhātu)stehen im Buddhismus für die drei Standpunkte bzw. Grundhaltungen, die unser Handeln bestimmen.
Die „erste“ Welt ist geprägt vom Verlangen (Skrt. Kāmadhātu). In ihr jagt man immer irgendetwas nach, von morgens früh bis abends spät. Sie ist beherrscht von der unersättlichen Gier nach Nahrung, Sex, Schlaf,Reichtum, Erfolg, und anderen Gütern. Dieser Zustand ist ganz unter der Herrschaft der fünf Sinnen. Da es keine endgültige, dauernde sinnliche Befriedigung geben kann, führt er unweigerlich zum Leiden.
Die „zweite“ Welt ist die Welt der Formen (Skrt. Rūpadhātu). Statt Formen könnte man sagen Konzepte.Dies (hält eine Dose in die Höhe) ist ein Phänomen – ein Ding –, aber wenn ich es weg stecke und dann von der „Dose“ spreche, ist es kein Ding mehr, sondern ein Konzept, etwas Gedachtes. In dieser Welt beurteilt man alles aufgrund der Vorstellungen. Man teilt die Dinge ein in schön und hässlich, gut und schlecht, usw.
Die„dritte“ Welt ist ohne Form (Skrt. Arūpadhātu). In diesem Standpunkt gibt es keine Maßstäbe und keine Werturteile. Deshalb bezeichnet man diesen Zustand als „leer“. Gemeint ist „leer von irgendwelchen Attribu-ten“. Es ist alles so, wie es ist. Sollte man aber zu irgendeinem Zeitpunkt denken, man kenne die formlosen Welt oder man befinde sich in der Leere, dann befindet man sich immer noch in der Welt des Verlangens.Denn die formlose Welt ist ein ich-loser Zustand, ohne Ideen und Vorstellungen. In diesem Zustand spricht man nicht von einer formlosen oder einer anderen Welt.
hmm.. Ist das nicht auch wieder dieselbe Sache mit dem Holz und der Asche aus dem Genjokoan? Die Asche ist Leer, da sie nur deswegen besteht, weil da mal Holz war das brannte (es gibt also eine Bedingtheit). Gleichzeitig ist Asche aber auch Form, denn jetzt genau für diesen Moment ist es einfach Asche. Und irgendwann in Zukunft wird diese Asche selbst etwas bedingen (kann man das so sagen?), was wieder eine Form darstellen wird. Und selbst wenn wir einen Weg finden würden um aus Asche wieder Holz zu erstellen, wäre das nie wieder das "orginale" Holz, denn das ist schon längst verbrannt.
Das Beispiel aus dem Genjokoan zeigt was ganz anderes: die Bedingtheit gilt immer nur für jeden Moment - also Asche hat ein Vorher und ein Nachher - Feuerholz hat ein vorher und ein nachher - aber sie sind nur immer im Gegenwärtigen - und die Vergangenheit ist nicht mehr und die Zukunft ist noch nicht. Dieser Zusammenhang von Sein und Zeit hat Dogen in "Uji -Sein-Zeit" genauer betrachtet.
Das entspricht nun dem Kapitel 7 "Das Zusammengesetzte" von Nagarjuna - in dem er dort zeigt, dass etwas, das ist, nicht entsteht und nicht vergeht. Da aber das, was ist, zusammengesetzt ist, ist es leer. Also Asche ist deshalb leer, weil es zusammengesetzt ist. Alle dharmas sind leer, alles ist zusammengesetzt und daher ist Form Leere und also Täuschung, wenn wir danach als was Substantielles greifen.
Wenn ich darum nun weiß, hört Unwissenheit auf - aber immer nur als Gegenwärtiges. Und aus diesem gegenwärtigen Moment entsteht dann auch keine Tatabsicht und damit auch kein Leiden.
Und um dann mal die Kurve zum Herz-Sutra wieder zu kriegen, sonst könnte das als OT erscheinen - genau aus diesen Gründen ist der Bodhisattva Avalokitesvara die Manifestation, die das Leiden zum erlöschen bringt, indem er in in diesem Wissen um die Leere verweilt, wobei er in vollkommener Aktivität wahrnimmt.
Das mit den Begrifflichkeiten ist sicherlich ein berechtigter Einwand - doch sind das lediglich weitere Ansichten, die leer sind, also keine Eigenexistenz haben, d.h. in nichts gründen. Ich habe mich bei dem Punkt "samsara ist nirvana" auch auf Nagarjuna bezogen, MMK 25 (Mulamadhyamaka-Karikas) ohne das nun ausdrücklich zu erwähnen.
Wenn man nun Nagarjuna im MMK 25.19 dazu heran zieht: Es gibt nichts, was den Samsara vom Nirvana, und das Nirvana vom Samsara unterscheidet, - dann gibt es keine Möglichkeit die kleshas zu transzendieren.
Es ist eben nicht wie mit dem Spiegel, der lediglich alles spiegelt und es darauf ankäme, dass ungetrübt zu erkennen - es ist so, dass es überhaupt keinen Spiegel gibt.
So brauchen wir sie nicht zu sehen, diese "furchtbare" Bedingtheit und Leerheit von allem. Sie ist ja auch ein Rundum-Angriff auf unser schönes, geliebtes Ich.
Das ist gut erkannt, aber es ist lediglich die eine Seite: Form ist Leere.
Die andere Seite ist Leere ist Form - ich muss also beides erkennen und dann erkenne ich auch, dass es NUR Form gibt, die Leere ist. Es ist wie bei einer Münze Vorder-und Rückseite zusammen ergeben erst die Münze. Wenn ich das durchschaue, dann gibt es auch nicht Unwissenheit und kein Ende von Unwissenheit und es gibt nicht Leiden und kein Ende von Leiden.
Ich komme aus der phänomenalen Welt nicht hinaus und das Streben nach Nirvana führt mich nicht weg von Samsara - im Gegenteil. Ich kann erkennen, dass samsara und nirvana identisch sind und die Unterscheidungen durch mich und meinen unterscheidenden Geist hervorgebracht werden, denn da in der tiefen Versenkung kein Gedanke ist, ist auch alles erloschen, wie das Sutra es aufzählt.
Nochmal zurück zu meiner Frage. Ich könnte sie auch etwas anders stellen:
Was ist der Grund für Unwissenheit / Verblendung, und damit aller daraus resultierenden Faktoren, die bedingtes Entstehen hervorrufen?
Der Grund für die Unwissenheit liegt darin, dass wir bedingte Wesen sind - solange wir nicht erkennen, das unsere Ansichten von Einssein oder Einheit, wie auch unsere unterscheidenden Ansichten einfache mentale Konstrukte sind, können wir auch nicht die Wirklichkeit erkennen, die mit shunyata bezeichnet wird. Und solange leiden wir an der Bedingtheit. Die eigentliche Schwierigkeit liegt aber vor allem darin, dass wir nicht vollständig diese Bedingtheit annehmen (wollen).
Alles anzeigenWährend ich eine Blume nicht als etwas sehe, was Wünsche haben könnte. Wobei es auch da natürlich da blinde Streben nach Licht und Wasser gibt - und dann auch die Frustration dieses Strebens. Aber dies eher auf einer ganz basalen Ebene.
Als Ergänzung möchte ich das mal hinzufügen:
ZitatIn Israel, England und den USA hat man den Klang einer Rose in dem Augenblick, in dem aus der Knospe die Blüte bricht, mit den Mitteln der modernen fotoakustischen Spektroskopie hörbar gemacht: ein orgelartiges Dröhnen, das an die Klänge einer Toccata von Bach oder an die der „Ascension“ von Messiaen erinnert - an genau das also, was man in der abendländischen Orgelmusik als eine aufbrechende Folge von Akkorden empfände.
Aber auch das haben neuere Forschungen ergeben: Pflanzen auf einer Wiese, auf einem Feld oder im Wald verkümmern, wenn sich ihre Schwingungen, also ihre Klänge, disharmonisch zu den in ihrer Nachbarschaft wachsenden Pflanzen verhalten. Gartenfreunde wissen seit je: Bestimmte Pflanzen gedeihen nicht unmittelbar nebeneinander - selbst dann nicht, wenn sie grundsätzlich die gleichen Boden- und Klimaverhältnisse bevorzugen. Inzwischen wissen wir den Grund. Sie vertragen sich nicht, weil sich ihre Schwingungen nicht vertragen, ihre Sounds nicht zusammenpassen, ihre Klänge disharmonisch zueinander stehen, harmonikal ausgedrückt: nicht niedrigen ganzen Zahlen entsprechen.
In der westlichen Welt ist die Empfindungsfähigkeit der Pflanzen als „Backster-Effekt“ bekannt geworden - nach dem amerikanischen Wissenschaftler Cleve Backster, einem international anerkannten Experten für Lügendetektoren. Als Backster zur Abwechslung einmal nicht Menschen, sondern die in seinem Arbeitsraum wachsenden Zimmerpflanzen an seine Detektoren - sogenannte Polygraphen - anschloss und untersuchte, wie Pflanzen reagieren, wenn man ihre Blätter oder Blüten mit einer Kerze anbrennt, stellte er fest, dass die Messapparate bereits in dem Augenblick aufs stärkste ausschlugen, als er nur den Gedanken hatte, eine Pflanze anzusengen. Pflanzen verstehen also Gedanken.
Der indische Botaniker Dr. T.C. Singh ließ der asiatischen Mimosenart „Hydrilla virticillata“ täglich mehrere Stunden lang Ragas - also indische Musik - vorspielen. Die amerikanischen Autoren Peter Tompkins und Christopher Bird berichten in ihrem Buch „Das geheime Leben der Pflanzen“: „Nach vierzehn Tagen entdeckte Singh, dass die Anzahl der Spaltöffnungen pro Flächeneinheit bei den Versuchspflanzen um sechsundsechzig Prozent höher lag, die Epidermiswände dicker und die Palisadenzellen bis fünfzig Prozent länger und breiter waren als bei den Kontrollpflanzen, die keiner Musik ausgesetzt waren.
Durch diese Erfolge zu weiteren Experimenten ermutigt, ließ Singh einen Lehrer der Annamalai-Musik-Schule, Gouri Kumari, bestimmten Balsampflanzen einen Raga vorspielen, der als „Kara-hara-priya“ bekannt ist. Kumari, ein virtuoser Musiker, improvisierte jeden Tag fünfundzwanzig Minuten auf einem lautenähnlichen Instrument, der Veena. Im Laufe der fünften Woche überholten die Versuchspflanzen allmählich ihre Artgenossen, denen keine Musik vorgespielt wurde. Nach einigen Monaten hatten jene durchschnittlich zweiundsiebzig Prozent mehr Blätter entwickelt, die zwanzig Prozent höher gewachsen waren als die Kontrollpflanzen.“
nervenruh...: Musikalische Pflanzenwelt
Ich will das Thema mit den Pfanzen nicht wirklich vertiefen, weil es mir echt egal ist, ob oder ob nicht Pflanzen auf Schwingungen so oder anders reagieren - aber ich fand heute einen interessanten Artikel von Musikwissenschaftlerin dazu:
(PDF) Mythen und Legenden zur Wirkung von Musik
Mythen-und-Legenden-zur-Wirkung-von-Musik.pdf
Also mal was aus der nicht-esoterischen Ecke dazu.
Nāgārjuna, Die mittlere Lehre des Nagarjuna - Zeno.org
Das ist allerdings eine mittelmäßige Übersetzung.
Ich verwende Bernhard Weber-Brosamer, Dieter M.Back, was eine kommentierte Übersetzung ist.
Etliche dieser Annekdoten stammen aus einer Zeit als noch gar nicht in der heute überlieferten Weise formale Koanschulung betrieben wurde. Diese und auch viele der späteren Koan dürften einfach spontan in der Interaktion erwachter und um Erwachen ringender Menschen entstanden sein; ein Ausdruck lebendigen Zens.
Ok, dann hat sich das im Laufe der Zeit auch ein wenig gewandelt. Die Grundpfeiler sind aber erhalten geblieben. Eine kleine Geschichte / eine Anekdote / eine Begebenheit, oder auch nur eine Frage, die auf einen interessanten / bemerkenswerten Aspekt auf dem Weg des Erwachter-Werdens hindeutet. So ungefähr würde ich das dann ausdrücken.
Was die "eine korrekte Lösung" angeht, würde ich dann sagen: Es gibt eine Lösung, die der "Angelegenheit" maximal nahe kommt. W i e nahe ich der Lösung komme, hängt von meinem Grad des Erwachtseins ab. Je weiter entfernt der ist von den Beteiligten und den Umständen, in die das Koan eingebettet ist, umso "sinnloser" das Koan für mich. Es wird dann von mir nicht erfasst werden können. Also, so stelle ich mir das jetzt vor...
Wie entstehen „Koan“ und was ist der Sinn eines Koan?
Wie schon gesagt wurde, entstehen Koan aus Begegnungen von und mit Menschen, die den Unterschied von den zwei Wahrheiten erkennen, wenn sie sich begegnen: die „Wahrheit im höchsten Sinne“ und die „verhüllte Wahrheit“.
Sie erkennen sich natürlich auch selbst und andere. Sie stützen sich zwar auf Worte oder Taten, da ohne diese Anwendung der Worte die Wahrheit im höchsten Sinn garnicht gezeigt werden kann, sie müssen aber auch zur Wahrheit im höchsten Sinn vorgestoßen sein, also „Nirvana“ erlangt haben, sonst würden sie nicht erkennen, dass alle Gegebenheiten leer sind. Nagarjuna im MMK 24 macht das deutlich.
Was also wirklich ist, ist leer. Um andererseits erkennen zu können, dass nur Leerheit bezeugt wird, muss man sich der Form bedienen und das sind Worte und Handlungen.
Auf den Fall 20 hier angewendet ist das keine leichte Sache.
Ein Koan entsteht also durch einen Dialog in einer Begegnung, die dann zu Geschichten werden, bzw. Lehrbeispiele, die weiter erzählt werden. Eine berühmte Quelle dieser Dialoge sind das Jingde Chuandenglu – Aufzeichnungen über die Weitergabe der Leuchte – Keitoku Dento-roku im Japanischen – das etwa um 1000 n.Chr. zusammen gestellt wurde. Da sind alle Zen-Größen versammelt.
Das letzte Ochsenbild im Zyklus von Shubun zeigt auch so eine Begegnung.
die-ochsenbilder-des-zen_jeff-shore_deutsche-fassung.pdf
Da alle Wesen Buddhawesen sind, begegnen sich IMMER sowohl Buddha als auch gewöhnliche Wesen. Da man seine Einsicht nicht so einfach zurückhalten kann, man kann sich nicht nicht-verhalten, wird es also auch immer offenbar. Linji hat das an vier Weisen der Begegnung zwischen Gast und Gastgeber beschrieben.
1. wissender Gast und wissender Gastgeber
2. wissender Gast und unwissender Gastgeber
3. unwissender Gast und wissender Gastgeber
4. unwissender Gast und unwissender Gastgeber.
Anstatt Gast-Gastgeber kann auch Schüler-Meister gesagt werden.
Bei dem Wissen geht es um das Wissen über die Illusionen - erwachen meint, sich seiner Täuschungen bewusst zu werden.
Ein sehr schönes Beispiel, wie ein Koan entsteht, ist der Dialog zwischen Dogen und einem alten Mönch im Hafen von Ching Yuan Fu. Dogen konnte nicht sofort von Bord gehen, als er in China ankam und so sprach er einen Tenzo an, der Pilze kaufen wollte. Dogen war noch ziemlich überheblich und fragte den Mönch, was denn der Wert seiner Arbeit sei, wenn er nur als Koch wirkte und sich nicht in die Buddhalehre und die Patriarchentexte vertiefen konnte und wenn er sich nicht in Zazen üben konnte? Da lachte der Mönch den jungen Ausländer aus und sagte: "Mein lieber Ausländer, du hast keine Ahnung davon was Buddhapraxis ist und auch nicht, was ein Buddha-Schriftzeichen ist.“
Dogen fühlte sich durch diese Worte beschämt und erstaunt und fragte: „Was ist ein Buddha-Schriftzeichen und was ist Buddha-Praxis?“ Der Mönch antwortete: „Wenn du nach dem Kern der Buddhalehre fragst, dann liegt schon in der Frage selbst das Schriftzeichen und die Praxis.“
Hier ist also wieder die Wahrheit im höchsten Sinn, die Buddhapraxis und die verhüllte Wahrheit als Schriftzeichen, Wort oder jedes Ding.
Dogen traf später den Mönch wieder und konnte sich mit ihm über diese Frage beraten. Fragen greifen direkt die Selbstgewissheit an und wecken den Zweifel. Der Zweifel führt in die Tiefe und ist eine Schranke, die dem Denken gesetzt ist - und erst wenn der Diamant entdeckt wird, der die Illusionen durchtrennt, löst der Zweifel sich auf.
Ich denke es ist hilfreich sich an der Quelle mal zu informieren:
innerwalk.org/what-is-inner-walk/
Sieht mir aus, als eine one-man-show für Thailand-backpacker - also ein sehr einfaches Geschäftsmodell. Hier bei uns hat dann das Angebot des Vereins den Sinn, Leute für den Aufenthalt in Thailand zu generieren.
Im übrigen kann jeder im Meditationshaus Domicilium Räume für Meditationspraxis und Kurse mieten. Das kostet natürlich den Aufenthalt. Also so ein Walking-Kurs kostet schon mal die Kosten für Unterkunft und Verpflegung und dann will man auch dana für die Leitung und für den "Erfinder".
Vielleicht erkundigt man sich mal bei den alteingesessenen Zentren auf der Insel Koh Phangan über den "Erfinder" - bevor man mit dem Gehen anfängt.
Virtuelles Veranstaltungsprogramm - Domicilium Weyarn
Leider findet sich dieses Kursangebot nicht auf der Seite des Meditationshauses.
Und auch über die Kursgebühr gibt es keine Auskunft.
Mir ist nicht so ganz klar, was denn hier mit falsch und richtig gemeint sein soll.
An diesem Beispiel Fall 20 (und auch an anderen Fällen) lässt sich zumindest sagen, dass es jeweils eine richtige Antwort, auf die Fragen gibt. Warum ist das so? Weil es auch um eine faktische Seite geht. Also wenn ich frage, wieviel Uhr ist es - dann gibt es eine "richtige" Antwort.
Die faktische Seite des Koan kann also sehr wohl als "richtig" erkannt werden.
Und auch dieser Fall hier hat eine "richtige" Lösung.
Schwierig finde ich diese gewohnte "Ebene" des Denkens abzulegen.
Ich bemerke eigentlich immer bei mir eine eher logische Herangehensweise und wenn ich mich garnicht bemühe, also ein Koan links liegen lasse und Eingebungen erhoffe, dann vergesse ich es.
Klar doch.
Deswegen ist das ja auch in einem Prozess eingebunden und man geht regelmäßig zu einem Lehrer (Freund), der einem dabei begleitet. Da es auch einige Jahre dauert, würde man wohl die Lust verlieren und den Prozess abbrechen.
Wenn ich nun ein gelesenes Koan mit ins Zazen nehme, könnte sich dann auch die Antwort einstellen - ohne, dass mir ein Lehrer vorher das Koan mitgegeben hat?
Man lernt das Koan sowieso auswendig und trägt das dann im Dokusan vor. Jedes Koan konzentriert sich in einer Frage, die oft, wie hier im Fall 20 explizit ist und diese Frage nimmt man dann in sein Zazen, aber auch darüber hinaus. Man träge es ständig mit sich und lässt es sich entfalten. Bis man diese Frage selbst geworden ist. Du selbst und die Frage sind eins. Das arbeitet dann weiter und dann kann es durch einen Auslöser aufgebrochen werden und siehe da - das ist alles.
Ist die verbale Antwort der bereits empfangenen Antwort damit gemeint? - oder stellt sich, ohne Lehrer, erst keine Antwort aus dem Jijuyu Zanmai ein?
Die verbale Antwort kann ein Ausruf sein, eine Bewegung, eine Gedichtzeile, es ist immer spontan und eine aktion auf den vorangegangenen Prozess. Jijuyu Zanmai ist der Begriff für diese kompakte Form des Samadhi.
Ich möchte dir Jeff Shore "Der Weg beginnt unter deinen Füßen" empfehlen. Er findet richtig gute Worte für die Rinzai-Praxis, die von den vielen Merkwürdigkeiten weg führen und sehr plausibel erklären wie und warum man da was macht.
Aber eigentlich hab ich auch festgestellt das sich die meisten Koans auch aif einer logischen ebene mit der Zen lehre lösen lasen würden. Ist das den nun falsch oder richtig oder sinn des ganzen oder unsinn?
Ach ich merke gerade was das Koan angeht verhedere ich mich wiedermal in einem Duftenden Ozean
Eher verhedderst du dich im Ansichtengestrüpp.
Weil viele versuchen auf der logischen Ebene ein Koan zu klären, kommt man da nicht beim Meister an. Es geht darum, dass du die Antwort ausdrückst als Tat. Das Koan ist ja ein Zeugnis der Buddhanatur und genau das gilt es zu realisieren, zu bezeugen. Du bezeugst mit deiner Antwort/Lösung die Buddhanatur. Als gewöhnlicher Mensch ruderst du ja rum und fragst, warum? warum? oder wie geht das? Und das ist ja ein Gegensatz - ein Mann von großer Kraft und kann noch nicht mal sein Bein hoch heben. Wo ist dieser Gegensatz aufgelöst? Und nun heißt das ja - wenn dieses, dann jenes - bei Buddha, also woher kommt dieser Gegensatz?
Wenn jeder Koan nur immer die eigene lösung hat dan könnte ja nie jemand beim lösen eines Koan versagen. Dann wärren alle lösungen immer korrekt was das ganze üben ja noch sinnloser machen würde
Genau so ist es.
Aber auch das Gegenteil ist richtig: man liegt immer falsch. Ob ich also vom Großen Glauben - es gibt kein versagen - oder vom Großen Zweifel - alles ist versagen - her die Sache betrachte - ich sitze in jedem Fall mit einer Frage da und muss mich entscheiden.
Wenn ich mich dann entscheide Glauben und Zweifel sein zu lassen und einfach weiter gehe, kann ich evtl. Wirklichkeit so erfahren wie sie ist - ohne Sinn. Den Sinn mache ich bzw. macht das Ich. Dann endet die Suche.
Der Sinn eines formalen Koan liegt nun darin: es bildet eine Schranke für den Verstand und konfrontiert unser diskursives Denken mit einer Frage, die nicht auf der gleichen Ebene beantwortet werden kann. Auch wenn einer alle Koan "gelöst" hat, hat er doch nichts "gelöst", wenn nicht die eigentliche Frage, das genjokoan, gelöst wurde. Und das ist in der traditionellen Koan-Schulung oft der Fall und hat auch deshalb immer wieder zur Ablehnung dieser Praxis geführt.
Die Wurzel dieser Fragen liegt ja darin, dass ein Ich sich mit sich selbst identifiziert und so in einen Gegensatz zu allem anderen bringt. Diese Identifikation aufzulösen, also das "eigen" und "jemand" aufzulösen ist der Sinn der Übung.
Natürlich kann man über diese Geschichten, die den Koans zugrunde liegen reden. Es gibt haufenweise Literatur darüber - das kann man studieren. Und damit kann man sich jahrelang beschäftigen. Genauso wie das auch Tozan mit dem Diamantsutra gemacht hatte. Dann stellte ihm eine Frau eine Frage aus dem Sutra - ein Koan - und er war nicht fähig diese Frage zu beantworten. Das ist dann der wesentliche Unterschied in der Herangehensweise.
Die Koan-Frage wird im Zazen geklärt und die Antwort steigt ins Bewusstsein aus dem Jijuyu Zanmai, dem sich selbst empfangenden Samadhi. Im Bendowa ist das im ersten Abschnitt von Dogen beschrieben.
DESHALB ist es nicht möglich Koan-Schulung ohne einen Lehrer zu praktizieren - denn es ist auch eine Übertragung von Geist zu Geist, von Buddha zu Buddha.
https://terebess.hu/zen/mesterek/Sitting-with-Koans.pdf
Zum Glück hat Dogen nicht wissen können, was er mit seinen Schriften anrichtet. Obwohl im Zuimonki - dem anderen Shobogenzo - zuimonki.pdf - hat er über das Problem des extensiven Studiums und dem Bestreben nach großem Wissen gesprochen. Dies sei nicht notwendig. Notwendig sei sich auf ein einziges Ding zu fokussieren - z.B. die Übung des Zazen.
Ich habe was von dem Buch"Endlich Nichtraucher" von Allen Carr gehört - es soll gut sein!?
Das Buch ist zu empfehlen, weil Carr zeigt, dass Rauchen, wie alle Gewohnheiten (auch) eine kognitive Sache ist.
Ich hatte das Glück mit dem Rauchen genau aus diesem Grund aufzuhören, als ich gezwungen war zwei Wochen nicht zu rauchen und als ich dann wieder nach einer Zigarette greifen wollte, mir mein Verstand dazwischen kam und mir sagte - wenn du jetzt wieder anfängst, dann habe ich jede Achtung vor dir verloren!
Und dann habe ich es sofort gelassen und seither nie wieder geraucht.
Das war auch lange bevor ich mit dem Zen angefangen habe. Ich kann also auch bestätigen, dass Meditation also Sitzen nur insofern was bewirkt, als man während des Sitzens nicht raucht. Es ist aber auch so, dass sich über die Jahre vieles im Geist klärt und man erkennt, wie die Mechanismen bei einem so sind - wo die Geistegifte deutlich in Erscheinung treten und wie man daran auch hängt.
Es geht also vielmehr um den ganzen achtfachen Pfad.
Letztlich geht es immer um Sucht, also um die Befriedigung einer Unruhe, die im Bewusstsein eines Mangels oder Leidens liegt.