Du nutzt, wie auch im Artikel sichtbar, den term "westlicher buddhismus". Alles was du damit schaffst ist eine Abstraktion die gar nicht existiert. Alles was du darin als typisch westlich aufzeigt, gibt es bereits in anderen Traditionen. Du forcierst damit eine Abtrennung ganz künstlich. Der westliche Buddhismus vs alles andere. Der westliche Buddhismus der Buddha nicht auf etwas göttliches anhebt, vs der restliche buddhismus der das macht. Jedem der sich damit mehr befasst, weiß, dass dem nicht so ist. Hier aber werden die Artikel von U/W und seine Beitrag so präsentiert, dass der Eindruck entsteht das wäre wirklich so. Für Themenanfänger wird damit ein gänzlich falsches Bild erzeugt.
Beiträge von xiaojinlong
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Hendrik, das ist erstmal reine Spekulation. Aber mal zurück zu dem was ich geschrieben habe: willst du diese Kritik einfach weiterhin übergehen, oder dich auch Mal damit auseinander setzen? Das finde ich nämlich sehr aufschlussreich, wie du hier immer wieder dich versuchst rauszudrehen ohne wirklich auf das gesagte einzugehen
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Natürlich, aber die Frage ist ob man diese benötigt. Du klebst hier einfach das Label "westlich" oben drauf und erschaffst damit eine Trennung die es nicht benötigt. Die Bezeichnung "im Zen" hat hier einen identifizierenden Charakter für den jeweiligen Kontext - wobei auch das häufig noch viel zu weit gefasst ist. Im "westlichen Buddhismus" hast du aber etwas das so breit gefächert ist, dass es schlichtweg sinnlos ist, wenn man von Details spricht. Im westlichen Buddhismus gibt es Menschen die an Wiedergeburt glauben. Welche, die Buddha wie eine Gottheit verehren. Manche haben die japanische Kultur versucht in sich aufzusaugen. Andere übertragen was sie aus der tibetischen Tradition gelernt haben in ihre persönlichen Kulturellen Wurzeln. Was davon ist jetzt "westlicher Buddhismus"?
Würdest du den Artikel unter "Hier schau mal ein paar Ansätze für eine Buddhafigur einer zeitgenösisschen Künsterlin" nennen, wäre es ein schöner Artikel. So ist es komisch, denn es wird durch die Wortwahl eine künstliche, unnötige Grenze gezogen die schwammig und ohne Aussage bleibt.
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Wer will denn "eine Abtrennung forcieren" und wovon überhaupt?
Die sprachlichen Mittel die du verwendest legen es nahe. Es ist ein "westlicher" Buddha und keiner im abstrakten Stil. Damit setzt du es ja den "östlichen", "nördlichen" und "südlichen" entgegen und trennst es damit von diesen ab. Auch sprichst du vom westlichen Buddhismus welcher die vergöttlichung von Buddha in Frage stellen. Aber es ist ja nicht so als wäre diese Frage im östlichen Buddhismus nicht auch vorhanden. Es ist so, als würdest du auf durchaus relevante Fragen noch das Label "das hier ist westlich" draufkleben, wodurch die Frage selbst in den Hintergrund gerät.
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Was ist ein wesentlicher Bestamdteil westlicher Kultur? Ein Reduktionismus.
Und wieso benötigt es den Reduktionismus? Nicht alle Symbole befassen sich damit, dass Buddha übermenschlich war. Auch sehen nicht alle "nicht westlichen" Traditionen Buddha als übermenschlich an. Die westliche Kunst durch Abstraktion zu definieren finde ich schwierig. Sie ist eher lediglich eine Ausprägung innerhalb der westlichen Kunst und dabei aber auch kein Alleinsstellungsmerkmal - siehe Zen-Gärten im alten Japan
.die vor allem betonen sollen, dass Buddha kein gewöhnlicher Mensch war. Aber genau das stellt meines Erachtens westlicher Buddhismus in Frage. Buddha war ein Mensch – vor und nach seinem Erwachen. Nahbar, Identifikationsfigur, kein Gott oder etwas Gottähnliches. Er ist – so vermuten Buddhologen – am Ende seines Lebens an einer Lebensmittelvergiftung gestorben. So sehr Mensch war er.
Das ist nichts was den "westliche" Buddhismus besonders ausmacht. Im Zen beispielsweiße findet sich dazu auch einiges. Daher kann ich nicht verstehen, wieso du diese harte Abtrennung forcieren willst.
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Die Reduktion IST eine Auseinadersetzung mit der Symbolik.
Dann wäre es schön, wenn ihr das auch ganz bewusst aufzeigt.
Wieso sind die Symbole die ihr weggelassen habt nicht passend für den Westen?
Gibt es gleichwertige Symbole in der Westlichen Kultur?
Wo ist der Unterschied zwischen euren westlichen Vorschlägen und dem was früher schon im Osten entstanden ist?
// Edit: Die Fragen schließen natürlich nicht aus, dass man sich die Gegenfrage für die existierenden Symbolen in historischen Figuren fragen sollte
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Dies erinnert mich an eine Geschichte des Ehrwürdigen Analayo, die ungefähr so geht: Analayo bekommt von einer srilankischen Buddhistin eine selbstgemachte Holz-Buddhastatue geschenkt. Natürlich mit Ushnisha, diesem Kopfknubbel. Als Frühbuddhist bittet Analayo diesen noch zu entfernen. Woraufhin die Schenkerin meint, aber dann ist es nicht mehr der Buddha, sondern einfach ein Mönch.
Das halte ich für eine wichtige Geschichte, geht aber an dem Punkt, den ich meine vorbei. Hier geht es um einen "westlichen" Buddha. Um diesen darzustellen als etwas gleichwertigen zum "nicht-westlichen" wäre eine Auseinandersetzung mit der Symbolik in meinen Augen wichtig. Genau diese Auseinandersetung fehlt mir hier. Sehr "nackte" Statuen gibt es ja auch im "nicht westlichen". Wieso sind diese nicht auch als Beispiele herangenommen worden? Scheinbar geht es ja nicht um eine "verwestlichung" der Symbolik. Hungernde Buddha-Statuen werden z.B. schon lange verwendet. Teils sogar Gerippe.
Wenn es also um den kulturellen Kontext des Osten vs des Westen geht, sollte man sich anschauen was das genau bedeutet.
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Die Abbildungen sind mit vielen religiösen Symbolen aufgeladen.
Die Statue selbst ist ein religiöses Symbol. Wer sich mit den Hintergründen der Figuren auseinandersetzt, kann alleine aus den ganzen Details schon viel lernen. Dabei geht es um die Hand- und Körperhaltung, Frisuren, Ohren, Kleidung, Körperform. Diese Symbole verschwinden zu lassen kann hilfreich sein, aber nimmt einem auch die Möglichkeit darüber etwas auszudrücken. Wichtiger als die pure Reduktion wäre eine Auseinandersetzung mit der Symbolik. Dann könnte man schauen ob und wie diese Symbolik hier her passt. Von solch einer Auseinandersetzung kann ich im verlinkten Artikel nicht wirklich etwas finden - Schade! Die Idee der Offenhaltung durch eine ganz starke Abstraktion finde ich gut, aber für mich war diese Offenhaltung der Entwicklung schon in den klassischen Figuren gegeben.
Auch eine Variation.
Aber in meinen Augen keine Gute. Die Welt durch eine Friedensbrille zu betrachten wird dem Weg genauso wenig gerecht wie sie durch eine Brille des Krieges zu sehen. Die ganze Zeit Kopfhörer auf den Ohren zu haben kommt einem Weghören gleich. Das erinnert mich an diese zwei hier:
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In der Psychotherapie spricht man da von kognitiver Verhaltenstherapie: das Denken bestimmter Gedanken ("Merksätze") zum Zwecke der konditionierten Gewöhnung daran, so zu denken, und zum Zwecke der entsprechenden Modifikation der nicht-begrifflichen Kognition.
Kognitive Verhaltenstherapie geht meiner Erfahrung nach nur am Rande um Konditionierung sondern viel mehr um die Aufarbeitung von unbewussten Vorgängen um dann ganz bewusst einen gesunden Umgang damit zu finden. Mit einfachen "Merksätzen" ist das nicht getan und damit ist es eben auch genau keine stumpfsinnige Konditionierung. Sowas findet man eher bei Systemen wie "ABA" und co und das ist nicht ohne Grund höchstkritisch zu betrachten.
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Generell finde ich - aus eigener Erfahrung - so etwas sehr schwierig. Für mich war ein wichtiger Punkt, dass ich mir therapeutische Hilfe gesucht habe. Für mich war essentiell herauszufinden wieso ich zu Gefühlen auf Distanz gegangen bin, und dann einen guten Umgang damit zu erlenen. Zazen und das Dharma waren zwar schon bevor ich das aufgearbeitet habe sehr hilfreich, aber erst nachdem ich bei Therapie da einen gewissen Durchbruch hatte, konnte ich mich dem Dharma weiter öffnen.
Ich kann mir zwar vorstellen, dass man solche Probleme auch alleine mit sich selbst lösen kann, und ich bin mir recht sicher, dass buddhistische Techniken dabei hilfreich sein können, aber eine Therapie mit Therapeut:in der man vertraut ist dann doch nochmal etwas anderes.
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Das Konzept der Leerheit habe ich, um ehrlich zu sein, noch nicht vollständig begriffen.
Leerheit bedeutet erst einmal, dass nichts aus sich selbst heraus besteht. Wir bestehen aus verschiedenen Körperteilen und sind abhängig von vielen Dingen. Alleine können wir nicht überleben. Wir brauchen andere Menschen, Tiere, Pflanzen. Wie wir auf die Welt schauen ist abhängig davon, wie unser Körper funktioniert, aber auch von unserer Umgebung und Umwelt. All diese Komponenten unterliegen einem stetigen Wandel. Auch, wenn wir denken, dass ein Selbst haben, welches kontinuierlich fortbesteht und sich nicht verändert ist dem in Wahrheit nicht so.
Eine Folge dieser Leerheit ist, dass eben auch unser Blick auf die Welt abhängig von den unendlich vielen Dingen ist. Wenn ich zweimal in dieselbe Situation gehe, einmal gut gelaunt und einmal hungrig, dann kann ich diese Situation ganz unterschiedlich wahrnehmen. Bin ich gut gelaunt, stören mich Kleinigkeiten vielleicht gar nicht so, und ich sehe alles positiv - selbst wenn es gar nicht so gut läuft. Bin ich durch den kleinen Hunger schon gereizt, bin ich vielleicht schneller genervt und neige dazu, alles negativ zu sehen - selbst wenn es gar nicht so schlecht läuft. Und so geht es nicht nur mir, sondern allen Menschen.
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Dass ich in meinem Beruf umgeben bin von Leuten, die von Macht, Gier und Eitelkeiten befallen sind, macht es mir unheimlich schwer in dieser Umwelt im buddhistischen Sinne zu interagieren.
Sieh es als Übungsfeld an, um dich angemessen zu verhalten. Auch, wenn mal jemand einen Fehler macht, Macht, Gier oder der Eitelkeit verfällt, sollte man sich nicht über diese Person stellen. Alles was man tun kann, ist selbst versuchen möglichst angemessen zu handeln.
Würde ich alle Fragen, die mir gestellt werden wahrheitsgemäß beantworten, würde ich meiner Ansicht nach nach kurzer Zeit nur noch Meetings mit dem Personalchef und dem Vorstand haben, wenn Du weißt, was ich meine
Wahrheit ist gerade in sozialen Dingen schwer festzumachen. Ein und dieselbe Aussage kann ganz unterschiedlich verstanden werden. Wie Hendrik schon sagte, ist rechte Rede vorallem heilsame und damit angemesse Rede. Was das genau ist, hängt ganz von der Situation und den beteiligten Personen ab. Sich dann eine Absolute Regel für alle Situationen vorzusetzen ("immer die Wahrheit sagen") wird der Vielfalt der Menschen und Situationen nicht gerecht.
Ich will eben vermeiden, dass er sich Sorgen macht, wo er doch schon genug Sorgen hat.
Deinem Vater nicht zu sagen wie es dir geht, mag aus deinem Blickwinkel vielleicht eine Wohlwollende Lüge sein. Aus der Sicht deines Vaters, ist es aber vielleicht so, dass er sich dann erst recht Sorgen macht, weil er merkt, es stimmt etwas nicht. Bei Kollegen wiederum kann "ne alles gut" eher passend sein, weil Kollegen unter Umständen nicht die richtigen Ansprechpartner für gewisse Themen sind.
Ich finde es schwer, mein Leben komplett auf den Buddhismus auszurichten, obwohl ich dies natürlich jeden Tag aufs Neue versuche.
Jeden Tag, jeden Moment auf's Neue, das ist der einzige Weg den ich kenne. Ich versuche immer wieder mein Handeln zu reflektieren. Beobachte, wo ich anderen gegenüber vielleicht voreingenommen bin oder wo ich mich unangemessen / unheilsam verhalten habe. Und ganz wichtig für mich ist die Zazen Praxis. Durch das Erkennen der Leerheit der Dinge bietet sich ein anderer Blick auf die Dinge. Alles was ich wahrnehme ist nur ein Blickwinkel auf die Welt. Was ich für richtig halte, hält jemand anders für falsch - und umgekehrt. Es geht damit dann weniger darum, ob ich z.B. jetzt eine Lüge aufdecke, sondern um die Menschen - inkl mir - die in dieser Situation gerade sind. Wie wirkt sich mein Handeln auf sie aus? Wie würde es mir an der Stelle der anderen gehen? Darauf versuche ich immer wieder zurückzukommen um eine Handlungsgrundlage zu schaffen.
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. Eine solche Undifferenziertheit, wie sie die selbsternannten 'Verteidiger' hier auszeichnet, hat natürlich eine Funktion - die des Deckmantels. Man versucht damit, die Kritik z.B. an der KK-Fraktion mit Ogyen Trinley an der Spitze zu einer Kritik des tibetischen Buddhismus insgesamt umzudeklarieren und damit zu entwerten; sie als Diffamierung zu denunzieren.
Ich denke, dass Problem ist, dass es hier im Thread gerade recht wild zu geht und viele Dinge vermischt werden. Aussagen, die sehr allgemein in Richtung des tib. Buddhismus gehen gemischt mit klar differenzierten Formulierungen die das Problem selbst betreffen ohne dabei auf unbetroffene abzuzielen.
Was den gelöschten Beitrag angeht: Leider vermisse ich da auch zuletzt etwas Transparenz - wobei ich nun auch besser Nachvollziehen kann, was manche Nutzer früher so dazu meinten.
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Natürlich ist es keine menschliche Überforderung, sich an grundlegende ethische Regeln zu halten, deren Verletzung einen Straftatbestand erfüllen
Richtig. Daher hatte ich darauf verwiesen, dass hier verschiedene Dinge (strafrechtlich Relevantes und nicht-Relevantes) wild vermischt wurde. Nicht zuletzt gilt zu beachten, dass jeder Lehrer ein Mensch ist und entsprechend es zu Fehlern und Missetaten kommen kann. Na klar erwartet man bei einem Dharma Lehrer oder einer Dharma Lehrerin, dass Ethik und Moral einen besonderen Stellenwert haben und es daher gar nicht oder zumindest weniger zu Vorfällen kommt. Auf Dharma-Basis ist aber auch die Frage wie jemand damit umgeht, wenn etwas passiert ist. Und damit ist sowohl der Umgang der Lehrenden Person, als auch der Betroffenen Sangha gemeint.
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Sich eine Meinung zu bilden, ohne alle Seiten gehört zu haben führt gerade bei solch einem Thema zu Problemen. Viel sinnvoller, als Fälle anzusprechen, die man nicht aufklären kann bzw. bei welchen die notwendigen Informationen fehlen, wäre doch Aufklärung als solche zu betreiben.
- Was macht einen guten Lehrer aus?
- Was ist alles im Sinne des Dharma?
- Von welchen Praktiken sollte man Abstand nehmen?
Hier, und im anderen Missbrauchs-Thread wird unglaublich viel vermischt, obwohl, in meinen Augen, diese Dinge getrennt betrachtet werden sollten.
Es macht einen Unterschied, ob ein Missbrauch im rechtlichen Sinne stattgefunden hat, oder ob ein Lehrer ein Verhalten an den Tag lehrt, das man einfach nur als nicht angemessen empfindet. Entsprechend sollte das auch getrennt diskutiert werden. Auch ist es interessant zu sehen, wie hier manche einerseits die vermeintliche Vergötterung von Lehrer im (tib.) Buddhismus als Problem bezeichnen, aber gleichzeitig gottgleiches Verhalten von Lehrern erwarten. Entweder Gottgleiche Reinheit wird von Lehrern erwartet, und dann muss auch eine Sicherheit gegeben werden, dass diese unter wahren Lehrern vorhanden ist, was eine Gleichsetzung und ein Vertrauen ermöglicht, oder dem ist eben nicht so. Beides aber geht nicht.
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Nun hat sich ja auch herausgestellt, dass gar nicht das Zentrum gemeint war, das ich kenne.
Überlese ich etwas, oder an welcher Stelle wurde geklärt um welches Zentrum es sich genau handelt?
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Liebe(r) HoSa,
in einem anderen Thread hattest du geschrieben, dass du bereits in einer Gruppe bist und dort auch Menschen gefunden hast, die in derselben Richtung praktizieren wie du, und mit welchen du dich Austauschen kannst / welche auch Hilfestellungen bieten. Was ist daraus geworden? Wie unterscheidet sich deine Vorstellung einer Begleitung davon, in so einer Gruppe gemeinsam den Weg zu gehen?
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Man kann das meine ich schon zusammenfassen als Dharmainterpretation aus dem tibetischen Hochland. Da ist über alle Schulrichtungen ein starkes kulturelles Band, das sie alle verbindet. Das würden diese verschiedenen Schulen selbst auch so sehen.
Die Dharmainterpretation aber erlaubt und begründet ja keinen Missbrauch - sonst käme es in allen tibetischen Schulen / Einrichtungen zu diesen Problemen. Also liegt es wohl an einzelnen Gemeinschaften im Speziellen und die Frage des Umgangs mit dem Problem ist dann möglicherweise etwas Institutionelles, aber der tibetisches Buddhismus ist ja keine Insitution. Man würde ja auch nicht sagen das Christentum hat ein Missbrauchsproblem, sondern man sagt die Institution der katholischen Kirche hat das Problem. Entsprechend finde ich auch nach deiner Erklärung hier die Wortwahl das auf den gesamten tib. Buddhismus zu schieben unpassend. Es ist genau das Problem, welches Thorsten Hallscheidt bereits erwähnt hat in Beitrag #18
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Der tib. Bud. wird ohne Interventionen von außen nicht heilbar sein, auch weil hier kulturelle Hürden zu nehmen wären.
Naive Frage, weil ich in dem Thema nicht sonderlich tief drin bin:
Wieso der tibetische Buddhismus? Gibt es dort nicht, wie bei jeder (?) buddhistischen Richtung unterschiedliche Organisationen und Gruppierungen, sodass von "dem" sprechen nicht eher ein unnötiges über einen Kamm scheren darstellt?
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Ich sehe lauter Ichs, auch wenn sie Suzuki, Sawaki oder Sasaki heißen, oder wie auch immer.
Wo behaupten diese Lehrer, dass sie kein "Ich" hätten?
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In der Stelle von Sawaki geht es einzig darum, ein nicht zielgerichtetes Zazen zu verteidigen.
Es geht um viel mehr: Absichtslosigkeit und das nicht nur im Zazen, aber am Beispiel vom Zazen.
Eine Entlohnung für seine Arbeit zu bekommen ist vollkommen in Ordnung. Wenn ich aber die Arbeit selbst erledige und dann nur die Entlohnung vor Augen habe, dann ist das ein Problem. Das stimmt für Zazen, genauso wie für den alltäglichen Job und jede andere Tätigkeit.
Vielleicht willst du ja noch auf meine Rückfrage eingehen?
Hier wäre doch erst einmal die Frage ob "hundert Heil- und Giftkräuter" einfach eine Umschreibung für "alle die es gibt" oder tatsächlich nur ein bestimmter Teil gemeint ist. Früher gab es ja z.B. Versuche zu Heilkräutern die ewig Leben erzeugen sollen. Davon abzulassen ist etwas anderes als von einem Hustenbonbon.
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Und was ist mit Weihrauch? Finde ich mindestens ebenso belästigend. Das ist also Geschmacks- oder Geruchssache. Ich reagiere darauf allergisch (Asthma).
Hier macht eben der Kontext den Unterschied.
Was die chinesische Medizin angeht, dürfte die (positive) Wirkung von Knoblauch und Zwiebeln unabhängig von der Kenntnis von Bakterien bereits zu Zeiten der Erstellung dieses Sutras bekannt gewesen sein.
Dann fällt dies also unter die andere von dir zitierte Regel. Dazu habe ich bereits eine Rückfrage gestellt.
Was das Befreien von Haustieren angeht - wie würde es Kühen wohl in freier Wildbahn ergehen? Und damals gab es ja wiederum diese Massentierhaltung nicht wie heute, also scheint mir hier doch ein seltsam zwingender Zusammenhang zwischen "Gefangenschaft" und Chance auf Wiedergeburt konstruier
Ich würde sagen es geht ihnen wie Kühen in freier Wildbahn - dort kommen sie ursprünglich her. Kühe wie wir sie heute halten sind Hochleistungszüchtungen. Diese hätten massive Probleme in freier Wildbahn, was aber daran liegt, dass sie durch den menschlichen Eingriff bereits geschädigt wurden.
Warum ist "Zauberei" offensichtlich? Wieso sollen Menschen nicht Spaß haben und sich unterhalten lassen und man nicht jemanden wie David Blaine, der sein Leben riskiert mit seinen Künsten und seinem Körper so viel abverlangt wie ein Dauermeditierender, Respekt entgegenbringen? Welch langweiliges Leben stellen sich diese Gebote-Erfinder da eigentlich vor?
Zu der Zeit, zu welcher dieser Text entstanden ist dürfte unter Zauberei vorallem etwas anderes als die Unterhaltungsform (ähnlich Theater, die auch in einer anderen Regel behandelt wird) gemeint sein.
Und bei dem Sawaki-Zitat sollte man doch eins nicht vergessen: Auch er musste essen und war auf Spenden angewiesen. Die kamen dann in der Regel von Leuten, die der Lohnarbeit nachgingen. So ist das auch heute noch.
Kodo Sawaki sagt da nicht, dass du nicht für deine Arbeit entlohnt werden solltest. Es geht um das wie
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Bezieht sich das auf z.B. die Abhidharma-Abhandlungen ?
Das ist eine allgemeine Aussage die sich auf die Regel bezieht. Das umfasst alle Bücher, Texte, Kulturen und was sonst noch.
Das kann schon verbreitet gewesen sein, doch diese Gebote oder Erkenntnisse über die richtige Ernährung zum Fördern guter (sattva ? ) Eigenschaften waren auch schon vorhanden zu der Zeit.
Die Entdeckung wird wohl dem Jahre 1676 zugeschrieben (https://de.wikipedia.org/wiki/Bakterien#Erforschung ). Erkenntnisse über die Wirkung war das was ich bereits zu den Heilkunde-Thema gesagt habe.
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Zb,
Knoblauch richtet sich gegen jede Art der Darmwürmer. Roher Knoblauch ist reich an schwefelhaltigen Aminosäuren, die antiparasitär wirken und helfen, Mikroben im Körper zu töten.
Und auch
die Sulfide der Zwiebel töten Bakterien im menschlichen Körper.
Ich vermute nicht, dass das Wissen über Mikroben und Bakterien zur damaligen Zeit derart verbreitet (wenn überhaupt vorhanden) war.
An ein paar Zitaten der minder schweren oder Nebenregeln will ich aufzeigen, dass es für den Laien recht sinnlos ist, sich an solchen Texten wirklich zu orientieren, sich also mehr als inspirieren lassen zu wollen.
Ich würde das keineswegs allgemein als "für den Laien recht sinnlos" betiteln. Die Regeln haben Hintergründe und wenn man diese versteht, lässt sich daraus viel für den Laien lernen.
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Regel 4 verbietet Knoblauch, Schalotten, Lauch, Zwiebeln und Asant. Ich bin mir sicher, dass die meisten Vegetarier keine Lust auf solche Einschränkungen haben, aus gesundheitlicher Sicht muss man sie sowieso nicht teilen.
Das sind alles Pflanzen die sich auf den Körpergeruch auswirken können und auch sonst sehr stark riechen (Asant wurde sogar als Geruchswaffe eingesetzt). Entsprechend sehe ich darin eine gemeinschaftliche Regel um die Geruchsbelästigung gering zu halten.
Nebenregel 20:
"Deshalb solltet ihr immer die gefangenen Tiere befreien, damit die Lebewesen weiterhin wiedergeboren werden und Wiedergeburt erfahren können."Das verstehe ich als Aufforderung zum Freilassen. Die Begründung über die Wiedergeburt ist für mich einfach ein Begründung die im ersten Schritt eine Motivation erzeugt / erzeugen soll.
"Ihr sollt euch nicht mit Zauberei, Lohnarbeit oder Falknerei beschäftigen; ihr sollt keine der hundert Heil- und Giftkräuter oder der tausend Arten bösartiger Gifte und ihrer Gegengifte zusammenbrauen; ihr sollt euch nicht mit der Herstellung von Gold und Silber beschäftigen."
Also Schluss mit David Blaine und "hired labor" oder der Arbeit als Apotheker, Heilpraktiker oder Goldschmied.Hier wäre doch erst einmal die Frage ob "hundert Heil- und Giftkräuter" einfach eine Umschreibung für "alle die es gibt" oder tatsächlich nur ein bestimmter Teil gemeint ist. Früher gab es ja z.B. Versuche zu Heilkräutern die ewig Leben erzeugen sollen. Davon abzulassen ist etwas anderes als von einem Hustenbonbon.
Zauberei ist, finde ich, offensichtlich. Falknerei dürfte sich auf Jagd beziehen. Zu Lohnarbeit:
Der Normalbürger macht sein ganzes Leben lang ein großes Theater um sein Ansehen, seine Vorlieben, seine Karriere und was ihm so gerade schmeckt. Stets schnüffelt er herum wie ein Hund in der Hoffnung irgendwo ein kleines Schnäppchen zu machen. Doch was bringt das schlussendlich? Nichts! Wenn du wirklich verstehst, dass es nichts bringt, gibt es nichts weiter zu suchen. Du findest Ruhe in Zazen, dem Abfallen von Körper und Geist.
Du machst Zazen? Du musst von Zazen gemacht werden! Zazen bringt nichts. Zazen ist kein Werkzeug der Menschen. Die Werkzeuge der Menschen werden von Menschen wieder zerstört. Das Ewige dagegen gibt sich nicht mit den Menschen ab.
Alles in der Welt verursacht Unkosten. Nichts gibt es umsonst. Deshalb leuchtet es uns auch nicht ein, wenn wir etwas ganz umsonst machen sollen. Nichts erfordert einen grösseren Entschluss, als eine Sache ganz umsonst zu tun.
Wenn ein Mensch sich fortwirft für den Dharma, dann ist dabei kein Zaudern und Zögern im Spiel. Wenn du alles, einschließlich der letzten Hülle fortwirfst, sitzt du gerade und einfach, ohne zu zaudern und zu zögern.
Nebenregel 24:
"Wenn ihr euch darüber hinaus mit falschen Ansichten, den Praktiken der beiden Fahrzeuge oder von Nicht-Buddhisten, weltlichen Klassikern, den verschiedenen Abhidharma-Abhandlungen oder Werken der Literatur beschäftigt, werden solche Praktiken die Buddha-Natur abschneiden und die Ursachen und Bedingungen des Pfades behindern."
Von wörtlichen Auslegungen solcher Texte stammen dann Ratschläge mancher Lehrer (wie TNH), sich von manchen kulturellen Errungenschaften abzuwenden, worunter hier auch jegliche Literatur (inklusive Klassikern) gehört.Nicht alles was als Klassiker zählt ist deswegen direkt hochwertig. Man sollte schon überlegen mit was man sich wie beschäftigt. Der Kontext und die Geisthaltung machen einen großen Unterschied.
Dasselbe zählt auch besonder hier:
Nebenregel 33:
"Ihr sollt auch nicht auf das Blasen des Muschelhorns, das Schlagen der Trommeln oder die Hörner hören [die ertönen, wenn Armeen in die Schlacht ziehen], noch [sollt ihr auf] die Musik von Gitarren, Harfen, Flöten oder Lauten hören, noch auf den Gesang und die musikalische Begleitung bei Theatervorstellungen. Ihr sollt nicht mit Würfeln spielen, noch [solche Spiele wie] Dame, Schach, Danqi, Parcheesi, Kegel-, Stein- oder Krugwerfen oder das Spiel der ‚acht Wege zur Hauptstadt‘ spielen."
Und auch mit Schachspielen ist es aus, ganz zu schweigen von Theaterbesuchen oder Musikhören.