Mal so von der Seite, da Alephant, nach "alles dazu Passende" gefragt hat: In der aktuellen Podcast Folge von Secular Budhism geht es (wieder) mit um dieses Thema. Noah Raschetta spricht bei der Thematik meist von "der Geschichte die man von sich hat" oder auch von "Branding".
146 - The Freedom to be You - Secular Buddhism
Wie void es auch schon geagt hat, nehmen wir ja verschieden Rollen in verschiedenen Positionen an. Dabei haben wir eine Vorstellung wie diese Rolle auszusehen hat, aber diese Vorstellung unterscheidet sich sicher nicht selten (oder gar immer?) von der Vorstellung anderer. Viele der Probleme tauchen, würde ich sagen, durch diese Differenz auf.
Ich würde daher das "Ich-Dünkel" sogar noch erweitern, um Rollen im Allgemeinen. Betrachte ich einen Vater beim Spielen mit seinem Kind, dann weise ich diese Rolle zu. Sehe ich danach dieselbe Person etwas tun das mir gar nicht gefällt, dann ist das schnell ein Widerspruch zum netten Vater. Letztlich hat diese Person aber beide Rollen, beide "Geschichten" und ist weder nur das eine, noch nur das andere. Die Rollen jeweils entstehen auch nicht beim Vater, sondern durch meine Wahrnehmung und einordnung. Und hier fängt vielleicht das Ich-Dünkel an:
- Wie gehe ich mit solchen Rollen um?
- Wie handhabe ich es, wenn beobachtete / erwünschte Rollen sich widersprechen?
- Wie gehe ich damit um, wenn ich mich in einer anderen Rolle sehe als andere mich sehen?
Villeicht ist das Wesen des ich-Dünkels die Ausrichtung an Bestätigung. An dem "Gefällt mir Button" . Also eine Gefallsucht? Oder entfernt sich das schon wieder von der Wortbedeutung?
Das finde ich ganz passend, wobei Bestätigung für mich als Wort hier nicht ganz passt.
Nehmen wir noch einmal das Bild mit dem spielenden Vater: An dieser Rollenzuweisung fest zu halten erzeugt keine Bestätigung für mich, aber kann mich erfreuen.