Beiträge von Aravind

    Herzlich willkommen, Ferunchen!

    Ich weiß nicht, ob es ausreicht, Metta zu meditieren. Noch nicht. Weil die Abneigung und das Misstrauen sehr tief sitzen.

    Das ist ja kein Wunder, wenn Du traumatisiert bist. Aus eigener Erfahrung empfehle ich buddhistische Praxis *und* Therapie. Heute muss niemand sein ganzes Leben von einem Trauma beherrschen lassen ("Niemand" ist natürlich übertrieben, aber aus meiner Erfahrung kenne ich wenige Leute, die nicht wenigstens gute Fortschritte erzielt haben).


    Was IMHO auch helfen könnte, ist, wenn Du mehr über die Lehre Buddhas und, in Deinem Fall, die Vipassanapraxis lernen würdest. Ideen und Phantasien über Energie, Lichter, usw. sind in der Regel nicht nötig. Oft sogar eher behindernd.


    Übrigens ist ein zentraler Punkt der Metta-Praxis, da anzufangen, wo es wirklich einfach ist. Bei Dir selbst, oder bei Katzenbabies, oder, wie ich mal von einem Lehrer gelesen habe, "jeder liebt irgend etwas, und wenn es Burritos sind".


    Liebe Grüße und erfolgreiches schaffen!

    Aravind.

    Man kann ja auch in der modernen Zeit den Buddha als Lehrer sehen, der zur höchsten Wirklichkeit erwacht und deshalb eine Autorität ist, nicht deshalb weil er ein Gott wäre.

    Genau. Und nicht mal die Autorität muss besonders groß sein. Ein wenig Vertrauensvorschuss reicht schon, wie hier gerade in einem anderen Faden diskutiert wurde, und später vielleicht "Motivator", den Rest kann man überprüfen.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Leerheit hatte ich bisher mit anatta in Zusammenhang gebracht. Heißt das, dass dieser Zustand minimalen Bewusstseins eine Einsicht in anatta beinhaltet oder selbst für anatta steht / anatta repräsentiert?

    Ich denke, es heißt eher, dass er den buddhistischen Fachbegriff "Leerheit" nicht verstanden hat. Die Leerheit der Phänome ist immer relevant, unabhängig vom Bewusstseinszustand.


    Liebe Grüße, Aravind.

    Es gibt wohl ein Modell, nach dem Emotionen körperliche Reaktionen auf äußere Stimuli sind, also eher physiologische Ereignisse und Gefühle sind dann mentale (gedankliche) Reaktionen auf Emotionen.

    Ja, genau. Das ist aber kein Modell, sondern einfach eine Definition, das es leichter macht, zu unterscheiden und damit zu arbeiten. Es müssen auch keine äußeren Stimuli sein. Wenn in mir das Gefühl der Angst oder der Gedanke an ein ärgerliches Ereignis auftaucht, ist das in der Regel direkt danach mit einer physiologischen Reaktion verbunden.


    Pema Chödrön empfiehlt zum Beispiel, in der Vipassanameditation mit dieser körperlichen Reaktion zu gehen und diese zu betrachten, und den Anlass sofort loszulassen. Das hat den Vorteil, dass man sich in die "Ursache" erst gar nicht hineinsteigert, sondern da bleibt, wo die körperliche Energie ist. Das scheint mir sehr ähnlich zu dem zu sein, was Du von Welwood zitierst.


    Im wesentlichen ging es mir nur darum, dass man im Deutschen Emotionen halt mit Gefühlen übersetzt, und man deshalb mit Übersetzungen in dem Kontext vorsichtig sein muss.


    Hendriks gute Beiträge dazu habe ich wohl in der Suche gefunden (über "emotion" und Filter auf ihn), sie sind aber leider nicht abrufbar, keine Ahnung, warum.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Wobei es mir so erscheint, dass die Grenze zwischen Gedanken und Gefühlen hier verschwimmt. So werden als Beispiele für Denkmuster "Eifersucht, Zorn, Angst, Sorge und das Gefühl der Wertlosigkeit" genannt.

    ... oder die Übersetzung ist Murks.


    Dazu kommt immer noch das Problem, dass im englischen buddhistischen Kontext Gefühle und Emotionen unterschieden werden. Hendrik hatte da mehrmals drauf hingewiesen.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Könnte man aber nicht sage dass das Getrennt sein aufgrund der Geistesgifte zustande kommt?

    Ja, Gier und Hass (im Sinne der Edlen Wahrheiten) führen zu Angst, Ärger, Eifersucht, Egoismus, getrennt-sein.

    Das würde aber bedeuten das es ein All- Einheit Lehre gibt . Ist das mit dem Buddhismus vereinbar ?

    Muss es IMHO nicht bedeuten. Man kann das auch einfach als praktische Tatsache nehmen, dass wir alle miteinander verbunden sind. Dazu braucht man keine Verbundenheits-Theorie, man muss nur praktisch mal darauf achten. Die Idee des Bedingten Entstehens ist natürlich auch involviert/passend.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Man kann das natürlich so pessimistisch sehen. Nach dem Motto: "Es gibt kein richtiges Leben im falschen".

    Das Gute ist doch: Für deine und meine Praxis ist der Zustand des "Buddhismus von heute" (whatever that means) völlig irrelevant.


    Liebe Grüße, Aravind.

    Du meinst liebende Güte im Umgang mit sich selbst ist *eine Voraussetzung* für eine Anerkennung der eigenen schwierigen Gefühle und eine fruchtbare Auseinandersetzung mit ihnen? Das kann ich mir aus meiner Erfahrung heraus auch sehr gut vorstellen.

    Voraussetzung weiß ich nicht, aber es ist jedenfalls ein Weg.


    Eine Frage, die mich brennend interessiert, ist es, wann es eher Sinn macht diese Regungen zu ignorieren. Nach dem Motto: Ein Samen, den man nicht wässert (dem man keine Aufmerksamkeit schenkt), wird auch nicht keimen und irgendwann vielleicht sogar ganz verschwinden. Und wann es Sinn macht die Abwehr gegen diese Regungen aufzulösen und sich bewusst mit ihnen auseinander zu setzen. Das sind ja zwei - wie ich meine - sehr verschiedene Umgangsweisen mit negativen Gefühlen.

    Wenn ignorieren keine Abwehr bedeutet, dann ja. Aufmerksamkeit schenken heißt ja nicht, dass man der Regung folgt (=anhaftet), sondern dass man sie freundlich wahrnimmt. Sie verschwindet dann meist ganz alleine. Oft schon, weil schon die nächste in der Schlange steht. :)


    Das "bewusst auseinandersetzen" erfolgt bei mir meist automatisch. Wenn ich bereit bin, das in mein Bewusstsein zu lassen, was da lauert, egal, ob ich es für gefährlich halte oder nicht, dann taucht es in der Vipassana-Meditation sowieso auf, da muss ich nichts aktiv tun. Ich "muss" lediglich darauf achten, dass ich das Gefühl nicht unbewusst durch gerichtete Achtsamkeit auf den Atem verdränge.


    Du meinst in der Regel liegt negativen Gefühlen Angst zugrunde? Und unter der Angst liegt da noch etwas?

    Bei mir spüre ich ganz stark dieses Spektrum, bei dem am einen Ende ein offenes Herz (Liebe, Metta) liegt, und am anderen Ende Angst. Ärger und Ablehnung, Eifersucht, Gier, Groll liegen für mich dazwischen und sind Ausdruck von Angst. Ob das immer so ist, weiß ich nicht.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Ich bin da manchmal zwiegespalten, wenn es darum geht diese Gefühle "beiseite zu schieben" oder einfach durch positive Gefühle wie Mitgefühl und liebende Güte zu ersetzen, weil ich mich frage, ob das überhaupt funktionieren kann.

    Das erscheint mir einfach: Nein, da wird nichts ersetzt oder beiseite geschoben, ich halte das auch für nicht möglich, zumindest nicht nachhaltig. Liebende Güte ist kein Gefühl, sondern ein Zustand (so wie etwa Gleichmut). Und den kann man trainieren. Und damit wird das möglich, was Du weiter unten beschreibst: Sich den eigenen Gefühlen zu öffnen, sie zu untersuchen, und sie mit der Zeit zu überwinden, weil man die Ursachen überwindet (in der Regel Angst).


    So wie man einem kleinen Kind hilft, seine Gefühle und Regungen zu verstehen, sie einzuordnen, sie zuzulassen. Ihm Sicherheit gibt, um sich dann zu beruhigen. Einem Kind seine Gefühle auszureden, ist genauso fatal, wie wenn man das mit sich selbst als Erwachsener macht.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Danke für das schöne Thema.


    Dana spielt in meinem Leben tatsächlich eine große Rolle, nämlich als Indikator.


    Im Sinne von:

    Ständig gestresst (selbst in der Freizeit) und "unter Strom", tut es gut, von der Ichbezogenheit herunterzukommen und sich Anderen zuzuwenden.

    Wenn ich nicht offen für Dana bin, dann weiß ich, dass "etwas mit mir nicht stimmt", dass ich zu gestresst, aggressiv, abgegrenzt, oder ängstlich bin. Das erinnert mich dann daran, dass ich mich auch anders fühlen kann, und ich gucke, was da in mir passiert.


    Wenn ich beispielsweise einem Bettler Geld und freundlichen Kontakt gebe, weil ich genug habe, ohne darüber nachzudenken, ob ich ihm was geben will, dann bin ich in der Regel gleichmütig und verbunden mit der Welt. Und umgekehrt: Wenn ich denke, "dem geb ich jetzt nichts, weil ...", statt nur einfach ohne nachzudenken nichts zu geben, dann ist das für mich ein "Alarmsignal".


    Auch wichtig finde ich, dass man das

    Klar: Um etwas geben zu können, muss man im Besitz von geistigen und/oder materiellen Werten sein...

    immer wieder überprüfen sollte. Jede und jeder hat immer ein liebevolles Herz dabei. Man muss "nur" bereit sein, ihm Raum zu geben. Ich weiß, das kann sehr schwer sein. Dummerweise vor allen in Situationen, wie Deinem Konkurs, in denen man eine Verbundenheit mit der Welt eigentlich besonders gut brauchen könnte.


    Liebe Grüße,

    Aravind.


    *Anmerkung: Ich verlinke zur Ursache\Wirkung (und anderen Quellen) nicht, um für diese Werbung zu machen. Alles was mir interessant erscheint, landet nun mal irgendwann bei der U\W oder in meinem Blog. Meistens sind die Texte zudem so lang, dass man sie nicht eins zu eins hierhin kopieren kann.

    Nur zu! _()_

    Das was passiert ist insofern eigener Verdienst insofern man ernst was man säht, was aber nichts darüber aussagt, wann welche Saat aufgeht. Zufall und Verdienst sind also kein Widerspruch .

    Aber da war doch gar keine Rede von Zufall, sondern von kollektiven Bedingungen "der Menschheit":

    Andererseits gab er zu bedenken dass sich die Menschheit derzeit eher in der Degeneration als in der Evolution befindet und dadurch mit einer Wiedergeburt in einer, wie er sagte "dunkleren, kälteren und unangenehmeren" Situation zu rechnen ist.

    Liebe Grüße, Aravind.

    Hallo Aravind, warum widersprechen sich die beiden Teile deiner Meinung nach? Es ging in dem Vortrag unter anderem darum dass die Geburt als Mensch halt schon was besonderes ist (Verhältnis Staub auf Buddhas Fingernagel/ganze Erde) aber es trotzdem halt recht viele Ebenen der Daseinsformen gibt. Und er meint halt dass man früher schon paar Sachen ganz gut gemacht hat wenn man als Mensch geboren wird.

    Genau. Ich meinte das rein logisch, unabhängig von anderen Details der Lehre.


    Wenn die Wiedergeburt als Mensch entscheidend von meinen Verdiensten abhängt, dann muss es egal sein, wie die "Situation der Menschheit als ganzes" ist (was auch immer das bedeuten soll). Und umgekehrt, wenn mein Level der Wiedergeburt entscheidend davon abhängt, was alle Menschen kollektiv machen, dann kann ich mir die Verdienste gleich schenken.

    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Der Sprecher betonte einerseits, dass es im Grunde verhältnismässiges Glück bzw. auch ein Verdienst ist als Mensch geboren zu werden, weil man halt im Gegensatz zu anderen Lebensformen Wahlmöglichkeiten hat und ausserdem vielleicht schon mal von Buddhas Lehre gehört hat.


    Andererseits gab er zu bedenken dass sich die Menschheit derzeit eher in der Degeneration als in der Evolution befindet und dadurch mit einer Wiedergeburt in einer, wie er sagte "dunkleren, kälteren und unangenehmeren" Situation zu rechnen ist.

    Das finde ich jetzt verwirrend. Ist die höhere Wiedergeburt jetzt ein persönlicher Verdienst, oder nicht?


    Meiner Meinung nach widersprechen sich die beiden Statements. Vielleicht kommt das dabei raus, wenn man religiöse Grundideen mit der eigenen Meinung und Weltsicht vermischen möchte.


    Liebe Grüße, Aravind.

    Oft genug werden Beutetiere ja lebendig gefressen, wie roWf in seinem Beitrag ausführt, es ist wohl sogar eher die Regel, als die Ausnahme..

    Yep. Das ist wohl für viele Nicht-Aasfresser eine Lebensversicherung gegen vergammeltes Fleisch.


    Liebe Grüße, Aravind.

    Ich denke das neumodische Wort dafür ist eine eine Psychose. Charakterisiert sich dadurch, das man sich etwas ein bildet was nicht ist. wahnideen im schlimmsten Fall

    Ich fürchte, wenn Du eine ernste Diskussion führen willst, musst Du schon konkreter werden, worüber Du diskutieren willst. *Jede und jeder* bildet sich ständig und immer wieder Dinge ein, die nicht real sind, das ist völlig normal. Der ganze Kern der buddhistischen Praktiken zielt darauf ab, bestimmte dieser Trübungen zu erkennen. Deshalb sind aber nicht alle Menschen psychotisch.


    Liebe Grüße, Aravind.

    Ich hab dann da mal drüber nachgedacht und ich denke das es keinen Unterschied macht ob man die Ehre verliert oder was man in den Augen anderer ist bzw. was andere von einem denken..

    ... plus dem, das Du über Dich denkst, auf der Basis dessen, was andere Dir/mir eingeredet haben. Aus buddhistischer Sicht auf Grund von Anhaftungen.


    Die Lösung ist ja einfach: Scheiß drauf! Aber wie oft gilt hier: Einfach, aber nicht leicht. Zum Glück ist der Weg der gleiche wie bei allen anderen Anhaftungen auch.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Auf der anderen Seite ist es aber, so dass Meditation als Teil von Massnahmen zur Traumabewältigung verwendet wird.

    Damit habe ich persönliche Erfahrung, das hat mit der Situation auf einem Retreat nichts zu tun. Die Methode, mit der ich gearbeitet habe, benutzt einen ganz eng geführten Bodyscan im 1:1-Setting in einem vertrauensvollen persönlichem Verhältnis (ich habe als Trauma-Patient damit gearbeitet, meine Frau als Therapeutin mit Kindern).


    Dadurch kommt man den Regionen im Körper und im Geist auf eine abgesicherte Art und Weise näher, ohne komplett in Panik zu verfallen oder zu erstarren. Mit der Zeit lösen sich die Grenzen des "dunklen" Terrains und werden durchlässiger, und man kann sich in einem geschützten Rahmen immer mehr davon "anschauen" und es objektiv beschreiben. Wie beim Bodyscan in der buddhistischen Praxis, aber eben eng geführt und stark unterstützt. Dadurch entsteht Abstand und man nicht dissoziiert nicht.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Danke für den interessanten Beitrag. Ich finde es wichtig, dass man als LehrerIn zumindest Grundkenntnisse hat, wie man die geschilderten möglichen Wirkungen von Retreats erkennt.


    Ich finde es aber auch umgekehrt wichtig: Dass klar ist, dass die Auseinandersetzung mit psychischen "Störungen" für die meisten Teil des Weges ist, nix mit nur "Frieden und Liebe". Und das oft eine Kombination der buddhistischen Praxis mit psychotherapeutischer Betreuung angesagt ist.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Warum muss man sich denn seiner Übung stellen?

    Hab ich nie gesagt, dass man das muss, da sitzen doch erwachsene Leute. Aber das war die Situation, so wie amdap sie beschrieben hat. Sie hat sich lieber abgelenkt, statt der Meditation zu folgen, die anderen auch nicht (Behauptung), und der Lehrer sei unfähig, obwohl offensichtlich keine Klärung statt gefunden hat.


    Wenn man die SitzMeditation als schädlich erlebt, sollte man es lassen oder andere Methoden probieren.

    Genau. Sie hat es in dieser Situation aber ja gar nicht als schädlich erlebt, sondern "nur" sich lieber abgelenkt. Auch darin ist nichts "falsch", sondern das kommt halt vor. Kritisch halte ich wieder die Schlussfolgerung: Der Lehrer ist nicht kompetent, weil er das nicht merkt.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Ich verstehe nicht, was Du meinst.

    Habe mich doch klar genug ausgedrückt.

    Bitte erkläre das, worauf Du hinauswillst, noch einmal genauer!


    Vielen Dank im Voraus

    Gerne. Auf welche meiner Aussagen beziehst Du Dich? Bitte zitieren, dann erläutere ich das gerne.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Liebe Amdap,


    dass selbst Astrophysiker inzwischen zu demgleichen Schluss kommen wie die buddhistische Philosophie: dass das Universum möglicherweise nichts anderes ist als eine Projektion unserer eigenen Innenwelt.

    Zitat benötigt!


    Das halte ich für eine sehr gewagte Aussage, und zwar sowohl aus buddhistischer Sicht (auf Grund des bisschen, das ich über Buddhismus weiß), als auch aus physikalischer und erkenntnis-theoretischer Sicht (was mein Beruf und meine Leidenschaft ist).


    Ich finde vieler Deiner Aussagen hier gewagt. Ich möchte hier im Anfängerbereich aber nicht auf alle antworten, weil das zu erheblichem Off-Topic führen würde.


    Nur ein Beispiel:

    wie kann das sein - das hier will ein kompetenter Lehrer sein, aber er merkt nicht, dass seine Kandidaten gar nicht bei der Sache sind?

    Du könntest in Betracht ziehen, dass Du eine völlig andere Vorstellung von "guter Meditation" als Dein Lehrer hast (und als ich). Was immer gute Mediation heißen mag.


    Das einzige, was man aus Deiner Schilderung sicher sagen kann, ist, dass Du Dich selbst Deiner Übung nicht gestellt hast, sondern ausgewichen bist. Und, dass Du dieses wichtige Thema anscheinend nicht mit Deinem Lehrer geklärt hast. Schade.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Dann hätte ich eine Idee, kannst ja mal gucken, ob Du etwas damit anfangen kannst. Durch so eine Phase bin ich die letzten 12 Monate gegangen (mal wieder :) ).


    Konzentration, wie Du sie praktizierst, öffnet Türen. Das kann zu Erkenntnissen führen. Aber hinter diesen Türen warten auch Dinge, die wir, je nach persönlicher Veranlagung, eventuell nicht sehen wollen und verdrängen.

    Bei mir ist das Ärger und Angst.


    Vielleicht ist es bei Dir ähnlich, und dieser Ärger (oder was auch immer) wurde geweckt, und Du strahlst den nach außen aus.


    Das Gegenmittel ist einfach, und wird in vielen buddhistischen Richtungen so praktiziert: Die Kombination von Konzentration und Metta, liebender Güte. Metta-Praxis sorgt mit der Zeit dafür, dass wir auch die Dinge annehmen können, die hoch kommen, die uns aber nicht in den Kram passen.


    Um meinen Lehrer zu zitieren: "With awareness we see, with Love we accept". "Mit Achtsamkeit erkennen wir, mit Metta akzeptieren wir."


    Oder Pema Chödrön: "Without loving-kindness, staying in pain is just warfare."


    Liebe Grüße,

    Aravind.