Beiträge von Dingens

    Moosgarten:

    erzähl mir doch mal, wie nach deiner Ansicht der Entstehungsmechanismus für Wiedergeburt deiner Fassung aussieht.


    Dieser Bitte an pops schliesse ich mich an. Das würde mich auch sehr interessieren. Gruß! Dingens

    Am besten konnte ich mir die vielen verschiedenen Elemente der Buddhalehre im Laufe der Jahre (teilweise) noch merken, wenn ich mir einen Dharma Vortrag angehört habe. Wenn ein guter Lehrer z.B.: über die 3 Geistesgifte spricht, vergisst Du es nie. Nur darüber zu lesen oder es auswendig lernen zu wollen bringt für mich wenig. Ich lese und denke ich verstehe, und wenn ich wenige Tage später jemandem davon erzählen will merke ich wie wenig hängen geblieben ist. Jemandem der keine Ahnung davon hat darüber zu erzählen ist für mich auch eine gute Übung, da merkt man erst was man doch nicht verstanden hat und welche verschiedenen Aspekte man gar nicht berücksichtig hat (Danke an meinen kritischen und geneigten Gatten :) )
    Hier im Buddhaland kann man viel über die Lehre lernen wenn man Geduld genug hat, den manchmal ausufernden Diskussionen zu folgen. Was ich jeweils verstanden habe, habe ich dann so lange in meinem Alltagsgeist hin- und hergetragen bis es schliesslich eingesickert ist. Am besten sickert es übrigens wenn man regelmässig sitzt! Man muss sich ein bisschen Zeit dafür lassen.

    Wenn ich mal kein Koffein zu mir nehmen darf, hilft mir nur heisser Tee aus frischem Ingwer. Ein daumennagelgrosses Stück Ingwer (am besten mit Schale - geht aber nur bei Bio Ingwer) in Scheibchen schneiden und mit kochendem Wasser überbrühen. Das wärmt, regt den müden Kreislauf an, hebt die Laune und der Geschmack ist intensiv. Falls Du Deinen Kaffeekonsum einschränken willst/musst ist das meiner Erfahrung nach die beste Alternative.

    Dann hat der Handwerker wohl Glück gehabt, wenn er an einen Buddhisten geraten ist.
    Was spricht dagegen, ihm den Auftrag zu entziehen und einen zuverlässigeren Handwerker zu beauftragen? Über einen unverhofften freien Tag kann man sich aber auch freuen. :sunny:

    Der Buddha hat einen Weg gelehrt, der das Leiden als Folge der Anhaftung an das Ego und die damit verbundenen Vorstellungen beenden kann. Das bedeutet nicht, dass man als Buddhist kein begnadeter Musiker, Künstler, Wissenschaftler oder stolzer Familienvater sein kann. Nur wer denkt, dass das alles für immer so bleibt wie er es sich vorstellt und wünscht, der leidet.
    In Japan entstanden z.B. im Zusammenhang mit dem Buddhismus die Teezeremonie, Ikebana, wunderbare Kalligrafiekunst, Tonwaren von hoher Kunstfertigkeit, so auch ähnlich in China. Hier wird die Kunst zum organischen Teil des Lebens, des menschlichen Atmens und des täglichen Handelns.
    Es geht m.E. im Buddhismus nicht darum, alle Gedanken zu unterdrücken, sondern eher, sie sich samt ihrer Vergänglichkeit bewusst zu machen und den eigenen Hang zu Gier, Hass und Verblendung zu erkennen.
    So meine Meinung. Gruß und viel Erfolg bei Deinem Plan!

    Vielleicht würde ein Buddhist nicht mit dem Smartphone vor der Nase durch die Strassen laufen, weil er eher versuchen würde, sein Dasein im realen Leben achtsam zu gestalten. Er würde auch nicht am Wochenende zum Komasaufen mitgehen weil er von berauschenden Mitteln Abstand nimmt. Am bösartigen Klatsch über andere würde er sich nicht beteiligen und er hätte vielleicht auch nicht mehrere verschiedene Freundinnen gleichzeitig, denen er allen was vorgaukeln würde. (Es sei denn er hätte einen sehr schlechten Tag :eek: ) Insofern denke ich, dass sich der buddhistische Alltag schon von anderen Alltagen unterscheidet. :)

    Hallo Son,


    der Versuch, immer das Richtige zu tun scheitert meistens. Erstens weiss man selber meistens gar nicht was das Richtige ist, zweitens ist kein Mensch in der Lage immmer das Richtige zu tun.


    Son:

    Weil nochmal für mich zählt letztendlich wie ich lebe bzw. handle, danach "bewerte" ich mein Leben und im Augenblick bin ich sehr unzufrieden damit, wobei das Thema habe ich schon lange.


    Ich habe durch die hartnäckige tägliche Meditation im Laufe der Jahre gelernt, weder die Dinge, die um mich herum passieren, noch die Handlungen meiner Mitmenschen, noch meine eigenen Handlungen und Gedanken sogleich zu bewerten. Ich nehme das alles einfach zur Kenntnis und lasse mir sehr viel Zeit, bevor ich etwas beurteile. Das war schwer zu lernen aber es ist unglaublich erleichternd. Vielleicht hilft es Dir auch?

    DerBabaa:

    Dann zerleg und analysier ich körperliche und geistige informationen. Das empfange "ich" natürlich immer zeitversetzt. Wie das eben mit jeder Empfindung ist. Aber je näher ich an die ungreifbare Gegenwart komme umso schneller die infowellen. Wie eine Formel im quadrat oder teilen durch null. Macht aua im kopf wie quantenmechanik und so xD


    Dann ist es kein Zazen. Wie ich es einmal vor ca. 10 Jahren gelernt habe setzt man sich und ruckelt auf seinem Zafu herum, bis die Haltung bequem ist. Dann legt man die Daumen aneinander, die Zunge an den Gaumen und sitzt. Gedanken und Gefühle die auf Dich einströmen nimmst Du wahr und konzentrierst Dich dann wieder auf die Sitzhaltung, die Daumen, die Zunge oder die millimeter kurzen Sekunden zwischen den Gedanken. Deine Gedanken oder Gefühle die auftauchen nimmst Du wahr, aber im Laufe der Übung werden sie irgendwann ein Hintergrundgeräusch. Das ganze erfordert regelmässige Übung (jeden Tag, wenn auch nur kurz) und es braucht eine Weile bis sich der Organismus umstellt. Dabei ändert sich einiges im Kopf, je öfter es einem gelingt, an nichts zu denken, doch auch das merkt man meistens erst viel später.


    Mein Tipp: Such Dir einen Lehrer und bleibe regelmässig dran. Dann wirds besser.