Beiträge von Kosmo

    void:

    Laut dem Artikel Die „Besondere“ Vipassana-Tradition Von S. N. Goenka – Und Ihre Angeblich „Reine Technik“ Des Buddhas ist es so, daß Goenka sich auf eine Vipassana-Tradition beruft,die für sich in Anspruch nimmt eine frühbuddhistische "reine Technik" Buddhas anzuknüpfen. Die - weil Goenka ja selbst aus dem Hinduismus kam - eine Nähe zu hinduistischen Reinheits und Substanzideen gibt.


    Wird denn da dann überhaupt der Palikanon als Hautreferenz betrachtet oder ist das eher ganz an der Meditation orientierte? Ich weiß, daß da die 10 Tages Retreats wichtig sind. Aber studiert man auch den Palikanon?


    Die Idee das Vipassana konfessionslos sei, erinnert mich sehr an Tendenzen Zen aus dem buddhistischen Kontext herauslösen zu wollen.


    Vipassana ist keine Marke , auch nicht bei Goenka.
    Das praktizieren geht auf die Atemmeditation und nach U Ba Khin /Goenka dann mit dem Bodysweeping in die Einsichtsmeditation den Körperempfindungen nach. Die Methoden sind bei denen zwei, wie ich empfinde sehr wirksame und schlüssige, die sie aus der Historie übernommen haben. Es werden 1x täglich Vorträge gehalten, die sich auch mit dem Palikanon beschäftigen. Ich habe den Kurs bei einem Theravadamönch der sich an U Ba Khins Methode orientiert, aber dennoch frei rezitiert.Der Kurs hat einen strukturellen Rahmen und es wird der Theravada Buddhismus gepflegt, also auch Rituale finden statt.

    mukti:


    Es ist wohl ein stufenweiser Prozess bei dem ein gewisses Glück eine wichtige Rolle spielt:

    Ja, so wird es in der Übersetzung genannt. Im umgangssprachlichen, modernen Gebrauch des äusserlichen Glücks nach Definition der Soulapp z.b. würde ich es jedoch differenzieren im wohlwollenden Annehmen des Willens zum loslassen und der Leere.Wenn ich dann im Alltag darüber reflektiere tritt eher die Verzückung zutage, die mich in der Entwicklung der Meditationspraxis und im Erleben durch Anhaften und folgender Unkonstante dann wieder in die Abneigung, aus der Mitte katapultierten ;)

    antelatis:
    jianwang:

    Wenn du ein Buddhist bist, dann hast du doch bereits den Rat/die Lehre/die Erkenntnis/die Hilfe/die Schuhe von anderen angenommen. Da finde ich es irgendwie ziemlich widersprüchlich, wenn du mir jetzt sagst, ich kann die Wahrheit für mich nur selber finden, ohne bei anderen zu suchen. Du hast deinen Kopf doch schon auf dem gut sichtbaren Kissen des Buddhismus gebettet.


    der Buddha zeigte seinen Weg , seine Methode. Klar, die Methode lernst Du anzunehmen,machst jedoch ist Dein Weg einzigartig, da jeder unterschiedlich anwendet, auch zeitlich vorrankommt.Das Wissen muss selbst erfahren werden, nur dies kann Dich zum ganzheitlichen Erwachen bringen,niemals eine angenommene Lehrrede. Das ist ne eindeutige Aussage im Buddhismus. Du kannst diese Erkenntnis dann nur noch für Dich selbst hinterfragen und prüfen. Der Buddha hat nicht gesagt, übernehme meine Lehre ungeprüft, er befürwortete das Überprüfen. Wie gesagt, das kannst Du letztlich nicht mit Worten, mit Anlesen, Anderer Wege kritisch zu hinterfragen tun, sondern mit dem eigenen Praktizieren.

    Genuss haben zu wollen, beinhaltet schon ne Form der Gier.Die Neutralität aus dem Gleichmut heraus ist wohl als mittlerer Weg annehmbar. Klar, zunächst besteht auch eine Gier wenn ich mich dem Buddhismus zuwende mit dem Ziel mich zu beruhigen bzw. mein Leiden (dukkha)zu überwinden. Doch durch die kontinuierliche Entwicklung des Gleichmutes tritt das Ziel anstelle von systematischen Teilentwicklungen in den Hintergrund und man ist ja konzentriert auf das gegenwärtige Erleben. Da spielt dann die Gier nach meiner Erfahrung im Praktizieren mit dem ziemlich konstanten Erwerben eben jenes Gleichmutes eher keine Rolle mehr und somit das Verlangen nach Genuss. Kommt in mir die Reaktion des Anhaftens am Wohlgefühl der ersten Jhanas gemäß auf, dann kann ich es mit Achtsamkeit am Gedanken, an der Empfindung neutralisieren und bleibe im Gleichmut.

    "Ich" sehe es so. Das Ego an sich wird als Illusion angenommen, und wir können das erfahren. Letztlich stelle ich mir das Ego als Anhäufung von Willensimpulsen vor, also mehrere, mal stärker, härter, heisser (auf körperliche bezogen) , mal abgeschwächter reaktionsbezogen. Sowohl in Gier oder auch Hass(Anhaftung/Abneigung) . Also würdest "Du" dann keinem grossen Ding auf einmal Deinen ganzen Hass/Abneigung/Schuld aufbürden, sondern es kontinuierlich abbauen. Im Kontinuierlichen bearbeiten liegt dann auch der Weg der Mitte wieder offener vor "Dir" . So sind "meine" Gedanken.
    Gruss, Kosmo