Beiträge von Athos

    Die Geschichte des Diamantwegs aufzurollen, ist leicht, "Wie die Dinge sind" und "Die Buddhas vom Dach der Welt" gibt es sogar bei Spotify als Hörbuch. besonders "Buddhas vom Dach der Welt" beschreibt die Entstehung des Diamantweges sehr ausführlich. Dazu gibt es bei Buchhändlern noch einen zweiten Teil "Über alle Grenzen". Wer darüber hinaus noch die Sache des Karmapa-Konfliktes beleuchten will, dem sei dringend die Lektüre von "Rüpel in Roben" angeraten. Wenn man diese drei Bücher gelesen hat (sie sind nicht besonders dick und das ist schnell getan) weiß man, wie der Diamantweg gegründet wurde und man weiß auch, wie Ole so "tickt".

    Ja, liebe mkha', da hast Du wohl recht. Auch ein Lama ist nicht vor den körperlichen Folgen des alterns gefeit. Ich weiß natürlich auch, worauf Du abzielst aber, seien wir mal ehrlich, LON hat sein ganzes Leben lang polarisiert und war ein "Frechdachs". Just see him, like he is...


    Am Anfang fand ich ihn extrem unsympathisch, weil er ein Männerbild darstellt, das mit Meinem so gar nicht übereinstimmt. Seine große Klappe, seine Hazadeurs-Aktionen, die Promiskuivität, Lederjacke, Tarnhose....jaja, jemand, wo ich noch vor Jahren gesagt hätte: was für ein Blödmann!


    Ich habe ihn aber auch anders erlebt und deshalb verteidige ich ihn so. Ich möchte einfach nicht, dass manche Verbandsfunktionäre und "Heckenschützen" ihm und seinem Werk respektlos begegnen. Denn, was immer man von LON hält, das hat er verdient: Respekt!

    Auf die Gruppensuche der DBU ist hier ja mehrfach hingewiesen worden.

    Ich verstehe sehr gut, dass der Buddhismus für einen Neuling sehr verwirrend ist, ging mir ja vor kurzem noch genauso.


    Ich empfehle, sich zunächst mal mit der Lehre des Buddha aus allgemein zugänglichen Quellen auseinanderzusetzen. Wenn man dann für sich zu dem Schluss gekommen ist, dass die Lehre (Dharma, Dhamma), das ist, was man für richtig hält, sollte man sich aus der Vielzahl der in Deutschland vertretenen buddhistischen Schulen das heraussuchen, mit dem man persönlich am besten klar kommt.


    Ob man sich einer Theravada-, Zen- oder Diamantweggruppe (oder einer anderen seriösen Gruppe) anschließen will, weil sie das "passende Werkzeug" anbietet, muss aber jeder für sich selbst herausfinden.


    Das, was Du schilderst, sieht aus wie eine klassische Sekte (wobei ich den Begriff jetzt mal in dem problematischen Kontext anwende, den er im allgemeinen besitzt), wäre nix für mich!


    Mein Rat: Gehe in eine Zen- oder Diamantweggruppe, die sind seriös und flächendeckend in Deutschland vorhanden und dort triffst Du nicht auf Lehrer, die einen Sprung in der Schüssel haben.


    Und, immer dran denken: nur, weil jemand ne Glatze hat und eine Robe trägt, ist er noch lange nicht heilig!

    Hallo Tiefgänger,

    wie Du ja weißt, wird das Thema Alkohol im Damantweg nicht ganz so streng gehandhabt, wie beispielsweise im Theravada (mal ganz allgemein gesprochen).


    Ich muss ehrlicherweise schon sagen, dass ich es etwas seltsam fand, dass im Zentrum der ein oder andere nach der Meditation ein Bier geschlürft hat.


    Ich trinke keinen Alkohol (mehr) seit ich die fünf Silas für mich angenommen habe, weil es mir schlicht und einfach plausibel erscheint und ich in meiner Persönlichkeitsstruktur schon so etwas wie einen unheilsamen Hang habe, Dinge, die ich als angenehm empfinde oder die mir Spaß machen im Übermaß zu nutzen. War als Kind schon bei Süßigkeiten so.


    Ich denke, dass diese Entscheidung aber auch jeder für sich selber treffen muss.

    Ich weiß nicht genau, ob es lustig oder eher traurig ist, dass jemand, der Notwehr mit Massenmord vergleicht, mir unterstellt, ich sei unempathisch wie ein Mörder. Grandios!

    ...ich darf ergänzen: und auch, wenn man Vajrayana praktiziert, kann es nicht schaden, im Palikanon zu lesen. :)


    Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass die Vielfalt der verschiedenen Richtungen verwirrend ist.


    Bei mir war es hilfreich, zu gucken, wie so meine "spirituelle Grundstruktur" ist (ja, ich weiß, hört sich esoterisch an, ich weiß aber nicht, wie ich es besser ausdrücken soll :) ).


    Ich bin z. B. sehr empfänglich für Rituale, daher habe ich mich für Vajrayana entschieden, was aber nicht bedeutet, dass ich die anderen Richtungen völlig ignoriere, nur da liegt eben mein Hauptaugenmerk drauf. Anders ausgedrückt: ich habe einfach "meinen Bauch" entscheiden lassen.

    Da kann man eigentlich keinen Fehler machen, wenn man einmal beim Buddhismus angekommen ist, gibt es ja kein "richtig" oder "falsch" mehr. Da sollte man sich einfach das Werkzeug zu Nutze machen, dass einem am meisten nützt.

    Das o. g. Beispiel aus Sri Lanka zeigt ja auf eindrückliche Weise, wie solche Pogrome immer ablaufen: Konflikte, mehr oder weniger unterschwellig, die manchmal über sehr lange Zeiträume anschwellen und dann braucht es nur noch den klitzekleinsten Funken, damit es so richtig kracht.

    Deswegen gibt es ja in der Historik den Unterschied zwischen Ursache und Anlass.


    Interessant ist auch, dass es in den wenigsten Fällen einen Unterschied macht, wie sich die Gruppe, die dann aktiv zur Gewalt übergeht, definiert, wichtig ist nur, dass stets ein identitätsstiftendes Element vorhanden ist, das zu einem "Wir" und "Die" führt. Das ist oft Religion, Konfession, politische Ideologie oder auch die ethnische Herkunft.

    Diese identitätsstiftenden Faktoren sind dann in aller Regel auch nicht die Ursachen, sondern nur "nützliche" Vehikel, selbst wenn die Anwendung von Gewalt im Einzelfall systemimanenten Normen zuwiederläuft, wie z. B. jetzt in Burma.

    Ein sehr gut passendes Beispiel in unserem Kulturraum wäre da Nordirland und die IRA.


    Solche Mechanismen sind ja hinreichend in der Forschung beleuchtet worden.


    Politisch klug wäre es, Zustände erst gar nicht entstehen zu lassen, bei denen absehbar ist, dass es irgendwann zu solchen Entwicklungen kommen könnte. Ja, ich weiß, das ist leicht gesagt und schwer gemacht...


    Ich bin sehr froh, dass ich nicht in den Schuhen von Regierungschefs und Staatsoberhäuptern stecke, denn ob meine Entscheidungen in solchen Fragen dann besser ausgefallen wären...:?

    Mein letztes Vorbild war Mr. Spock vom Raumschiff Enterprise, da war ich 10 Jahre alt... ;) Danke trotzdem für die gutgemeinte Warnung. Sicher werde ich mir die Offenheit bewahren, für den Anfang konzentriere ich mich aber jetzt mal auf diese eine Richtung. Wer alles machen will, macht am Ende gar nichts.

    Vielleicht verfügt ja der Ein oder Andere über einen Spotify-Account. Mir ist aufgefallen, dass bei Spotify durchaus auch Hörbücher in deutscher Sprache aus dem Themenkreis Buddhismus enthalten sind.

    Ich fange mal mit dem ersten Link an:


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    Hallo mkha',

    Ja, verstehe ich. Der Hinweis auf die Kritik war von mir auch nicht irgendwie "böse" gemeint.

    Als ich meine ersten Berührungen im WWW mit Ole Nydahl hatte fand ich ihn auch nicht besonders sympathisch. Grundlegend geändert hat sich meine Sicht auf ihn, nachdem ich die beiden Bücher gelesen hatte, in denen er die Reisen mit seiner Frau nach Tibet und die Anfangszeit des Diamantwegs beschreibt.


    Wie gesagt, Ole wird nicht jünger und auch ein Lama ist vielleicht nicht vor Erscheinungen wie "Altersstarrsinn" gefeit...

    Die im Diamantweg weitergegebene Lehre ist genau das, was ich suche und das ist für mich das Entscheidende.

    Im Augenblick ist der Diamantweg für mich genau richtig, vielleicht ändert sich das ja mal, wer weiß schon, was die Zukunft so bringt... :)

    Hallo,

    das ist deine buddhistische Bibel: Dr. ind. Karl-Eugen Neumann: Die Reden Gotamo Buddhos, 1. Die mittlere Sammlung 2. Die längere Sammlung und 3. Die Lieder der Mönche und Nonnen.

    Wien-Zürich, 1957. Es gibt eine Neuauflage vom Beyerleinverlag.

    Und es gibt noch einen Übersetzer, Zumdick, der auch Bikku Body

    genannt wird. Aya Kema, Theravada, bat ihn um Übersetzungen der Auszüge aus dem Pali-Kanon. Eine gute Lektüre für das ganze Leben!

    Danke für den Tip, habe gerade zu meiner Freude festgestellt, dass man das Werk für 0€ im Kindle-Shop herunterladen kann, super!

    Ich weiß, dass manche hier den Diamantweg und Lama Ole Nydahl sehr kritisch sehen, es kann aber sicher nicht schaden, mal in einem Diamantweg-Zentrum vorbeizuschauen und vielleicht das ein oder andere Buch von Ole Nydahl zu lesen, für den Anfang würde ich empfehlen "Wie die Dinge sind". Wobei ich zuerst das Buch gelesen habe und mich dann für einen Besuch entschieden habe.


    Bereits bei dem ersten Besuch eines Diamantweg-Zentrums wird man mit der Meditationspraxis bekannt gemacht und kann so auch bereits testen, ob das überhaupt etwas für einen ist.


    Lama Ole spricht übrigens deutsch. Trotzdem muss man fairerweise dazu sagen, dass man auch nur bei den größeren Veranstaltungen, wie etwa dem Deutschlandkurs in Kassel oder dem Sommerkurs in Immenstadt, Gelegenheit hat, ihn persönlich zu treffen.

    Wo sind die denn, ich hab nix gefunden...8)

    Möglicherweise hat Jesus den Amitabha-Buddhismus gegründet. Nach meiner Auffassung ist er nicht am Kreuz gestorben, sondern nach Nordindien geflüchtet. Dort starb er im Jahre 80. Genau zu dieser Zeit entwickelte sich dort die Lehre vom Buddha Amitabha. Jesus wollte mit dieser Lehre die Inder erreichen. Möglicherweise hat auch ein Inder die Lehre von Jesus übernommen und in buddhistische Begriffe umgewandelt. Jedenfalls weist der Amitabha-Buddhismus erstaunliche Ähnlichkeiten mit der christlichen Lehre auf.

    Ist das nicht die Auffassung des Ahmadiyya?

    Du hast ja geschrieben, dass Du früher durchaus auch die Möglichkeit, katholischer Mönch zu werden ins Auge gefasst hast. Ging mir auch so.

    Ich habe dann mal eine Woche in einem Kloster in der Klausur (also nicht als Klostergast) mitgelebt und war überrascht, wie geschäftig das Leben der Mönche ist und wie wenig Zeit sie für die Kontemplation haben.


    Was ich damit sagen will: Ob man katholischer Mönch in einem Kloster, orthodoxer Mönch auf dem Athos oder in Walaam oder buddhistischer Mönch des Theravada oder Vajrayana werden will: Man sollte vielleicht zunächst mal eine Innenansicht vom Klosterleben gewinnen, dann kann man auch entscheiden, ob man das wirklich will.

    Denn die Arten des Klosterlebens unterscheiden sich z. T. erheblich. In der katholischen Kirche sogar bereits von Orden zu Orden.

    Es hat ja jeder seine eigene Geschichte, wie er zum Dharma gefunden hat oder der Dharma zu ihm ;).


    Ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen. Ich bin durchaus mein ganzes Leben stark religiös / spirituell interessiert gewesen. Irgendwie habe ich den Buddhismus einfach nicht "auf dem Schirm" gehabt. Zu exotisch, irgend so eine "Asiatensache".


    Erst, als ich durch ein Buch (völlig anderer Kontext) darauf gestoßen wurde, habe ich gezielt nach Informationen (im WWW) gesucht und war erstaunt, wie stark der Buddhismus mittlerweile, auch organisatorisch, im Westen vertreten ist. Ich habe mich auch darüber gewundert, dass der Buddhismus in Deutschland auf eine gewisse Weise "unsichtbar" ist. Er kommt in den Medien so gut wie nicht vor.


    Etwas mehr aktive Öffentlichkeitsarbeit könnte sicher nicht schaden. Meiner Meinung nach sollte so eine Außendarsellung aber nicht von den einzelnen Verbänden, sondern vom Dachverband DBU übernommen werden. Es geht ja nicht um konkurrierende Mitgliederwerbung, sondern darum, die Existenz des Dharma und der Sangha in seiner Vielfältigkeit in Deutschland bekannt zu machen.

    Ich verstehe schon die Problematik.
    Für mich habe ich da einen ganz pragmatischen Lösungsweg gefunden: kann die Person, die ich als Dharma-Lehrer gewählt habe, mir die Dinge des Dharma beibringen, die ich gerne können würde / wüsste oder kann er es nicht. Wenn diese Person die (fachliche) Kompetenz besitzt und mich unterrichten will, nehme ich gerne an.


    Ob sich dieser Lehrer als Privatperson in einer Weise äußert, die meinen persönlichen, profanen Wertevorstellungen nicht entspricht, sich gerne mal "einen zwitschert", Fallschirmspringt oder sonstwas macht, was ich nicht täte, spielt für mich einfach keine Rolle.


    Ich bin kein kleines Kind mehr, das ein Vorbild fürs Leben sucht, sondern einen Dharma-Lehrer.


    Davon abgesehen weiß ich sehr gut von mir selbst, wo meine persönlichen Fehler liegen und welche Husarenstücke ich mir schon so geleistet habe. Trotzdem lässt sich doch meine Qualifikation in anderen Bereichen (beruflich z. B.) nicht leugnen.
    Mein Rat daher: erstmal mit dem eigenen Leben klarkommen, wissen, wo man steht und sich einen kompetenten Dharma-Lehrer suchen. Perfekte Vorbilder gibt es nur im Märchen.

    Nach meinem Verständnis müssen auch ethisch / moralisch "gutes" Verhalten und "gutes" Karma nicht immer übereinstimmen. So kann es doch moralisch richtig und manchmal alternativlos sein, jemanden zu töten oder zu verletzen (etwa der Polizist, der den Geiselnehmer in letzter Sekunde erschießt, bevor dieser eine Bombe zünden kann). Dennoch wurde getötet und hätte, karmisch gesehen, Auswirkungen auf den Handelnden.

    Aktuell sind mir zwei Fragestellungen in den Sinn gekommen und ich wüsste gerne, ob es Aussagen dazu in der Lehre gibt:


    1. Wie lange dauert der Zeitraum zwischen Tod und Wiedergeburt und gibt es Möglichkeiten für die Hinterbliebenen, in dieser Zeit für die Verstorbenen etwas Gutes zu bewirken (hinsichtlich einer guten Wiedergeburt)?


    2. Ist es möglich, dass jemand in seinem Leben derart viel gutes Karma durch eine entsprechende Lebensweise ansammelt, dass er nach seinem Tod in das Nirvana eingeht, ohne je vom Dharma Kenntnis erlangt zu haben?