Beiträge von Athos

    Waldler:

    Ich glaube, das geht vielen noch so. Obwohl ich mich keiner buddh. Lehrtradition zugehörig fühle, und seit Mitte der 80er Jahre versuche, den/einen/meinen buddhistischen Weg zu gehen, habe ich diese Brille hin und wieder auch noch vor meinen Augen. Wir wurden nun einmal christlich-abendländisch sozialisiert, das lässt sich nicht so leicht abschütteln (falls es überhaupt mal völlig gelingt...).


    Alles Gute auf Deinem Weg.


    DW


    Dir auch! :like:

    Danke, das hat mir die ganze Sache doch deutlich erhellt!


    Ich habe mich mein Leben lang ausschließlich mit den monotheistischen Religionen beschäftigt und muss langsam lernen, diese "Brille" beim Betrachten des Buddhismus und seiner Vielfältigkeit abzusetzen. Ist nicht so einfach aber ich arbeite daran! :)

    Zitat

    Man muss es schon klar sagen: natürlich gibt es allerlei Verschwörungen. Schwierig ist die Sucht danach, an immer noch wilderen Theorien anzuhaften um den rastlosen Geist weiter damit dysfunktional gebunden zu halten.


    :like::)

    Die Wahrheit liegt vermutlich wie immer zwischen den Extremen.


    Wer sich als Wissenschaftler der Erforschung parapsychologischer Phänomene widmet, bekommt schnell in der wissenschaftlichen Welt das Label des "Spinners" verpasst. Das bedeutet natürlich das Ende jeder wissenschaftlich-akademischen Karriere. Von großen Geldsummen, die zur Erforschung solcher Phönomene bereitgestellt würden, kann überhaupt keine Rede sein. Dr. Walter von Lucadou z. B. kann ein Lied davon singen (und ich denke, Dr. Lucadou ist weit davon entfernt, ein Spinner zu sein).


    Es entsteht bei mir auch der Eindruck, dass sich der Skeptizismus und Rationalismus seinerseits immer mehr zu einer harten Ideologie entwickelt, die auf alles, was ihr nicht entspricht, mit dem dicken Hammer draufschlägt und jeden der Lächerlichkeit preisgibt, der sich für unerforschte Randgebiete offen zeigt. Frei nach dem Motto "Wir sind zum Glück die intelligenten Top-Checker, dort sind die armen Irren!"


    Natürlich muss aber auch vor jedem offenkundig gesundheitsschädlichen Verhalten, egal ob Lichtnahrung o. ä., in aller Deutlichkeit gewarnt werden.


    Zum Thema Verschwörungstheorien: Sie halten und verbreiten sich ja deswegen so hartnäckig, weil in ihren Argumentationsketten ja auch immer Wahrheitselemente vorhanden sind. Auch Verwschwörungstheorien sind zunächst mal, wissenschaftlich gesehen, Theorien, die man am besten dadurch entkräftet (oder vielleicht sogar bestätigt), indem man sie mit wissenschaftlichen Methoden offen untersucht.


    Im Prinzip muss man ja für jeden, der das unwahrscheinliche offen denkt, dankbar sein. Hätte es nicht immer solche Leute in der Menschheitsgeschichte gegeben, würden wir heute noch wie unsere Vorfahren Beeren und Käfer sammeln.

    Danke für Deine Antwort.
    Wenn ich das richtig verstehe, könnte man also sagen, dass der Shin-Buddhismus eher eine eigene Religion ist (da er ja auf eine ganz andere Person als Buddha Gautama Bezug nimmt)?


    Da würde sich für mich naturgemäß die Frage stellen, ob Buddha Gautama in seinen Lehrreden auf Amithaba-Buddha Bezug genommen hat, bzw. ob er von dessen Wirken Kenntnis hatte.
    Anderenfalls würde es sich ja, und ich bitte, das nicht abwertend zu verstehen, bei dem Shin-Buddhismus um eine Art Abspaltung oder Sekte handeln (wie ja auch der Protestantismus erst viel später nach dem katholisch / orthodoxen "Original" entstanden ist, um mal bei Vergleichen mit dem Christentum zu bleiben). Oder aber es wäre eine völlig eigenständige Religion, die dem (klassischen) Buddhismus nur in Vielem ähnelt.


    Ich bin (vermutlich fälschlicherweise) davon ausgegangen, dass Amithaba-Buddha zeitlich später zu verorten ist als Buddha Gautama, denn der Shin-Buddhismus wurde doch erst 1173 begründet. Das verwirrt mich jetzt etwas...

    Seid gegrüßt,
    ich beschäftige mich jetzt schon eine Weile mit dem Buddhismus und seinen unterschiedlichen Schulen. Natürlich nicht in aller Tiefe, sondern ich bin noch dabei, mir erstmal einen groben Überblick zu verschaffen (was schon schwierig genug ist).


    Wenn ich bislang richtig verstehe, so haben doch Theravada und Vajrajana ein paar Dinge gemeinsam:
    - Die Zufluchtnahme zu Buddha, Dharma, Sangha
    - Die fünf Silas
    - Die vier edlen Wahrheiten
    - Der achtfache Pfad
    - Der Zusammenhang von Karma, Wiedergeburt und angestrebter Befreiung (Nirvana)
    - Eine zum Erreichen der Befreiung nötige Praxis (Meditation, Ngöndro u.s.w.)


    Gelten diese Dinge auch für den Shin-Buddhismus? Und wenn ja, wie sieht die Praxis denn im Shin-Buddhismus aus (im Vergleich zu Theravada und Vajrajana)?


    Ich hoffe, Ihr könnt etwas Licht in mein Dunkel bringen :)

    mkha':

    Das hast Du schön gesagt, Sunu.


    Als ich eingangs unserer Begegnung meinem Lehrer mein Bedauern darüber zum Ausdruck brachte, dass ich dem Dharma nicht eher begegnete, antwortete er ruhig lächelnd: "Gehe langsam, Du hast noch so viele Leben Zeiṭ."


    Je gelassener in sich ruhend der Mensch, je tiefer sein Verstehen, desto intensiver die Erkenntnis, wieviele Leben ein einziger Moment zu beinhalten vermag.


    Da magst Du nicht Unrecht haben. Aber der Sinn des Buddhismus ist doch, diese vielen Leben zu vermeiden. Und wenn ich mein jetziges Leben betrachte, kann ich nur sagen, so etwas brauche ich wirklich nicht noch einmal! Von einer niedrigeren Existenzebene mal ganz abgesehen. Wenn man die Möglichkeit hat, in dieser Existenz schon aus dem Kreislauf auszusteigen, sollte man sie doch nutzen, oder?

    Trotzdem wünsche ich mir, ich hätte nicht soviel Zeit verschwendet. Hoffentlich bleiben mir noch ein paar Jahre, um zu praktizieren. Es ist schon ein Drama, die Wahrheit lag immer zum Greifen nah und ich habe sie nicht gesehen. Man muss sich einfach die Begrenztheit des menschlichen Daseins vor Auge führen.
    Wenn ich hier sehe, wie sehr sich die Angehörigen verschiedener Schulen und Richtungen im wahrsten Sinne des Wortes die Hölle heiß machen, frage ich mich schon, ob überhaupt nichts begriffen wurde. Dieses Forum hier wird doch gerade auch von Vielen gelesen, die den Buddhismus für sich neu entdecken. Wie wirkt das wohl, wenn man hier immer wieder liest, wie falsch oder schlecht diese oder jene Richtung des Buddhismus sei.
    Es ist auch so typisch westlich / christlich, dem jeweils Anderen vorzuwerfen, er würde Sektiererei betreiben. Das ist sehr schade!

    Ich warne nochmals: Die Zeit ist kurz! Nutzt die Zeit!
    Kein Blabla, ob Theravada oder Diamantweg. Das Leben an sich begrenzt die Zeit. Wer, wie ich nie die Gelegenheit und Zeit hatte, sieht das aus einer einfachen Blickrichtung. Die Zeit ist kurz und wir haben alle haben genug Schrott angehäuft!


    Ich nehme Zuflucht zu Buddha, ich nehme Zuflucht zum Dharma, ich nehme Zuflucht zur Sangha!

    Das Wort "Magie" hört sich ja immer etwas seltsam an. Grundsätzlich ist daran aber nichts Schlechtes. Wenn man sich tiefergehend und offen mit der Existenz dieses Universums befasst, gerät man schnell an "naturwissenschaftliche" Grenzen.
    Das bedeutet aber nicht, dass solche Dinge nicht existieren. Sie sind bei derzeitigem Stand der Wissenschaft einfach noch nicht genügend erforscht, bzw. nachvollziehbar messbar.


    An dem Kraftfeld einer Gruppe oder eines Lehrers teilzunehmen, ist jedem, der sich mit Esoterik befasst, absolut vertraut. Ich denke, dass es sich dabei um ähnliche Vorgänge handelt.


    Es ist nicht leicht zu erklären, besonders dann nicht, wenn man sich dem Buddhismus von einer rein säkularen Ebene nähert.
    Ich vergleiche das mit einer komplizierten Maschine. Den meisten genügt, dass die Maschine funktioniert. Andere wollen wissen, warum die Maschine funktioniert und wiederum andere wollen bis ins kleinste Zahnrad detailliert erkennen, wie die Maschine ihre Funktion ausübt. Je tiefer man sich Einblick verschafft, umso mehr stellt sich die Frage, welchen Nutzen man daraus zieht und ob man überhaupt einen Nutzen daraus zieht. Denn eigentlich zählt nur, DASS die Maschine funktioniert und wie man von ihrer Funktion profitieren kann.


    Wenn man trotzdem allen Dingen auf den Grund gehen möchte, kommt man nicht umhin, sich ein breites Wissen rund um Naturwissenschaft und Okkultismus (so wird nunmal hier im Westen alles genannt, was über das rein rationale hinausgeht) anzueignen.
    Dazu muss man natürlich offen sein und darf sich nicht von weltanschaulichen Beschränkungen beeinflussen lassen. Eine Garantie für tiefergehende Erkenntnis erlangt man freilich dadurch auch nicht.
    Auch, wenn das nur am Rande mit Buddhismus zu tun hat, aus Gründen der Vollständigkeit sei es erwähnt: Als Beispiel seien hier mal die Schriften von Aleister Crowley genannt, Einige hier im Forum dürften seine Bücher gelesen haben.
    Ein Grundlagenwissen über Magie schadet nicht und wir Westler müssen es uns erst mühsam aneignen, weil unsere christliche Sozialisation uns alles über Generationen "ausgetrieben" hat. Das soll übrigens kein Angriff gegen das Christentum sein, es ist nur eine Feststellung. Die vor der Christianisierung im hiesigen Bereich vorherrschende Religion, über die man leider nur wenig weiß, lag dem tibetischen Bön jedenfalls deutlich näher als das heutige Christentum.

    Vielen Dank für die Antworten.
    Die Antworten haben mir sehr geholfen. Ich denke, es nicht ganz so wichtig, in welcher Gruppe ich meine ersten Kontakte zur Sangha knüpfe. Die Grundlagen wird mir sicher jede in der DBU vertretene Gemeinschaft vermitteln und wenn das Diamantweg-Zentrum quasi vor der Tür liegt, warum nicht? Grundsätzlich finde ich den tibetischen Buddhismus mit seiner Vielzahl an Ritualen für mich interessant, das schlägt einfach einige Saiten bei mir an. Ich werd's jetzt einfach mal in Angriff nehmen :)

    Zunächst Danke für die offene Antwort.
    Gerade als Anfänger hat man es ja hierzulande nicht leicht, eine Anbindung an eine Gemeinschaft zu finden, die als seriös anerkannt ist. Die Diamantweg-Zentren bieten sich einfach an, da sie in jeder größeren Stadt zu finden sind. In einem buddhistischen Land braucht man dazu nur an die Pforte des nächsten Klosters zu klopfen.

    Mit Vertrauen ist das so eine Sache. Im Laufe der vielen Jahre habe ich schon zu viel Zeit mit Scharlatanen und Sektierern verschwendet. Als Anfänger kann ich nicht beurteilen, ob eine Gemeinschaft authentischen Buddhismus vermittelt. Da ist man auf die Einschätzung erfahrener Menschen angewiesen.


    Dass der Dalai Lama einer anderen Schule angehört, weiß ich mittlerweile. Aber er ist ja auch nicht irgendwer und wenn er Zweifel an der Person des Nachfolgers hat und stattdessen jemand Anderen als 17. Karmapa anerkennt, dürfte er seine guten Gründe dafür haben. Es gibt mir einfach zu denken...


    Man findet sehr viel hier im Forum zu den Statements von Lama Ole bezüglich Islam, sexueller Aktivität, Bungee-Jumping und Motorradfahren. Gerade diese Dinge sind für mich überhaupt nicht maßgeblich, seine Meinungen zu diesen Themenfeldern interessieren mich genausowenig wie seine Meinung zur Fußball-Bundesliga. Ausschlaggebend ist für mich, ob authentischer Buddhismus in seiner Organisation gelehrt und praktiziert wird.

    Hallo allerseits,
    ich weiß, dass dieser Diskussionsfaden schon älter ist, wollte aber nicht noch einen neuen eröffnen. bezüglich der Diamondway-Zentren stellen sich mir, auch nach stundenlanger Lektüre hier im Forum, immer noch einige Fragen, auf die ich bislang keine Antwort gefunden habe und die sich anderen Newcomern im Buddhismus möglicherweise auch stellen:


    1. Gibt es einen oder zwei 17. Karmapa und wie ist die Tatsache zu bewerten, dass einer der beiden zwischenzeitlich geheiratet hat? Wie ich das verstehe müsste sich das doch erheblich auswirken, verheiratete Mönche dürften im Buddhismus ja vermutlich auch ein Ding der Unmöglichkeit sein. Bezüglich der Anerkennung muss ich auch sagen, dass mir die Meinung des Dalai Lama da schon wichtig ist.Jedenfalls weiß ich immer noch nicht, was ich davon zu halten habe, dass zwei Personen für sich beanspruchen, der 17. Karmapa zu sein.


    2. Mal völlig losgelöst von der Person Lama Ole und seiner Ansichten stellt sich mir die Frage, ob in den Zentren authentischer tibetischer Buddhismus des Karma Kagyü gelehrt und praktiziert wird oder nicht.


    Vielleicht könnten wirklich kompetente Leute mal deutliche Antworten auf diese Fragen geben. Bislang habe ich immer nur Antworten gelesen, wo über den "heißen Brei" herumgeredet wurde.

    Ich denke, so langsam fällt bei mir der Groschen...


    Wenn man Religion immer nur aus der Sicht der abrahamitischen Schöpferreligionen her denkt, hat man zunächst einmal ein kleines denkerisches Problem mit dem Buddhismus, weil er einen ganz anderen Erklärungsansatz hat.


    Beim Buddhismus habe ich zum ersten mal das Gefühl, dass eine Religion eine nachvollziehbare Erklärung für Leid und Tod anbietet. Mir ist es, ehrlich gesagt, immer sehr schwer gefallen, den Spagat zwischen dem mitfühlenden, nahezu alles verzeihenden Jesus und dem "hart durchgreifenden" unerbittlichen Herrschergott des Alten Testaments herzustellen. Eigentlich ist das theologisch auch gar nicht möglich. Die Frage, die sich mir stellte, war auch immer, ob ich überhaupt einem Gott dienen möchte, der sich in dieser Art und Weise seinen Geschöpfen gegenüber verhält (siehe hierzu die entsprechenden Geschichten zum goldenen Kalb und dem Töten aller Kinder in Ägypten, genaue Fundstellen in der Bibel bitte ich zu googeln).


    der Buddhismus hat einen anderen Ansatz, hier werde ich nicht von "Irgendjemand" für "Irgendwas" bestraft, sondern trage die Verantwortung für mein Handeln einfach aus dem Prinzip von Ursache und Wirkung heraus.


    Ich denke, ich werde mich noch eine Weile mit den mir zugänglichen Quellen im Netz beschäftigen und dann schließlich eine buddhistische Gemeinschaft aufsuchen. Persönliches Gespräch und Erleben sind eben immer noch mal etwas anderes, als Austausch in Foren (dennoch möchte ich das Forum hier nicht missen...)


    In diesem sinne, ich denke, der Gedankenanstoß ist bei mir angekommen, jetzt ist es an mir, was draus zu machen.

    Hast Du keine Angst vor dem Tod? Ich habe die. Aufgrund meines Berufes habe ich ständig, nahezu täglich mit dem Tod zu tun. Ich finde es ganz schlimm, dass es nach dem Tod nichts geben soll. Wenn man, wie ich täglich Leichen anfasst, den Tod ganz konkret vor Auge geführt bekommt, hat man Angst. Welche Antwort hat der Buddhismus auf diese ganz konkrete Angst. Antwort: Gar keine. Tot ist tot...


    Buddha hat ja selbst Regeln festgelegt. Und bei Regeln frage ich mich immer, wer stellt sie auf und wer achtet auf ihre Einhaltung? Und wer hat die Macht dazu, das zu tun?


    Ich fürchte, letzten Endes bleibt es dabei, nach dem Tod kommt gar nichts. Wir verrecken alle und nichts bleibt. Nimm also alle Religionen, pack sie in einen Beutel und wirf sie auf den Müll!


    Letzten Endes bleibt nichts als das: https://www.youtube.com/watch?v=vkCYmyKPsUc


    Ist das die Antwort?
    Ich fürchte, Ja!

    Um jetzt mal langsam einen Abschluss zu finden:
    Ist es also richtig, wenn ich sage, der Buddhismus kann dem Menschen im besten Falle helfen, seine derzeitige Existenz gut (was auch immer man darunter versteht) zu gestalten. Die Hoffnung besteht darin, im nächsten Leben durch seine Reinkarnation in eine höhere Stufe etwas "besseres" zu erreichen?


    Wenn dem so ist, dann seit mir bitte nicht böse aber dann hat der Buddhismus m. E. nicht wirklich eine Antwort anzubieten auf die begründete menschliche Angst vor dem Tod. Er ist dann, wie alle anderen Religionen auch, nur ein schönes Instrument zur Erhaltung des gesellschaftlichen Friedens.

    Bitte nicht falsch verstehen, aber die Antworten bedeuten mir, dass es so klingt. Es gibt, aus der Sicht des Buddhismus, keinen Gott. Es gibt auch keine Heiligen, die helfen könnten. Man soll bemüht sein, ordentlich zu leben. Herausforderungen soll man mit Meditation begegnen. Wenn man stirbt, ist man tot und vernichtet.


    Ich frage mich wirklich, wie kann so eine Ansicht eine Weltreligion werden?


    Denn die Antwort ist: Es gibt nur diese Existenz, selbst diese Existenz ist nur Wahn, bestenfalls wird Auslöschung in Erwartung gestellt.


    Religion beinhaltet doch auch immer Hoffnung für ein Leben nach dem Tod. Ist es so, dass das höchste Glück darin gesehen wird, das man nicht mehr existiert? Sich nicht mehr erinnert? Die Persönlichkeit auflöst?

    Aber es ist doch so, und da wiederhole ich mich, wenn mir eine Religion nichts anzubieten hat, außer dem Nichts, dass ich ja im Zweifel ohnehin erhalte, wo ist da der Nutzen? Wenn man sagt, alles ist Illusion, dann könnte ich mich doch als schlimmster Egoist aller Zeiten gebärden und ich hätte wenigstens den Nutzen aus der fürchterlichen Art sich zu verhalten.


    Wenn der Buddhismus sagt, dass ich im schlimmsten Fall wiedergeboren werde, mich aber nicht daran erinnern kann, wo ist dann der Stachel, der zu konformem verhalten mahnt?


    Versteht mich bitte nicht falsch aber wo ist da die Notwendigkeit einer religiösen Bindung? Es gibt keine Hilfe, es gibt keine Hoffnung, alles endet mit dem Tod?


    Dass ich mich ordentlich benehmen muss, weiss ich ohnehin, also, wo ist da der buddhistische Sinn?

    Liebe Leute hier im Forum,
    soweit ich das richtig verstanden habe, bedeutet der Buddhismus, dass man ordentlich (also den allgemeingültigen Regeln als Mensch folgend) lebt, und danach, einfach in einem Nichts verschwindet.


    Ich frage mich, welchen Anreiz hat das? Wenn ich sowieso im Nichts verschwinde oder wiedergeboren werde, ohne mich an meine vorherige Existenz zu erinnern, warum soll ich dann einer Religion angehören?


    Und, was ist das für eine Religion, die im Grunde nur sagt: Sei kein Ar...loch, dann bekommst Du auch kein schlechtes Karma?


    Versteht mich nicht falsch, ich bin wirklich kein Troll und ich will auch Niemandem etwas kaputt machen!


    Aber, wenn der Sinn der Religion nur darin besteht, sich ordentlich zu verhalten und er ansonsten überhaupt keine übernatürlichen Bezüge aufweist, frage ich mich schon, was soll das?


    Sich nicht wie ein Psychopath zu benehmen, bedeutet mir schon der gesunde Menschenverstand. Da braucht niemand einen Buddha, der ihm dasselbe nochmal erzählt.


    Meine Frage ist, welche Antwort hat der Buddhismus auf die Ängste der Menschen? Katholiken können Heilige bitten, Ihnen in irdischen Belangen zu helfen. Christen, Juden und Muslime wähnen sich in der Existenz eines allmächtigen Gottes, der ihnen, bei Gewogenheit, helfen kann.


    Was hat der Buddhismus als Religion anzubieten außer, etwas relaxter zu sein und die Unwägbarkeiten des Lebens nicht allzu wichtig zu nehmen?


    Das sind die Frage, die ich gerne beantwortet hätte.


    Lieben Dank und lieben Gruß
    A.