Beiträge von Nanu

    Die sexuelle Identitätsfrage scheint jedoch heute wichtiger zu sein als je. Warum ist das so?


    Ich frage mich manchmal, als jemand, der in den 70ern David Bowie und Lou Reed gehört hat, und in den 80ern Männer mit Kajal Augen Makeup gedatet hat, warum das heute wieder so hip ist, wie ein Revival. Junge Männer mit Bart und lackierten Nägeln, junge Frauen ohne Make-up oder im Diesel Dyke Look. Manchmal fühle ich mich in meine Teenagerzeit versetzt.


    Andererseits sehe ich auch viel mehr junge Männer, die wie Preisboxer trainiert und tätowiert sind und junge Frauen mit operierten Brüsten und aufgespritzten Lippen. Hier wird das alte Mann/Frau Schema manchmal fast karikaturhaft bedient.


    Erst seit 1994 ist der Paragraph 175, der Homosexualität strafbar machte in Deutschland abgeschafft worden, in vielen Ländern Afrikas und Arabiens ist sie heute noch strafbar und steht zum Teil unter Todesstrafe. Erst seit einigen Jahren dürfen Schwule hier überhaupt Blutspenden, heiraten oder Kinder adoptieren. Das ist wirklich ein begrüßenswerter Fortschritt.


    Die Identitätsfrage ist immer leidvoll und alle die vorrangig damit beschäftigt sind oder sein müssen, haben mein grosses Mitgefühl.

    Dies hat Groll und Zweifel in mir genährt und mein Mitgefühl geschwächt; ich wurde regelrecht aggressiv. Es wurde praktisch als Schwäche ausgelegt, dass ich ein Buddhist bin, nach dem Motto: "Ein Buddhist lässt sich alles gefallen." Auch wurde ich belächelt, wenn ich erzählte, dass ich an das Dharma glaube. Diese Belästigungen waren in der Vergangenheit teilweise unerbittlich und unvermeidlich. Ich war fast selbst gewalttätig geworden. Fast traumatisch habe ich erleben müssen, wie ich aufgrund meiner Zugewandtheit und meines Versuchs, Verständnis aufzubringen, behandelt wurde.

    Als Buddhist lernt man doch, wie man damit umgeht? Ob es sich um Religion oder andere Themen handelt, ist die Identifizierung mit dem eigenen, als feststehend betrachteten Selbst oder den eigenen Ansichten immer leidvoll. Dann arbeiten wir an uns selbst und unserem Groll. Und das meistens unermüdlich...


    In den asiatischen Ländern die ich bereist habe, war die Frage nach der Religion immer eher ungehörig, vor allem dort, wo mehrere Religionen nebeneinander existierten, wurde es nie thematisiert sondern einfach nur registriert oder akzeptiert, indem man die unterschiedlichen Speisevorschriften respektiert hat.


    Im säkularen Westen muss man wohl eher damit rechnen belächelt zu werden wenn man sich als Angehöriger einer Religion outet, denke ich so. Deine Zugewandtheit sollte vielleicht nicht von der Reaktion Deiner Mitmenschen abhängen, sondern einfach dableiben.

    Liebe Grüsse. Nanu

    Das erinnert mich etwas an die alten chinesischen Gemälderollen, wo die Freunde des Künstlers, die Sammler oder spätere Betrachter noch Jahrhunderte später ihre Kommentare in Gedichtform auf das Bild pinselten. So entsteht ein dynamisches Gesamtkunstwerk...

    Nichts für ungut. ;)

    Danke E1NER. Der Erwerb der Pflanzen läuft nur über Anbauvereinigungen oder man bestellt Saatgut im Ausland. Mal sehn wie es so im Laufe der nächsten Zeit funktioniert.

    Liebe Grüsse! Nanu

    Jetzt ist es erlaubt, Cannabis zu konsumieren und in gewissen Mengen auch zu besitzen. Der Kauf und der Anbau sind nicht erlaubt. Wie will man denn mit diesen Massnahmen den Schwarzmarkt austrocknen? Ich verstehe es nicht. Jetzt machen die Strassenhändler doch den Umsatz ihres Lebens.


    Ich wollte schon Pflanzen kaufen weil ich sie schön finde und die Bienen sie lieben. Doch der Gärtner meinte er müsse erst eine Lizenz beantragen, was ihm zu umständlich ist, und riet mir auch deswegen davon ab, weil die Cannabis Pflanzen wahre Schildlausmagnete sind. Die Läuse wird man so schnell nicht wieder los.


    Na gut. Immerhin ist der Konsum nicht mehr illegal.

    Oops? Sorry Mentus. Gut, dass Du das jetzt so sagst.

    Ich denke nicht, dass Dir die Teilnehmer mit ihren Beiträgen auf die Nerven gehen wollten. Im Zweifelsfall kannst Du den Thread auch schliessen lassen.

    Liebe Grüsse von Nanu

    Die Geschichte des Reiki: Mikao Usui - Reiki Online Magazin
    Das Leben des Mikao Usui: Die ersten Jahre, Beruf, Meditation auf dem Berg Kurama, Usui Do, Usui Reiki Ryoho Gakkai, Kanto-Erdbeben, Marine.
    www.reikiland.de


    Ich hatte das Reiki nach Dr. Usui gelernt. Man legt dabei die Hände nicht direkt auf den Körper, sondern immer ein paar Zentimeter davor, an festgelegte Stellen: Hinterkopf (hier ausnahmsweise mit Körperkontakt), Stirn, Augen, Ohren, Kehlkopf, 2 Stellen unter den Schlüsselbeinen, den Solarplexus, den Bereich von Leber und Milz, den Bereich der Blase, die Knie, und auf der Rückseite die Schultern, die Nieren und die Fussohlen. Wahrscheinlich sind diese Stellen mit den Meridianen der TCM Akupunktur identisch. Aber das lernt man dort nicht.


    Wie es funktioniert kann ich auch nicht erklären, aber es wirkt. Meiner Meinung nach sollte das Wissen um Reiki eigentlich kostenlos übertragen werden. Es gibt inzwischen auch schon mehrere Bücher darüber wie man es anwendet. Dass die Übertragung in den Kursen so teuer ist, scheint der Tatsache Rechnung zu tragen, dass die Menschen das kostenlose nicht so schätzen. Kann sein, auch die Reiki Therapeuten müssen leben und ein Kurs bringt immer mehr als eine Behandlung.

    Also du übst es zumindest regelmäßig oder ab und zu und kannst es für dich nachweislich positiv verwenden, richtig?

    Ja, ich weiss auch nicht warum, aber es hilft mir, und meinen Freunden auch manchmal. (:

    Die Reiki Lebensregeln haben mich damals auch zum Buddhismus gebracht.

    Mir hat das Buch sehr gefallen weil es eine kreative Methode zeigt, mit dem umzugehen, was einen an der Befreiung hindert. Das, was einen ans Ego bindet, wie wiederkehrende Sorgen und Gefühle, sogar Süchte versucht man da aufzuspüren und zu visualisieren. Dabei ist Phantasie gefragt und der Dämon kann ein blaues Krümelmonster werden, oder eine schwarze Katze, ein alter Mann. Danach tritt man mit dem "Dämon", den man sich vorgestellt hat in Kontakt und fragt ihn wer er ist, was er von einem will und was er braucht um zu verschwinden.


    Es geht darum, sich seinen "Dämonen" zu stellen, statt sie zu verdrängen. Dadurch, dass man sich mit ihnen beschäftigt, ihnen das "gibt" was sie haben wollen (zB.Aufmerksamkeit), kann man die Egoanhaftung abschneiden. Tsültrim Allione hat sich mit den Lehren von Machig Labdrön auseinandergesetzt und ihre Methode der Dämonenfütterung auf diesen Grundlagen entwickelt.


    Das Buch enthält eine genaue Anweisung, wie man das auch ohne Gruppe bewerkstelligen kann. Aber ich fand es auch sehr anspruchsvoll alleine durchzuführen und würde es nicht empfehlen wenn man grade eine akute Psychose oder Depression hat. Lesenswert ist es allemal.

    Wie erdet ihr euch, 1. wenns mal eher dringender sein muss und 2. generell zum Ausgleich so als konstante Beigabe zum Leben/Weg?

    Oder was fällt euch sonst noch so an Input zu dem Thema ein? Womit habt ihr gute Erfahrungen gemacht und was war für euch sonst noch so hilfreich zu dem Thema?

    Ich koche dann immer ein Risotto. Da stehe ich eine halbe Stunde und rühre, füge Brühe und Erbsen, Safran oder sonstwas zu , alles in der richtigen Reihenfolge, raspele den Parmesan und bin vollkommen im Hier und Jetzt. Ich liebe Risotto!

    Ansonsten beantworte ich keine Telefonanrufe, schalte alle technischen Geräte aus, spreche nur mit realen Menschen. Das geht vielleicht nicht schnell, aber es hilft mir dabei.

    Liebe Grüsse!

    Aber woher kommt das Bewusstsein, das sich mit dem Körpern verbindet? Aus den Keimzellen der Eltern und deren Genen kann es nicht entstehen, weil zwischen einer materiellen Ursache und einer immateriellen Wirkung keine notwendige Übereinstimmung gegeben ist.


    Das Bewusstsein, das sich bei der Geburt mit dem Körper verbindet kann deshalb nur Bewusstsein als Ursache haben. Die Geburt ist der erste Moment dieses Lebens und damit gab es kein Bewusstseinsmoment dieses Lebens, das vor der Geburt in diesem Lebens bestand. Deshalb ist das Bewusstsein, das sich bei der Geburt mit dem Körper verbindet, die Wirkung eines vorhergehenden Bewusstseinsmomentes, der noch zum vorherigen Leben gehört.

    Das verstehe ich glaub ich nicht, aber es interessiert mich. Hatte ich denn bei meiner Zeugung ein Bewusstsein? Ich kann mir vorstellen, dass ich während der Schwangerschaft meiner Mutter eines entwickelt habe, das Hin- und Hergeschaukel, die Hormone und die wechselnden Nährstoffe, die meinem Embryo Körper Schmerzen oder Freude verschafft haben. Die Geburt war sicher ein Schock, trotzdem hat sich mein Bewusstsein seitdem jeden Tag, jede Minute verändert.

    Wie nennt man das angeborene, feststehende Bewusstsein? Ist es ein individuelles oder ein universelles Bewusstsein? Fragen über Fragen... :)

    Danke Igor07 ! Ich zweifele nicht daran, und das sind höllische Schmerzen.

    Da Bebop jetzt mal hier ist, nutze ich nur die Gelegenheit, ihn nach biografischem Material zu Suzuki zu fragen. Wenn jemand was kennt, dann er.

    Weshalb also Buddhas wohl chronische Rückenschmerzen für seine Deutung reichen, nicht aber für eine allemeine Aussage darüber, dass die Verbindung von vedana zu tanha gekappt werden kann. Schlicht gesagt, sieht es bei Stufe 9 und 10 auf der Schmerzskala nicht danach aus, und deshalb berichtet man auch von Leuten wie Shunryu Suzuki (Bauchspeicheldrüsenkrebs), dass sie wie alle anderen stöhnten.

    Ich verfolge eure Diskussion mit Interesse, kann aber nichts dazu beitragen.

    Habe nur eine Frage an Bebop

    Kennst Du ein Buch oder eine andere Veröffentlichung über das Leben von Shunryu Suzuki? Bisher fand ich kaum etwas darüber.

    Danke!

    Was wir heute so essen, wird von Menschen rund um die Welt angebaut, geerntet, verarbeitet oder verpackt. Wer das Gemüse und die Früchte aus seinem eigenen Garten essen kann, weiss wie viel Arbeit und Liebe darin steckt.


    Wenn ich heute einen Haferbrei mit Bananen esse, haben unzählige Menschen daran gearbeitet, auch beim Butterbrot. Wir denken nur nie darüber nach. Früher schlachteten Menschen ein Schwein und verarbeiteten alle Teile davon, das Blut, die Füsse, die Schnauze, die Innereien. Und wenn sie Wurst machten, gab es noch Wurschtsupp für die Kinder. Darüber freuten sich alle.


    Für mich denke ich es eigentlich heute wichtiger, diese Verbundenheit und meine Abhängigkeit von anderen Wesen, seien es Gemüsepflanzen, Fische, Tiere - und von allen die sie produzierten und zubereiteten noch im Bewusstsein zu haben. Und eine gewissen Dankbarkeit dafür.

    Im Buddhismus können wir nur bei uns selbst anfangen. Andere Menschen können wir nicht ändern, nur unser Verständnis von ihnen und unseren Umgang mit ihnen. Wenn man sich ein Lächeln abringt und der andere frustriert zurücksieht, kann einen das auch wieder zurück werfen auf Null, wenn man in seinem Selbst verhaftet ist.

    Beim Metta geht es meiner Meinung nach darum, von sich selbst abzusehen. Sich selbst erlebt man in der Metta Meditation als leidendes Wesen, dh. man betrachtet sich selbst ohne Identifikation mit der eigenen Person und entwickelt Mitgefühl dafür. Wenn das gelingt, rückt man in der Perspektive automatisch bei der Betrachtung anderer Wesen von sich selbst, seiner eigenen Person mit ihrem Schicksal ab und entwickelt damit eine neutrale Position. Das Metta für die anderen Mitmenschen ergibt sich von alleine, dazu muss man keine Anstrengungen unternehmen. So meine Erfahrung.

    Ich wünsche Dir/Euch von Herzen alles Gute!

    Und damit verbunden der Ekel vor mir selbst, weil ich dazu gehöre, von hier weg möchte und nie wieder zurückkehren möchte. Ich kann lieben und ich kann Mitgefühl zeigen, aber eben nicht gegenüber dem Menschen. Nicht von Herzen kommend. Wie könnt ihr da keinen Hass empfinden? Bei all den Kriegen und der Ausbeutung von allem Leben?

    Hallo Ferunchen,


    Die Metta Meditation, wie ich sie verstanden habe, fängt ja mit Dir selbst an. Du entwickelst dabei für Dich Metta, wenn das Dir nicht gelingt, übst Du so lange, bis es klappt. Frag am besten Deinen Lehrer.

    Danach übst Du Metta für Menschen, denen Du zugeneigt bist, sei es auch nur der Weihnachtsmann, Mr. Monk oder Deinen Lehrer. Wenn das einigermassen hin haut, übst Du Metta für neutrale Menschen, da könntest Du alle einschliessen, die andere Menschen nicht mögen, so wie Du.

    Und wenn das nach mehrmaligem Üben funktioniert, schickst Du Metta an alle Menschen die Du nicht magst. Da hast Du ein weites Feld. Wichtig ist es einfach weiter zu üben. Das kommst nicht von heute auf morgen. Bleib dran!


    Ich wünsche Dir alles Gute und Metta! Nanu

    Traditionell erfüllen die buddhistischen Klöster in Asien wichtige gesellschaftliche Funktionen. Sie sind Lehrstätten für den Dharma, Seelsorger, führen die Bestattungsrituale aus, die manchmal wochenlang dauern, geben ihren Segen, nehmen Kranke oder Drogensüchtige auf, auch Waisen. Für die Buddhisten ist die Möglichkeit zum Dana auch ein Segen.


    In allen Weltreligionen sind Spenden an Bedürftige oder die "Geistlichkeit" eine wesentliche Säule der Gemeinschaft. Wenn jemand nicht religiös ist und eher ein Anhänger der protestantischen Arbeitsethik, wird er kein Verständnis dafür aufbringen. Da zählt nur der Erwerbstätige.


    Schmarotzer ist wirklich ein sehr hartherziger Begriff. Es ist schwierig einen Menschen der so denkt vom Gegenteil zu überzeugen. Meine Art damit umzugehen wäre, seine Ansicht darüber zu tolerieren und ihm mit Metta zu begegnen.


    Alles Gute! Nanu

    Mitgefühl im Buddhismus entsteht, glaube ich, aus der Erfahrung mit sich selbst in der Meditation Die Fähigkeit, sich in die Lage anderer Wesen hineinzuversetzen kommt dann von allein weil man lernt, von sich selbst abzusehen und dadurch die Lage der Anderen besser zu verstehen. Das buddhistische Mitgefühl schliesst uns selbst mit ein und gilt auch für uns selbst, deswegen sind wir dem weniger ausgeliefert als dem Mitleid, das nur Anderen gilt. So hatte ich den Unterschied bisher immer verstanden.

    Mit Metta! Nanu

    Was Andere von einem denken kann man nicht wirklich wissen, und nur im eigenen Geist vermuten. Was man über andere wahrnimmt oder was man sich vorstellt was Andere von einem denken könnten, hat mehr mit einem selbst zu tun als mit den Anderen. Deswegen ist es wichtig, sich um den eigenen Geist zu kümmern. Meditieren scheint mir dafür das beste Mittel,

    aber auch nicht auf Teufel komm raus um irgendetwas zu erreichen. Pause machen ist immer eine gute Option.

    Liebe Grüsse! Nanu

    Möglicherweise ist das für den Fragesteller im Anfängerbereich gar nicht so wichtig?

    Wenn Du es mal richtigstellen willst, würde mich Deine Information dazu sehr interessieren.

    Das wäre sicher ein lohnenswerter neuer Thread.

    Liebe Grüsse! Nanu