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  1. Buddhaland Forum
  2. Helmut

Beiträge von Helmut

  • Vorstellung

    • Helmut
    • 2. Dezember 2025 um 13:31
    LalDed:

    Hängen geblieben bin ich hier:


    "Wir beschäftigen uns nicht mit den Leiden, die wir als Menschen in Samsara erleben, um depressiv zu werden, sondern es geht darum, sie als etwas Unerwünschtes zu erkennen und überwinden zu wollen."


    Wie überwinde ich Kriege, Morde, Vergewaltigungen, Grausamkeiten in der Welt? Geht das?

    Ja, Kriege und andere Grausamkeiten, die wir in der Welt erleben, können überwunden werden, weil sie durch Ursachen und Umstände entstanden sind. Da habe ich einen anderen Standpunkt als einige Vorrednerinnen und Vorredner. Ich denke, hier müssen zwei Ebenen unterschieden werden:

    1. Zum Beispiel der Ukraine-Krieg: Er ist durch Ursachen und Umstände entstanden und somit vergänglich. Aber das zu-Ende-gehen dieses Krieges hängt auch wiederum von vielfältigen Bedingungen ab und geschieht nicht von selbst. Momentan sind die verschiedenen Kräfte, die an der Aufrechterhaltung dieses Krieges interessiert sind, noch einflussreicher, aber auch dies wird sich ändern. Es wird zu einem Friedensvertrag kommen und die Waffen schweigen dann erst einmal. So ein Friedensvertrag ist aber keine Garantie dafür, dass das Kriegsbeil niemals wieder ausgegraben wird. Es wird irgendwann wieder ausgegraben werden, von wem auch immer. Dies verweist auf eine tieferliegende, subtilere Ursache für Kriege hin.
    2. Diese subtileren Ursachen für Kriege und andere andere Grausamkeiten sind unsere Geistesgifte Unwissenheit, Gier und Hass. Dass Kriegen Gier und Hass zugrunde liegen ist ja ziemlich offensichtlich. Weil diese Geistesgifte schwer zu überwinden sind, wird es auch immer wieder zu Kriegen kommen. Aber diese Geistesgifte sind überwindbar, weil sie durch Ursachen und Umständen entstanden sind. Da aber jeder Einzelne diese Geistesgifte in seinem eigenen Geisteskontinuum überwinden muss, wird es noch eine Zeit lang dauern bis diese subtilen Ursachen für Krieg usw. überwunden und beendet sind.
  • Vorstellung

    • Helmut
    • 30. November 2025 um 16:05

    In der Lehrrede (Sutta) von den vier edlen Wahrheiten hat Buddha Sakyamuni die Leiden, die wir als Menschen in Samsara erleben, relativ kurz zusammengefasst erklärt:


    "Dies nun, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit vom Leiden: Geburt ist Leiden, Alter ist Leiden, Krankheit ist Leiden, Sterben ist Leiden, Kummer, Jammer, Schmerz, Trübsinn und Verzweiflung sind Leiden; vereint sein mit Unliebem ist Leiden, getrennt sein von Lieben ist Leiden; was man verlangt, nicht erlangen, ist Leiden. Kurz gesagt: die fünf Faktoren des Ergreifens sind Leiden."

    https://www.palikanon.com/samyutta/sam56.html#s56_11


    Wenn man sich länger mit der edlen Wahrheit vom Leiden beschäftigt, wird man feststellen, dass man selbst auf verschiedene Art und Weise diese Leiden erfahren hat; mal stärker, mal schwächer, mal häufiger, mal seltener, mache immer wieder, andere gar nicht. Um die edle Wahrheit vom Leiden zu verstehen, muss man auch nicht alle Leiden selbst erfahren haben.


    Wir beschäftigen uns nicht mit den Leiden, die wir als Menschen in Samsara erleben, um depressiv zu werden, sondern es geht darum, sie als etwas Unerwünschtes zu erkennen und überwinden zu wollen.


    Wir sollten uns auch bemühen, die edle Wahrheit vom Leiden zunächst auf uns selbst zu beziehen. Wir werden dann auch feststellen, dass auch alle anderen Menschen in Samsara diesen Leiden ausgesetzt sind, vielfach viel stärker wie wir selbst wie zum Beispiel die Menschen in der Ukraine, in Nahost, im Sudan, den USA usw.


    Diejenigen, die leiden, sind die konkreten Menschen; nicht irgendein vorgestelltes Ego oder ein vorgestelltes aus sich selbst heraus bestehendes Ich.

  • Kontrollverlust

    • Helmut
    • 27. November 2025 um 16:22
    Anna Panna-Sati:

    Es gibt Dinge, die kann man nur (radikal) akzeptieren, z.B. eine Krankheitsdiagnose, das Älterwerden, den Tod - was willst du an diesen Tatsachen ändern?


    Das Einzige, was du beeinflussen kannst, ist die Art des Umgangs mit diesen "Götterboten" und auch dazu gehört, diese zunächst einmal bewusst anzunehmen

    _()_

    Es kommt darauf was man mit radikal akzeptieren meint. Eine Krankheitsdiagnose kann ich zur Kenntnis nehmen, muss mich aber nicht einfach damit abfinden und das war es dann. Auf die Krankheitsdiagnose folgt die medizinische Behandlung, um die Krankheit zu überwinden. Bei der Krankheit geht es nicht darum wie man mit ihr umgeht, sondern wie man sie überwindet. Bei Krankheiten, die wir chronisch nennen, steht sicherlich mehr im Vordergrund wie geht man mit ihr um und wie kann man sie zumindest abmildern.


    Das Altern können wir nicht aus der Welt schaffen, weil wir als Menschen vergängliche Phänomene sind. Deshalb werden wir sterben. Diese beiden Aspekte unseres Lebens müssen wir akzeptieren; da hast du völlig Recht.


    In dem Zusammenhang stellt sich für mich die Frage wie nutze ich dieses Leben, das ich jetzt habe? Übers Altwerden und den Tod zu klagen bringt meines Erachtens nichts.


    In diesem Leben sind wir auf den Dharma getroffen und verfügen über die Mittel, uns so zu schulen, dass wir die Leiden und ihre Ursachen Schritt für Schritt reduzieren und gegebenenfalls überwinden können. Der Tod gemahnt uns, die Dharmapraxis nicht aufzuschieben, denn wir wissen nicht, wann wir sterben werden und zum Zeitpunkt des Todes nutzen uns nur die Verwirklichungen, die wir durch den Dharma realisiert haben.


    Wie wir unser jetziges Leben nutzen, hat großen Einfluss darauf wie wir sterben und wie es dann nach dem Tod weitergeht. Wir können an der Tatsache, dass wir sterben nichts ändern, da hast du Recht. Aber es reicht meines Erachtens nicht, sich einfach mit dem Tod abzufinden. Vielmehr sollten wir im Bewusstsein, dass wir irgendwann sterben werden, die Essenz dieses Lebens ergreifen und sie durch die Dharmapraxis so gut wir können verwirklichen.


    Die Essenz dieses Lebens, in dem wir auf den Dharma getroffen sind, kann auf dreierlei Weise in Abhängigkeit vom eigenen Vermögen realisieren:

    • Man praktiziert mit der Motivation, eine hohe Wiedergeburt zu erlangen;
    • Man praktiziert mit der Motivation, die Befreiung aus Samsara zu erlangen;
    • Man praktiziert mit der Motivation, den Bodhisattvapfad zu verwirklichen, um zum Wohle aller Lebewesen die Buddhaschaft zu erlangen.
  • Kontrollverlust

    • Helmut
    • 24. November 2025 um 16:16
    Thorsten Hallscheidt:
    Anna Panna-Sati:

    Die Fähigkeit der (radikalen) Akzeptanz dessen, was nicht zu ändern ist, der (widerstandslosen) Annahme aller Gegebenheiten, auf dem Achtpfad zu entwickeln, wird - nach und nach - dazu führen, dass der "Irrsinn" sich irgendwann graduell verändert und schließlich verflüchtigt, auflöst.... :sunny:

    Ja, dieses "schrittweise" ist ein zentraler Punkt. Wo gibt es die Möglichkeit der Kontrolle, was bedeutet: Inwiefern habe ich Spielraum, mich für Heilsames zu entscheiden? Denn das Heilsame ist die Zuflucht, von der aus ich versuchen kann, das Nicht-Kontrollierbare zunehmend zu sehen und zu akzeptieren. An den Haaren aus dem Sumpf ziehen...

    In Bezug zu den Menschen mit denen man kontinuierlich zu tun hat, Angehörige, Familie, Bekannte, Freunde, Arbeitskollegen usw., hat man die Möglichkeit, sich darin zu schulen, heilsam zu handeln und Unheilsames zu unterlassen. In Bezug zu ihnen kann sich darin schulen, seinen Ärger usw. zu überwinden und stattdessen Freigebigkeit, Ethik, Geduld usw. zu entwickeln.


    Es kann nicht, wie Anna Panna-Sati im obigen Zitat schreibt, darum gehen, radikal zu akzeptieren, was nicht zu ändern sei. Aufgrund des abhängigen Entstehens verändert sich alles. Ob ich mit meinem Handeln etwas verändern kann, hängt natürlich von vielen Umständen und Bedingungen ab und solange die nicht vollständig gegeben sind, werde ich nicht viel verändern können. Man kann sich damit abfinden, aber man kann sich auch bemühen, die Fähigkeiten und Qualitäten zu entwickeln, die es einem ermöglichen, bestimmte Dinge zu verändern.


    In einem Kommentar zum Bodhicaryavatara von Santideva schrieb der Dalai Lama: Der Friede beginnt in dir. Solange wir uns selbst nicht verändern, wird sich auch in der Welt nur das verändern was andere Menschen beeinflussen können. Aber auch dies ist nichts Unveränderliches. Uns erscheint es wahrscheinlich so, aber das liegt doch nur daran, dass wir selbst zu wenig oder nichts tun und uns mit dem angeblich Unvermeidlichen abfinden.

  • Dankbarkeit

    • Helmut
    • 22. November 2025 um 17:24

    Und so sagt Rainer Maria Rilke in seinem 1.Buddha-Gedicht von 1905 über den Buddha:


    "Er ist Stern. Und andere große Sterne,
    die wir nicht sehen, stehen um ihn her."


    So ist der Buddha ein Licht für uns.

  • Dankbarkeit

    • Helmut
    • 22. November 2025 um 16:44
    Samadhi1876:

    Und kann ebenso zu Leiden führen, wenn ich Dankbarkeit „Für Etwas“ erwarte:


    Weil ich etwas eben nicht ganz bedingungslos für Andere getan habe.

    Das ist eben das Leiden, etwas was man sich erwünscht, nicht zu bekommen. Bin ich freigebig ohne dafür Dankbarkeit zu erwarten, dann entsteht auch nicht dieses Leiden.


    Ist man freigebig, um anderen Menschen zu nützen ohne die Erwartung von Dankbarkeit zu haben, dann kann es einem passieren, dass man Dankbarkeit erfährt. weil der Empfänger der Gabe spürt, dass man von Herzen gibt.


    Auch wenn man keine Dankbarkeit erfährt, sollte man seine Freigebigkeit nicht aufgeben.

  • Wie meditiert ihr über Vergänglichkeit ? Habt ihr Tipps ?

    • Helmut
    • 14. November 2025 um 18:06

    Wenn es keine Vergänglichkeit gibt, dann ist es auch nicht möglich, dass wir sterben. Weil wir aber sterben, gibt es Vergänglichkeit. Dass es Vergänglichkeit gibt, erkennen wir auch daran, dass wir immer wieder etwas in unserer Wohnung zu reparieren haben.


    Die Meditation über den Tod ist sehr gut geeignet, Vergänglichkeit zu verstehen: Wir wissen zwar, dass wir sterben werden, aber wir wissen nicht, wann wir sterben werden.


    Beim ersten Punkt, dass wir sterben werden, machen wir uns bewusst, dass der Tod mit Sicherheit kommt und dass es nicht möglich ist, ihn verhindern. Mit der Geburt treten wir in dieses Leben ein und weil wir sterben werden, ist es vergänglich.


    Beim zweiten Punkt, dass der Zeitpunkt des Todes ungewiss ist, verdeutlichen wir uns, dass unser Tod jederzeit eintreten kann und dass es viele Umstände gibt, die zu unserem Tod beitragen, aber nur wenige, die unser Leben aufrecht erhalten. Menschen sterben im Mutterleib bevor sie geboren wurden. In den Kinderhospizen gibt es Kinder und Jugendlichen, die nach ein paar Monaten oder Jahren sterben. Manche sterben bevor sie eingeschult werden können, andere erreichen zwar ein jugendliches Alter, aber sterben bevor sie ins Berufsleben einsteigen können.

  • Selbstbezogenheit - Die "Lust- und Qual-Spirale" des Um-sich-selbst-Drehens...

    • Helmut
    • 11. November 2025 um 15:40
    ewald:

    [...] ist die Selbstbezogenheit und der Egoismus so lange wichtig, bis das eigene Leid behoben ist, zusätzliche Energien zur Verfügung stehen für die Zuwendung zu anderen. Solange jedoch ein eigenes Defizit vorliegt in der Persönlichkeit, ist es besser diese selbstbezogen und egoistisch zu beheben, bevor andere damit behelligt werden.

    Selbstbezogenheit, Selbstsucht, Greifen nach dem Selbst und Egoismus sind ja ganz wesentliche Ursachen für unsere Leiden. Die Leiden kann man aber nicht durch Anwenden ihrer Ursachen überwinden. Deshalb löst das Pflegen der Selbstbezogenheit und des Egoismus nicht das Problem, das sie bewirken.


    Unser selbstbezogenes, selbstsüchtige, egoistische Handeln mit dem wir unsere Wünsche und Ziele durchsetzen wollen, hat ja nicht nur Rückwirkungen auf uns selbst. Mit unserem egoistischen Handeln setzen wir ja unsere Interessen gegen die der anderen Menschen durch. Insofern wirkt sich unser egoistische Handeln auch auf die anderen Menschen aus. Aufgrund unseres egoistischen Handeln ist die Welt ja so wie sie zur Zeit ist.


    Wir müssen also die Gegenmittel anwenden mit denen wir unsere Selbstsucht und unseren Egoismus in unserem Geist überwinden können, anstatt Selbstsucht und Egoismus zu pflegen.


    So wie der Unfriede der Welt in uns entsteht, so entsteht auch der Friede der Welt in uns und kommt nicht von irgendwo außen herbei.

  • was ist die vorherrschende Meinung zum Thema Wiedergeburt.

    • Helmut
    • 6. November 2025 um 13:01
    Anna Panna-Sati:
    Helmut:

    Wiedergeburt ist keine Frage des Glaubens, sondern bei Wiedergeburt im Kontext des Dharma geht es um Logik und Erkenntnis; um die Frage: ist mit dem Tod alles vorbei oder nicht.

    Da Wiedergeburt (Punabbhava) weder für Übende nachprüfbar, noch von "Experten" bis heute bewiesen werden konnte (obwohl viele "Geschichten" dazu erzählt werden), bleibt das Thema wohl Auslegungs- und Glaubenssache.


    (Betr. "Logik": Ein Argument kann logisch gültig/ schlüssig im logischen Sinne, sein und gleichzeitig unwahr, wenn nämlich die Prämissen und daraus abgeleitete Schlussfolgerungen nicht der Realität entsprechen.)

    Natürlich kann ein Argument formal korrekt sein, obwohl die Prämisse nicht stimmt. Deshalb muss untersucht werden, ob die Prämisse inhaltlich korrekt ist. Ist sie nicht korrekt, dann sind auch die Schlussfolgerungen, die aus ihr gezogen worden nicht inhaltlich korrekt.


    Man kann jetzt die Hypothese aufstellen, dass es Wiedergeburt gibt. Eine Hypothese ist erst einmal etwas, dass man nur logisch begründen kann. Das ist dann aber noch kein Beweis. Um zu überprüfen, ob eine Hypothese sinnvoll ist, muss man die logischen Begründungen überprüfen. Man kann jetzt folgendermaßen argumentieren:

    • Wiedergeburt bezeichnet den individuellen Übergang einer Person von ihrem jetzigen Leben in ihre nächste Existenz.
    • Wenn es diese Wiedergeburt gibt, dann muss sie ein verursachte Phänomen sein, also die Wirkung einer Ursache.
    • Der Tod / das Sterben am Ende der jetzigen Existenz ist die Ursache für die Wiedergeburt in einer neuen Existenz.
    • Der Tod / das Sterben können dies bewirken, weil sie selber verursacht sind, nämlich durch die Geburt.
    • Weil eine Ursache eine Wirkung hervorbringt, die dann selber wieder neue Wirkungen hervorruft, geht es nach dem Tode weiter in einer neuen Existenz, die in Abhängigkeit von der jetzigen entstanden ist.

    Wenn man nachweisen kann, dass der eigene Tod nicht verursacht worden ist, dann hat die Hypothese keinen Bestand mehr.

  • was ist die vorherrschende Meinung zum Thema Wiedergeburt.

    • Helmut
    • 6. November 2025 um 12:09
    Metta:

    [...}, warum auch diese komische Theorie des Buddhas mit dem Erwachen ernst nehmen. Warum sollte man sich da anstrengen.

    Da hier im Kontext von Wiedergeburt von der komischen Theorie des Erwachens gesprochen wird:

    • Die Begriffe Erwachen und Wiedergeburt sind keine Synonyme, weil sie verschiedene Benennungsgrundlagen haben.
    • Erwachen bezieht sich nicht darauf, ob und wie es nach dem Tod weitergeht.
    • Erwachen bezieht sich auf die Verwirklichung der dritten edlen Wahrheit; die vollständige Verwirklichung der wahren Beendigungen der Leidensursachen im eigenen Geist.
    • An der Verwirklichung der dritten edlen Wahrheit ist nichts komisch. Für uns mag dies noch Theorie sein, weil wir sie noch nicht verwirklicht haben. Buddha Sakyamuni hat sie aus der eigenen Erfahrung heraus gelehrt wie man SN 56.11 entnehmen kann.
  • Indischer Spät-Buddhismus

    • Helmut
    • 5. November 2025 um 13:29

    Ganz wesentlich zum Untergang des Buddhismus in Indien hat die Zerstörung der großen Klöster wie z.B. Nalanda durch islamische Invasoren Ende des 12.Jahrhunderts beigetragen. Das damalige Ceylon war hiervon nicht betroffen und so konnte sich das Theravada dort erhalten und sich nach Süd- und Südostasien ausbreiten.

  • was ist die vorherrschende Meinung zum Thema Wiedergeburt.

    • Helmut
    • 4. November 2025 um 16:14

    Dieser Thread hat sich schon seltsam, aber nicht untypisch, entwickelt. Deutlich wird: Diejenigen, die denen, die Wiedergeburt vertreten, puren Glauben vorwerfen, reduzieren selbst das Thema auf diese Ebene des Glaubens. Das hat den Vorteil, man kann sagen, ich beschäftige mich nicht mit den Themen, die ich für puren Glauben halte. Und diejenigen, die nicht diesbezüglich so denken wie ich, sind eben noch nicht im rationalem Denken der Moderne angekommen. So verdrückt man sich vor dem Thema.


    Wiedergeburt ist keine Frage des Glaubens, sondern bei Wiedergeburt im Kontext des Dharma geht es um Logik und Erkenntnis; um die Frage: ist mit dem Tod alles vorbei oder nicht. Hierauf hat Buddha Sakyamuni eine Antwort mit den zwölf Gliedern des abhängigen Entstehens gegeben.


    Es gibt nicht nur schriftliche Belege für Wiedergeburt in den Lehrreden des Buddhas, sondern auch logische Begründungen für Wiedergeburt, weil alles in Abhängigkeit und Bedingtheit existiert.


    Die Geburt ist die Ursache für Altern und Tod und weil der Tod verursacht ist, kann er Wirkungen hervorrufen wie jedes andere verursachte Phänomen.

  • Mahayana Sutras / Rezeption und Verfügbarkeit

    • Helmut
    • 3. November 2025 um 14:54

    In deutscher Übersetzung gibt es noch

    • das Srimala-Sutra (Angkor Verlag)
    • das Sutra vom Goldenen Licht (Diamant Verlag)
    • das Vimalakirti Sutra (Books on Demand, Norderstedt)
    • das Lankavatara-Sutra, aus dem Sanskrit übersetzt von K.H. Golzio (Barth Verlag)
    • das Samadhiraja Sutra
  • Buddhismus und Aktivismus

    • Helmut
    • 31. Oktober 2025 um 14:26

    Um die Allgemeine und die Spezielle Relativitätstheorie oder sogar die Quantenphysik zu verstehen, muss man nicht den Bodhisattva-Pfad verstehen. Einstein und die Begründer der Quantenphysik kannten den Bodhisattva-Pfad auch nicht und konnten trotzdem die Relativitätstheorie und die Quantenphysik entwickeln.

  • Buddhismus und Aktivismus

    • Helmut
    • 29. Oktober 2025 um 15:24

    Um noch einmal auf KarmaHausmeisters Ausgangspost zurück zu kommen:


    Ich bin der Ansicht, dass sich Dharmapraxis und gesellschaftspolitisches Engagement nicht gegenseitig ausschließen. Dharmapraxis ist ja nicht nur aufs Innen, auf sich selbst ausgerichtet. Letztlich ist Dharmapraxis sowohl nach innen, also auf sich selbst, und nach außen, also auf die anderen Menschen gerichtet. Im Rahmen der Praxis der vier Unermesslichkeiten schulen wir uns im Mitgefühl und Mitgefühl ist auf die anderen Menschen ausgerichtet.


    Dharmapraxis führt aufgrund der ihr zugrunde liegenden Geisteshaltung zu gesellschaftspolitischen Engagement. Wirkt also nach außen. Je nach den Fähigkeiten der einzelnen Dharmapraktizierenden wird dies unterschiedlich ausfallen.


    In diesem Zusammenhang gefällt mit der Titel eines Buches sehr gut: "Der Friede beginnt in dir - Wie innere Haltung nach außen wirkt."

  • Kamma

    • Helmut
    • 28. Oktober 2025 um 14:32
    Anna Panna-Sati:
    Helmut:

    Dieses Vergangensein der Handlung ist also selbst auch verursacht und deshalb kann das Vergangensein der Handlung Wirkungen hervorrufen und stellt deshalb die Verbindung zwischen vergangener Handlung und der zukünftigen karmischen Wirkung der vergangenen Handlung her, da sich das Vergangensein der Handlung als unbeständiges Phänomen von Moment zu Moment fortsetzt.

    Verstehe ich nicht:

    -Wie kann ein "Vergangen-sein" eine Verbindung "herstellen" und in der Zukunft etwas bewirken ?

    -Inwiefern setzt sich das Vergangen-sein - als unbeständiges Phänomen - von Moment zu Moment fort ?


    (Bisher ging ich davon aus, dass die Handlung/Tat (welcher natürlich auch eine Ursache zugrundeliegt) die - letztliche - Ursache für eine nachfolgende Wirkung ist...)


    Könntest du - zum besseren Verständnis (Verdeutlichung) - mal ein praktisches Beispiel geben?

    Alles anzeigen

    Man führt eine Handlung des Stehlens durch und schließt sie auch ab. Die Handlung des Stehlens ist damit beendet, aber im nächsten Moment tritt ja nicht die Wirkung dieser Handlung, nämlich die Erfahrung von Leid, ein. Es dauert eine Zeitspanne bis wir die Erfahrung von Leid, die die Wirkung der Handlung ist, erleben. In der Zeitspanne in der die Handlung nicht mehr besteht und die Wirkung der Handlung noch nicht eingetreten ist, geht ja die karmische Prägung, die die Handlung des Stehlens hinterlassen hat, nicht verloren. Würde sie in dieser Zeitspanne verloren gehen, könnte die Wirkung der Handlung nicht erfahren werden. Weil wir aber die Wirkungen unserer Handlungen definitiv erleben, muss es einen Faktor geben, der die Verbindung zwischen der zu Ende gegangen Handlung und dem zukünftigen Erleben der Wirkung der Handlung herstellt.


    Dieser Faktor, der die Verbindung zwischen abgeschlossener Handlung und Erleben der Wirkung herstellt, ist natürlich nicht die eigentliche Ursache der Wirkung. Das ist die Tat selber. Der Faktor, der Handlung und Wirkung miteinander verbindet, ist aber ein notwendiger begleitender Umstand für das Erleben der Wirkung der Handlung.


    Dieser Faktor das Vergangensein der Handlung ist ein abhängiges unbeständiges Phänomen. Er ist die Wirkung einer Ursache, nämlich dem zu Ende gehen der Handlung. Wie jedes unbeständige, durch Ursachen entstandene Phänomene setzt es sich von Moment zu Moment weiter fort. Das bedeutet, dass Vergangenheit ein unbeständiges Phänomen ist, also durch Ursachen entstanden ist und deshalb Wirkungen hervorrufen kann.

  • Kamma

    • Helmut
    • 27. Oktober 2025 um 14:18
    JoJu91:

    "Wie kommt es dazu, dass eine zum Abschluss gebrachte Handlung zeitlich später eine ihr entsprechende Wirkung bewirken kann. ... Was ist dieses Bindeglied, die diesen Zusammenhang ermöglicht?"


    Nach meiner Erfahrung:
    Das Bindeglied ist die Kraft des Geistes.

    Der Geistes spielt natürlich eine Rolle in diesem Prozess. Karma oder Tat ist der Geistesfaktor Wille, der die äußeren Taten prägt. Auch die karmischen Prägungen, die die Taten im Bewusstsein hinterlassen, sind mentaler Natur, und genauso auch das Vergangensein des Willens nasch Abschluss der Tat und die Erfahrung der karmischen Wirkung der abgeschlossenen Tat.


    Ich denke, die Kraft des Geistes reicht nicht aus, um den Zusammenhang zwischen dem Vergangensein der Tat und dem Erfahren der zukünftigen Wirkung der Tat zu bestimmen. Ich denke, die Kraft des Geistes spielt hierbei keine große Rolle, denn den Zusammenhang von Tat und Wirkung gibt es unabhängig von der Stärke des Geistes.


    Vielmehr geht es ja darum, den mentalen Faktor zu bestimmen, der die Verbindung zwischen dem mentalen Faktor des Vergangenseins des Willens (Tat), dem mentalen Faktor der karmischen Prägung und dem mentalen Faktor des Erlebens der karmischen Wirkung der Tat herstellt.


    Das scheint mir wirklich der Faktor des Vergangenseins zu sein:


    Abschluss der Handlung -> Vergangensein der Handlung, verbunden mit der karmischen Prägung der Handlung -> Erfahren / Erleben der karmischen Wirkung, die die Tat im Bewusstsein hinterlassen hat.

  • Kamma

    • Helmut
    • 26. Oktober 2025 um 15:57
    Helmut:

    Ein wesentlicher Aspekt bei der Kamma-Lehre ist ja: wie kommt es dazu, dass eine zum Abschluss gebrachte Handlung zeitlich später eine ihr entsprechende Wirkung bewirken kann. Das kann ja nur möglich sein, wenn es ein Bindeglied zwischen der abgeschlossenen Handlung und der zeitlich später einsetzenden Wirkung gibt. Aber was ist dieses Bindeglied, die diesen Zusammenhang ermöglicht?

    Eine Antwort auf meine Fragestellung habe ich inzwischen in Candrakirtis Madhyamakavatara gefunden; und zwar im 6.Kapitel im Rahmen seiner Auseinandersetzung mit den Cittamatrins.


    Er benutzt dabei das Prinzip der Kausalität: Durch Ursachen entstandene Phänomene sind nicht nur Wirkungen, sondern als verursachte Wirkungen auch selbst wieder Ursachen für weitere, zukünftige Wirkungen.


    Dies wendet er auf Handlung und Wirkung an. Das bedeutet: die durch Ursachen entstandene Handlung geht auch wieder aufgrund von Ursachen zu Ende und ist vergangen. Dieses Vergangensein der Handlung ist also selbst auch verursacht und deshalb kann das Vergangensein der Handlung Wirkungen hervorrufen und stellt deshalb die Verbindung zwischen vergangener Handlung und der zukünftigen karmischen Wirkung der vergangenen Handlung her, da sich das Vergangensein der Handlung als unbeständiges Phänomen von Moment zu Moment fortsetzt.

  • Buddhismus und andere Religionen: Exklusiv oder inklusiv?

    • Helmut
    • 25. Oktober 2025 um 18:09
    KarmaHausmeister:

    Kann man Buddhist:in sein und gleichzeitig Chist:in, Muslim:in, Jüdin oder Jude etc. oder Elemente aus anderen Religionen oder Philosophien übernehmen? Oder ist der Buddhismus ein in sich geschlossener Weg, der keine Vermischung duldet? Wo seht ihr die Grenzen?

    Ob man gleichzeitig Buddhist:in und Christ:in sein will, muss jeder/jede selbst entscheiden. Ich denke, man kann dies nicht generell beantworten.


    Der Dharma ist in meinen Augen ein komplexes Geistesschulungssystem, das den verschiedenen Praktizierenden entsprechend ihrem Entwicklungsstand angemessene Praxisübungen zur Verfügung stellt. Jeder/jede muss nicht alles praktizieren was in den vielen Lehrreden dargelegt wird.


    Der Buddhismus ist ein vollständiges Geistesschulungssystem und trotzdem ein offenes System. Der Buddhismus ist in der Lage verschiedene kulturelle Traditionen zu integrieren wie wir anhand der Entwicklung des Buddhismus in Süd- und Ostasien sehen können, ohne seine Grundlagen aufzugeben.


    Bevor man Elemente aus anderen Religionen übernimmt, muss man erst einmal einen interreligiösen Dialog führen. Wenn wir als Buddhisten mit Christen debattieren, werden wir schnell feststellen können, dass es auf der Ebene der Methode, der Praxis sehr viele Übereinstimmungen gibt; egal ob es um Freigebigkeit, Ethik, Geduld usw. geht.


    Debattieren wir mit ihnen über das abhängige Entstehen, dann werden sie sagen, das abhängige Entstehen vertreten wir auch. Aber es gibt einen Punkt an dem sie sagen, dass Gott nicht abhängig existiert. Dem wird ein Buddhist nicht zustimmen. Es gibt also Grenzen in Bezug zu bestimmten Themen.


    Wenn wir uns persönlich entschieden haben, dem Dharma zu folgen, dann sollten wir aber die anderen Religionen nicht abwerten, denn sie haben für viele andere Menschen eine große Bedeutung. Deshalb sollten wir uns als Buddhist:innen um den interreligiösen Dialog bemühen; zumindest aber keine negativen Einstellungen anderen Religionen gegenüber entwickeln.

  • Kamma

    • Helmut
    • 23. Oktober 2025 um 17:37

    Ein wesentlicher Aspekt bei der Kamma-Lehre ist ja: wie kommt es dazu, dass eine zum Abschluss gebrachte Handlung zeitlich später eine ihr entsprechende Wirkung bewirken kann. Das kann ja nur möglich sein, wenn es ein Bindeglied zwischen der abgeschlossenen Handlung und der zeitlich später einsetzenden Wirkung gibt. Aber was ist dieses Bindeglied, die diesen Zusammenhang ermöglicht?


    5. "Student, da tötet irgendein Mann oder eine Frau lebende Wesen und ist mordlustig, mit Blut an den Händen, zum Kämpfen und zur Gewalt geneigt, gnadenlos gegenüber lebenden Wesen.


    Weil er solch eine Handlung begeht und auf sich nimmt, erscheint er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode in Umständen, die von Entbehrungen geprägt sind, wieder, an einem unglücklichen Bestimmungsort, in Verderbnis, ja sogar in der Hölle.


    Der Punkt ist ja, warum gibt es diesen definitiven Zusammenhang, und warum kann die Wirkung der Handlung auch noch nach dem Tode entstehen, wenn sie in dem jetzigen Leben vor dem Tod noch nicht entstanden ist?

  • Welche Rolle spielt Glaube(n) im Buddhismus?

    • Helmut
    • 22. Oktober 2025 um 16:23
    Anna Panna-Sati:
    Helmut:

    Es geht nicht darum, alles einfach wortwörtlich zu nehmen, sondern sich zu fragen, was ist die inhaltliche Bedeutung der Sutta. Die Bedeutung liegt nicht in den Worten selbst. Sie ergibt sich aus dem Kontext in dem die Sutta gelehrt wurde.

    Dennoch gibt es - zumindest im Palikanon - Suttas, deren Sichtweise nicht nur "unseren Gewohnheiten widerspricht", sondern über längere Zeiträume mühsam erarbeitete/erkämpfte, elementare Menschenrechte konterkariert, z.B. die Gleichberechtigung der Frau(en).

    Würde ein blind-Glaubender/Glaubenwollender diese veralteten Ansichten 1:1 kritiklos übernehmen, hätte dies sicherlich negative Auswirkungen...:?

    Es geht nicht darum, Texte 1:1 zu übernehmen, denn dann würde man nur an den Worten kleben. Es geht darum, den Kontext, in dem die Suttas stehen, zu verstehen und von dorther muss man ihre Bedeutung erkennen.


    Ob Pali-Suttas elementare Menschenrechte wie die Gleichberechtigung der Frau konterkarieren, kann man nur anhand einer oder mehrerer konkreter Sutta besprechen. Sonst bleibt man im Allgemeinen hängen und berücksichtigt auch nicht die historische Situation.


    Die Lage der Frau war im alten Indien alles andere als toll, aber trotzdem hat Buddha Sakyamuni nicht bestritten, dass Frauen die Befreiung aus Samsara erlangen können, obwohl ihre Lage in Indien hierfür ein großes Hindernis war.

  • Welche Rolle spielt Glaube(n) im Buddhismus?

    • Helmut
    • 21. Oktober 2025 um 16:16
    Anna Panna-Sati:

    - Glaubt ihr wortwörtlich an die Inhalte wichtiger Suttas oder interpretiert ihr euch vieles "zeitgemäß" um,

    Es geht meines Erachtens nicht darum, die Inhalte der Suttas umzuinterpretieren, damit sie in unsere heutiges "zeitgemäßes" Verständnis passen. Das durchaus Verstörende an den Suttas ist ja vielfach, dass in ihnen eine Sichtweise dargelegt wird, die unseren Gewohnheiten widerspricht.


    Deshalb geht es meines Erachtens erst einmal darum, den Inhalt einer Sutta zu verstehen. Wenn man erstmals eine Sutta liest, mögen ja Zweifel in einem aufkommen. Das ist erstmal kein großes Problem. Es ist natürlich gut, wenn die Zweifel dazu führen, sich intensiver mit der Sutta zu befassen. Dadurch können sich Zweifel schon mal lösen. Und wenn noch Zweifel bestehen bleiben, kann man die beiseite stellen und beschäftigt sich später mit ihnen, nachdem man sich mit weiteren Lehrreden beschäftigt hat.


    Es geht nicht darum, alles einfach wortwörtlich zu nehmen, sondern sich zu fragen, was ist die inhaltliche Bedeutung der Sutta. Die Bedeutung liegt nicht in den Worten selbst. Sie ergibt sich aus dem Kontext in dem die Sutta gelehrt wurde.


    Deshalb finde ich es wichtig, sich zu verdeutlichen, an wen Buddhas Lehrrede gerichtet ist: Haushälter, Laien, Ordinierte, Arhats usw. Als zweiten Schritt finde ich es hilfreich, sich den Aufbau, die Struktur der Lehrrede zu verdeutlichen, insbesondere bei längeren Lehrreden. Ich finde, dass dies eine gute Grundlage dafür ist, sich dann konkret mit den inhaltlichen Aussagen zu beschäftigen. Im besten Fall kann man dann irgendwann den Inhalt der Sutta auch mit eigenen Worten erklären. Das wäre aber keine Uminterpretation der Sutta, denn eine solche will ja den Inhalt der Sutta verändern.

  • Daseinsbegehren - die Begierde (da) zu SEIN....

    • Helmut
    • 6. Oktober 2025 um 13:59
    Anna Panna-Sati:
    Helmut:

    Deshalb ist es wichtig, unseren Körper aufrechtzuhalten, ihn gut zu pflegen, in bei Kräften zu halten, sodass wir möglichst lange in der Lage sind, den Dharma praktizieren können.

    Jetzt hast du einen "wunden Punkt" getroffen...

    Als Mensch mit christlichen Wurzeln und entsprechenden Prägungen irritiert(e) mich an der Buddha-Lehre, dass sie nur unter bestimmten Voraussetzungen - wie (relativer) psychischer und physischer Gesundheit - zu praktizieren sei...

    Der Buddha "verspricht" einen "Weg aus dem Leiden" und jener Pfad soll nun gerade von besonders stark Leidenden nicht gegangen werden können?!

    Körperliche Beeinträchtigungen sind nicht zwangsläufig ein Hindernis für die Dharmapraxis. Auch mit körperlichen Beeinträchtigungen kann man Dharma praktizieren. So lange man nicht blind ist, kann man die Lehrreden des Buddha lesen und studieren, selbst wenn man an den Rollstuhl gefesselt ist. Auch im Rollstuhl kann man den Dharma meditieren. Auch Krankheiten sind nicht zwangsläufig ein Hinderungsgrund für die Dharmapraxis. Darauf hat ja Igor07 hingewiesen.

    Die Dharmapraxis ist ja nicht voraussetzungslos. Man muss schauen, was man entsprechend den eigenen Fähigkeiten tun kann und was nicht. Das gilt auch bei relativer psychischer und physischer Gesundheit. Wenn man das praktiziert was man entsprechend seines Entwicklungsstandes und den eigenen Lebensbedingungen praktizieren kann, dann wird dies positive Auswirkungen haben.

    Weil die Dharmapraxis eine mentale Schulung ist, sind geistige Beeinträchtigungen natürlich gravierender als die körperlichen Beeinträchtigungen. Wenn man blind ist, kann man die Lehrreden nicht lesen, aber man kann immer noch die Unterweisungen einer Lehrerin / eines Lehrers hören und ein Verständnis des Dharma erlangen. Bei Demenz wird es allerdings sehr schwierig. Dazwischen liegt eine breites Spektrum mehr oder weniger starker Beeinträchtigungen für die Dharmapraxis ohne sie vollständig unmöglich zu machen.

  • Daseinsbegehren - die Begierde (da) zu SEIN....

    • Helmut
    • 29. September 2025 um 17:37
    Anna Panna-Sati:

    In jedem Moment, der achtsam/bewusst gelebt wird, vereinigen sich gewissermaßen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft - also ist er im Grunde zeitlos..?

    Das ist ja nicht der Fall. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft existieren nicht gleichzeitig. Wenn die Gegenwart existiert, gibt es die Vergangenheit nicht mehr, aber es gibt auch noch nicht die Zukunft. Ist die Zukunft eingetreten, gibt es weder die die Vergangenheit noch die Gegenwart.

    Es gibt nichts, dass losgelöst von der Zeit existiert, weil alles in Abhängigkeit besteht. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gibt es nur in Abhängigkeit von der veränderlichen Zeit; Veränderung ist immer mit Zeit verbunden. Abhängigkeit, Veränderung ist nur im Zusammenhang mit der Zeit gegeben.

  • Daseinsbegehren - die Begierde (da) zu SEIN....

    • Helmut
    • 29. September 2025 um 16:24

    Was den Körper angeht, gibt es in den Schriften Aussagen, die auf den ersten und vielleicht auch noch auf den zweiten oder dritten Blick als widersprüchlich erscheinen. Genau betrachtet sind sie es aber nicht, sondern es werden zwei Perspektiven auf den Körper dargestellt, die mit einander auf bestimmte Weise zusammenhängen.

    Einerseits wird der Körper negativ dargestellt, aber nicht weil er negativ ist, sondern weil wir aus Unwissenheit auf unseren Körper und den Körper anderer Qualitäten projizieren, die sie tatsächlich nicht besitzen. Deshalb entwickeln wir Begierde und Anhaftung. Damit wir diese überwinden, werden die Nachteile des Körpers dargestellt; nur aus diesem Grund.

    Andererseits ist der menschliche Körper, den wir jetzt haben, die Grundlage dafür, dass wir den achtfachen Pfad üben können. Aus dieser Perspektive ist er seht kostbar. Auf der Grundlage unseres menschlichen Körpers können wir all unsere Verblendungen, Anhaftungen, Begierden, unser Festhalten am Daseinsbegehren usw. überwinden.

    Deshalb ist es wichtig, unseren Körper aufrechtzuhalten, ihn gut zu pflegen, in bei Kräften zu halten, sodass wir möglichst lange in der Lage sind, den Dharma praktizieren können.

Ausgabe №. 134: „Keine Angst vor der Angst"

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