Posts by Helmut

    Hallo roWf ,


    ich schätze Michael von Brück sehr; insbesondere seine Einführung in den Buddhismus. 2010 hat er in Hamburg auf dem Kongress Buddhismus im Westen einen sehr tiefgründigen Vortrag zu Buddhismus - Philosophie oder Religion? gehalten. Vor einigen Jahren gab er bei uns im Zentrum einen Vortrag zu Rilkes vier Buddho-Gedichten. Das war auch sehr inspirierend.

    Auch hier gilt, was ich zu Beginn von Beitrag #32 gesagt habe. Auch diese Interpretationen sollte man nicht einfach übernehmen, sondern sich erst einmal verdeutlichen worin die Bodhisattva-Praxis besteht und dann schauen, ob diese Museumsinterpretationen angemessen sind.


    Worin das Bodhisattva-Ideal besteht kann man ja mal in Candrakirtis Madhyamakavatara nachlesen und prüfen, ob diese Darstellung in sich widerspruchsfrei ist und wenn man festgestellt hat, dass diese Darstellung widerspruchsfrei ist, kann man dann ja mal die Interpretationen des Museums überprüfen.

    „Es ist kein Wesen zu finden, das nicht früher einmal Mutter, Vater, Bruder, Schwester , Sohn oder Tochter gewesen wäre“… ( Matasutta, SN II, 189). / S.83/.


    Deswegen man spricht über die Selbstaufopferung, , die sehr deutliche Widerspiegelung in Jatakas findet, und später im Mahayana-Buddhismus im Bodhisattva- Ideal. ( als sehr ausgeprägt).

    LG.

    Buddha Sakyamuni hat seinen Schülerinnen und Schüler gesagt, nehmt meine Lehre nicht einfach an nur weil ich sie gesprochen habe, sondern erst wenn ihr sie geprüft habt. Dieses Prinzip sollte man auch westliche Autoren anwenden.


    Das Bodhisattva-Ideal besteht nicht in Selbstaufopferung, sondern darin, auf der Grundlage von Mahakaruna Bodhicitta zu entwickeln, um dann mittels der Bodhisattva-Handlungen die Buddhaschaft zu erreichen. Ein Bodhisattva hat diese Zielsetzung, um die Fähigkeit zu erlangen allen in Samsara umherkreisenden Wesen den Pfad, der aus Samsara herausführt aufzeigen zu können.

    Lieber Helmut , ich habe Ursula Baatz direkt eine Mail geschrieben, wir kennen uns ja.


    Sie bestätigt folgendes:

    "In der Historie des Buddhismus war für den gemeinen Laien eine Meditationspraxis nachrangig. Sie meditierten in der Regel nicht. Vielmehr bestand die Praxis eher aus Ritualen und Dana. Und selbst Mönche meditierten nicht unbedingt viel.

    Im Grunde ist auch dies nur eine These, auch wenn sie aufgrund der Formulierung wie ein Forschungsresultat klingt.


    In Bezug auf die Zeit des Buddhismus in Indien bis zu seiner Zerstörung wird man sie wohl nicht belegen können. Es ist doch wohl sehr unwahrscheinlich, dass die Mönche und Laien Aufzeichnungen verfasst haben in denen sie ihre spirituelle Praxis dargelegten.


    Das ist heute noch so, etwa im Theravada in Thailand oder bei ethnischen Tibetern oder bei den vielen Millionen japanischen Buddhisten."

    Was die heutige Zeit angeht, kann man dies wohl mittels verfügbarer Quellen nachweisen.


    Was versteht U. Baatz den unter ethnischen Tibetern? Wenn es ethnische Tibeter gibt, muss es auch ja auch nicht-ethnische Tibeter geben, denn sonst macht der Begriff ethnische Tibeter keinen Sinn.

    Das habe ich gelesen. Aber da Du erfreulicherweise die Heisenbergsche Unschärferelation so gut verstanden hast, kannst Du sie sicherlich anschaulich erklären und aufzeigen, wo die Fehlinterpretation von denen liegt, die glauben, einen Bezug zur buddhistischen Lehre gefunden zu haben, wie z.B. Herr Kohl, auf den sich Amdap bezogen hat.

    Die Fehlinterpretation von Kohl bezüglich der QM liegt genau darin, dass geglaubt wird, es gäbe einen Bezug zur buddhistischen Lehre.

    Die Logik deiner Aussage besteht ja darin zu sagen, wer einen Bezug zwischen der Quantenphysik und der Lehre des Buddha herstellt, hat die Quantenphysik nicht verstanden, weil es diesen nicht gibt.


    Es gibt aber einen Bezug zwischen Quantenphysik und buddhistischer Lehre bei der Frage der Bestehensweise der Phänomene.


    Genauso wie Buddha Sakyamuni hat auch die Quantenphysik aufgezeigt, dass die Phänomene nicht aus soliden, unteilbaren, objektiv bestehenden Teilen bestehen.

    Was mich jetzt am meisten interessiert, ist, woher der Widerstand kommt.

    Wogegen ich mich ausspreche ist, dass hier im Forum immer wieder Thesen / Behauptungen aufgestellt werden ohne das auch Begründungen geliefert werden. Stattdessen auf Literatur, die man bitte lesen möge, zu verweisen, wie zum Beispiel in diesem Thema, finde ich für die Debatte nicht sehr hilfreich.


    Es ist doch für uns beider Praxis völlig irrelevant, wieviele andere Buddhisten in der Vergangenheit und heute meditiert haben und meditieren. Wenn sie eine andere Praxis haben, Dana, Rituale, was auch immer, so what?

    Das bedeutet ja, dass dieser Thread völlig irrelevant ist.

    Es ist einfach so - auch heute noch in Thailand, China, Japan… Von den heute 400 Millionen Buddhisten weltweit meditieren die meisten nicht, sondern verlassen sich auf anderes. Auch das Studium der Sutras spielt in der Regel keine Rolle.

    Woher weist du das? Lieferst du als Begründung jetzt wieder nur diese oder jene Schrift einer Religionswissenschaftlerin / eines Religionswissenschaftlers, die man bitteschön lesen möge, anstatt eigene Argumente zu formulieren?

    Natürlich gab es schon immer meditierende Laien.


    Meditation war für den Großteil der Buddhisten in der 2.500 jährigen Geschichte des Buddhismus aber nicht das Zentrum ihrer Praxis, wenn sie überhaupt meditiert haben. Das Zentrum war immer Gaben für die Mönche oder Institutionen und Ritual.

    Warum glaubst du denn, dass Meditation für den Großteil der Buddhisten in der 2500 jährigen Geschichte des Dharma nicht im Zentrum stand? Woher weist du denn, ob sie viel, wenig oder womöglich gar nicht meditiert haben?


    Im Zusammenhang mit dem ersten Satz klingt der 2.Satz abwertend. Statt zu meditieren haben sie sich damit begnügt, Gaben zu geben.


    Der Bettelgang der Ordinierten hatte ja mindestens zwei wichtige Aspekte: Die Ordinierten bekamen Speisen mit denen sie ihren Lebensunterhalt sichern könnten und gleichzeitig gaben sie den Menschen, die ihnen Gaben gegeben haben, die Möglichkeit, Freigebigkeit zu üben. Dadurch gaben die Ordinierten den Gebenden die Möglichkeit, heilsame karmische Potenziale in ihren Geist anzusammeln.


    Meditation ist wichtig, Freigebigkeit, Ethik, Geduld usw. auch, aber auch das Studium der Sutras. Das sollte man so gut man kann miteinander in Einklang bringen.

    Wenn wir wirklich ehrlich sind, dann müssen wir doch konstatieren, dass wir über das Leben Buddha Sakyamuni wenig gesicherte Erkenntnisse haben..


    Die "Biografien" Buddha Sakyamunis sind keine Biografien wie wir sie heute verstehen. Sie sind wie schon erwähnt im wesentlichen Hagiographien. Sie dienen dazu, uns seinen spirituellen Entwicklungspfad aufzuzeigen und uns zu motivieren, es ihm gleich zu tun.


    Deshalb ist es wichtig, sich die Qualitäten eines Buddha zu verdeutlichen und sich zu fragen, ob wir in der Lage sind, diese Qualitäten auch in unserem eigenen Geisteskontinuum hervorzubringen.


    Genauso wie Buddha Sakyamuni den Dharmakaya hervorgebracht hat so sind wir auch dazu in der Lage. Warum? Weil unser Geist leer von Eigenexistenz ist und deshalb wandelbar ist. Aber so lange wir nicht praktizieren, werden wir dieses Potenzial unsere Geistes nicht nutzen, nicht verwirklichen können, um den Dharmakaya zu erlangen.

    Unsere Sprache ist Ausdruck unseres Denkens. Wenn wir glauben, total verblendet zu sein und dies sprachlich zum Ausdruck bringen, dann sagen wir, wir waren schon immer verblendet und werden es auch in Zukunft ohne Ende sein. Wir objektivieren unser Denken und fassen unser Denken, dass wir auf eine bestimmte Art und Weise mit unserer Sprache ausdrücken, als beständig und unwandelbar auf.


    Unser Denken, unsere Sprache und unsere Wahrnehmungen sind nicht einfach nur falsch. Dies ist nur ein Aspekt unseres Denkens usw. Obwohl wir aus verschiedenen Gründen falsche Auffassungen haben, haben wir auch gültige Erkenntnisse. Und diese helfen uns, die falschen Ansichten schrittweise zu überwinden.


    Wenn du, Igor07 , davon sprichst, dass es am Ende keine Trennung und keine Dualität gibt, was verstehst du denn unter Trennung und Dualität?

    Zum Wesen der Natur gehört das (ewige) Werden und Vergehen, Aufbauen und wieder Niederreißen. Als Teil der Natur sind wir demzufolge auf Wechsel "programmiert",

    Dem stimme ich zu. Wir sind echt so total "ver-blend-et", dass wir alle echt wie die Roboter "programmiert " sind , weiter dukkha zu er-leiden. Und im Samsara zu bleiben. 8)

    Zu sagen, dass wir total verblendet sind, bedeutet eine Objektivierung, die nur einen einzigen Aspekt unserer Person erfasst und absolut setzt. Dadurch werden alle anderen Aspekte, die uns als Person ausmachen, ausgeblendet: Wir waren schon immer verblendet und werden es bis in alle Ewigkeit bleiben.


    Wie Anna Panna-Sati schreibt, gehört es zum Wesen der Natur, dass Phänomene entstehen, bestehen und vergehen. Es findet also Veränderung statt. Das ist das abhängige Entstehen und dies trifft auch auf unsere Verblendungen, unsere Unwissenheit usw. zu.


    Unsere Unwissenheit, unsere Verblendungen sind verursacht, auch wenn wir uns dies nicht vorstellen können, weil wir schon seit anfangslosen Zeiten unter ihrer Macht stehen. Ihre grundlegende Ursache ist die Wurzel des Samsara. Mit den vier edlen Wahrheiten und Paticcasamuppada hat Buddha Sakyamuni ja aufgezeigt wie wir unsere Unwissenheit und unsere Verblendungen vollständig überwinden können.

    Du, Igor07 , kannst ja gerne die Vorstellung haben, dass hier nur Zitate eingestellt werden dürfen. Aber welchen Sinn macht es denn, hier Zitate einzustellen, aber gleichzeitig die Debatte über die Bedeutung der eingestellten Zitate zu verweigern?


    Über die Bedeutung der eingestellten Zitate kann man nur dort sinnvoll debattieren wo sie eingestellt worden sind. Es ist doch selbstverständlich, dass dann verschiedene Perspektiven aufeinander treffen. Das ist doch sehr gut, denn es haben sich ja in den buddhistischen Traditionen verschiedene Perspektiven mit ihren jeweiligen Argumenten entwickelt. Sich aus diesen unterschiedlichen Perspektiven über Zitate aus den Suttas / Sutras unvoreingenommen auszutauschen ist doch sehr hilfreich.

    Er wird in den Mahayanatraditionen auch unterschiedlich verstanden

    Richtig, aber es war niemals in Theravada! Einmal ich war vor sehr vielen Jahren von dem Moderator void sofort verbannt ( aus dem Thera-Bereich), weil ich dort nur ein einziges mal "Buddha-Natur" nur erwähnt hatte. Klar, dass ist nichts mein Forum, aber wenn man so keine Trennung macht, was machen wir hier? Man kann dann egal wo alles posten.

    Buddhanatur ist kein Begriff der Hinayana-Philosophie. Aber es geht ja nicht darum, welchen Begriff man verwendet, sondern darum, was er bedeutet. Die Freiheit unseres Geistes von Eigenwesen wird ja sowohl in den Hinayana- also auch den Mahayana-Philosophien akzeptiert und vertreten.


    Es ist viel wichtiger, die Gemeinsamkeiten der Hinayana- und der Mahayana-Philosophien zu betonen als ständig ihre Unterschiede hervorzuheben. Beide Systeme basieren auf den Suttas / Sutras Buddha Sakyamunis. Viele Auffassungen, die in der Hinayana-Philosophie vertreten werden, werden auch in der Mahayana-Philosophie akzeptiert und vertreten.

    Ich bin dafür, es hier stehen zu lassen. Richtig ist, dass der Begriff Buddhanatur ein Mahayanabegriff ist. Er wird in den Mahayanatraditionen auch unterschiedlich verstanden. Aber generell kann man sagen, dass er ausdrückt, dass unser Geist frei von einem Eigenwesen ist. Weil unser Geist diese Freiheit besitzt, ist es uns möglich, die wahren Beendigungen zu verwirklichen.


    Auch ein Theravadin kann nur ein Arhat werden, also die wahren Beendigungen verwirklichen, wenn sein Geist diese Freiheit von Eigenwesen besitzt.

    Konkret gesagt, was sind bei dir immaterielle "Prozesse"?

    Das Ursache-Wirkung-Prinzip ist auch auf die materiellen Ursachen von immateriellen Wirkungen anwendbar. Z.B. Schmerz - eine immateriellen Wirkung von Materie.

    Immaterielle Prozesse sind alle geistigen Prozesse wie z.B Wahrnehmungen, unser Bewusstseinskontinuum, Empfindungen, Unterscheidungen, Geistesfaktoren usw.


    Der Schmerz ist keine Wirkung einer materiellen Ursache. Nehmen wir als Beispiel einem Armbruch. Wenn der Armbruch die materielle Ursache für den empfundenen Schmerz ist, dann müsste der Armbruch überwunden sein, wenn der Schmerz eintritt. Denn Ursache und Wirkung existieren nur zeitlich nacheinander, aber nie gleichzeitig.


    Da aber der Armbruch und der Schmerz des Armbruchs gleichzeitig existieren, haben wir es hier nicht mit einem Ursache-Wirkungs-Verhältnis zu tun, sondern mit einer anderen Art des abhängigen Bestehens. Dieses Abhängigkeitsverhältnis wird in Kommentaren zur Logik auch als wesensgleich bezeichnet. Dass heißt der Armbruch und der dadurch empfundene Schmerz des Armbruchs sind zwar verschieden, aber der Schmerz des Armbruchs existiert nicht, wenn es den Armbruch nicht gibt, und wenn der Armbruch besteht, existiert auch der Schmerz des Armbruchs.

    Quote

    Man kann keine immateriellen Prozesse mit materiellen Ursachen begründen.

    Das kommt darauf an, welcher Glaubensrichtung oder wissenschaftlichen Schule man angehört. Zumindest kann man immaterielle Vorgänge psychologisch betrachten. Und auch da habe ich Hinweise gegeben.

    Es hängt von keiner Glaubensrichtung oder wissenschaftlichen Schule ab, dass immaterielle Prozesse keine materiellen Ursachen haben können. Dass das nicht möglich ist, ist Logik. Bereits in der 1.Klasse Logik lernt man, dass zwischen Ursache und Wirkung eine grundlegende Übereinstimmung gegeben sein muss. Materielle und immaterielle Phänomene besitzen diese nicht. Daran ändert weder Glauben noch wissenschaftliche Schule etwas.


    Dass man immaterielle Vorgänge interpretieren kann ist ja unbestritten. Zwischen der psychologischen Betrachtung immaterieller Vorgänge und den immateriellen Vorgängen selbst besteht aber kein Ursache - Wirkungs - Verhältnis.

    Ich frage mich, was Bebop mit seinen ausführlichen Darstellungen neurologischer Erkenntnisse eigentlich vermitteln will.


    Ob sie aus Zen-Sicht für die Dharma-Praxis eine Relevanz haben, kann ich nicht beurteilen, weil ich mich im Zen nicht auskenne. Aus Sicht des indo-tibetischen Buddhismus haben diese Erkenntnisse, die ich nicht in Frage stelle, keine Bedeutung für die Dharma-Praxis, die Geistesschulung.


    Mit den physikalischen, chemo-biologischen und elektro-biologischen Prozessen im Gehirn kann man keine geistigen Prozesse erklären. Man kann keine immateriellen Prozesse mit materiellen Ursachen begründen.

    Im Herzsutra steht, dass auch die Gefühle wie Glück leer sind. Also von welchem „Glück“ sprecht ihr. Wenn ihr es spüren könnt, ist es vergänglich, wenn ihr es nicht spüren könnt, was bringt es euch und warum sollte man etwas, was man nicht spüren kann, „Glück“ nennen?

    Wenn es im Herzsutra heißt, dass Gefühle wie Glück leer sind, dann bedeutet dies, dass sie leer oder frei davon sind aus sich heraus aufgrund eines ihnen innewohnenden Eigenwesens zu existieren. Glück ist eine abhängige Benennung mit der wir eine Empfindung bezeichnen, die uns zufrieden macht.


    Weil samsarisches Glück unbeständig ist, empfinden wir mal Glück und mal keines. Wenn wir kein Glück erleben, dann erleben wir eine andere unbeständige Empfindung wie zum Beispiel Leid. Weil aber das Leid auch unbeständig ist, vergeht es wieder und wir erleben wieder eine andere Empfindung.


    Nicht alle Empfindungen, die wir erleben, sind Glück. Auch die Erfahrung von Leid ist eine Empfindung. In unserem Leben haben wir stets Empfindungen: Empfindungen, die wir als Glück erleben; Empfindungen, die wir als Leid erleben; Empfindungen, die wir weder als Glück noch als Leid erleben.

    Man kann natürlich im Kontext unserer samsarischen Existenz über Glück sprechen, Glück erfahren, es definieren, wissenschaftlich untersuchen usw. So lange wir in diesem samsarischen Kontext verbleiben, können wir uns natürlich nur mit vergänglichem, unbeständigem Glück befassen, denn ein anderes Glück können wir in diesem Kontext nicht erleben.


    Buddha Sakyamuni hat aber in seiner Lehrrede über die vier edlen Wahrheiten aufgezeigt, dass es ein dauerhaftes Glück gibt, wenn wir die Leiden samt ihren Ursachen in unserem Geist vollständig aufgegeben haben. Wir erleben dieses dauerhafte Glück aufgrund der wahren Beendigungen, auch Nirvana genannt.


    Das ist für uns wahrscheinlich erst einmal schwer vorstellbar.

    Johann Wolfgang von Goethe war sicherlich ein begnadeter Dichter, aber in der zitierten "Selige Sehnsucht" kommt er trotz der wunderschönen Worte nicht über die Beschreibung der samsarischen Existenz hinaus. Positiv formuliert: Er schreibt auf sehr gute Weise unsere samsarische Existenz ohne einen Weg aus ihr heraus zeigen zu können.

    Ja, und deshalb sind wir immer noch in Samsara, seit anfangsloser Zeit. Nun haben wir aber ein menschliches Leben erlangt, in dem wir mit dem Dharma zusammengetroffen sind und somit einen Ausweg aus Samsara kennen lernen.


    Da dieses Leben aber endlich ist, wir also definitiv sterben werden, aber nicht wissen, wann unserer Tod eintreten und diese Existenz beenden wird, sollten wir die Möglichkeiten dieses Lebens, die uns mittels Dharma geboten sind, gut nutzen.

    Mich spricht das Thema aber noch immer an, auch trotz offenbaren Anhaftungen auch an den von dir genannten Gewöhnungen / Neigungen / Aneignungen.

    Damit wären wir wieder beim eigentlichen Thema: Was versprechen wir uns von unseren Anhaftungen, obwohl diese Anhaftungen immer mit getäuschtem Bewusstsein verbunden sind?