Beiträge von Cassiopeia

    Danke für deinen Beitrag. Politische Aktivität ist mir jetzt an diesem Punkt nicht so wichtig. Mir geht es um Dualität, wenn man etwas überwinden möchte, steht man auch in Kontakt dazu. Ich hoffe ihr versteht mich.

    Mir reicht da eigentlich schon der erste Satz und die Bewertung der Mittel- und Oberschichten. . . :roll:


    aber o.k. Jedem seine Meinung

    Ich denke, dass er das so formuliert hat, weil er vor allem die Freizeit-Achtsamkeit kritisiert. Es ist ja ein Phänomen, dass durchaus vor allem in der Mittel- und Oberschicht angekommen ist, um sich vom Alltag zu erholen. Seine These ist ja, dass viele ins Kloster gehen und meditieren, um anschließend noch besser in der beschleunigten Welt zu funktionieren. Also Entschleunigen, um anschließend noch mehr zu beschleunigen. Er möchte keine Buddhisten verunglimpfen, denke ich.

    Zur Wissenschaft: Verwundert mich auch, dass ein Soziologe denkt, dass er an Glaubwürdigkeit verliert wenn er sich mit Achtsamkeit beschäftigt. Es ist ja schließlich ein gegenwärtig sehr häufig anzutreffendes gesellschaftliches Phänomen. Aber er muss sich da distanzieren, um nicht den Eindruck zu erwecken, dass er den objektiven Blick verloren hat. Religion - für die der Buddhismus ja häufig gehalten wird - und Wissenschaft vertragen sich selten gut.


    Trotzdem: Ist der Weg der Achtsamkeit ein egoistischer? Er bezieht es ja sogar auf den gesamten Weg Buddhas, wenn ich es richtig verstanden habe. Das ist vor allem das Zitat um das es mir geht:

    Die Achtsamkeitsbewegung ist viel zu fixiert auf das Subjekt: „Wenn du nur innere Ruhe findest, Anhaftung überwindest, allem achtsam begegnest, wird alles gut.“ Das Ziel ist ein leidenschaftsloses, rein beobachtendes Bewusstsein, das sich nicht involviert, wo alles gleichmäßig betrachtet wird.

    Resonanz steht dem entgegen: Resonanz kann ich nicht allein durch mich schaffen – mit der richtigen Einstellung, sondern die Beziehung ist das Entscheidende.

    Ich habe es bisweilen immer so verstanden als solle man seinen Egoismus zurücknehmen. Ich bin Anfänger und habe Urlaub... sorry

    Hallo liebes Forum,


    ich habe mich in einem Beitrag, den ich hier schrieb, an Hartmut Rosa erinnert. Der gute Mann ist Soziologe und hat mich mit seiner Beschleunigungsthese sehr beeindruckt. Auf diese Weise erkläre ich mir viele Phänomene der Gegenwart. Ich habe gegooglet und bin auf diese Achtsamkeitskritik gestoßen: „Achtsamkeit löst die Probleme nicht" - Netzwerk Ethik Heute

    Ich finde den Ansatz interessant, wobei ich glaube, dass Herr Rosa sich zu wenig mit dem Buddhismus beschäftigt hat.


    Was meint ihr?


    Liebe Grüße

    Danke!!! Sehr schön geschrieben... Du solltest in die Politik gehen! Rhetorik hast du voll drauf und das Herz am rechten Fleck!!

    Kilaya, du bemühst dich objektiv zu sein und das merkt man. Alles positiv zu sehen ist Schönfärberei. Der Islam wird von Menschen in vielerlei Hinsicht dazu benutzt Unrechtes zu legitimieren. Das ist definitv ein Problem. Das ist aber ebenso ein Problem des christlichen Glaubens.

    Die Frage ist halt, ob es überhaupt erwähnenswert ist, dass ein Idiot Moslem ist oder nicht. Verstärkt man dadurch Differenz? Idioten sind Idioten - unabhängig vom politischen, religiösen oder sonstigen Hintergründen.

    Das Interview wurde hier auch schon mal diskutiert. Bekannt ist ein kurzer Ausschnitt ohne Kontext.

    Naja... das Interview habe ich gesehen, denn bei Youtube kann man sich den kompletten Beitrag ansehen. Titel: Deutschlandkurs 2016 mit Lama Ole Nydahl.

    Ich habe mal ein Interview mit Herrn N. gesehen, wo er sich in einer spottenden Randbemerkung über ertrunkene Flüchtlinge geäußert hatte - wenn wir davon ausgehen, dass der Lehrer ein Hinweis darauf sein kann, wo die spirituelle Reise hingeht, ist der Ethnozentrismus, der da als Buddhismus vermarktet wird, offensichtlich nichts, was zum Mitgefühl führt.

    Außerdem: "fremde Einflüsse", "unsere Länder" - zuviel "mein" und "dein", das Ego scheint auf diesem Weg also auch nicht geläutert zu werden.


    Lamas gibt es auch im Zoo...

    Das Interview habe ich auch gesehen. Ebenso das Foto auf dem er gemeinsam mit diesem niederländischen Faschisten Geert Wilders zu sehen ist. :eek:Sofern es kein Fotoshop ist, macht es schon Bauchschmerzen. Wenn ich mich entscheide dorthin zu gehen, dann nur aus Neugier. Ich rechne nicht damit, dass ich dort meine Gruppe finde. Aber wer weiß, vielleicht werde ich überrascht. Im Moment ist noch nichts entschieden. Mein Bauch sagt mal ja, mal nein.

    Meins ist das ehrlich gesagt auch nicht:lol:, aber hier gibbet nix anderes...

    Eine Möglichkeit wäre allein anzufangen bevor ich mich in eine Gruppe begebe, die mich von vornherein nicht überzeugt.

    Dann bleibe ich mir selbst treu.


    Liebe Grüße von Schneelöwin

    Darauf wird es letztendlich hinauslaufen, denke ich.

    Meine Erfahtung ist die, dass man ein Dimantwegzentrum "ungefährlich" besuchen kann. Man trifft dort nicht auf "Braune" sondern eher auf so FDP-lastige Leute - Menschen mit einem hohen Priorität auf individueller Selbstentfaltung. Die Leute sind auch offen und freudlich, - "begeisterte Menschen" die aber oftmals so begeistert von ihrem Lama Ole sind, dass sie das was er von sich gibt tolerieren. Und die Kritik tendentiell als "kleinlich" abtun und betonen wie toll Lama Ole ist, und was er da alles Großartiges aufgebaut hat.

    Danke für deine Antwort!:) Ich denke, dass ich dem Ganzen eine Chance geben werde. Ich guck es mir an - wenn es sich als AfD Stammtisch entpuppt, bin ich um eine Erfahrung reicher. Ihr habt mich ein wenig beruhigt._()_

    Für "Buddhismus Light" halte ich das nicht...

    Nein, ist eher Buddhismus Extended: Millionen Dollar scheffeln + coole Sportwagen fahren + Extremsportarten machen + 500 Frauen beglücken + als Sahnehäubchen auf dem Ego auch noch ein bisschen meditieren. Wer kann dazu schon nein sagen?

    Das habe ich auch schon gelesen - erinnert ein wenig an diesen Osho. Solange er aber niemanden zum Sex zwingt oder seine Lehrerrolle ausnutzt, tangiert mich das überhaupt nicht. Es wäre allerdings ein Armutszeugnis, wenn er sich tatsächlich öffentlich damit brüstet. Das mit dem Geld: Wenn er Bücher schreibt und Vorträge hält, dann verdient er eben gutes Geld. Das ist in jeder Religion so - ich glaube dass es Tenzin Gyatso finanziell auch recht gut geht. Was er in seiner Freizeit damit anstellt, geht mich eigentlich auch nichts an - wobei er natürlich eine Person des öffentlichen Lebens ist und er seinen Glauben repräsentieren sollte. Bürstenhaarschnitt und Tarnkleidung sind für mich vor diesem Hintergrund auch sehr fragwürdig. Ist aber eigentlich auch nicht mein Kritikpunkt.


    ich habe immer versucht, das in einem historischen Kontext zu sehen. Das hilft (mir) zumindest bei der Einordung. Für den Buddhismus war der Islam in der Geschichte eine extreme Bedrohung, islamische Kreuzzüge haben den Buddhismus mal fast komplett aus Indien verdrängt. Da der Buddhismus gar keinen Gott kennt, ist die Religion dem Islam eben noch wesentlich fremder als Judentum oder Christentum. ON gilt als Verkörperung eines buddhistischen Schützers. Ein "Schützertypus" ist er jedenfalls allemal. Und wenn der Buddhismus über die Jahrhunderte immer wieder derart massiv durch den Islam bedroht, ja fast ausgerottet, wurde, prägt sich das möglicherweise stark ein.

    Historisch betrachtet, hast du sicher recht. Europäische Kreuzzüge waren allerdings auch nicht besser. Ich bin aber zu sehr Laie, um mir ein ein vollständiges Urteil zu bilden. Meine Meinung ist, dass man dem einzelnen Menschen unrecht tut, wenn man ihn als kollektiv behandelt. Klar gibt es Menschen, die sich stärker an ihren Glauben klammern, weil sie in der beschleunigten Welt eine Konstante brauchen. Es ist alles immer ein Produkt von Ursache und Wirkung. 'Das ganze Bild sehen' bedeutet eben auch diesen Punkt zur hinterfragen: Woran liegt denn diese Rückbesinnung auf den Islam? Woher kommt die Rückbesinnung auf deutsche Kultur? Es geht nicht um Weißwurst und Allah - es geht um Entschleunigung, wie Hartmut Rosa sie definiert hat (meiner Meinung nach). Monotheistische Religionen machen die Welt durch ihre Dogmen sehr viel einfacher - das hilft in dieser ständig wandelnden Zeit. Die Frage lautet nun, wie man die Welt auch ohne diese Dogmen entschleunigen kann.

    Nun zurück zum Thema: Ich habe gestern noch in das Hörbuch von ON bei Spotify reingehört. Ich fand vieles sehr gut, aber eines ist mir direkt aufgestoßen: Warum spielt es für ON eine Rolle, dass Buddha blond war? Es mag ja sein, dass er nach so vielen Jahren eine Quelle gefunden hat, die das belegt. Aber warum spielt das eine Rolle?

    Unter "braun" hätte ich jetzt "richtige Nazis" verstanden. Ok, also so einen Gauland oder Höcke finde ich auch "braun", aber deswegen habe ich das ja auch auf den "moderaten Flügel" beschränkt.

    Wenn ich das AfD-Parteiprogramm auszugsweise lese, habe ich schon das Gefühl, eine Nazipartei vor mir zu haben. Das ist aber sicher Geschmackssache.

    Die islamophobe Haltung Nydahls ist mir jedenfalls ein Graus - Menschen sind zuerst und vor allem Menschen. Niemand hat ein Recht sie aufgrund ihrer Religion zu diffamieren. Wenn ein Mensch Hilfe wirklich benötigt, dann muss ihm geholfen werden. Meine Sorge war, dass er viele konservative Menschen aus der 'moderaten' AfD-Ecke mit seinen Äußerungen anzieht. Vielleicht ist das sogar sein Ziel? Das ist jetzt nur Spekulation und kann sicher nicht beantwortet werden. Wenn tatsächlich viele Menschen der rechten Mitte dorthin gehen, wäre ich sicher fehl am Platz. 'Muslime Raus'-Plattitüden helfen mir nämlich überhaupt nicht beim 'entspannen' :lol: Dass er schon immer islamophob war, hilft mir jetzt aber auch nicht. :nosee:

    Hi Kilaya,


    danke für deine pfeilschnelle Antwort!

    Wenn man es auf das deutsche politische Spektrum bezieht, dann würde ich jetzt seine Äußerungen in das moderate Spektrum der AfD einordnen, aber auch nur zu bestimmten Themen.

    In meinen Augen ist die AfD komplett schwarz-braun. Ähnlich wie die CSU.

    Interessant ist aber auch, wenn man sich anschaut, dass er ja auf der ganzen Welt Schüler hat und lehrt. Da gibt es ganz andere Probleme als hier in Europa - was sagt er da eigentlich politisch gesehen?

    Dass er Schüler auf der ganzen Welt hat, wusste ich gar nicht. Man liest immer nur, dass er den Buddhismus in Deutschland verbreitet hat.

    Der Buddhismus des Diamantweg bietet zwar nur einen Ausschnitt des tibetischen Buddhismus, das aber bewusst und gezielt. Für "Buddhismus Light" halte ich das nicht, es hat schon alles Hand und Fuss und steht in der Übertragung der Linie. Solange Du also Deine Augen offen hältst und nicht alles schluckst, was man Dir erzählt - und das sagst Du ja selbst, dass Du da nicht zu neigst, sehe ich da keine Gefahr. Ob Du mit den Leuten und der Art der Praxis klarkommst, siehst Du dann ja. Vergleichen und entscheiden, was Du längerfristig machen willst, kannst Du ja immer noch...

    Da hast du absolut recht. Ich werde es mir einmal ansehen. Wie 'groß' oder 'klein' dieser Ausschnitt ist und ob mir das reicht, werde ich dann wohl mit der Zeit herausfinden. Vielleicht gibt es ja noch ein paar andere Meinungen.


    Liebe Grüße

    Hallo liebes Forum,


    ich bin noch sehr, sehr unerfahren. Ich lese gerade meinen ersten Bücher und habe bisweilen nur eine sehr schwache Vorstellung vom Buddhismus. Was ich verstanden habe, spricht mich sehr an. Nun habe ich einfach aus Interesse einmal geschaut, ob es ein buddhistisches Zentrum in meiner Nähe gibt. Ich war einfach neugierig, wie es dort zugeht - ich weiß, dass man am Anfang vor allem lesen sollte und Zentren peripher sind, aber gereizt hat es mich trotzdem.

    In meiner Nähe gibt es ein Diamantweg-Zentrum. Ich habe mich dann mit dem Hintergrund dieser Linie und auch dessen Begründer beschäftigt. (Ich gehe ja nicht einfach so zu irgendeinem Treffen, weil es sich buddhistisch nennt.) Das was ich gelesen habe, hat mich verunsichert. Die politische Couleur des Begründers scheint, wie man im Internet so liest, schwarz-braun zu sein. Das geht mit meinen Vorstellungen überhaupt nicht konform - ich bin eher das Gegenteil, wenn auch nicht unreflektiert. Jedoch heißt das ja nicht, dass die gesamte Linie nichts taugt, obwohl ich immer wieder die Begriffe "Instant Buddhismus" usw. lese. Welche Erfahrung habt ihr mit dieser Linie gemacht? Sind dort viele Buddhisten von der nationalen Garde? Oder kann man bedenkenlos zu so einem Meditationsabend gehen? Tut mir leid, wenn ich hier jemanden vor den Kopf stoße. Ich möchte niemanden verletzen.


    Viele Grüße