Hallo,
ich möchte mal eine kleine These zur Diskussion stellen.
Im Zen wird ja oft vom wahren Selbst gesprochen bzw. man solle das wahre Selbst schauen etc. Dabei wird immer betont, dass das wahre selbst nur erreicht werden kann wenn man sein Ego ablegt. Habe auch schon oft gehört man müsse Körper und Geist ablegen im Zazen. Das ist jetzt natürlich stark vereinfacht. Aus anderen buddhistischen Schulen kenne ich den Begriff nicht oder habe ihn noch nie gehört.
Gerade lese ich die Upanishaden. Hier geht es bekanntlich um das Selbst des Menschen, den Attman. Es wird allerdings deutlich betont, dass das wahre selbst (Attman) nicht da Ego ist und nicht der Körper. Körper und Ego müssen abgelegt werden, damit man das wahre selbst erkennen kann (Katha-Upanishad). Das soll auch nicht bloß durch verstehen, sondern vor allem durch Meditation und Innenschau möglich sein.
Für mich drängt sich hier der permanente Vergleich auf. Zusätzlich soll Boddhidharma ja einer Brahmanen Familie entstammen. Völlig egal ob dies nun stimmt oder eher hagiographischer Natur ist, unterstellt es Boddhidharma ja zumindest eine potentielle Kenntnis der hinduistischen Texte.
Wie seht ihr das?
Könnte da was drann sein, dass der Zen/Chan im Bezug auf das Selbst durchaus Gemeinsamkeiten mit den Upanishaden hat oder ist der Vergleich viel zu plump?
Gruß