Beiträge von poppsen

    Ja das klingt vernünftig, zumal die ältesten Schriften als Gesänge/Gedichte gedacht waren wenn ich das richtig verstanden habe? Vielen Dank für den Hinweis.

    Entschuldige, es fällt mir noch schwer den Begriffen in Pali zu folgen.

    Meinst du die Begriffe patisandhicitta und Punarbhava müssen auseinander gehalten werden oder hast du nur ein Problem mit dem Begriff patisandhicitta? Werden die beiden Begriffe im Artikel zu Reinkarnation erwähnt oder nur in dem zu Karma?

    Hey,


    mein jetziger Stand ist folgender. Ich habe nur wenig in Übersetzungen des Tipitaka gelesen und noch nicht viel dazu gefunden, die Frage, bzw. das Konzept zu dem ich Fragen habe, taucht jedoch in letzter Zeit häufiger bei mir auf.

    Zur Zeit habe ich dieses Verständnis von Wiedergeburt, welches ich seit längerer Zeit überdenke und hinterfrage: Karma scheint mir das Wollen zu sein, oder die Absicht in unserem Geist, die Gedanken und Handlungen letztendlich auslöst oder uns dahingehend aktiv werden lässt. Wenn ich also gerade lerne, dass das teilen von Glück wertvoll ist und dass Minderung von Leid auch durch gute Absichten geschieht, ist das gut, weil ich es aus der Erfahrung heraus mache, dass sich gegebenes und geteiltes Glück und Wohl ausbreitet wenn man genau genug hinsieht und auch ohne dass ich aktiv werden muss, gute Absichten dazu führen, dass ich Frieden finde und andere auch. Nicht jedoch, wenn ich Gutes tue um einem Versprechen nach Heil nach dem Tode zu folgen, denn dann könnte ich nie sagen die Absicht ist Gutes um des Guten Willen nicht meiner Erlösung wegen oder weil jemand sagt es sei gut. Dieses anhaften an ein Versprechen habe ich selbst auch schon erfahren wenn ich der Meinung war ich habe in letzter Zeit so viel gutes getan, jetzt muss es mir doch mal besser gehen oder mir geholfen werden. So lange also eine Absicht da ist, auch die erste Variante, entstehen also neue Absichten und diesen Kreislauf der Wiedergeburt von Absichten, Gedanken und Handlungen meine ich zu erkennen und finde ihn in mir.

    Der zweite Aspekt zu diesem Problem wäre die Vergänglichkeit des Geistes oder Bewusstseins. In meinem Verständnis ist ja der Geist Synapsen die auf bestimmte Art miteinander verknüpft sind und mit jedem elektrischen Impuls, der bestimmte Bahnen nimmt entstehen und vergehen in jeder Sekunde viele (ich weiß nicht ob 5 oder hunderte oder tausende Zustände die wir als Bewusstsein bezeichnen :D ). Das wir dies als ein festes, beständiges Bewusstsein wahrnehmen, weil es für uns zu schnell abläuft, wie bei einem Film, scheint mir verständlich.

    Doch lese und höre ich oft von Wiedergeburt in Zusammenhang mit Buddhismus über den Zerfall des Körpers hinaus. Ich habe seit längerem ein Gleichnis im Kopf von dem ich nicht weiß, ob es auch aus zum Dhamma gehört, vllt. kann mir da auch jemand helfen :D es geht etwa so: Feuer kann überall auf der Welt entstehen, es ist eine Energie, die "darauf wartet", dass die richtigen Umstände für sie entstehen um in Erscheinung zu treten. Es gibt nicht ein Feuer, dass in einer Kerze erlischt und weiter getragen wird zu einer anderen Kerze, sondern nur diese Energie, die darauf wartet zu existieren. So sei es auch mit dem Leben, dass da ist und wartet, dass alle nötigen Umstände zusammentreffen, sei es das von Pflanzen, Tieren oder Menschen (obwohl ich ungern zwischen Menschen und Tieren unterscheide mittlerweile :D ).

    Ich sehe also noch nicht ganz einen Zusammenhang. Wenn ein Leben erlischt und die elektrischen Impulse nicht mehr fließen, werden diese auf einen anderen Körper übertragen? Ist es diese Energie die da wartet auf eine neue Chance, weil sie am Leben festhält? Gehört dies zur Lehre und dass einige Menschen mehr Leid ertragen müssen als andere, weil sie in vorherigen Leben schlechtes Karma hatten? Ich verstehe, dass jemand der z.B. in einem Kriegsgebiet lebt mit der Lehre sein Leiden mindern kann und nur aus sich heraus seinen Blick auf die Welt ändern kann, aber ich sehe keinen Zusammenhang dazu, dass er dafür verantwortlich wäre dass er dort geboren wäre. Das verwirrt mich noch. Heißt dass auch, dass wenn man durch Verzicht auf das Anhaften an das Leben auch auf Geschlechtsverkehr verzichtet und man sich dadurch nicht fortpflanzt, dass in der letzten Konsequenz, wenn alle Menschen erleuchtet wären, es keine weitere Generation von Menschen geben würde? Somit natürlich auch kein Leid, aber dennoch. Würde sich ein Erleuchteter also Fortpflanzen oder wäre das Anhaften?(Die letzten sind natürlich nur ein Gedankenspiel und lässt den mittleren Weg wohl außer Acht :D)


    Ihr seht, über Karma und Wiedergeburt muss ich noch viel lernen, also verzeiht wenn ich ungenau argumentiere oder erkläre. Korrigiert mich gerne und ich ziehe gerne alles zur Überprüfung hinzu. Mein Fokus liegt gerade noch dabei den Pfad in meinen Alltag zu integrieren, also Achtsamkeit im Alltag, metta, Dankbarkeit und vipassana.

    Die Fragen entstanden also wie erwähnt aus Interesse und die Unsicherheit aus meiner Unkenntnis des Tipitaka, da ich nicht weiß wo ich in der Schrift ansetzen könnte. Über Hinweise und Erklärungen bin ich dankbar.


    Auch bin ich noch ein unerfahrener Forennutzer, wenn das Thema besser in den Anfängerteil passt oder schon zu oft diskutiert wurde, entschuldigt. Auch hier wäre ich für Hilfe dankbar, um das später zu vermeiden.


    LG