Beiträge von CLK93

    Hallo,


    Woher sind sich eigentlich die Gelehrten/Tibetischen Buddhisten so sicher, dass bestimmte Erfahrungen, wie zB des klaren Lichts, identisch ist mit dem, was wirklich nach dem Tod kommt?

    Viele sagen nämlich, was nach dem Sterbeprozess passiert und was danach kommt. Aber die sind doch nicht selber gestorben, um so eine Aussage machen zu können?

    Vielen Dank für eure Hilfe! :)

    Aber kann der einzige Unterschied vielleicht nicht doch nur in den Begriffen liegen und nicht in seinem Erfahrungswert, den man macht?

    Das ist das, wovon zumindest ich ausgehe.

    Subtile Zustände sind ja schwer zu unterscheiden.Normalerweise bleibt der Geist aber irgendwo kleben ohne die Lehre zu kennen und interpretiert seine Erfahrungen entsprechend falsch.

    Grade weil es so schwer ist die jeweiligen Zustände zu differenzieren, kann man auch nicht pauschal sagen "Der eine ist ne Stufe weiter als der andere"


    Grade in der Mediation treten die versenkungsstufen ja automatisch ein, ohne Einfluss darauf zu nehmen. Einer nach dem anderen taucht auf. Und wenn man sich wirklich versteifen sollte auf die absolute Lehre, so denke ich, dass man in der Meditation nicht weit kommt.


    Aber ich denke nicht, dass die alten Hindu gelehrten gedacht haben "so, das absolute Sein gefällt mir hier grade, ich breche dann mal ab."

    Sondern sie sind so weit gegangen, soweit es ging. Und Buddha natürlich auch. Nur das halt andere Begriffe jeweils genutzt wurden für deren endzustand.


    Wenn jetzt aber jemand kommt und sagt, Buddha ist weitergegangen als die Hindus in der Vertiefung, dann hätte ich gerne dazu Belege oder so.

    Letztendlich lasse ich mich auch eines besseren belehren, wenn es anders sein sollte.


    Und übrigens: woher können wir uns sicher sein, dass Buddhas erleuchtung auch der endzustand jeglicher Versenkung ist?

    Vielleicht gibt es ja eine weitere Stufe, die es zu entdecken gilt. Dann wäre das über dem, was der Buddha gelehrt hat.

    Und dann frage ich mich auch, was oder wer eigentlich nirvana erfährt. Schließlich sagt der Buddha ja darüber:


    "Es gibt, ihr Mönche, ein Ungeborenes, Ungewordenes, Nichtgeschaffenes, Nichtzusammengefügtes; gäbe es, ihr Mönche, dieses Ungeborene, Ungewordene, Nichtgeschaffene, Nichtzusammengefügte nicht, dann gäbe es kein Entrinnen aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Zusammengefügten. Weil es das Ungeborene, Ungewordene, Nichtgeschaffene, Nichtzusammengefügte aber gibt, gibt es auch ein Entrinnen aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Zusammengefügten"

    Ich tue mich wirklich schwer zu glauben, dass beide etwas unterschiedliches meinen. Gut, bei den einen wird es das reine Selbst bzw reine Bewusstsein genannt und bei den anderen die Leere. Also zwei Gegenteile, wenn man so will. Aber kann der einzige Unterschied vielleicht nicht doch nur in den Begriffen liegen und nicht in seinem Erfahrungswert, den man macht?

    Die Leere könnte für die hindus der Ursprung allen Seins sein und für die Buddhisten das verschmelzen von allem wird als leere aufgefasst, weil weder ein Subjekt noch ein Objekt wahrgenommen wird und man nur leere erfährt.


    Du sagst ja, dass wenn man über die Quelle hinausgeht, Leere ist. Könnte man dann auch nicht sagen, dann die Leere der Ursprung der Quelle ist? Das wäre das auch dass, was die hindus meinen könnten.



    Ja CLK93:) Ich hab leider das Video jetzt auf Anhieb nicht gefunden. Der Kern der Sache war: die absolute Erfahrung ist die selbe, aber es ist immer ein menschliches Individuum, das diese Erfahrung macht. Und wenn diese Erfahrung verarbeitet und kommuniziert wird, dann mittels eines psychologischen Systems, das im relativen stattfindet. Deswegen sieht es der christliche Mystiker durch die Augen eines christlichen Mystikers, und so weiter.


    Dieses Video geht in eine ähnliche Richtung, aber ist nur knapp erwähnt. Und es setzt ein bisschen eigene Begriffe voraus. Ach, und Englisch ists auch noch.

    How a Positive Human Being Emerges from the Source ~ SHINZEN YOUNG - YouTube


    Ich sag Bescheid, wenn ich das Video noch find, von dem ich ursprünglich sprach...

    Ja danke! Ich freu mich denn schon drauf :)

    Ich sag mal so: der Erfahrungswert ist im Kern der selbe. Aber so wie es Niemand sagt, sind das alle nur Stützen, die zum persönlichen Umfeld "passend gemacht" werden.

    So wie bei Nahtoderfahrung: der eine reitet auf einer heiligen kuh in den Himmel, anderen sehen Jesus und andere wiederum nur Familienangehörige.

    Interessante Frage CLK93 . Hab neulich einen schlauen Dharmatalk dazu gehört. Die Frage war: Wie kommt es, dass Mystiker der verschiedenen Traditionen ihre eigenen Traditionen bestätigt sehen in ihren Erleuchtungserlebnissen? Der christliche Mystiker erlebt die Einheit mit Gott, der Buddhist erlebt das Nirvana, und so weiter?

    Ich mach es mal spannend: Was denkst du, was die Antwort war?

    Oh den hätte ich auch gerne gesehen? Hast du infos dazu? Vielleicht finde ich ja was im Netz dazu 😊


    Ich denke, dass alle die gleiche Erfahrung gemacht haben!

    Richtig?

    In einem Text, dass über das Abidhamma handelt, wird gesagt, dass es ein Wiedergeburtsbewusstsein gibt:


    "

    Zur 1. Art, dem allerersten Bewusstseinsmoment in einem neuen Lebewesen. Dieses erste

    Bewusstsein wird "Wiedergeburts-Bewusstsein" genannt oder "verbindendes Bewusstsein"

    (paṭisandhi citta), der das alte mit dem neuen Leben verbindet, wodurch ein lückenloser

    Bewusstseinsstrom entsteht, der auch durch den Tod nicht unterbrochen wird. Der "Same",

    also die Hauptursache für dieses erste Bewusstsein ist Karma."


    Weiterleitungshinweis


    Ich kenn die Metapher vom Buddha mit der Flamme einer Kerze, die von einer zu anderen weitergegeben wird. Was ist aber, wenn die letzte Kerze erreicht ist und sie erlischt? Die Flamme nimmt ja dann eine andere Daseinsform an, oder?

    Ist es denn richtig, was Max Müller darüber sagt, dass das Abhidhamma eine nihilistische Sicht bzgl. nibbana annimmt?


    Es gibt nur eine Sache, die ich nicht verstehe bei dieser ganze Geschichte:


    Buddha redet ja positiv über das Nibbana, indem er sagt "Das ungeborene, das ungeschaffene, das tiefgründige,... ". So weiss man ja erstmal, dass es kein nichts bzw. kein absolutes nichts sein kann.


    Wer oder was macht aber die Erfahrung dieses ungeborenen, ungeschaffenen und tiefgründigen?

    Subtiles bewusstsein muss ja da vorhanden sein? Dies bezieht sich aber auf das nibbana zu Lebzeiten.


    Wie kann Buddha dann sicher sein, dass es auch nach dem endgültigen Tod so sein wird, denn schließlich gibt es dann weder Körper, noch Geist oder bewusstsein. Dann wäre das ja wirklich das absolute Nichts?

    Und man hätte Recht was den nihilismus angeht.


    Vielen Dank spock! Ich werde mir den Thread später mal in Ruhe durchlesen :)



    Er hat gesagt dass ein metaphysisches Selbst nicht erkennbar ist. Nicht nur für ihn, sondern für alle. Logisch, wie soll ein Selbst jenseits der khandha mittels der khandha auch erkennbar sein. Also ist es müßig etwas anzustreben das nur in der Vorstellung existiert.


    Manche mögen das anders sehen, aber für mich ist der Buddhismus dennoch eine Transzendentalphilosophie. Nämlich Nibbana ist das Metaphysische, über das man sich dann eben keine Vorstellungen macht - erkennbar ist nur das Gefangensein in Gier, Hass und Verblendung, ihr Erlöschen ist Nibbana.

    Bloß weil es metaphysisch ist, finde ich nicht, dass es NUR in der Vorstellung existieren muss. Eher finde ich, dass es in der Vorstellung existieren KANN und aber auch außerhalb der khanda.


    Aber wenn du nibbana als etwas metaphysisches siehst, dann existiert es ja nach deiner Definition nur in deiner Phantasie/Vorstellung?




    Etwas ewiges wäre ja völlig unbeeinflussbar und unbeweglich.. Könnte demnach auch nichts beeinflussen, denn dazu müsste es ja beweglich sein, aber dann wäre es ja nicht mehr ewig. Es könnte also niemals wahrgenommen oder erfahren werden, weil es dazu eben Einfluss nehmen müsste.

    Ja, unerkennbares muss nicht bezeichnet oder mit Attributen versehen werden fimde ich. Es gibt ein Selbst, aber es ist nicht wahrnehmbar - wozu dann die Bezeichnung "Selbst"? Das kann eher zur Verwirrung beitragen.


    Ich denke mal, das wir hier mit Wörtern jonglieren, die jeder von uns anders versteht. Was ist das wahre Selbst? Was ist unser wahres Gesicht? Was ist unsere wirkliche Natur? Ist das wahre Selbst das Nibbana? Meiner Meinung nach, ist die Antwort auf alle Fragen identisch. Nur versteht jeder den Kern der Frage anders, womit es zu unterschiedlichen Ansichten kommt.





    Du sprichst von erkennendem Geist. Vielleicht ist das ja das wahre Selbst ohne Ego und Ich-Illusion? Wer weiß schon?





    Es gibt ein Selbst, aber es ist nicht wahrnehmbar

    Ein solcher Satz in der Lehre und man könnte sie wegschmeißen.

    mukti : ich tendiere da eher zu Sunu s Auffassung, insofern die Frage nach dem Selbst theoretisch ebenso unentscheidbar ist wie die nach einem Gott. Ein nicht wahrnehmbares Selbst ist ein transzendenter (jenseits möglicher Erfahrung definierter) Gegenstand. Eine sich auf mögliche Erfahrung beziehende Antwort auf die Frage eines solchen transzendenten Seins muss daher notwendig unentschieden sein. Es kann "nicht aufgefunden werden" - woraus jedoch keine Nichtexistenz ableitbar ist, lediglich eine agnostische Position. Ableitbar ist dafür jedoch die Aussage, dass die Frage auf das Sein eines nicht wahrnehmbaren Selbst müßig (wie die nach dem Horn eines Hasen), da unbeantwortbar ist.


    Tja, anscheinend ist aber accinca der Meinung, obwohl etwas nicht wahrnehmbar oder erfahrbar ist, dass es nicht vorhanden ist.




    mukti : ich tendiere da eher zu Sunu s Auffassung, insofern die Frage nach dem Selbst theoretisch ebenso unentscheidbar ist wie die nach einem Gott

    Also wenn das beides so unentscheidbar wäre, könnte man sich die Lehre sparen.


    Da muss ich dir widersprechen Sudhana, denn Buddha hatte ja Kontakt zu Göttern und hat sie ja nicht verleugnet. Nur halt, dass es einen ewigen Schöpfer-Gott gibt, der der Ursprung von allem ist.



    Wisst ihr was?

    Ich glaube CLK93 will uns beschäftigen,währendessen er 84 000 Kommentare studiert,in eine Art Schockzustand gerät und weder aus noch ein weiss,Sambodhi erfährt,und an uns vorbeizieht in der Buddhaschaft.Ich sag euch,das war Absicht!


    Aka Onyx 9

    Ich habe euch eingeholt und bin nun kurz vor der Erleuchtung. Ich bin Erster! Ätschibätsch :D



    Du weißt nicht, ob ein wahres Selbst existiert! Es liegt und lag außerhalb dessen, was der Buddha erfahren hat. Es gibt viele Gründe, warum er sich nicht zu metaphysischen Aussagen geäußert hat.


    Es scheitert doch grade an der Definition. Mit Begriffen kommen wir ja leider nicht weiter. Wie willst du über seine Existenz dann eine Aussage machen?


    Zum ersten Satz: natürlich. Und genauso unangebracht ist es, seine Nichtexistenz zu postulieren. Bertrand Russel verdeutlicht die Unlösbarkeit des Problems mit seinem berühmten Teekannen-Gleichnis. Die These der Existenz einer kleinen Teekanne, die irgendwo im All um einen fernen Planeten kreist, ist (zumindest mit heutigen Mitteln) weder beweisbar noch widerlegbar. Man kann darauf verweisen, dass so etwas extrem unwahrscheinlich ist, aber man kann es nicht widerlegen.

    Da gebe ich dir Recht. Entweder stellt sich eine metaphysische Aussage später als wahr heraus oder als falsch.



    Bloß weil es nicht auffindbar ist, muss es nicht nicht existieren.


    Vielleicht solltest du dich nicht nur mit dem Pali-Kanon sondern auch mit Fachliteratur diesbezüglich auseinandersetzen.

    Ob sich dann deine Meinung dazu ändert oder nicht, wird man ja dann sehen. Buddha hat von Nicht-Selbst gesprochen, nicht von Selbst-los.

    Das steht aber alles in der Literatur, wenn man offen dafür ist.



    Auch nochmal für dich ;) : das wahre selbst ist metaphysisch. Niemand kann dazu eine Aussage machen. Nichtmal Buddha. Das Selbst, was zum Fußball geht, ist meiner Meinung nach das Ich bzw. die Illusion eines Ichs.

    Ich suche Literatur bzw. Internetseiten, die über das Nihilismus in Bezug auf das nibbana handeln, vielleicht auch speziell auf das Theravada bezogen.

    Kennt ihr da vielleicht was? 😊


    Ich hab einen Artikel gefunden, da sagt ein ehemaliger Religionswissenschaftler. Friedrich Max Müller, folgendes:


    "... Nun bemerkt aber schon BURNOUF, daß diese Lehre in ihrer krassen Form nur im dritten Teil des Kanons, im sogenannten Abhidharma, erscheint, nicht aber im ersten und zweiten Teil, in den Sûtras, den Predigten, und dem Vinaya, der Ethik, welche zusammen den Namen Dharma oder Gesetz tragen. Zweitens hebt er hervor, daß nach einigen alten Autoritäten dieser ganze Teil des Kanons als "nicht von BUDDHA verkündet" (2) bezeichnet wird. Dies sind bereits zwei bedeutende Beschränkungen. Ich füge nun noch eine dritte hinzu, und behaupte, daß im 1. und 2. Teil des Kanons Aussprüche des BUDDHA vorkommen, welche mit diesem metaphysischen Nihilismus im grellsten Widerspruch stehen... "

    Friedrich Max Müller - Über den buddhistischen Nihilismus


    Was sagt ihr dazu?

    Hat Buddha das metaphysische Selbst tatsächlich geleugnet oder hat er NUR gesagt, er hätte keins gefunden?

    Hab in der Literatur gelesen, dass man seine Auffassung diesbezüglich falsch verstanden hätte und er niemals eine Art Selbst verleugnet hätte. Er hat immer nur gesagt, was das Selbst NICHT ist.


    Wird Selbst denn hier auch mit einer Seele gleichgesetzt?

    Vielen Dank für eure Tipps!


    Warum gibt es eigentlich Kommentare zu den Suttas bzw. wozu dienen sie?

    Gibt es auch andere Kommentatoren oder ist es immer derselbe?

    Wo finde ich verschiedene Pali-Kommentare?


    Es geht hauptsächlich um die Kommentare zu dem Begriff Tatagatha im Rahmen der Fragen, zu denen der Buddha geschwiegen hat. :)

    Ja, er hat sich dazu nicht geäußert, weil es einige gibt, die so denken und andere die so denken. Er verfolgt den mittleren Weg und nicht die Extremen.

    Hier gibt der Buddha also auch keine endgültige Antwort auf die Frage nach der Existenz nach dem Tod, sondern stellt nur die beiden Seiten da.

    Dazu gibt es ja genug andere Lehrreden mit völlig eindeutigen Antworten.

    Sicherlich, aber nicht in Bezug auf unsere Diskussion hier gerade, oder etwa doch? Wenn ja, wären Quellen echt nett!


    Worauf stützt du deine Meinung, dass der Buddha lediglich geschwiegen hat, weil Worte sinnlos waren und er sich somit nicht in Spekulationen verwickeln wollte? Hast du Quellen, wo man nachlesen kann oder ist es eher eine Interpretation deinerseits?

    Es gibt unterschiedliche Grunde warum ein Buddha schweigt.

    Einer davon ist das eine es nicht heilsam wäre. Das ist nicht meine

    Interpretation sondern kann kann man nachlesen in der Lehre.

    Hast du denn aber konkret Anhaltspunkte, wo ich mal durchstöbern kann?

    Das würde sehr helfen!

    Was soll mir das nun sagen? 🤔

    Letztendlich geht es hier ja nur darum, dass es zwei Ansichten gibt. Die erste, dass man an Leid und Verblendung festhält und an eine Existenz nach dem Tod glaubt. Und die zweite, dass man Leid und Verblendung loslässt und sich erst garnicht mit solchen Fragen auseinandersetzt, ob es eine Existenz nach dem Tod gibt, unabhängig davon ob es wirklich etwas nach dem Tod gibt oder eben nicht.

    Hier gibt der Buddha also auch keine endgültige Antwort auf die Frage nach der Existenz nach dem Tod, sondern stellt nur die beiden Seiten da.


    Egal ob man den Begriff Götter auf die eine oder andere Weise versteht, wenn er von Göttern redet, dann meint er da ja wohl nichts metaphorisches. Und da keiner weiß, ob es Götter gibt oder nicht, ist auch die Aussage des Buddhas hierzu dementsprechend nur reine Spekulation.

    Nach Aussage des Buddha (und anderen) ist es doch eindeutig das es höhere Wesen (Götter,Engel) gibt.

    Für dich ist es vielleicht Spekulation, aber nicht für den Buddha. Er macht da doch eine

    eindeutige klare Ansage. Nur weil du von Spekulation sprichst bedeutet das doch nichts.

    OK, ich gebe dir zum Teil Recht. Unzwar deshalb, weil es für Buddha eindeutig war, das es Götter gibt bzw gab. Aber auf der anderen Seite muss man sagen, daß er und die Anderen wohl die einzigen waren, deren Erzählung in den Pali Kanon übernommen wurden. Somit steht der Wahrheitsgehalt wohl noch aus, wahrscheinlich auch deshalb, weil nach ihnen, keiner mehr Kontakt zu den Göttern hatte (oder vielleicht doch?)



    Ich hab ja gestern, wie du vielleicht gesehen hast, eine lange Auflistung von Zitaten erbracht, die von einer Spekulationssicht des Buddhas ausgehen. Lag ich damit etwa falsch?

    Worauf stützt du deine Meinung, dass der Buddha lediglich geschwiegen hat, weil Worte sinnlos waren und er sich somit nicht in Spekulationen verwickeln wollte? Hast du Quellen, wo man nachlesen kann oder ist es eher eine Interpretation deinerseits?

    Wie jetzt? Hat er denn nun für andere klare und völlig nachvollziehbare Antworten gegeben oder nicht?

    Beides geht nämlich nicht.

    Natürlich hat jeder eine andere Grenze des Verständnisses, da würde ich dir zustimmen.

    Aber klar und nachvollziehbar heißt nicht, dass es das Wahre sein muss.




    hier mal eine bessere Übersetzung:

    "Es gibt, Hausväter, manche Asketen und Priester, die sagen und lehren: 'Es gibt keine gänzliche Auflösung des Daseins.' Nun sagen aber, Hausväter, manche Asketen und Priester gerade das Gegenteil davon und behaupten: 'Es gibt eine gänzliche Auflösung des Daseins.' Was meint ihr wohl, Hausväter: sagen da nicht die einen Asketen und Priester gerade das Gegenteil von dem, was die anderen sagen?"

    "Allerdings, o Herr!"

    ...

    Egal ob man den Begriff Götter auf die eine oder andere Weise versteht, wenn er von Göttern redet, dann meint er da ja wohl nichts metaphorisches. Und da keiner weiß, ob es Götter gibt oder nicht, ist auch die Aussage des Buddhas hierzu dementsprechend nur reine Spekulation.


    Es ist auch wieder spekulativ:

    Woher soll der Buddha gewusst haben, dass man bei den Göttern erscheint? Vielleicht ist man ja auf einer ganz anderen Ebene, die nicht mit dem Selbst behaftet ist.

    Wenn der Buddha tatsächlich gesagt hätte was du vielleicht verstanden hast und aus der

    Übersetzung heraus gelesen hast, dann wäre es vielleicht eine Spekulation gewesen.

    Was heisst den "Wenn der Buddha tatsächlich gesagt hätte was du vielleicht verstanden hast..."?

    Das ist doch das was die Übersetzung sagt? Oder muss ich einen Kopfstand machen, um es richtig zu lesen?

    Mich würde interessieren, was du unter der Übersetzung verstehst?

    Du bist ja anscheinend der Meinung, dass ich irgendwas falsch verstanden habe.


    Apropo Spekulationen:

    Es gibt im Pali-Kanon mehrere Stellen, wozu sich der Buddha nicht eindeutig äußert, weil er es nunmal auch nur als reine Spekulation ansieht:


    "Daß der Vollendete nach dem Tode bestehe (vgl. WzE, §44f), oder daß er nicht bestehe, oder daß er teils bestehe teils nicht bestehe, oder daß er weder bestehe noch nicht bestehe: das, o Mönch, ist eine Gasse der Ansichten."

    Anguttara Nikaya VII.51-57


    ---------------------------------------------------


    " 9. "Wie ist es, Meister Gotama, ist Meister Gotama der Ansicht: 'Ein Tathāgata existiert nach dem Tode: nur dies ist wahr, alles andere ist falsch'?"


    "Vaccha, ich bin nicht der Ansicht: 'Ein Tathāgata existiert nach dem Tode: nur dies ist wahr, alles andere ist falsch.'"


    10. "Ist dann Meister Gotama der Ansicht: 'Ein Tathāgata existiert nach dem Tode nicht: nur dies ist wahr, alles andere ist falsch'?"


    "Vaccha, ich bin nicht der Ansicht: 'Ein Tathāgata existiert nach dem Tode nicht: nur dies ist wahr, alles andere ist falsch.'"


    11. "Wie ist es, Meister Gotama, ist Meister Gotama der Ansicht: 'Sowohl existiert ein Tathāgata nach dem Tode, als auch existiert er nicht: nur dies ist wahr, alles andere ist falsch'?"


    "Vaccha, ich bin nicht der Ansicht: 'Sowohl existiert ein Tathāgata nach dem Tode, als auch existiert er nicht: nur dies ist wahr, alles andere ist falsch.'"


    12. "Ist dann Meister Gotama der Ansicht: 'Weder existiert ein Tathāgata nach dem Tode, noch existiert er nicht: nur dies ist wahr, alles andere ist falsch'?"


    "Vaccha, ich bin nicht der Ansicht: 'Weder existiert ein Tathāgata nach dem Tode, noch existiert er nicht: nur dies ist wahr, alles andere ist falsch.'"


    13. "Wie ist es dann, Meister Gotama? Wenn Meister Gotama eine dieser zehn Fragen gestellt wird, erwidert er jedesmal: 'Ich bin nicht jener Ansicht.' Welche Gefahr sieht Meister Gotama, daß er keine dieser spekulativen Ansichten annimmt?" "

    Majjhima Nikāya 72


    ---------------------------------------------------


    "...(Spekulationen über die Zukunft)

    2. "Ihr Bhikkhus, es gibt einige Mönche und Brahmanen, die über die Zukunft spekulieren und Ansichten über die Zukunft vertreten, die verschiedene Lehrsätze behaupten, die die Zukunft betreffen.


    (I) Einige behaupten: 'Das Selbst ist wahrnehmend und besteht nach dem Tode unbeeinträchtigt weiter.'


    (II) Einige behaupten: 'Das Selbst ist nicht-wahrnehmend und besteht nach dem Tode unbeeinträchtigt weiter.'


    (III) Einige behaupten: 'Das Selbst ist weder wahrnehmend noch nicht-wahrnehmend und besteht nach dem Tode unbeeinträchtigt weiter.'


    (IV) Oder sie beschreiben die Vernichtung, Zerstörung und Auslöschung eines existierenden Wesens (zum Zeitpunkt des Todes)...."

    Majjhima Nikāya 102


    ---------------------------------------------------


    " Diese spekulativen Ansichten sind vom Erhabenen nicht verkündet worden, sind von ihm verworfen und abgelehnt worden, nämlich:


    'Die Welt ist ewig' und

    'die Welt ist nicht ewig';

    'die Welt ist endlich' und

    'die Welt ist unendlich';

    'die Seele ist das gleiche wie der Körper' und

    'die Seele ist eine Sache und der Körper eine andere'; und

    'ein Tathāgata existiert nach dem Tode' und

    'ein Tathāgata existiert nach dem Tode nicht' und

    'sowohl existiert ein Tathāgata nach dem Tode, als auch existiert er nicht' und

    'weder existiert ein Tathāgata nach dem Tode, noch existiert er nicht.'... "

    Majjhima Nikāya 63


    ---------------------------------------------------


    "... Aus diesem Anlaß tat der Erhabene aus seiner Schau folgenden Ausspruch:


    "Es besteht[121] ein Reich, ihr Mönche,

    wo es keine Erdenart gibt,

    Wasserart nicht, Feuerart nicht,

    Luftart nicht, wo kein Bereich ist

    eines unbegrenzten Raumes,

    oder endlosen Erfahrens,

    oder 'Nicht-Etwas', und auch nicht

    'Weder-Wahrnehmung noch keine',

    'Diese Welt' und 'jene' – beides

    gibt's dort nicht, auch 'Sonne', 'Mond' nicht.


    Kommen gibt's dort nicht, so sag ich,

    Gehen nicht und kein Sichstützen,[122]

    Schwinden nicht und Wiederkommen:

    Frei von Stützen, frei von Fort-Gang:

    So ist es ganz unabhängig.

    Wahrlich: Das ist Leidens Ende."... "

    Udānapāḷi VIII


    Wobei jetzt hier das letzte verlinkte Zitat auch nur auf das Nibbana zu Lebzeiten bezogen sein müsste. Über den Tod hinaus wäre wie gesagt wieder nur Spekulation Seitens des Buddhas.



    Stimme ich dir zu.

    Was ist mit Kausalitätszusammenhängen gemeint? Ich versteh das nämlich nicht so ganz, was du meins

    Ursache und Wirkung (:

    Ich denke, solange es weder verifiziert noch widerlegt werden kann, bleibt es ein Konzept. Egal wie wahrscheinlich bestimmte Faktoren Einfluss auf die Wiedergeburt haben oder nicht. Entweder erlischt der Geist dann mit dem Begehren oder es existiert eben darüber hinaus.

    Irgendwann werden wir es alle erfahren, dann weiss man mehr. Jetzt kann man nur darüber spekulieren.


    Und unabhängig davon, ob Kausalitätszusammenhänge eine Rolle spielen bei der Wiedergeburt, sagt es nichts darüber aus, was mit dem Geist bzw Kontinuum endgültig passiert.

    Es ist auch wieder spekulativ:

    Woher soll der Buddha gewusst haben, dass man bei den Göttern erscheint? Vielleicht ist man ja auf einer ganz anderen Ebene, die nicht mit dem Selbst behaftet ist.


    Ich denke aber, dass es hier nicht auf das Aufhören des Werdens im Pari-Nibbāna bezogen sein kann. Ich hatte mal in einem anderen thread konkret was dazu gelesen. Ich suche es morgen mal raus und packe es hier rein.

    Nein. Der Buddha hat nichts offen gelassen in der geschlossenen Faust.

    "Aufgewiesen hab' ich, Ānando, den Dhamma, und habe kein Innen und

    kein Außen gemacht: nicht gibt es, Ānando, beim Vollendeten ein Aufsparen in der hohlen Faust."

    accinca Magst du mal für Laien wie mich erklären, was du damit meinst? Ich komm manchmal nicht ganz klar mit dem metaphorischen Aussagen hier.


    Kann es sein, dass du sagen willst, dass der Buddha eine eindeutige Antwort bzw Meinung zum Geist bzw. Geisteskontinuum hatte?


    Das würde dem widersprechen was @SGM sagt in:


    Überblick Nirvana im Theravada


    "... Und zum Thema ‚höherer Geistigkeit’ rät mir-/ uns der Buddha zur Vorsicht und Zurückhaltung weil keine Meinung, keine Ansicht, egal von Wem nachgeprüft werden kann♥️🙏..."

    Was ist mit Kausalitätszusammenhängen gemeint? Ich versteh das nämlich nicht so ganz, was du meinst 🙈

    Würdest du mir zustimmen, wenn ich sagen würde, dass das eher ein Konzept bzw eher Spekulation ist, was man weder verifizieren noch falsifizieren kann?


    So wie Buddha z. B. Fragen bzgl. dem Nibbana nach dem Tod offen gelassen hat, damit man sich keine Vorstellungen darüber macht, ob letztendlich noch etwas da ist oder nicht.