Beiträge von DenWegGehen37

    schweben in sonstigen Sphären.....

    soo...:doubt:...tut "man" das ?

    Nun lieber Samten, es gibt Architekten die bauen Luftschlösser, von außen schön anzusehen, von allen Seiten für die Zeit eines Fingerschnipses ins Rampenlicht gerückt, doch sie sind aufgrund des verwendeten Baumaterials wie Illusionen und Luft dem zeitigen Verfall preisgegeben.


    Dann gibt es Architekten die sehr gründlich den Boden ebnen um darauf ein stabiles Fundament zu errichten. Um dann darauf ein stabiles Gerüst zu erstellen, was schließlich in einem stabilen Haus endet, weil die Säulen tragfähig sind und so das Dach nicht einstürzen kann. Aufgrund dieser gründlichen Vorbereitung dauer das mitunter wesentlich länger, Das Baumaterial ist ein anderes. Viel schwerer zu beschaffen. Daran verlieren die Schnelllebigen schnell die Lust und Muse. Sie ziehen weiter zu dem was schnell verfügbar ist und schnellen Ruhm verschafft.


    Hab einen schönen Tag lieber Samten :)

    Wir belegen Tantra-Kurse, melden uns zu Retreats an, nehmen eine Einweihung nach der nächsten, schweben in sonstigen Sphären.....


    Wenn das Fundament nicht ordentlich gegossen wurde dazu und das fängt bei den 10 heilsamen Handlungen an, die expliziet das Lügen als solche beinhalten, ist wohl alles einfach wirkungslos. So wie man versuchen würde ein Moor ohne entsprechende Baulichkeiten überqueren zu wollen. Wir gehen einfach unter. Und darauf bauen wir dann Luftschlösser voller schöner Illusionen, die dem kleinsten Lufthauch nicht stand halten.


    Eine Lüge gereicht weder mir, noch dem Gegenüber zum Vorteil. Doch das muss jeder für sich selbst klar machen. Hat man ein Gelübde dazu genommen dann ist selbst die "Notlüge" doch nur der Versuch, selbst keine Verantwortung für das eigene Tun und Handeln übernehmen zu wollen. Man möchte es schließlich bequem haben. Aber genau darum geht es in der Lehre, diesen Teufelskreislauf zu durchbrechen. Raus aus der Bequemlichkeit und erkennen wie die Dinge wirklich sind. Keine Selbsttäuschung.

    Hallo Ihr Lieben,


    aus aktuellem Anlass (Halle), aber auch generell für die ganze Welt, möchte ich ein kleines Bittgebet sprechen. Eigentlich kommt alles in den 4 Unermesslichkeiten vor, doch ich möchte noch eigene Worte dazu finden)


    Möge dieser Wahnsinn des Krieges und der Zerstörung doch bitte, bitte endlich aufhören.

    Mögen die Feindschaften, die Wut, der Hass auf Anders Denkende endlich versiegen.

    Möge die Gier nach Rohstoffen und Materiellem ein Ende haben.


    Möge wieder Wertschätzung für uns selbst und allen Anderen in uns entstehen.

    Mögen wir die Natur und die kleinen Dinge des Lebens wertschätzen.

    Reichen wir uns die Hände, egal an was wir glauben oder nicht, egal wie viel Materielles wir haben oder auch nicht.

    Uns alle eint mehr, als das uns trennt. Freund und Feind haben keine Grundlagen. Wir sind alle einfach fühlende Wesen.

    Befreien wir uns von den Fesseln, die das Herz nicht öffnen lassen, der Schlüssel ist Liebe und Mitgefühl.

    Mögen wir erkennen.


    Om mani peme hum.


    Im EIAB-Institut in Waldbröl sind seinerzeit Herzen aus aller Welt gesammelt wurden. Denkt Ihr wir können das hier auch virtuell machen? Ich fange mit 21 Herzen an und widme sie Allen fühlenden Wesen.


    Passt auf Euch alle auf_()_ Daniela


    :heart::heart::heart::heart::heart::heart::heart::heart::heart::heart: :heart::heart::heart::heart::heart::heart::heart::heart::heart::heart: :heart:

    Hallo Ihr Lieben,


    danke für das wichtige Thema. Egal wer uns begegnet; wissen wir ob es nicht ein Bodhisattva ist, der vor uns steht? Somit ist es egal ob mit Gold behangen oder in Lumpen. Was sich unter der Kleidung verbirgt, werden wir erst mit reinem Geist bemerken. Daher gilt es, diesen zu schulen um irgendwann zu erkennen.


    Neulich stand ich an der U-bahn Haltestelle. Da suchte jemand ganz verzweifelt im Mülleimern nach Dingen. Ich hatte noch eine Schnitte mit und fragte ihn ob er Hunger habe und meine Schnitte haben möchte. Er lächelte mich an und so wechselte diese banale Schnitte den Besitzer. :)


    Ein andermal saß in der Straßenbahn jemand neben mir und " roch " einfach nach tagelang ungewaschen. Alle standen auf und suchten sich weit weg einen neuen Platz. Ich blieb sitzen, lächelte die Person an und so hielten wir es eben gemeinsam aus.


    Manchmal bricht es mir das Herz und ich bin traurig das in D überhaupt möglich ist, das Menschen auf der Straße unter solchen Umständen leben müssen. Dann kommt es vor das ich nach solchen Begegnungen weine. Aber auch das muss ich akzeptieren. Was ich geben kann, das gebe ich. Und auch die Altersarmut und Obdachlosigkeit unter Älteren nimmt drastisch zu. Ich frage mich, ob die Generation die nach dem Krieg hier alles aufgebaut hat und aufgrund dieser Tatsache es uns nun so gut geht, das verdient hat. Wo ist unsere Wertschätzung ihnen gegenüber?


    Passt auf Euch auf, Daniela

    Hallo Ihr,


    also das Thema war die palliative Sedierung.

    Das Thema gehört in der Sichtweise zum Buddhistischen Kontext schon hier her, medizinisch korrekt kann und muss das dann immer auf den Einzelfall von Spezialisten betrachtet werden. Es gibt zwar Richtlinien (bsp.S3 Richtlinie) doch jeder Mensch ist anders, jede Situation ist anders. Der Eine braucht ne "Pferdespritze" wo bei einem anderen schon wenige Tropfen reichen. Wie es schon Paracelsus sagte: Die Dosis macht das Gift. Die Kontroversen Antworten dazu machen somit auch Sinn, denn bei einem wirkt`s beim anderen nicht. Es macht Sinn, wie bei jeder anderen Debatte auch, die rechte Rede dabei im Blick zu haben.


    Die Grundfrage ist, abschließend zusammengefasst: Bewusst sterben-wie kann ich das- was mache ich bei Schmerzen- palliative Sedierung möglich-


    Die Palli-Medizin ist meines Erachtens auf den Erhalt der Lebensqualität in den letzten Stunden/ Tagen ausgerichtet. Lebensqualität ist nicht für alle gleich, weil wir unterschiedliche Vorstellungen haben. Bei den Schmerzen dürften wir uns aber fast alle einig sein: die möchten wir gelindert haben. Die Schmerztherapie ist ein eigenes Kapitel, wie hier auch schon einige von Euch schrieben. Doch bedeuten die Linderung der Schmerzen auch die Besserung der Lebensqualität. Das kann uns wiederum helfen noch zu meditieren (bestenfalls) oder wenigstens noch Mantras aufzusagen (wahrscheinlicher). ´

    Manchmal sind die Schmerzen aber so unerträglich, das eventuell mit starken Schmerzmitteln oder Opiaten "palliativ Sediert" werden muss. (Wer sich dafür weiter interessiert kann sich u.a. das Stufenschema der WHO anschauen). Und das gelingt auch nicht immer. Wenn das der Fall ist, sprechen wir dann noch von einer bewussten Wahrnehmung, in der wir bewusst den Tod erleben KÖNNEN? Das ist doch das Ding. Wenn Du vor Schmerzen ausgenockt wirst und nicht mehr weist ob Du Männlein oder Weiblein bist ist spätestens dann die Frage obsolet.


    Das müssen wir uns doch mal vergegenwärtigen bei der Diskussion. Solange eine gute Schmerztherapie eingeleitet und von erfahrenen Ärzten durchgeführt wird, ist denke ich m.E. ein bewusstes Wahrnehmen immer noch mehr möglich als ohne. Ich habe meine Patientenverfügung dahingehend selbst erstellt, das ich meine pers. Lebensqualität formuliert habe. Dann haben die Ärzte Anhaltspunkte was mir wichtig ist, was ich noch tun möchte. Wie sich die Situation dann darstellen wird, weiß ich nicht. Doch bin ich mir sicher, das die Ärzte die Medikation so einstellen werden, das sie versuchen mir meinen Wunsch noch erfüllen zu können. Ich hätte natürlich auch die Möglichkeit eine Sedierung in meiner Verfügung abzuwählen, doch das habe ich nicht gemacht. In dieses Teil könntet Ihr doch all Eure Sorgen und Vorstellungen rein schreiben. Dafür ist sie da. Und dann zeigt sie den Ärzten, Euren Partnern und Vertretern. Alles ist ein Prozess und alles hängt mit allem zusammen.


    Und zu guter Letzt; kann ich doch jetzt versuchen bewusst zu leben, schließlich weiß ich als aktiver Radfahrer nie ob ich überhaupt in eine solche Lage komme, oder doch alles viel schneller geht, ohne mir noch Gedanken über solche Dinge machen zu können. So wäre es ev. günstig die Bedingungen für eine palliative Situation überhaupt erstmal zu schaffen, mit Radwegen etc.. ;)


    Und zum Schluß schließe ich mich dem Satz von mkah an: wie bei allen medizinischen Problemen fragen Sie bitte den Arzt oder Apotheker, mein Beitrag spiegelt lediglich meine pers. Meinung wieder und kann nicht allgemein gültig sein.


    Euch Alles Liebe und das Ihr Euren Weg und die Auseinandersetzung mit diesem Thema finden möged.


    Daniela

    :? ... wohl dem, der, wie früher bei uns auf dem Land, zu Hause, im Kreise seiner Lieben, sterben darf; ...


    (... vorausgesetzt, er hat Angehörige, mit denen er im guten Einvernehmen lebt, Angehörige, die nicht vollzeitig arbeiten (müssen), und vorausgesetzt, er kann die - über das genehmigte Limit hinausgehende - erforderliche Pflege bezahlen:roll:).

    Liebe Mkha,


    "früher" das ist noch nicht einmal 70 Jahre her. Seit dem wird alles in das kommerzielle Gewand gekleidet. Selbst das Sterben und der Tod. Die Politik und die ganzen Erlasse und Vorschriften, tut dabei ihr übriges. Natürlich hat sich auch viel getan, wir lindern die Schmerzen, bekämpfen Krankheiten und werden älter und älter. Doch zu welchem Preis? Wollen wir den Fortschritt, wollen wir die Rückbesinnung auf das Menschliche? Schwer zu entscheiden. Mögen wir viel praktizieren um uns selbst wieder zu spüren, wer sind wir, was trägt uns, wo wollen wir hin?


    Dir einen schönen Sonntag trotz der Schwere dieses Themas. Daniela

    • Hallo User19823, hallo alle Interessierten,
    • ich möchte Dir gern noch antworten, obwohl mir bei dem Aufruf des Antwortbuttons: "Die letzte Antwort auf dieses Thema liegt mehr als 365 Tage zurück. Das Thema ist womöglich bereits veraltet. Bitte erstelle ggf. ein neues Thema". angezeigt wird ;) Naja das Thema ist eigentlich immer noch aktuell
    • Dein Zitat: "Die Fragen ist nur, bekommt man einen der seltenen Plätze ambulant oder stationär, in denen eine gute Versorgung stattfindet? Wir haben hier 30 Hospizplätze für 300000 Einwohner, dazu 2 Palliativstationen. Muß man sich da noch quischlebendig anmelden, um überhaupt die Chance der Aufnahme zu haben?"

    Ja, so ungefähr ist es, und dann kann man auf einer Palli-Station aber auch nur wenige Tage bleiben (Ausnahmen bestätigen die Regel). Das heisst leider auch: zum Sterben möglicherweise noch woanders hinverlegt zu werden. Dann musst Du eben auch Glück haben, das ein Platz im Hospiz frei wird. Wenn nicht, geht das irre verzweifelte rumtelefonieren los, was viele und besonders die Angehörigen an den Rand des Wahnsinns treiben kann. Tritt ein Notfall auf einer normalen Station ein, kannst Du froh sein, wenn Du überhaupt einen Platz in der Palli-Station bekommst. Auch wenn versucht wird die Situation zu entspannen, es ist zu wenig für alle. Meine Ausführung kann natürlich nicht für alle Stationen und Situationen allgemein gültig sein, und viele Mitarbeiter legen sich echt ins Zeug für die Patienten um für sie etwas in dem engen Rahmen erreichen zu können. Meine Hochachtung vor Allen Tätigen im pflegerischen Sektor!


    Soviel dann auch zu der romantischen Vorstellung vom "Bewussten Sterben". Und die nötige Ruhe dafür. Selbst im Pflegeheim kommt dann ganz oft jemand noch rein und "schaut nach Dir"... auf normalen Stationen kannst Du schnell noch mal verlegt werden, weil ein Bett benötigt wird.... gut abgesehen von diesen Tatsachen steht dann noch die biologische Tatsache dem im Weg.


    Zum Schluss obliegt ein "bewusstes Sterben" und die damit verbundene Ruhe, vor allem dann auch den eigenen Fähigkeiten und der Frage, wie schnell das Bett wieder neu gebraucht wird..


    In diesem ganzen Kontext muss also die palliative Sedierung auch gesehen werden, wenn wir darüber sprechen. Sie ist denke ich enorm abhängig davon, wo man sich örtlich gesehen (also Ausstattung und Art der Station und Erfahrung+Weiterbildung des Pflegeppersonals, oder ob Daheim etc...) befindet.


    Nachdenkliche aber liebe Grüße, Daniela

    Guten Morgen lieber Fridolin,


    danke für Deinen Beitrag und Deine Sichtweise. Von dem VorAn-Bogen hatte ich noch nichts gehört. Doch habe ich mir den Artikel durchgelesen.


    Eher von dem neuem ACP bzw.BVP-Bogen. Er wird zwar momentan vornehmlich in Pflegeeinrichtungen angewandt, doch kann auch jede andere Person sich an eine dazu extra ausgebildete Fachkraft wenden und diesen gemeinsam ausfüllen. Das hat schon große Vorteile, weil er verbindlicher ist als die normale Patientenverfügung, da die Fachkraft so wie ich es weis, aus dem Med. Bereich wie Krankenschwester, Ärzte oder ähnlicher Berufsgruppe stammen und ein ganz anderes Know how haben als in den normalen Beratungsstellen. Das muss aber jeder für sich selbst testen, es kann ja nie nur eine gültige Aussage geben. :)


    Ich habe meine erstmal mit Hilfe von Textbausteinen neu erstellt und mein Dharmawissen da eingearbeitet. Wichtig ist mir noch Gebete sprechen zu können aber auch, das mich da jemand unterstützt wenn ich es nicht mehr alleine kann. Und aus meiner Erfahrung heraus ist das ein echt wichtiger Punkt.


    Ich wünsche Dir von Herzen alles gute für Deinen KH Aufenthalt. Und auch allen anderen die krank sind und der Hilfe bedürfen. Gute Besserung und alles Liebe.

    Und für die, die noch keine Patientenverfügung haben, macht Euch auf den Weg es ist wie Fridolin schon schreibt, eine echt wichtige Sache Daniela


    PS: wie ist oder war es für Euch die eigene Verfügung auszufüllen? Schon Hammer für mich, weil die eigene Vergänglichkeit doch sehr schmerzhaft sichtbar wird. Man kan ja auch cool bleiben und sagen: ich bin dafür noch viel zu jung, pah was geht das mich jetzt an, habe ja noch soooo viel Zeit.

    Guten Morgen,

    danke, jetzt habe ich durch Deinen Hinweis auch mehr gefunden :)

    Hallo,


    die Kongresse der DBU sind sehr vielfältig und kann ich nur empfehlen.


    Wie das mit Regionaltreffen ist, weis ich nicht. Der Titel stört mich "im wilden Osten" schon wieder sowas von Vorurteile und plakativ. Ich bin ja sonst ein ruhiger Mensch, aber sowas regt mich schon auf. Da drängt sich mir pers. doch ein dumpfes Bauchgefühl auf, um alles in der Welt eine "tolle Schlagzeile" machen zu müssen auf Kosten anderer. Wenn eine bestimmte Region oder Bevölkerung wieder einmal über einen Kamm gescheert wird, erzeugt das manchmal einfach nur noch Spannung und Ressentiments. Das hat mit Buddhismus weniger zu tun. Selbst wenn der Autor dieser Zeile es möglicherweise nur "lustig" oder sonstwie anders gemeint hat, was ich ja nicht weis und nichts unterstellen möchte. Aber das Grundding ist einfach wieder das gleiche was seit Jahren betrieben wird. Hier empfehle ich denn wahre Achtsamkeitsübung und das Studium des Dharma. Das hilft Dinge zu verstehen. Es gibt 10 heilsame Handlungen. Sie sind das Fundament. Und vorher brauche ich auch kein Haus darauf zu bauen, auf welcher Basis?


    Liebe Grüße Daniela

    Hi, seit der Einstellung der Dokumente von Wolfgang hat sich sehr viel geändert und getan. Leider nicht mehr ganz so aktuell. Trotzdem danke.

    Guten Morgen ihr Lieben,


    es gibt ja immer mal wieder Neues und Altes muss aufgefrischt werden. So auch die Patientenverfügung. Über dieser sitze ich gerade und formuliere um.

    Trotz das ich im Alltag doch häufiger bei anderen Menschen damit in Berührung komme, ist das schon eine ganz andere emotionale Schiene, wenn es um meine Eigene geht. Doch ich finde es enorm wichtig, auch wenn ich eher noch im mittleren Alter angesiedelt bin. Man weis ja nie... so wie der lt. Spruch es eben auch sagt: "Mors certa, Hora incerta".


    Also nun überlege ich was ich denn brauchen würde, könnte ich für mich nicht mehr selber entscheiden. Es gibt Textbausteine, doch da habe ich viele Änderungen, weil mir bps. wichtig wäre die Geräte solange nicht abzustellen wie ich noch alleine Gebete sprechen kann. Das ist eines von vielen Dingen.


    Nun möchte ich gern einen Austausch zu dem Thema anregen, weil ich auch um die Wichtigkeit einer Verfügung weiß. Also wie geht es Euch damit, habt ihr schon eine für Euch selber verfasst?


    Guten Start in den Tag und passt auf Euch auf, Daniela

    Lieber Andi, Liebe Schreibende,


    ich danke trotz des traurigen Themas dem Andi für die Eröffnung dieses Austausches und allen für die ehrlichen, lieben und pers. Beiträge. Wie ich schon schrieb, hatte ich nicht die Möglichkeit darüber zu sprechen und das wir uns hier gegenseitig schreiben und zuhören, das wir sein dürfen und unseren Platz finden können, ist doch ein so großes Geschenk.


    Mögen alle Verstorbenen eine gute Wiedergeburt haben oder es ihnen, wo immer sie sind, gut gehen.

    Mögen wir unser Leben so leben das wir am Ende keine lange To-Do Liste mehr abarbeiten müssen. Mögen wir andere oder auch uns selber an die guten Taten im Leben erinnern und uns damit auf den Weg machen, wenn es soweit ist. Ich habe erst neulich wieder eine alte Dame an ihre guten Taten erinnert und die Hand gehalten. Erst schaute sie ungläubig, doch dann hat sie noch einmal so ein wunderschönes Lächeln aufgesetzt. Ich kann es nicht beschreiben, aber es ist etwas besonderes so ein Lächeln. Und das gebe ich an Euch alle weiter.


    Passt auf Euch auf und alles Liebe, Daniela

    Lieber Andi, Liebe Liili, liebe Diskutierenden,


    ich denke schon das jede Kultur, jede Religion ihre ganz pers. Sichtweise und Anforderungen an die Trauer hat. In manchen Kulturkreisen werden Tote jahrelang aufbewahrt um sie in einem Großereignis zu bestatten, mit einer Fülle an Ritualen. In manchen Kreisen muss es sehr schnell gehen. Manchmal tanzen und lachen die Menschen weil sie sich freuen, das derjenige nun erlöst ist bzw. zu den anderen Fam. Mitgliedern gegangen ist. Manche trauern Monatelang. In einigen Kulturen sind laute Wehgeschreie "gern gesehen" weil sie die Trauer und den pers. Verlust gegenüber der Außenwelt darstellen. Das Gegenteil ist die Stille Trauer und es wäre nicht gern gesehen, wenn man dann laut weint oder schreit. Manchmal ist die Kleidung egal, oft wird jedoch auf korrekte Kleidung wert gelegt. In kleinen Dörfern oder Gemeinden in Deutschland sollte man wohl ein halbes bis zu einem Jahr schwarz tragen, es wird eine gewisse Regelmäßigkeit am Grab verlangt. Die Aufzählung lässt sich soooo lang fortführen.


    Nur eins ist trotzdem fakt: Innerhalb einer Gruppe gibt es schon Erwartungen wie man sich zu verhalten hat, welche Riten zu befolgen sind etc. Da wird im Vorfeld bewertet, im Nachhinein Monate oder noch länger "nachbearbeitet" ob und wie sich alle verhalten haben. Daraus ergeben sich nicht selten neue Konflikte.


    Bei uns und da hat Andi schon recht, wird erwartet das man sich sehr trauernd verhält und je nachdem wo Andi und seine Fam. eingebunden war eben vermutlich noch andere Riten und Verhaltensweisen. Alle trauern, wie kann da jemand lächeln?


    An sich ist das alles ein Teil des Sozialen Zusammenlebens und der Zugehörigkeit. Ein Verbindendes Teil der Gemeinschaft.


    Was doch jetzt die Frage ist, wie sich alles im Rahmen der Globalisierung und des Auseinander Driften von Familien und Kulturen darstellt. Wie kommen die vielfältigen Sichtweisen zusammen? Weltgewandtheit vs. Zurückgezogenheit? Die eigene Identität: wo gehöre ich eigentlich hin, welche Wurzeln habe ich? Mit welchen Kulturen habe ich Kontakt zu denen andere aus der Gemeinschaft / ehem. Gemeinschaft keinen Bezug oder Kontakt haben. Bin ich wo anders "neu verordert", habe ich "das Alte" hinter mir gelassen und komme doch zurück?


    Wo jeder steht, welche Identität, welche Wurzeln, welche Sichtweise? Wo ist die pers. Toleranzgrenze gegenüber dem "anderen / Fremden" Wer mag das schon noch sagen können. Daher finde ich es pers. sehr schwierig einen Rat oder so zu geben. Ich vermag auch keine Vermutungen anstellen können. Einzig, wahrhaft bei sich selbst zu sein scheint mir ein gangbarer Weg zu sein. Ist das möglich kann man sicher in dem ein oder anderen Fall auch Kompromisse zu Gunsten anderer eingehen ;) Je nach dem wie die eigene Kraft und die Möglichkeiten es hergeben.


    Begleite ich einen Menschen im beruflichen Kontext, dann kann ich den Angehörigen manchmal sagen, das Ihr Angehöriger nicht allein war in seinen letzten Stunden. Ev. konnte ich sogar noch ein Gebet sprechen (nur wenn ausdrücklich gewünscht und unabhängig von der Religion) oder ihn Erinnern an die guten Taten in seinem Leben. Wenn sie das erfahren, ist es oft ein großer Trost für sie. Auch Wünsche können dem Angehörigen statt einem "Beileid" ausgesprochen werden. Ganz so wie wir es in der Meditation tun: Mögest Du viel Kraft haben, oder ich fühle mit Dir. Wenn unser Herz nicht sprechen kann, dann ist auch möglich die Hände der Angehörigen zu umschließen und damit einfach unser Dasein zu bekunden.


    Lieber Andi und alle denen es eventuell gerade ähnlich geht: Seid von Herzen Umarmt.


    Daniela


    PS: als mein Vater vor über 10 Jahren verstarb, waren alle in schwarz auf dem Friedhof, es hat geregnet, es war kalt. Die Halle war kalt. Die Hände meines Vaters waren kalt. Wer mir damals was gesagt hatte oder nicht, ich weiß es nicht mehr. Ich fand alles nur furchtbar. Trost fand ich keinen. Es hat auch im Nachhinein nie jemand mal gefragt, ob ich mit dem Tod des Vaters zurecht komme. Ich war erwachsen und man verlangte das wohl von mir, man verlangte das von allen. Punkt. Und ich kam tatsächlich lange Zeit nicht zurecht, weil das ein Tabu Thema war über das man selbst innerhalb der Fam. nicht sprach. Nur ein Wort fiel dabei: es ist furchtbar. Wie soll man da was verarbeiten können? Ich wünsche Euch allen von Herzen das es bei Euch nicht so ist. Die Liebe und die Tränen habe ich erst im Dharma wieder gefunden. Und das ist wundervoll.

    Liebe Debatierenden,


    wann, zu welchem Zeitpunkt in unserem /Euren Leben würde den die "Todesangst" eintreten? Das finde ich gerade eine spannende Frage.


    Wir hatten wohl die meisten Antworten dazu im Zeitpunkt einer schweren Krankheit, oder kurz vor dem Tod. Das ist eigentlich dann eine westliche Sichtweise und für uns hier typisch, erst wenn ein Ereignis eingetreten ist, bzw. kurz davor steht, versuchen wir das Ruder rum zu drehen und merken doch schmerzlich, das es zu spät ist.


    Betrachte ich mir das Rad des Lebens, welches Yama in seinen Eingeweiden hält, und sehe die ganzen Höllenbereiche, jetzt in einem Zeitpunkt wo ich gesund bin, erweckt das schon einen großen Respekt vor dem was da kommen könnte. Der Gedanke daran, da in die Höllenbereiche könnte ich auch rein fallen, das macht auch Angst. Und genau hier setzt die Lehre denke ich wirklich an: im Kontemplieren und meditieren, im studieren und im Austausch nach dem warum und weshalb, nach dem wie, nach der Bestehensweise der Dinge. Im Gesunden, damit es dann im Ernstfall abrufbar ist, damit wir uns bis dahin durch gute Taten möglichst weit weg von den Höllenbereichen befinden. Günstigstenfalls Samsara hinter uns lassen. Gier, Hass und Verblendung durchschaut und umgewandelt haben. Zum Wohl der Wesen, zum Wohl aller.


    In beiden Fällen geht es doch darum, die Todesangst zu überwinden. Im ersten Fall - kaum möglich. Im zweiten Fall - möglich.


    Schönen Abend, Daniela

    Lieber Son,


    Zu Deinem Beitrag Nr.39 ;) Danke Dir für das wunderschöne Bild. Ja genau so einen Fluss meine ich, naturbelassen, mal mit Stromschnellen und doch auch sanft und frei.

    Zu Deinen lieben Zeilen möchte ich Dir auch gern ein Bild senden, am Mangfall-Fluss. Schau mal was ich da im Fluss für Steine entdeckt habe; die 4 edlen Wahrheiten (einzeln, habe ich aufeinander gestapelt) und diesen Buddha (auf der hinteren Seite ist der Stein tatsächlich an den Beinen abgerundet) er war fast aus nur einem Stein.


    Wir haben die Buddhanatur schon in uns. Sind wir wachsam und schauen genauer hin, könnten wir sie vermutlich tatsächlich entdecken und zu Tage befördern. So wie die Steine aus diesem Fluss. So wie Du an Deinem Kraftort in den Bergen am Fluss, ganz ohne Zwang, Druck und sonstiger Konventionen.


    Dir alles Liebe und natürlich auch Euch allen Lesenden :)



    Bitte melde dich an, um diesen Anhang zu sehen.

    Foto: privat von mir, Mangfall-Fluss, Bayern

    Hallo Son,


    danke für Deine Wertschätzung uns gegenüber. Ich möchte Sie Dir gern ebenso schenken.


    Bitte sei nicht so streng zu Dir, wenn Du schreibst das Du den Weg gehen "musst" . Wenn ein Fluss begradigt wird, dann fließt sein Wasser wohl schnell, aber er wird von allen Seiten begrenzt, möglicherweise sein Ufer zugebaut und vor lauter Verzweiflung tritt er dann über die Ufer. Das Wasser in einem Fluss der seinem natürlichen Weg folgt, fließt leicht und sanft. Denn es ist sein natürliches Flussbett. Dieses Wasser muss sich nicht anstauen, es muss nicht wild ins Tal donnern, sondern es darf so fließen so leicht und unbeschwert wie es seiner Natur entspricht.


    Alles Liebe Daniela

    Hallo Sunu,


    danke für Deinen Beitrag. Zustimmen kann ich Deinem 1. Teil zur Entstehung der Religion.


    Das Kastenwesen ist aber meines Wissens eher so, das einmal in eine Kaste rein geboren, kommst Du da auch nicht wieder raus. Siehe die Dalit und Ihr Leiden. Die Brahmanen bleiben auch ewig in ihrer Kaste, es wird vom Vater auf den Sohn weiter gegeben. Machterhalt und sonstige Interessen vermute ich. Heiraten unter versch. Kasten ist so gut wie aussichtslos, weil nicht anerkannt und es droht der Ausschluss aus den Fam. Aber eigentlich ist das antiquiert, Offiziell wurde das Kastenwesen ja abgeschafft ;)


    Im (tib.) Buddhismus gibt es mehrere Höllenbereiche in welchen man wiedergeboren werden kann. Zahllose Hungergeister und Höllengeister leiden Qualen. Sehr gut im Rad des Lebens/ Samsara zu erkennen. Es ist also nicht so, das schlechte Taten keine Wirkung hätten. Und selbst wenn man jetzt nicht daran glauben würde, schau Dir doch mal unsere Welt an. Wie viele Wesen leiden Qualen und Not schon alleine im sichtbaren Bereich, wenn man nur gewillt ist, die Augen nicht davor zu schließen. Das hat mit blindem Glauben nichts zu tun. Wir sind zumindest in verblendetem Zustand nicht in der Lage, alles was um uns ist, zu erkennen. Zu klein ist unser Sichtfenster. Dies gilt es zu erweitern. Aber ich bin mir nicht ganz sicher, ob dies eher eine Sichtweise und Denkweise des tib. Buddhismus ist. Mir selber leuchtet das alles ein.


    Ehrw.Ayya Khema aus der Theravada Tradition sagte jedoch einmal in einem Vortrag das der Himmel nicht einfach ein Ort ist, wo jemand Harfe spielt und die Hölle kein Ort wo jemand mit einem 3-Zack wartet. Samsara ist in dieser Tradition meine ich auch nicht bebildert dargestellt, ich habe die Unterweisungen dazu zumindest in sehr schriftlicher Form, ordentlich gegliedert und unterteilt bekommen.


    Ich bin jetzt wohl etwas vom Thema abgekommen oder auch nicht: wie sieht es bei den nicht tib. Buddhismus- Praktizierenden mit der Todsangst aus? Gibt es Höllenbereiche die ev. eine Angst vor dem Tod hervorrufen können?


    Liebe Grüße D. :)

    Hallo Ihr Lieben,


    danke für die Frage und die interessanten Antworten und Sichtweisen.


    Ich hatte mal das große Glück einem wunderbaren Märchenerzähler zuhören zu können. Er erzählte uralte nordische Märchen. Es ging um Urgewalten von einem Blitz der den Felsen spaltete, einen Menschen tötete. Darum welcher Gott "versagt" und demzufolge von einem anderen bekämpft werden musste, damit solche furchtbaren Dinge nicht mehr passieren. Es waren zwar also Märchen, aber der Hintergrund ist real und die Naturgewalten kommen schon seit Anbeginn auf der Erde vor. Dadurch resultierende Hungersnöte, Verlust von Menschen, Kriege um Ressourcen.

    Die Menschen suchten Erklärungen dafür. Warum ist das so? Können Katastrophen abgewandt werden- Wie und durch wen? Ich denke das selbst den frühesten Menschen die Entstehung und unser Ende bewusst war. Das Leben war rau und ist es heute für zu viele Wesen leider immer noch.

    Von "Erfindung" würde ich demnach nicht sprechen, es war eher eine notwendige Überlebensstrategie. Es muss jemanden geben, der doch für alles verantwortlich ist, wie soll sonst das ganze Elend erklärt werden können? Diese Denkweise hat sich wohl bis in die heutige Zeit gehalten. Ob in Formen von Religionen oder leider auch im realen Leben im Büro etc. ;)

    Im Buddhismus geht es, zumindest wie ich es verstehe immer darum wie lebe ich mein Leben jetzt, mit welcher Motivation führe ich meine Handlungen aus, auf welcher ethischen Grundlage? Alles zusammen ergibt die nächste Wiedergeburt bis man es endlich geschafft hat und erleuchtet (frei von allen Befleckungen und Anhaftungen) ist um auch den anderen helfen zu können. Im Augenblick des Todes kann ein erfahrener Praktizierender eine bestimmte Meditation durchführen. Das werden ev. nicht so viele von uns sein. In den Schriften heißt es soweit ich es weis, das durch die eigene Angst eine ungünstigere Wiedergeburt entstehen kann, da der Prozess in dem sich die Elemente auflösen dadurch gestört werden kann.( Aber bitte nagelt mich nicht fest, ich bin noch ein ziemlicher Laie auf dem Gebiet.) Hier gibt es somit einen Zusammenhang zwischen Buddhismus und Todesangst.


    Auf das jetzige Leben bezogen, würde ich aufgrund meiner Erfahrungen im Palliativbereich sagen, das ich die Erkenntnisse von Kübler- Ross nicht ganz 100% teilen kann. Nicht nur wie jemand sein Leben gelebt hat spielt eine Rolle bei der Höhe der Todesangst und die Art und Weise wie man stirbt, auch ob noch Kinder da sind die versorgt werden müssen, Angehörige etc. die ev. auch der Hilfe noch bedurft hätten. Ein Partner mit dem man 50 Jahre verheiratet war etc....Klar wenn man noch eine lange Liste mit unerledigten Dingen vor sich hat und die Zeit reicht für die Erledigung nicht mehr aus, dann wird man sich schwerlich mit dem Ende abfinden können. Aber mal ehrlich, wem von uns gelingt das Gegenteil? Die Telefone laufen meist in dieser letzten Phase heiß, viele Menschen kommen noch einmal um Dinge zu klären. Größtes Problem dabei: einige Dinge lassen sich leider gar nicht klären auf Grund von Verwerfungen in der Fam. etc. es gibt nicht immer für alles den passenden Leim so sehr man sich auch zu Lebzeiten darum bemüht haben mag. Ruhe, sich auf das was nun unweigerlich kommen wird, vorbereiten zu können, haben die wenigsten, obgleich es auch unzählig viele Helfer gibt die versuchen genau diese Ruhe einem geben zu können.


    Betend habe ich die Menschen ruhig gehen sehen, sowohl auch sehr unruhig. Welche Religion die jeweiligen Menschen hatten, ist dabei wohl nicht entscheidend gewesen. Vielmehr die innere Einstellung. Mir kommen heute noch die Tränen in die Augen wenn ich an jemanden denke, der betend als letztes Wort "Danke" gesagt hatte. Was für ein großartiger Mensch! Ich fühlte mich so klein in dessen Gegenwart.


    Die Frage ist also, was werden wir selber in diesem Moment machen, was wird unsere Stütze sein? Ein Konstrukt namens "Todesangst" oder die innere Einstellung die Erleuchtung zu erlangen, je nach dem, entweder für mich selber oder zum Wohl aller. Ist das Leben, ist alles ein Fluss oder eben nicht?


    Von Herzen D. :)

    Lieber Andi,


    ich fühle im Herzen mit Dir. Und ich freue mich mit Dir, das Du so wie es beim lesen klingt, soviel Zeit noch mit Deinem Vater verbringen konntest, ihr beide langsam loslassen konntet. Das ist ein großes Geschenk.


    Ich möchte Dir keinen Ratschlag geben, lieber sende ich Dir virtuell eine Umarmung des Herzens.


    Viel Kraft


    D. :)