Beiträge von Schmu

    Meine ehemalige Nebenan-Mieterin hat den Leuten, die es hören wollten (und auch denen, die es nicht hören wollten), erzählt, dass ich die Vögel in Wahrheit fange und esse. Sie hat das selber mit eigenen Augen gesehen, daher gab es keinen Zweifel daran.


    Einmal kam sogar jemand auf meine Terrasse, um mich zu fragen, warum ich das denn mit den armen Vögeln mache.


    Der Polizei hat sie regelmäßig erzählt, dass ich sie bestrahle, und sie dadurch allmählich töte.


    Die Welt kann sehr verschieden erscheinen. :?:shrug:

    gabi.voelkel

    Oh, dann seid ihr schon mindestens Zwei hier. Wer weiß, vielleicht sogar noch mehr... :)


    Ich glaube, G T Ngawang war ein außerordentlich guter Lehrer, obwohl ich ihn gar nicht persönlich kennengelernt habe. Ich beziehe mich da auf das, was ich im Internet gefunden habe und auf Erfahrungen anderer. ;)

    Das Dilemma entsteht weil aufgrund von Verblendung eine Vorstellung für real gehalten wird. Ich bin nicht Knochen oder Muskeln oder Nerven oder Organe, es sind nur Knochen usw., kein Ich. Gedanken sind nur Gedanken, Gefühle nur Gefühle, kein Ich. Im Geist ist die Vorstellung eines Ich und das ist nur eine Vorstellung, nicht wirklich.

    Das ist alles nicht so schlimm. Hauptsache, es ist mir klar, dass es so ist.


    Dann ist der Grundstein gelegt. Ich werde immer wieder in die Falle tappen. Dafür ist es einfach zu tief verwurzelt. Aber: Ich weiß nun um diese Täuschung. Dieses Wissen alleine setzt schon einen Prozess in Gang.

    Ich werde mich immer wieder erinnern, und (besonders) in Zeiten der Stille / Ruhe / Meditation wird sich das verfestigen.

    Mir ging es eindlich um das was da im Artikel steht.

    Es ist halt die Zeitschrift "Spektrum". Ich folge denen auch bei Twitter und kenne sie ein bisschen.


    Es ist nicht falsch, was in dem Artikel steht. Ich vermute, dass davon manches auf die "spirituelle Szene" zutrifft.

    Solche Fragen kenne ich auch selber. "Wie weit spielt dein Ego hier eigentlich ein Spiel mit Dir?" So in der Art.


    Ich kann nur hoffen, dass ich auf einem vernünftigen Weg bin. Mehr kann ich nicht tun. Wenn ich mich gelegentlich selbst verarsche, was soll‘s. Weiter geht’s... vielleicht wird es ja besser...

    Wenn man eine Herangehensweise hat, die sich von traditionellem Buddhismus unterscheidet, dann ist es im öffentlichen Forum nahezu nicht möglich, sich darüber zu unterhalten, ohne dass die Threads von Beiträgen gefüllt werden, die:


    - sich mit dem Thema nicht oder kaum auseinandergesetzt haben

    - die wenig oder nichts beizutragen haben, und sich darauf beschränken, vor "solchen" Strömungen zu warnen, die sie meist "irgendwie doof" finden oder darauf hinweisen wollen, dass "der Buddhismus" eigentlich etwas anderes sein sollte

    - und die somit den Austausch über das eigentliche Thema sehr mühsam bis unmöglich machen.

    Das würde es bei mir hier alles nicht geben. Die Forumsregeln würden bei mir entsprechend umgearbeitet. Nur gut, dass ich hier nichts zu sagen habe. :nosee:


    Hier herrscht eine Toleranz gegenüber Sticheleien, Seitenhieben, Rechthaberei, unreflektiertem Argwohn, Überheblichkeit usw., dass mehr als ein zähneknirschendes, irgendwie halbwegs Miteinander nicht möglich ist.


    Die Toleranz gegenüber unterschwelliger Intoleranz ist hier so grenzenlos, dass das Forum eben so ist, wie es ist. Das hat alles Vor- und Nachteile.

    Ich denke, es braucht von beiden Seiten ein gewisses Verständnis, was unsere Gesellschaft als (romantische) Liebesbeziehung "verkauft", und wie weit das mitunter von der Wirklichkeit abweicht. Auch müsste einigermaßen Einigkeit darüber bestehen, wie eine vernünftige Partnerschaft möglicherweise dennoch gelingen könnte.


    Das ist aus meiner Sicht keine leichte Aufgabe. Der Wunsch nach einem Partner / einer Partnerin ist oft einigermaßen stark ausgeprägt, wenn ich nicht spirituell / buddhistisch so weit fortgeschritten bin, dass ich mir selbst genüge und das kein großes Thema in meinem Leben ist.

    Bislang war der Threadersteller recht gesprächig und da ist es doch verwunderlich, wenn er nun kommentarlos einfach mal auf zwei Veranstaltungen hinweist.

    Nun sind wir bei der Art der Nutzung des Forums seitens des Threaderstellers, und dem wundersamen Wandel darin?


    Leute, heute ist doch Vollmond oder sowas. Oder dieser Komet da im All hat jetzt gerade die größte Nähe zur Erde erreicht.

    Der Threadersteller @ThomZimm hat hier auf ein Angebot des Zentrums Freier Buddhismus in Essen aufmerksam gemacht. Mehr kann ich nicht erkennen.


    Dafür erst einmal herzlichen Dank.


    Die Diskussion, die sich anhand dieses freundlichen Hinweises entsponnen hat, lässt mich etwas ratlos zurück.


    Ich kann den Wunsch nach einer solchen Diskussion im Eingangs-Post nicht erkennen. Wenn Interesse besteht, müsste das vielleicht an anderer Stelle besprochen werden. Ich jedenfalls wäre ziemlich irritiert, wenn ich euch auf eine Veranstaltung hinweisen würde, und der Thread sich dann so weiterentwickelt. BL at its best! :shrug:

    Zazen

    (Sōtō-shū)




    00 Einleitung / Vorüberlegungen


    Diese Anleitung bezieht sich in erster Linie auf die japanische Sōtō-Schule des Zen. Gewisse Ähnlichkeiten bestehen außerdem zur Rinzai-Schule. In beiden Schulen gibt es aber auch Strömungen, in denen es Abweichungen gibt.

    Je intensiver ich mich mit Zen beschäftige, um die für mich geeignetste Linie zu finden, umso mehr werde ich mich mit der konkreten Praxis meiner Schule befassen, die von dieser Anleitung abweichen kann.


    Die Anleitung ist also für Anfänger / Neulinge gedacht. Sie kann eventuell einer ersten Annäherung dienen, eine „Allgemeingültigkeit“ besitzt sie keinesfalls. Für weitere Linien des Zen (wie z.B. koreanisches, vietnamesisches, chinesisches Zen...) mag sie nicht geeignet sein.




    01 Was unterscheidet Zazen von anderen Sitz-Formen?


    Zazen verfolgt keinen Zweck, es gibt kein Ziel, auf das hingearbeitet wird. Die Bedeutung besteht lediglich im Sitzen selbst.


    Zazen verzichtet auf alles, was mich ablenken oder “in die richtige Stimmung“ bringen soll. Lediglich das Zählen der Atemzüge wird manchmal empfohlen, wenn der Geist besonders unstet und hin- und herspringend ist.


    10948-kodo-sawaki-zazen-gemeinfrei-autor-unbekannt-jpg

    Foto: Kodo Sawaki, gemeinfrei, Autor unbekannt


    Kurzes 2-Minuten-Video auf Englisch, in dem Brad Warner auf den Unterschied zwischen Zazen und anderen Formen der Sitz-Praxis eingeht (Helsinki 2009):

    meditation vs zazen - YouTube




    02 Die Umgebung / die äußeren Umstände


    Hier gibt es nur ein paar einfache Hinweise zu beachten. Dōgen, der Zen aus China (dort: Chan) nach Japan gebracht hatte, sagt dazu im Fukan zazengi:


    Zitat

    Für die Praxis des Zazen ist ein ruhiger Raum geeignet. Esst und trinkt nicht zu viel. Gebt alle Bindungen auf und lasst die Pflichten des Alltags ruhen.



    03 Die Sitzhaltung


    Man kann im Lotussitz, im Halb-Lotussitz, Viertel-Lotussitz, im burmesischen Sitz oder im Fersensitz sitzen. Was am besten geht, hängt von der Übungserfahrung, dem Alter, von der Gelenkigkeit, dem Bewegungsapparat ab. Auch auf einem Stuhl sitzen ist möglich.


    Für die Sitzpositionen am Boden wird ein Zafu, ein Meditationskissen oder ein Bänkchen benutzt.


    10949-sitzpositionen3-jpg


    Bitte melde dich an, um diesen Anhang zu sehen.


    Die Augenhaltung

    Die Augen werden weder ganz geschlossen (was einen träumenden / bildergeladenen Zustand begünstigen könnte), noch sind sie ganz geöffnet (was viele Eindrücke aus der Umgebung begünstigen würde).

    Stattdessen sind die Augen halb geschlossen und blicken etwa in einem 45°-Winkel nach unten.


    Auch bei der Augenhaltung gibt es Abweichungen in anderen Traditionen. In den koreanischen Traditionen beispielsweise sind die Augen geöffnet.



    Die Handhaltung

    Die rechte Hand ruht unterhalb des Bauchnabels oder auf dem rechten Oberschenkel, die linke Hand wird auf der rechten Hand abgelegt. Die Daumen werden etwas aufgestellt und berühren sich leicht.

    (Auch hier gibt es Unterschiede in anderen Traditionen. Zudem wird es sich bei Rechts- und Linkshändern gegebenenfalls voneinander unterscheiden, welche Hand oben / unten liegt).


    Oberkörper / Becken

    Die Wirbelsäule ist gerade aufgerichtet. Das wird begünstigt dadurch, dass ein Kissen unter dem Gesäß liegt. So ist das Becken ein wenig nach vorne gekippt, sodass eine stabile, aufrechte Sitzhaltung ganz von selber entsteht. Auf diese Weise ist ein längeres Sitzen mit zunehmender Übung mühelos möglich. Zu Beginn können ein paar kleiner werdende Pendelbewegungen nach links und rechts dabei helfen, die richtige, mittige Position zu finden.


    Die Atmung

    Auf die Atmung wird kein Einfluss genommen. Sie geschieht einfach, es wird nichts forciert. Die Atmung wird auf natürliche Weise ruhiger und langsamer werden im Laufe der Zeit. Ich atme durch die Nase in den Bauch, was einer physiologischen, ungehinderten Atmung entspricht.



    Grundlegende Informationen zur Sitzhaltung und Basishinweise für Zazen vom Yokoji Zen Mountain Center mit Beispielfotos. Gut und einfach auf Englisch beschrieben, auch mit geringen Englischkenntnissen verständlich:

    Zen Meditation Instruction (How to Meditate) - YouTube


    Ein weiteres Video auf Englisch zu dem Thema vom Hazy Moon Zen Center. Auch sehr einfach und anschaulich gehalten:

    How to Meditate - Beginners Introduction to Zazen - YouTube


    Ein Video auf Deutsch zu den verschiedenen Sitzhaltungen von Die kleine Zen-Schule. Es werden Hinweise zu den unterschiedlichen Haltungen gegeben und es wird auf mögliche Probleme eingegangen:

    Meditation auf Hocker, Stuhl, Bänkchen, Kissen | Variationen, Tipps und Tricks - YouTube




    04 Die Geisteshaltung


    Was den Geist angeht, gilt dasselbe wie für Körper und Atmung: Ich versuche nicht, einen Einfluss darauf zu nehmen, oder irgendeinen speziellen Zustand zu erreichen. Ich nehme einfach nur wahr, was sich im Geist abspielt, ohne es zu bewerten oder es mit einem “vorteilhafteren“ Geisteszustand zu vergleichen, den es anzustreben gilt.


    Ich werde anfangs vielleicht feststellen, dass mein Geist sehr flatterhaft und rege ist. Das ändert sich mit der Zeit ganz von selber und der Geist wird ruhiger. Ich muss (und kann) das nicht willentlich herbeiführen oder beschleunigen, es geschieht von alleine.


    Insbesondere was die Geisteshaltung betrifft, kann es auch erhebliche Unterschiede geben.


    In anderen Zen-Schulen könnte die Beschreibung oben in die falsche Richtung führen, weil sie eine Subjekt-Objekt-Sicht begünstigen könnte, die nicht erwünscht ist, bzw. die gerade überwunden werden soll. Auch für andere Zen-Linien wird die obige Beschreibung möglicherweise nicht zutreffend sein.

    In koan-basierten Praxisformen wie dem japanischen Rinzai-Zen oder der koreanischen Hwadu-Praxis besteht die geistige Haltung während des Zazen darin, in die Koan-Frage einzudringen. Vermittels der Koan-Frage richtet sich die Aufmerksamkeit dabei immer auf genau dasjenige, das fragt. Dies wird auch als Schau des (eigenen) Geistes bezeichnet.


    Ein 8-Minuten-Video auf Englisch, in dem Shohaku Okumura (Sōtō-shū) etwas zur Geisteshaltung beim Zazen sagt:

    Zazen is Good for Nothing - YouTube


    In dem Film Blueprints for Zen Practice von Thorsten Heisan Schäffer kommen verschiedene europäische Zenlehrer/innen zu Wort. Ab 46:22 geht es um die Frage: “Was ist Zazen und wie praktiziert man es?“ Die Antworten auf die Frage geben: Harry Misho Teske, Roland Yuno Rech, Muho Nölke, Olivier Reigen Wang-Genh, Christoph Hatlapa Roshi, Doris Zölls, Dagmar Doko Waskönig, Dirk Künne, Alexander Poraj, Fumon Nakagawa Roshi:

    Film Blueprints for Zen Practice - Was ist Zen? Was ist Zazen? [HD] - YouTube


    Ein Video auf Englisch von Jeff Shore (Rinzai-shū) mit dem Titel “Where do we put our mind in Zazen“:

    Where do we put our mind in zazen Dharma talk by Jeff Shore - YouTube




    05 Wie lange, wie oft, wann?


    Die Zeitdauer hängt natürlich von deinem Alltag und von deiner Vertrautheit mit Zazen ab. Für absolute Neulinge können 15 Minuten schon eine kleine Herausforderung sein. Zu einem späteren Zeitpunkt sind 30 oder 40 Minuten vielleicht schon kein Problem mehr. Wenn ich 1 Stunde oder länger sitzen möchte, werde ich vermutlich bereits auf einige Erfahrung zurückblicken können. Auch hier gilt: nichts erzwingen.


    Zur Häufigkeit: Es ist ratsam eine tägliche Zazen-Periode anzustreben.


    Ein guter Zeitpunkt für die Zazen-Sitzung hängt natürlich stark von der Struktur des Alltags ab. Die meisten Menschen werden aber wohl eine Tageszeit finden können, zu der die Voraussetzungen günstig und die Ablenkungen geringer sind.



    Kinhin

    11063-kinhin-dojo-bonn-jpg


    Kinhin bezeichnet eine Phase des Gehens in Achtsamkeit. Dieses wird beispielsweise zwischen zwei Zazen-Abschnitten praktiziert.

    Je nach Tradition unterscheidet sich die Geschwindigkeit des Gehens: von sehr langsam bis recht zügig.


    Die Praxis des achtsamen Gehens kann bis auf den historischen Buddha zurückverfolgt werden, siehe Cankama Sutta

    Eine kurze Beschreibung steht auch beim Dojo Bonn zur Verfügung: Kinhin



    Sesshin

    Ein Sesshin ist ein Zeitraum intensiver Zazen-Praxis mit teils deutlich längeren Zazen-Abschnitten als bei der gewöhnlichen täglichen Praxis. Eine solche Periode kann mehrere Tage andauern. Längere Sesshin setzen ein Geübtsein in der Zazen-Praxis voraus.



    Zafu

    Bitte melde dich an, um diesen Anhang zu sehen.


    Das Zafu ist das Sitzkissen, das traditionell verwendet wird. Es hat einen Durchmesser von etwa 35 cm und eine Sitzhöhe von 11-15 cm. Das Kissen ist traditionell mit Kapok gefüllt, auch werden Füllungen mit Buchweizen- oder Dinkelspreu angeboten.


    Das Zafu bewirkt eine erhöhte, leicht vorwärts geneigte Position des Beckens und fördert dadurch den Kontakt der Knie zum Boden und eine vorteilhafte Ausrichtung der Wirbelsäule.




    Danksagung


    Diese Anleitung basiert auf meinem bisherigen Wissen, Recherchen, und eigenen Erfahrungen mit Zazen in der Sōtō-Tradition.


    Da mein Wissen lückenhaft ist, war ich auf die Hilfe, Tipps, Kritik und Korrekturen anderer Buddhaland-Mitglieder angewiesen. Für diese Unterstützung möchte ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken.

    Hier ist die letzte Fassung.

    Wie das angeheftet werden kann, müsstest du schauen, void.

    Danke an alle für die Mithilfe! _()_


    Zazen

    (Sōtō-shū)




    00 Einleitung / Vorüberlegungen


    Diese Anleitung bezieht sich in erster Linie auf die japanische Sōtō-Schule des Zen. Gewisse Ähnlichkeiten bestehen außerdem zur Rinzai-Schule. In beiden Schulen gibt es aber auch Strömungen, in denen es Abweichungen gibt.

    Je intensiver ich mich mit Zen beschäftige, um die für mich geeignetste Linie zu finden, umso mehr werde ich mich mit der konkreten Praxis meiner Schule befassen, die von dieser Anleitung abweichen kann.


    Die Anleitung ist also für Anfänger / Neulinge gedacht. Sie kann eventuell einer ersten Annäherung dienen, eine „Allgemeingültigkeit“ besitzt sie keinesfalls. Für weitere Linien des Zen (wie z.B. koreanisches, vietnamesisches, chinesisches Zen...) mag sie nicht geeignet sein.




    01 Was unterscheidet Zazen von anderen Sitz-Formen?


    Zazen verfolgt keinen Zweck, es gibt kein Ziel, auf das hingearbeitet wird. Die Bedeutung besteht lediglich im Sitzen selbst.


    Zazen verzichtet auf alles, was mich ablenken oder “in die richtige Stimmung“ bringen soll. Lediglich das Zählen der Atemzüge wird manchmal empfohlen, wenn der Geist besonders unstet und hin- und herspringend ist.


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    Foto: Kodo Sawaki, gemeinfrei, Autor unbekannt


    Kurzes 2-Minuten-Video auf Englisch, in dem Brad Warner auf den Unterschied zwischen Zazen und anderen Formen der Sitz-Praxis eingeht (Helsinki 2009):

    meditation vs zazen - YouTube




    02 Die Umgebung / die äußeren Umstände


    Hier gibt es nur ein paar einfache Hinweise zu beachten. Dōgen, der Zen aus China (dort: Chan) nach Japan gebracht hatte, sagt dazu im Fukan zazengi:


    Zitat

    Für die Praxis des Zazen ist ein ruhiger Raum geeignet. Esst und trinkt nicht zu viel. Gebt alle Bindungen auf und lasst die Pflichten des Alltags ruhen.



    03 Die Sitzhaltung


    Man kann im Lotussitz, im Halb-Lotussitz, Viertel-Lotussitz, im burmesischen Sitz oder im Fersensitz sitzen. Was am besten geht, hängt von der Übungserfahrung, dem Alter, von der Gelenkigkeit, dem Bewegungsapparat ab. Auch auf einem Stuhl sitzen ist möglich.


    Für die Sitzpositionen am Boden wird ein Zafu, ein Meditationskissen oder ein Bänkchen benutzt.


    10949-sitzpositionen3-jpg


    Bitte melde dich an, um diesen Anhang zu sehen.


    Die Augenhaltung

    Die Augen werden weder ganz geschlossen (was einen träumenden / bildergeladenen Zustand begünstigen könnte), noch sind sie ganz geöffnet (was viele Eindrücke aus der Umgebung begünstigen würde).

    Stattdessen sind die Augen halb geschlossen und blicken etwa in einem 45°-Winkel nach unten.


    Auch bei der Augenhaltung gibt es Abweichungen in anderen Traditionen. In den koreanischen Traditionen beispielsweise sind die Augen geöffnet.



    Die Handhaltung

    Die rechte Hand ruht unterhalb des Bauchnabels oder auf dem rechten Oberschenkel, die linke Hand wird auf der rechten Hand abgelegt. Die Daumen werden etwas aufgestellt und berühren sich leicht.

    (Auch hier gibt es Unterschiede in anderen Traditionen. Zudem wird es sich bei Rechts- und Linkshändern gegebenenfalls voneinander unterscheiden, welche Hand oben / unten liegt).


    Oberkörper / Becken

    Die Wirbelsäule ist gerade aufgerichtet. Das wird begünstigt dadurch, dass ein Kissen unter dem Gesäß liegt. So ist das Becken ein wenig nach vorne gekippt, sodass eine stabile, aufrechte Sitzhaltung ganz von selber entsteht. Auf diese Weise ist ein längeres Sitzen mit zunehmender Übung mühelos möglich. Zu Beginn können ein paar kleiner werdende Pendelbewegungen nach links und rechts dabei helfen, die richtige, mittige Position zu finden.


    Die Atmung

    Auf die Atmung wird kein Einfluss genommen. Sie geschieht einfach, es wird nichts forciert. Die Atmung wird auf natürliche Weise ruhiger und langsamer werden im Laufe der Zeit. Ich atme durch die Nase in den Bauch, was einer physiologischen, ungehinderten Atmung entspricht.



    Grundlegende Informationen zur Sitzhaltung und Basishinweise für Zazen vom Yokoji Zen Mountain Center mit Beispielfotos. Gut und einfach auf Englisch beschrieben, auch mit geringen Englischkenntnissen verständlich:

    Zen Meditation Instruction (How to Meditate) - YouTube


    Ein weiteres Video auf Englisch zu dem Thema vom Hazy Moon Zen Center. Auch sehr einfach und anschaulich gehalten:

    How to Meditate - Beginners Introduction to Zazen - YouTube


    Ein Video auf Deutsch zu den verschiedenen Sitzhaltungen von Die kleine Zen-Schule. Es werden Hinweise zu den unterschiedlichen Haltungen gegeben und es wird auf mögliche Probleme eingegangen:

    Meditation auf Hocker, Stuhl, Bänkchen, Kissen | Variationen, Tipps und Tricks - YouTube




    04 Die Geisteshaltung


    Was den Geist angeht, gilt dasselbe wie für Körper und Atmung: Ich versuche nicht, einen Einfluss darauf zu nehmen, oder irgendeinen speziellen Zustand zu erreichen. Ich nehme einfach nur wahr, was sich im Geist abspielt, ohne es zu bewerten oder es mit einem “vorteilhafteren“ Geisteszustand zu vergleichen, den es anzustreben gilt.


    Ich werde anfangs vielleicht feststellen, dass mein Geist sehr flatterhaft und rege ist. Das ändert sich mit der Zeit ganz von selber und der Geist wird ruhiger. Ich muss (und kann) das nicht willentlich herbeiführen oder beschleunigen, es geschieht von alleine.


    Insbesondere was die Geisteshaltung betrifft, kann es auch erhebliche Unterschiede geben.


    In anderen Zen-Schulen könnte die Beschreibung oben in die falsche Richtung führen, weil sie eine Subjekt-Objekt-Sicht begünstigen könnte, die nicht erwünscht ist, bzw. die gerade überwunden werden soll. Auch für andere Zen-Linien wird die obige Beschreibung möglicherweise nicht zutreffend sein.

    In koan-basierten Praxisformen wie dem japanischen Rinzai-Zen oder der koreanischen Hwadu-Praxis besteht die geistige Haltung während des Zazen darin, in die Koan-Frage einzudringen. Vermittels der Koan-Frage richtet sich die Aufmerksamkeit dabei immer auf genau dasjenige, das fragt. Dies wird auch als Schau des (eigenen) Geistes bezeichnet.


    Ein 8-Minuten-Video auf Englisch, in dem Shohaku Okumura (Sōtō-shū) etwas zur Geisteshaltung beim Zazen sagt:

    Zazen is Good for Nothing - YouTube


    In dem Film Blueprints for Zen Practice von Thorsten Heisan Schäffer kommen verschiedene europäische Zenlehrer/innen zu Wort. Ab 46:22 geht es um die Frage: “Was ist Zazen und wie praktiziert man es?“ Die Antworten auf die Frage geben: Harry Misho Teske, Roland Yuno Rech, Muho Nölke, Olivier Reigen Wang-Genh, Christoph Hatlapa Roshi, Doris Zölls, Dagmar Doko Waskönig, Dirk Künne, Alexander Poraj, Fumon Nakagawa Roshi:

    Film Blueprints for Zen Practice - Was ist Zen? Was ist Zazen? [HD] - YouTube


    Ein Video auf Englisch von Jeff Shore (Rinzai-shū) mit dem Titel “Where do we put our mind in Zazen“:

    Where do we put our mind in zazen Dharma talk by Jeff Shore - YouTube




    05 Wie lange, wie oft, wann?


    Die Zeitdauer hängt natürlich von deinem Alltag und von deiner Vertrautheit mit Zazen ab. Für absolute Neulinge können 15 Minuten schon eine kleine Herausforderung sein. Zu einem späteren Zeitpunkt sind 30 oder 40 Minuten vielleicht schon kein Problem mehr. Wenn ich 1 Stunde oder länger sitzen möchte, werde ich vermutlich bereits auf einige Erfahrung zurückblicken können. Auch hier gilt: nichts erzwingen.


    Zur Häufigkeit: Es ist ratsam eine tägliche Zazen-Periode anzustreben.


    Ein guter Zeitpunkt für die Zazen-Sitzung hängt natürlich stark von der Struktur des Alltags ab. Die meisten Menschen werden aber wohl eine Tageszeit finden können, zu der die Voraussetzungen günstig und die Ablenkungen geringer sind.



    Kinhin

    11063-kinhin-dojo-bonn-jpg


    Kinhin bezeichnet eine Phase des Gehens in Achtsamkeit. Dieses wird beispielsweise zwischen zwei Zazen-Abschnitten praktiziert.

    Je nach Tradition unterscheidet sich die Geschwindigkeit des Gehens: von sehr langsam bis recht zügig.


    Die Praxis des achtsamen Gehens kann bis auf den historischen Buddha zurückverfolgt werden, siehe Cankama Sutta

    Eine kurze Beschreibung steht auch beim Dojo Bonn zur Verfügung: Kinhin



    Sesshin

    Ein Sesshin ist ein Zeitraum intensiver Zazen-Praxis mit teils deutlich längeren Zazen-Abschnitten als bei der gewöhnlichen täglichen Praxis. Eine solche Periode kann mehrere Tage andauern. Längere Sesshin setzen ein Geübtsein in der Zazen-Praxis voraus.



    Zafu

    Bitte melde dich an, um diesen Anhang zu sehen.


    Das Zafu ist das Sitzkissen, das traditionell verwendet wird. Es hat einen Durchmesser von etwa 35 cm und eine Sitzhöhe von 11-15 cm. Das Kissen ist traditionell mit Kapok gefüllt, auch werden Füllungen mit Buchweizen- oder Dinkelspreu angeboten.


    Das Zafu bewirkt eine erhöhte, leicht vorwärts geneigte Position des Beckens und fördert dadurch den Kontakt der Knie zum Boden und eine vorteilhafte Ausrichtung der Wirbelsäule.




    Danksagung


    Diese Anleitung basiert auf meinem bisherigen Wissen, Recherchen, und eigenen Erfahrungen mit Zazen in der Sōtō-Tradition.


    Da mein Wissen lückenhaft ist, war ich auf die Hilfe, Tipps, Kritik und Korrekturen anderer Buddhaland-Mitglieder angewiesen. Für diese Unterstützung möchte ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken.

    Dieser Thread ist schwer zu lesen.


    Das Thema ändert sich häufig. Ab und zu verteilt Spock eine Blume oder eine Sonne. Nicht immer zeigen sich die Beschenkten dankbar. Aber schon ändert sich das Thema wieder. Eben ging es noch um eine missglückte Suttenbesprechung, nun jedoch um Wiedergeburt... Die Kontrahenten schonen sich nicht, es eskaliert. Doch da kommt wieder eine Versöhnungsblume! :rose: Was sagen die Punktrichter? Wie wird es weitergehen...?

    void


    Ich verstehe nicht, wieso du bei dem Ritter als Beweggrund 'Egoismus' vermutest, das ist mein Hauptpunkt. Du warst bei den Kreuzzügen. Und da war ein Ritter, der auf seiner Burg blieb.

    "Ein selbstsüchtiger Ritter, den es kalt ließ, dass Kreuzzug angesagt war, und der egoistisch auf seiner Burg blieb." Das wird der doch nicht aus Egoismus gemacht haben, wie soll ich mir das vorstellen?


    Ein selbstsüchtiger Ritter auf dem Egotrip.

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    Vor meinem inneren Auge habe ich so eine Gausskurve. In ihr sind so 15 % der Menschen komplette, egoistische Arschlöscher

    Was sind typische Merkmale egoistischer Arschlöcher?


    So ein Bild hast du dann vor Augen?

    Wenn z.B im Mittelalter zu einem Kreuzzug aufgerufen wurde, dann gab es da vielleicht den selbstsüchtigen Ritter den das kalt ließ und der egoistisch auf seiner Burg blieb.

    Einen Ritter hast du da vor Augen, der auf seiner Burg bleibt, wenn es zum nächsten Kreuzzug geht? Das ist so ein ganz normales, typisches Beispiel für dich für "egoistisches Arschloch"?

    Außerdem glaube ich, dass wir viel zu großartige Vorstellung von Erleuchtung haben. Aus meiner Sicht ist bereits jede/r erwacht, der/die begriffen hat, wo es langgeht und sich auf den Weg macht ...

    Warum muss sich denn eine Person, auf diese Weise erwachst ist, sich noch auf den Weg machen?

    Vielleicht weil es trotzdem natürlich noch jede Menge zu tun gibt.


    Ich sehe das so, wie es Claudio Naranjo in Bezug auf das Gilgamesch-Epos formuliert hat:

    Zitat

    In verschlüsselter Form befasst sich die Gilgamesch-Dichtung mit der paradoxen Tatsache, dass man die Reise eigentlich nicht zu machen braucht. Und dennoch kann dies niemand wissen, der sie nicht gemacht hat.

    Zrebna


    Also, bei Nishijima sieht es in dem Video so aus:

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    Bei Sawaki sieht es so aus:

    Bitte melde dich an, um diesen Anhang zu sehen.


    Ich schließe daraus – da ich beide für große Lehrer halte – dass es einen Spielraum gibt, innerhalb dessen alles möglich ist. Bei mir selber war es so, dass ich die Hände anfangs eher wie Sawaki gehalten habe. Es fühlte sich für mich (für meine Körperstatur, für ein entspanntes Sitzen) aber irgendwann nicht mehr hundertprozentig "richtig" an, und ich habe es dann eher so gemacht, wie es bei Nishijima zu sehen ist, vielleicht nicht ganz so, sondern irgendwas dazwischen.


    Mein persönlicher Eindruck ist, für die ganze Körperhaltung, insgesamt: da fügt sich im Laufe der Zeit eins zum anderen und es fühlt sich mehr und mehr an wie "aus einem Guss".


    Das Wort "Soto" kann gerne im Titel erscheinen. Kein Problem.

    Es liegt nicht an der Lehre.

    Deshalb wird die Lehre über die Leere niemals die selbstgemachte Leere im Herzen füllen.

    Geduld! Es ist vielleicht eine Frage der Zeit. Was sind schon ein paar Jahrtausende. ☝️😁

    Das nötige Wissen ist uralt. Früher war es versteckter, "unsichtbarer" für eine breite Öffentlichkeit.

    Heute ist es für alle zugänglich. Aber es teilt sich "den Markt" mit Halbwahrheiten und "wirrem Zeugs".


    Das bringt immer neue Arten möglicher Verblendung hervor.


    Es bleibt spannend, wohin die Reise geht.

    Das San Francisco Zen Center hat alte Tonband-Aufnahmen von Suzuki Roshi, die bisher unveröffentlicht waren.


    Zitat

    Basierend auf unseren jüngsten Archivrecherchen, Digitalisierungs- und Restaurierungsbemühungen sind hier eine Fülle von nie zuvor gehörten Aufnahmen enthalten, neben allen bisher bekannten Aufnahmen und Abschriften.


    Zitat

    Die ältesten Aufnahmen von Shunryu Suzuki Roshi, die in Sokoji, dem damaligen Sitz des Zen-Zentrums von San Francisco, gemacht wurden, stammen von einem einwöchigen Sesshin, das Ende Juli 1965 stattfand - also nur wenige Wochen, nachdem die Aufnahmen in der Gruppe in Los Altos begonnen hatten.

    Laut David Chadwick, einem Schüler von Suzuki Roshi und seinem Biographen, der in den letzten Jahrzehnten unermüdlich daran gearbeitet hat, das Vermächtnis seines Lehrers zu bewahren, überredete Marian Derby (später Marian Mountain, die Autorin von The Zen Environment), in deren Haus die Sesshins und Vorträge in Los Altos stattfanden, Suzuki dazu, seine Vorträge aufzeichnen zu lassen, mit der Idee, ein Buch zu machen. So begann die Aufzeichnung seiner Vorträge. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde das als eine Art Sakrileg angesehen, weil sie nur für den Augenblick bestimmt waren.


    Übersetzt mit DeepL Translate – Der präziseste Übersetzer der Welt (kostenlose Version)


    Dieses Audio-Archiv ist im Internet verfügbar und wird laufend erweitert:

    The Suzuki Roshi Audio Archive

    Die Antwort auf "Was ist dies?" ist hoffentlich kein kluger Einfall oder sonstiges, das sich in Worte fassen ließe.

    Nein. Es gibt darauf keine Antwort mit Worten.


    Aber ich frage mich, wie ich das dem Meister, wenn ich denn zum ersten Mal die Gelegenheit dazu bekäme, beantworten könnte, die Frage "Was ist dies?"

    Vielleicht kommt spontan eine Körperbewegung, eine Geste, eine Handlung, ein Laut. Gut, aber woher weiß der Meister, dass ich es nun so "durchdrungen" habe, dass er "zufrieden" sein kann und mir ein nächtes Koan gibt, weil dieses nun "abgeschlossen" ist? Das ist mir alles sehr rätselhaft...

    Wie weit ist die Meditationsanleitung denn nun?

    Wird die irgendwo dann fertiggestellt gepostet?

    Und wo?

    Ich würde die jetzt nochmal durchgehen, die letzten Hinweise und Verbesserungen mit einarbeiten.

    Ob die dann hier im Zen-Bereich irgendwo "angeheftet" werden kann / soll, das müsste man schauen.

    In dem Fall könnten wir void / @kilaya bitten, das zu tun.