Beiträge von Martin_1980

    Noch ein paar Erfahrungen und Gedanken von mir zu diesem Thema :


    Jedes Mal wenn ich mein schnitzel, oder meinen veganen Burger genieße, und vielleicht während dem Essen leckere zukünftige Mahlzeiten plane, kreiere ich gerade eine "Wiedergeburt",wo ich auch mit den Konsequenzen dieses "wiederwerdens" leben muss.


    Möge mir diese Nahrung Kraft geben für die Praxis.

    Möge diese Nahrung die heilsamen Qualitäten in mir nähren.


    Noch auf der Toilette kann man sich das Ergebnis dieser leckeren Speisen ansehen.

    Ist das in der Schüssel immer noch so verlockend, dass ich viel Geld, ein paar tote Tiere und Zeit dafür investieren möchte?


    Meiner Meinung nach ist der Buddha noch ein wenig weiter gegangen.

    Er hat mir gezeigt, dass das was während des Essens passiert, entweder neues Leiden, oder einen Weg in die Freiheit bieten kann.


    Auf der einen Seite wendet man sich der buddhistischen Lehre zu, weil etwas nicht passt und vielleicht sogar weh tut, und auf der anderen Seite, sieht, richt, fühlt man nicht die Gefahr von diesem vermeintlich leckerem Essen.


    Du kannst dich vegetarisch ernähren?

    Super!


    Vielleicht lebst du sogar Vegan.., gewaltig!


    Aber wenn dir klar wird, was Essen auch bedeuten kann (Krankheit, Alter, Tod, Trennung von allem was dir lieb ist usw) dann kannst du diese Speisen in Dankbarkeit und in Freiheit einnehmen.


    Es riecht nicht gut und schlecht, es schmeckt nicht gut und schlecht, es sieht nicht gut oder schlecht aus.


    Wenn da keine Abneigung und Zuneigung mehr ist, die dein Herz fesselt, dann isst man wie ein Buddha, dann isst man zum ersten mal als ein freier Mensch.


    Auch wenn es komisch klingt, aber wenn man das gesehen und geschafft hat, dann hat man wirkliches Mitgefühl entwickelt.


    Guten Morgen!


    Mögen wir alle Frieden finden!

    Es bringt überhaupt nichts…aber ich hätte ein schlechtes Gewissen nicht wenigstens in meiner bescheiden Macht darauf hinzuweisen.


    Also um es buddhistisch auszudrücken, wie stark ist die Anhaftung und damit letztendlich der Kreislauf Deines Leidens? Ewig?


    Aber ich glaube man sollte es bleiben lassen und die Chance nutzen komplett auszusteigen, weil es bringt nichts..

    Gib der Sache eine Chance. Ich möchte dich nicht mit meiner Geschichte langweilen, deshalb nur soviel : Das Leiden, die Ungerechtigkeit dieser Welt wird niemals verschwinden, aber wenn du der buddhistischen Lehre eine Chance gibst, dann wirst du "verschwinden".

    Und wenn du nicht mehr mit und durch die Welt leidest, dann kannst du bis zum Verfall dieses Körpers, temporär vieles verbessern. Und dann kannst du den Menschen zeigen wie du es geschafft hast.


    Alles Gute für dich!


    LG Martin

    Meditation führt direkt in die Realität. Es schützt Sie nicht vor dem Schmerz des Lebens, sondern ermöglicht Ihnen vielmehr, so tief in das Leben und alle seine Aspekte einzutauchen, dass Sie die Schmerzbarriere durchbrechen und über das Leiden hinausgehen.


    Vipassana ist eine Praxis, die mit der spezifischen Absicht durchgeführt wird, sich der Realität zu stellen, das Leben so zu erleben, wie es ist, und genau mit dem umzugehen, was man vorfindet.


    Es ermöglicht Ihnen, die Illusionen beiseite zu blasen und sich von all den höflichen kleinen Lügen zu befreien, die Sie sich ständig einreden.


    Was da ist, ist da. Du bist, wer du bist, und wenn du dich selbst über deine eigenen Schwächen und Beweggründe belügst, bindest du dich nur noch stärker an sie.


    Vipassana-Meditation ist kein Versuch, sich selbst zu vergessen oder seine Probleme zu vertuschen. Es bedeutet zu lernen, sich selbst genau so zu betrachten, wie man ist, um zu sehen, was da ist, und es vollständig zu akzeptieren. Nur dann können Sie es ändern.


    (Bhante Gunaratana)

    Wenn wir die Gebote nicht gut einhalten , werden wir Samadhi nicht aufrechterhalten können. Auch Sati (Achtsamkeit) wird sich nicht im Herzen festsetzen. Panya [Weisheit] wird nicht geboren. Wenn Panya nicht geboren wird, entsteht stattdessen Avijja [Unwissenheit] und kontrolliert unseren Geist.


    (Luang Por Akinchano)

    Das ❤️ kann sich nicht auf sich selbst verlassen und klammert sich deshalb immer gerne an Dinge.

    Meistens tendiert es dazu, nach falschen Dingen zu greifen, nach Dingen, die ihm schaden.


    Der Grund dafür, dass es gerne nach Dingen sucht und sich daran festhält, liegt darin, Sicherheit, Geborgenheit und Trost für sich selbst zu finden.


    Die Dinge, an denen es haftet, sind jedoch nicht zuverlässig und stellen daher eine ständige Gefahr für das ❤️ dar. Ob wir Kinder oder bereits Erwachsene sind, unser Geist ist in der Regel so.


    Anstatt zu versuchen, uns auf uns selbst zu verlassen, setzen wir unsere Hoffnungen immer auf andere Dinge, andere Menschen. Wir können nicht auf eigenen Beinen stehen. Das liegt daran, dass das ❤️ nicht weise genug ist, um zu prüfen, ob die Objekte, die es ergreift, richtig oder falsch, gut oder schlecht sind.


    Es weiß nicht, wie es für sich selbst sorgen und sich selbst helfen soll, weil es niemanden gibt, der es ihm beibringt. Es gibt niemanden, der Ratschläge gibt, wie man erkennt, welche Dinge gefährlich und welche nützlich sind, welche Dinge aufbewahrt werden sollten und welche nicht.


    (Ajahn Maha Boowa)

    „Hühner müssen aus Eiern kommen.

    Der Weg, der über das Leiden hinaus führt

    muss aus dem Leiden herauskommen.


    Willst du Hühnchen , dann musst das Ei akzeptieren

    Warum dem Leiden abgeneigt sein, wenn Du über das Leiden hinausgehen möchtest? "


    (Luang Por Tanangkaro)

    Wenn du kein Geld hast, um tamboon (stark vereinfacht gesagt , gutes karma, Spenden an Tempel und hilfsbedürftige Menschen usw ) zu machen , solltest du trotzdem meditieren, um wirklich gutes karma nach Hause zu bringen, denn das ist das wichtigste.


    Denn ob ein Mensch wirklich frei von Leiden sein wird oder nicht, hängt hauptsächlich von der Meditation ab


    (Ajahn Inthasiri)

    Ich muss gestehen: Ich liebe Fleisch und esse es täglich und davon auch eine ganze Menge und kann mir nicht vorstellen daran etwas zu ändern. Auf meiner Suche im Internet habe ich zu diesem Thema aber viele unterschiedliche Aussagen gefunden. Die einen lehnen Fleischkonsum rigoros ab, da er Tieren eben Leid zufügt, anderen halten Fleischkonsum in Maßen für hinnehmbar und ganz andere sagen, dass das allein die persönliche Entscheidung des einzelnen und seines persönlichen Weges ist. Ich teile die letzte Aussage.

    Zu meiner Frage:
    Wie ist eure Meinung zu dem Thema? Muss ein Buddhist Vegetarier oder besser Veganer sein? Und wenn Ja: Auch Pflanzen fühlen etwas. Fügt man dann, wenn man zum Beispiel einen Salatkopf abschneidet, nicht auch Leid zu?

    Hier kommt mir diesbezüglich spontan noch eine "Weisheit" eines bekannten japanischen Karatelehrers in den Sinn:

    "Wenn man wirklich gesund leben und kein leid verursachen will, dann darf man am besten nichts essen, nichts trinken und auch nicht atmen".

    Guten Tag!


    Zuerst solltest Du Dir die Frage beantworten, warum Du Dich für die buddhistische Lehre interessierst.


    Willst Du "nur" ein wenig ruhiger und glücklicher werden, oder möchtest Du komplett raus aus dem ganzen Kreislauf.


    Der Welt und den Tieren würde es besser gehen, wenn wir weniger Fleisch essen würden.

    Vielleicht schaffst du es, weniger Fleisch zu essen.

    Der Buddha war zwar meines Wissens nach kein Vegetarier, aber das bedeutet nicht, dass wir Fleisch essen sollen.

    Du liebst Fleisch, und diese "Liebe" verursacht Leiden für die Tiere, und indirekt auch für dich. Dieses begehren fesselt dich an den Daseinskreislauf, mit all seinen Folgen.


    Nur selten sagt sich ein glücklicher und zufriedener Mensch, "jetzt praktiziere ich ohne Grund die buddhistische Lehre".

    Es hat einen Grund warum wir uns der Lehre zuwenden.


    Diese "Liebe" nach Fleisch, Nikotin, Drogen, Alkohol, Sex fesselt uns in jedem Augenblick an dieses Leben.


    Das ist aber sehr schwer zu verstehen .



    Wichtig ist, dass Du kein neues Schlachtfeld in Deinem ❤️ kreierst.


    Es gibt schon genügend Kriege , und diesen Krieg könntest du jetzt noch nicht gewinnen.


    Wenn Du aufs Fleisch überhaupt nicht verzichten kannst, dann hast Du ein Problem.

    Und in der buddhistischen Lehre findet man hilfreiche Informationen, um dieses Problem zu lösen.


    Der Verzicht bzw die Reduzierung von Fleisch, ist auch ein Akt der Liebe gegenüber den Tieren und auch gegenüber dir.


    Es gibt wohl kein Muss in der Praxis, aber ein dürfen. Wir dürfen diesen heilsamen Weg der Liebe, des Mitgefühls und des friedens gehen.


    Alles Gute für dich!


    LG Martin

    Danke für deine Antwort!


    Als ich mit der Praxis angefangen hatte, konnte ich ziemlich schnell alle anderen lieben und ihnen auch verzeihen, falls sie mich beleidigt bzw verletzt haben. Ein paar Jahre später habe ich ein Metta-Retreat im Zentrum der ehrwürdigen Ayya khema gemacht.

    Dort wurde mir klar, dass ich mich auch lieben sollte und darf, und das ich mir vergeben musste.

    Auch wenn es in Bezug auf Anatta vielleicht komisch klingt, wurde mir klar, dass ich die Liebe in meinem Herzen freilegen musste, um andere zu lieben.

    Schon da hat sich mein Leben grundsätzlich verändert.


    Ich wünsche dir alles Gute!

    Falls mein Beitrag zu sehr vom Thema abweicht, bitte ich um Entschuldigung.

    Ihr könnt den Beitrag dann löschen.


    LG Martin

    In Anbetracht der Umstände wünschte ich mir oft, dass ich mehr selbstverliebt wäre.

    Ich glaube manchmal wenn wir uns wirklich lieben würden, bräuchten wir keine Religionen.

    Weil man nicht weiß wer man ist, schadet und zerstört man die echte Liebe.

    Es gibt viele Momente, wo ich in der buddhistischen Lehre einen Weg zur wahren Liebe sehe.

    Alles andere ist meistens nur ein hilfloser Versuch, die selbst erschaffene Leere in uns zu ignorieren.


    LG Martin

    Frage: Wird ein Sotapanna wissen, dass er bereits einer geworden ist?


    Ajahn: Er/sie kennt vielleicht nicht den Namen eines Sotapanna, aber er kennt die Qualität des Sotapanna. Er weiß, dass seine Traurigkeit oder sein Leiden von seinem Verlangen, seiner Bindung an seinen Körper, erzeugt werden. Er weiß, dass er nicht mehr an den Körper gebunden ist. Er sieht den Körper als nicht-selbst. Er hat keine Anhaftung an den Körper und hat kein Verlangen danach, dass der Körper für immer existiert. Er wird auch nicht durch das Altern, die Krankheit und den Tod des Körpers leiden . Das ist die Qualität eines Sotapanna.


    Er kann den Körper loslassen, weil er den Körper nicht als selbst sieht. Er sieht den Körper als vergänglich an. Er sieht, dass sein Leiden oder sein seelischer Schmerz durch seinen Wunsch verursacht wird, dass der Körper ewig hält, dass der Körper nicht alt wird, krank wird und stirbt.


    Damit er nicht vom Altern und der Krankheit des Körpers beeinträchtigt wird, muss er die Weisheit oder die Einsicht haben, zu erkennen, dass der Körper nicht er selbst ist. Er ist der Geist, der wie ein Fahrer ist, während der Körper wie ein Auto ist.


    Wenn es an der Zeit ist, dass das Automobil "kaputt" wird, dann lässt er es einfach zurück .


    Wenn es an der Zeit ist, dass der Körper stirbt, lässt er den Körper sterben. Er wird durch den Tod des Körpers nicht berührt / verletzt.


    (Ajahn Suchart)

    Nach der Geburt kommen natürlich Alter, Krankheit,

    Tod und Trennung, ob wir wollen oder nicht.

    Das sind ständige Begleiter in der konventionellen Realität,

    die wir kennen und verstehen müssen.


    Alle Dinge, denen wir begegnet sind,

    sind vergänglich und halten nicht lange.


    Gute Dinge werden natürlich verschwinden,

    schlechte Dinge werden auf natürlichem Wege vergehen.

    Lasst uns hingehen und verstehen,

    dass es nichts Unvergängliches, Bleibendes gibt.

    Dann kommt unser ❤️ bei Sati und Paññā an,

    so dass das ❤️ in der Lage ist, darunter nicht zu leiden.


    (Ajahn Ganha )

    „Der Atem kann ein Ort der Ruhe für den Geist sein, oder er kann das sein, was der Geist aktiv betrachtet. Wenn der Geist nicht bereit ist, sich zu beruhigen und still zu sein, ist dies ein Zeichen dafür, dass er sich bewegen möchte. Also geben wir ihm Arbeit. Wir lassen ihn den Körper scannen und die Atemempfindungen in den verschiedenen Teilen betrachten, um zu sehen, wie sie mit dem Ein- und Ausatmen zusammenhängen, um zu sehen, wo die Energie reibungslos fließt und wo sie blockiert ist. Aber achten Sie darauf, dass Ihr Geist nicht außerhalb des Körpers wandert. Lassen Sie ihn im Inneren kreisen, und lassen Sie ihn nicht aufhören, bis er müde wird. Wenn er müde ist, kannst du einen Platz finden, an dem er sich ausruhen kann, und er wird dort bleiben, ohne dass du es erzwingen musst.“



    (Ajahn fuang)

    Ich bin in Wirklichkeit ein sehr schlechter Mensch. So wurde ich geboren, und es war nicht die Schuld der Eltern oder des Umfeldes.

    Das war mein Rucksack, den ich zu tragen hatte


    Ich hatte irgendwann soviel Ärger angehäuft, dass ich mich umbringen wollte.

    Und während ich diesen Selbstmord plante, bin ich der buddhistischen Lehre begegnet.

    Und die ersten 10 Jahre waren heftig.

    Ich bin von einem langen Retreat ins nächste, und dazwischen habe ich unter teils unmenschlichen Bedingungen Geld verdient.


    Einige Jahre lang war ich nicht nur nicht glücklicher, sondern es ging mir teilweise noch schlechter als vorher.


    Aber ich hatte inspirierende Lehrer und auch eine Sangha, die mir Kraft gegeben hatte.


    Viele meiner ehemaligen Kollegen und Freunde, sind trotz ihrer "schlechten" Taten ziemlich erfolgreich und auch Glücklich geworden.

    Aber das hat nicht ewig angehalten, und sie waren bald am Ende ihrer Kräfte angelangt.


    Als ich die erste Tür zur Freiheit eines Tages gefunden und geöffnet hatte, hat sich mein Leben auf unglaubliche Weise verändert.


    Ich bin wahrscheinlich immer noch nicht so glücklich wie damals, und so glücklich wie einige meiner damaligen Freunde, aber ich habe einen Frieden gefunden, der durch nichts mehr in dieser Welt zerstört werden kann.


    Ich kenne keine Trauer, Ungeduld, Angst mehr persönlich.

    Diese Dinge sind zwar immer noch da, aber ich habe damit nichts mehr zu tun.


    Die buddhistische Lehre unterscheidet sich von anderen Religionen in dem Punkt, dass wir nicht bis zum Schluss, Gläubige oder Ungläubige bleiben müssen.


    Wenn man der Wahrheit im Herzen begegnet, dann hört diese Unsicherheit, Zerrissenheit, Unruhe sofort auf.

    Egal was andere sagen, man sollte die Erleuchtung nicht auf ein unerreichbares Podest stellen.

    Der Buddha hat nicht nur für die Nonnen und Mönche gelehrt.

    Sondern auch für uns Laien.


    Wir sollten diese Chance nutzen, und uns nicht von anderen Menschen irritieren lassen.



    Mögen wir alle Frieden finden!


    Martin

    Wo auch immer Jesus jetzt umgeht, ich wünsche ihm Frieden, und hoffe das er Frieden gefunden hat.

    Aus buddhistischer Sicht?

    Ich kann und darf nicht für die Buddhisten sprechen, aber für mich ist das Christentum eine Religion, die auf einer falschen Sichtweise aufbaut.

    Warum möchte ich hier nicht diskutieren, aber ich freue mich für die Menschen, die durch Jesus ein wenig Frieden und Trost finden können.


    Als ehemaliger gläubiger Mensch, habe ich versucht, das Christentum so zu interpretieren, dass es mit der buddhistischen Lehre mithalten kann.

    Aber der Buddha war meiner Meinung nach einfach nur ein Genie.


    LG Martin

    Wieviel von Euch, glauben das man wiedergeboren wird, also mit einem neuen Körper?

    Meine Erfahrung mit dem Thema :


    Ich habe sehr lange an eine Wiedergeburt geglaubt, wohl auch, weil ich damals immer noch davon ausgegangen bin, dass etwas vom Sein ins nicht-sein übergehen kann.


    Irgendwann bin ich in der meditation an einem Punkt angekommen, wo etwas hinter all den vergänglichen Dingen war.


    Für ein paar Monate dachte ich, dass dieses "Ding" von einem Körper zum anderen geht.


    Eines Tages, als alles bekannte in der meditation plötzlich weg war, suchte ich nach dieser Quelle / Seele / Ich.

    Und da war nichts zu finden.


    Dies war im ersten Moment ein Schock, ein zerstörerischer Moment.


    Sage ich nun, dass es keine Wiedergeburt gibt?


    Nein.


    Ich erlebe keinen wachen Moment, wo nicht etwas wiedergeboren wird.

    Jede Sekunde entsteht ein ganzes Universum, mit all den furchtbaren Folgen.


    Wiedergeburt ist meiner Meinung nach, ein ungutes Wort.

    Aber besser kann ich es nicht ausdrücken.


    Nein, dieser Martin kommt nach dem Tod nicht wieder. Er war nicht vor 70, 1000 Jahren schon mal hier.


    Aber die Unwissenheit war hier.

    Diese Unwissenheit geht mehr oder weniger von Leben zu Leben.


    Wenn ich zum Beispiel gerade meine Katze betrachte, wie Sie zum zweiten Mal heute dem verhungern nahe ist, bildet sich in meinem Kopf eine Geschichte.


    Ich mag Sie und möchte sie glücklich sehen.

    Das vermeintliche Ich, an das man glaubt, wird temporär bestätigt, in dem man glaubt, dass dort (m)ein Tier ist.

    Es entsteht Freude, Sorge, Trauer usw.


    Und da es nicht beim sehen bleibt, entstehen Folgen.


    Und da alle Erscheinungen vergehen müssen, entsteht früher oder später Leiden, wenn mein Frieden immer noch von diesen temporären Erscheinungen abhängig ist.


    In jedem wachen Moment wird ein Universum erschaffen, vernichtet und wiedergeboren, aber in Wirklichkeit wird nur Ignoranz und Unwissenheit wiedergeboren.


    Jetzt liest man aber öfters mal, dass es kein Ich gibt, und das verwirrt einen vielleicht.


    Kein Selbst ist auch eine ungute Formulierung.

    Wenn man daran glaubt, kann man eigentlich nicht an eine Wiedergeburt glauben.

    Aber trotzdem leben mehrere Milliarden Menschen auf dieser Welt.



    Ich = falsch

    Kein Ich = falsch


    Aber im Sinne der Kommunikation müssen wir diese Worte verwenden.


    Nicht ich ist da schon näher an der Wahrheit dran


    Jemand ohne Einsicht in die Natur der Welt, glaubt an eine Geburt, Existenz, Tod. Und das bereitet ihm Probleme.


    Er erkennt aber noch nicht, dass er in jedem wachen Augenblick, ein neues Universum mit all seinen unguten Folgen kreiert.


    Sehen ist dann noch nicht, nur Sehen.

    Hören, fühlen usw ebenso.


    Man schüttet damit ständig Benzin ins Feuer und wundert sich, warum man sich immer wieder verbrennt.


    Und dann macht es irgendwann einmal "klick" und alles ändert sich.

    Meistens geschieht das in, bzw nach der Meditation.


    Da ist dann sehen, aber niemand mehr der daraus eine Geschichte kreieren muss, um seine Zweifel, Ängste in Bezug auf das Selbst zu lindern.


    Da ist dann ein Weg in die Freiheit, aber niemand mehr, der ihn gehen könnte bzw muss.


    Wenn jetzt nur noch Sehen, hören, fühlen usw ist, ohne dass man eine Geschichte daraus kreiert, dann schüttet man keinen Benzin mehr ins Feuer.

    Das Feuer wird immer kleiner und die Verbrennungen immer weniger.


    Und folgendes ist in der buddhistischen Welt ziemlich umstritten und es ist eigentlich auch nicht zu beschreiben, aber da ist etwas hinter dem, was man als unsere Welt bezeichnet.

    Es wurde nicht geboren und es kann nicht sterben.


    Wenn nun das Feuer langsam erlischt, und ein kleiner Faden zum letzten Mal in den kalten Sternenhimmel hinauf steigt, dann ist es zumindest für mich, wie eine Art von nachhause kommen.


    Aber da ist kein Ort voller Glückseligkeit, sondern eine Rückkehr in den natürlichen Zustand des Universums.


    Vielleicht hast du es in der meditation schon mal erlebt, dass man stundenlang im absoluten Frieden sitzen kann.

    Wo auf dieser Ebene soll noch Dukkha sein?

    Fast unvorstellbar.


    Aber selbst die neuanordung der immer wieder recycelte Elemente, der Millionen von Geistesbewegungen pro Minute ist in Wirklichkeit auch nur Leiden.


    Und wenn diese Dinge zum letzten Mal im stillen Meer des friedens zusammen fallen, aber sich nicht mehr neu anordnen, dann erlebt man dieses finale erlöschen als ein grenzenloses Glück.


    Im Glück erlöschen (verlöschen?) .


    Besser kann es nicht mehr werden.


    Wichtig ist, dass du der Sache selbst auf den Grund gehst.

    Du kannst den Leuten hier glauben, oder auch nicht. Aber ohne Praxis bleibt es immer nur ein Glaube.



    Alles Gute für dich!


    Entschuldigung für den langen und komplizierten Beitrag.


    LG Martin

    Der Buddha lehrte uns, wie man den Geist entspannt, indem man bequem ein- und ausatmet. Es ist nicht unsere Aufgabe, ihn zu beruhigen usw.


    Es ist unsere Pflicht, einfach bequem einzuatmen. Es steht uns nicht zu, den Geist zu kontrollieren oder zu verwalten oder Geburt, Alter, Krankheit, Tod, Lob und Tadel im Wege zu stehen. Wir müssen nur mit Leichtigkeit und Frieden ein- und ausatmen. (Ajahn Gunhah)

    Wenn du schlechtes Kamma hast, dann verbrauche es einfach. Es ist wie das Hinzufügen von Wasser zu Salz, tu es oft, nach einer Weile wird die Salzigkeit verblassen.


    Sei beharrlich darin, Verdienste , Meditation und Metta zu machen, und die Dinge werden gut werden.


    (Luang Por Suparo)

    Ajahn Tongrat, der einer meiner Lehrer war, wollte einmal die Robe ablegen .


    Er wollte auf niemanden hören, er wollte nur entroben.


    Dann bat er einen Dorfbewohner um eine Axt und begann Holz zu spalten. Er tat es drei Tage und Nächte lang, bis seine Hände zu bluten begannen, und bis er erschöpft war.


    Dann fragte er seine kilesas : ‚Weißt du jetzt, wer hier der Boss ist?'


    Alle unsere Lehrer haben das auch durchgemacht.“


    (Ajahn chah)

    Frage : „Wenn du alles loslässt, was bleibt dann übrig?“ „Wenn du alles loslässt, bleibt nichts übrig“, antwortete Ajahn Anan sofort.


    „Wenn noch etwas übrig wäre, hättest du immer noch Leiden. Wenn du also wirklich alles loslässt, ist derjenige, der losgelassen hat, auch weg.


    Nur ein Geist in seinem vollkommenen Zustand – einer von reinem Glück und Frieden – bleibt, aber es gibt niemanden mehr, der sich daran binden könnte.“


    (Ajahn Anan)

    Als ich ein junger Mönch war, hatte ich ein Problem mit Zahnfleischbluten. Eines Tages, als ich Ajahn Chah assistierte, bot ihm jemand ein Glas Orangensaft an. Ich dachte unschuldig, Orangensaft hat viel Vitamin C – das wäre wahrscheinlich gut für mein Zahnfleisch. Nur dieser eine Gedanke und Ajahn Chah drehte sich zu mir um, zeigte auf das Glas und sagte: „ Die Quelle des Todes ist genau dort!“


    Worte können nicht erklären, wie sprachlos ich in diesem Moment war. Die Lektion, die er mir an diesem Tag beibrachte, war, dass jedes Verlangen dazu führt, dass wir im Kreislauf von Geburt und Tod gefangen bleiben, selbst wenn es nur um etwas so Kleines wie ein Glas Orangensaft geht.


    (Ajahn Anan)

    Als Ajahn Chah die formelle Position des Jao Kun von der thailändischen Sangha erhielt, kamen viele Menschen, um ihm zu gratulieren. Er erinnerte sie immer wieder: „Die Flut und die Wellen eines Flusses gehen auf und ab, aber die Brücke geht nicht mit auf und ab, richtig?“ (Ajahn chah)