Beiträge von Enso_88

    als nicht als erste aufgeführte Nennung einer Klesha-Liste, sondern im Zusammenhang mit weiteren Ursachen für unser Leid welche Klesha bedingt Leid letztendlich verursachen,

    bestehen.

    Erst durch die Beseitigung von Unwissenheit kann ich ja überhaupt Gier und Hass erkennen und üben, davon zu lassen.

    Ich danke euch beiden für eure Antworten!_()_


    Ja, ich wahr wohl zu sehr fixiert auf eine "Klesha-Liste" mit der ich die Argumentation von Thich Nhat Hanh "beweisen" wollte.


    Viele verschiedene unheilsame Geisteszustände, darunter Gier, Aversion und Verbledung durchdringen sich gegenseitig und erzeugen diesen Durst, von dem der Buddha gesprochen hat.


    Liebe Grüsse

    Hallo zusammen


    Ich bin diese Woche über eine Textstelle im Buch von Thich Nhath Hanh "Das Herz von Buddhas Lehre" gestolpert, die mich zum Nachdenken gebracht hat. Ich wäre sehr interessiert was ihr dazu meint:


    Auf Seite 28 schreibt Thay: "Die Behauptung, all unser Leiden sei durch Gier verursacht, beruht auf einem weiteren allgemeinen Missverständnis. In der Lehrrede vom Ingangsetzten des Rades der Lehre nennt der Buddha in der Tat die Gier (Trishna/Tanha) als Ursache für Leiden; aber er sagte dies, weil Gier auf der Liste der mit Leiden verbundenen Geisteszustände (klesha) an erster Stelle aufgeführt wird..."


    Schaue ich mir die Auflistung der Kleshas an, ist jedoch «Trishna/Tanha» dort nicht aufgeführt, sondern «lobha/raga». Ich gehe mit Thich Nhath Hanh völlig einig, dass nach buddhistischer Ansicht eine erste Ursache von etwas nicht möglich ist, da sich alles gegenseitig bedinngt. Was ich jedoch am Punkt oben nicht verstehe, ist die Argumentation. Thay gilt als guter Kenner von Grundlagentexten; ich kann mir nicht vorstellen, dass er Durst (Trishna/Tanha) und Gier (lobha/raga) verwechselt hat – nur, warum hat er dies als Beispiel so aufgeführt?


    Müsste ich eine Aufstellung zeichnen, würde ich erst die Unwissenheit als Wurzel nehmen. Auf ihr fussen Gier und Aversion welche schlussendlich diesen grundlegenden Durst verursachen, der sich als Durst nach Sinneserfahrungen, Durst nach Werden und Durst nach Nicht-Werden äussert. Zusammen bringen diese Kräfte die Illusion eines in sich abgeschlossenen, permanenten Selbst hervor an welchem wir anhaften und deshalb leiden.


    Ich danke euch für eure wertvolle Zeit.

    Liebe Grüsse Enso