Hallo Leute,
es geht mir besser,trotz schlechtem Schlaf, weil ich nach 2 Tagen reiner Geistesarbeit heute zum Training und zum Yoga konnte. Ich erzähle das, weil, wenn ich die Mitte zwischen körperlicher und geistiger Arbeit verliere, bleibt alles iwie auf der Strecke.
Es ist mEn wichtig eine psychosomatische Balance zu finden, um Körper und Geist dann besser nutzen zu können, um das Dharma studieren und praktizieren zu können.
Zum gestrigen Thema: Entwicklung der brahmavihara und Liebe, ist mir noch eingefallen, dass, wenn diese Qualitäten erst durch Einsicht entstehen und dann entwickelt oder entfaltet werden (sollen), sie eigentlich dem 6ten Teil des 8fachen Pfades anzusiedeln sind, "Rechte Anstrengung"- mehre das Heilsame in dir. So passt das doch, auch wenn ich praktisch kein theoretisches Konstrukt brauche, um liebend oder mitfühlend zu sein.
Dein Text Igor07, zeigt doch ebenso ganz gut, dass diese Qualitäten aus einem Identitätserlebnis heraus gebildet werden. (Wir sind Eins mit anderen Geschöpfen, verbunden durch Dharma, und Substanzlosigkeit.) So habe ich diese Qualitäten im buddhistischen Sinne immer meinen christlichen Freunden erklärt.
Zum leidigen Thema Psychopharmaka: es gibt nunmal schwere psychiatrische Erkrankungen, wie z.b. die Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis oder schwere Verläufe der bipolaren Störung, da geht es fast nicht ohne, glaubt mir und den Betroffenen, bei aller berechtigter Kritik an den Wirkstoffen.
Ich selbst nehme immer wal wieder, wenn ich unter Antriebsstörungen leide,morgens etwas Sulpirid, weil es mir einfach Super hilft in melancholischen Phasen morgens in die Gänge zu kommen. Meine Ärztin nennt die Dosis schmunzelnd " homöopathisch", aber mir hilft sie bei Bedarf hervorragend.
Du hast Recht Son und so habe ich es immer gehalten und meine Adolescentenkrise/depressive Episode ist 28 Jahre her, ich habe diese "Erkrankung" immer geheim gehalten vor Freunden,Familie und Arbeitskollegn und bin damit gut gefahren. Ebenso habe ich natürlich Substanzkonsum geheim gehalten.
Dass ich hier so offen darüber rede, hat zum einen den Grund, dass ich dem Forum hier vertraue (ich bin auch sonst nirgendwo in sozialen Medien unterwegs), ich hier soviel von anderen lerne und auch etwas einbringen möchte, was anderen vielleicht hilft und zum anderen, weil ich mich übe, psychische Phänomene nicht so wichtig zu nehmen und sie als das zu betrachten, was sie eigentlich sind: Phänomene, Substanzlos, bedingt und vergänglich. Dennoch spüre ich, dass es leichter fällt z.b. über Clusterkopfschmerzen zu sprechen, als die Depression z.b., also übe ich mich in Distanz dazu, es los zu lassen und auch psychische Sensationen , als "nicht mein" zu betrachten.
Psychotherapie: ich habe 2 private Erfahrungen damit. (Supervision mit Kollegen und einem Psychoanalytiker müssen wir als Mitarbeiter einer Psychiatrie immer machen 1x/Monat, aber momentan bin ich ja 1 Jahr von der Arbeit frei gestellt und genieße es einfach.
1x vor 10 Jahren, das habe ich nach 15 Stunden abgebrochen, weil es sinnlos war: der Therapeut war Berufsanfänger und überfordert, zudem habe ich in der Zeit konsumiert, also Schwachsinn da Therapie zu machen, wenn man vormittags noch bedröhnt von der Nacht über sich sprechen soll.
Vor 4 Jahren habe ich einen 2ten Versuch gestartet, weil ich alleine ein Thema nicht abgeschlossen bekommen habe und eine Therapeutin gefunden, die über 30 jahre Berufserfahrung hat.
Sie hat sich darauf eingelassen, dass wir uns nur alle 3 Monate zu einem Termin sehen und das ist genau richtig für mich. Inzwischen ist sie bald in Rente und möchte mich bis dahin behalten, Wir sprechen viel über Philosophie und Religion, haben schon Musik getauscht und sie ist sehr authentisch, also erzählt auch von sich etwas. Sie versteht meinen Kummer, den ich manchmal habe, weil sie ebenfalls auf dem Lande mit einem gewalttätigen Elternteil aufgewachsen ist, tägliche Kinderarbeit im Kuhstall und der Landwirtschaft kennt.
sie freut sich sehr und hört aufmerksam und interessiert zu, wenn ich ihr von meinen Fortschritten durch buddhistische Techniken berichte. es passt einfach rundum und wenn sie nächstes Jahr in Rente geht, können wir das Kapitel Psychotherapie gemeinsam beenden.
Für mich persönlich ist dadurch Psychotherapie und Buddhismus eine sinnvolle Ergänzung.