Posts by daistnichts

    Es gibt durchaus Strömungen die so etwas wir Götter verehren. Mit der ursprünglichen “Lehre” hat dies weniger zu tun. Aber im Schmelztiegel der Religionen und Kulturen entstanden manchmal solche Phänomene.
    Ich kenne mich nicht spezifisch damit aus.

    Das gefällt mir mukti! Ich sage das oft bei Projekten oder bei der Arbeit. “Also wenn es keine Freude macht können wir das ganze gleich sein lassen”. Werde durchaus manchmal komisch angeschaut. Die meisten verstehen es aber lachen darüber. XD

    Wenn sich die Gruppe nur zum stillen Sitzen trifft und nicht zur Diskussion/Rezitation, dann kann/muss die 4 edlen Wahrheiten bzw. Gedanken dazu nicht erkennbar sein. Dennoch sind die 4 edlen Wahrheiten, die Lehre der Leere, das Vermeiden von Leid und Vermehren von Glück selbstverständlich die Grundlage auch im Zen Buddhismus. Woher kommt die Idee zu meditieren und Erleuchtung zu erlangen? Das ist ja nichts anderes als ein Streben nach der Erlösung von Leid und Erreichen von Nirvana. Man sitzt, um den Gedankenfluss zu stoppen, sich selbst zu vergessen, mit allem zu verschmelzen... Wenn das nicht ein wahrer Weg zur Beendigung von Leid ist, was dann? ;)


    Andererseits wird gerade Zen auch oft falsch verstanden als eine "alles geht, alles ist cool" Philosophie und das ist einfach falsch. Der Zen Buddhismus erfordert ein hohes Maß an Disziplin und der buddhistischen Lehre zu folgen impliziert strenge Regeln und harte Arbeit an sich und seinen Gedanken (das sie Worten und Taten voran gehen). Einfach tun, was einem gefällt und sich dabei sagen "ich fühle mich gut, das ist angenehm, also ist es richtig", ist nicht Zen.


    Ob jemand Mönch ist oder lange Haare hat oder beides und vordergründig ein Leben führt, wie jeder andere auch, halte ich für unerheblich. Wenn die buddhistische Praxis sich allerdings auf das Sitzen beschränkt, dann ist das vermutlich sehr entspannend, aber es ist kein (Zen) Buddhismus. Du könntest dich aber mit den entsprechenden Personen unterhalten, dann wirst du sicherlich merken, was dahinter steckt.

    Das mag sicherlich stimmen. Aber ich mag grade am Zen, dass es letztlich um die Erfahrung geht und um ein ständiges streben. Solche Regeln sind sicherlich hilfreich. Ich glaube aber nicht, dass eine Befreiung solchen nach strengen Regeln lebenden Mönchen vorbehalten ist. Nehmen wir die Übungen mit Koan. Die sind sicherlich nützlich. Aber bietet nicht auch das Leben selbst genug Rätsel die mit Denken nicht gelöst werden können?
    Das Leben in einem Kloster ist bloss ein Weg von vielen.

    Zen begegnet uns aber auch ganz einfach im Alltag.

    Ich würde mich da Monika anschliessen. Am besten lässt man die Anderen wie sie sind.
    Deine Eigenschaft stets das beste im Menschen zu sehen finde ich toll. Schliesslich ist in jedem die Buddha Natur. Was du tun kannst ist versuchen innerlich ruhig zu bleiben. Mitgefühl ist hier der Schlüssel. Durch weniger innere Konflikte wirst du auch weniger Äussere haben. Das heisst aber keinesfalls sich alles gefallen zu lassen, das scharfe Schwert des Mitgefühls darf ruhig benutzt werden. Am besten bleibst du nämlich einfach dich selbst wenn das nicht geht ist es möglicherweise Ratsam einen Kontakt zu beenden.

    So versuche auch ich zu Leben. Natürlich mache ich Pläne und es tauchen Bilder auf, all zu ernst nehme ich sie nicht. Ich versuche mich auf den Moment zu konzentrieren. Mein Leben ist so viel friedlicher geworden. Manchmal funktionieren meine Pläne manchmal nicht. Das ist auch gut so. :)

    Ich erlaube es mir hier zu Antworten lieber Igor. Wie du es sicherlich schon weisst halte ich es mit dem Erwachen ziemlich einfach. Ich glaube du denkst da zu kompliziert. Ich denke fast alle Menschen kennen Momente des Erwachens. Wo sie sich selbst vergessen und mit der Welt im frieden sind. Dieser innere Frieden ist bloss dauerhaft und nicht mehr von äusseren Umständen abhängig. Im Prinzip hat man alles losgelassen. Trotzdem ist man natürlich noch Person und kann Ziele verfolgen. Nur ist es nicht mehr so wichtig ob sich die erfüllen oder nicht.
    Dieses ständige Gedankenkreisen kommt zur Ruhe.

    Der Geist ist Ruhig. Erreicht ist trotzdem nichts da keiner mehr da wäre etwas zu erreichen.


    Ich wünsche die von ganzem Herzen Frieden! :)

    daistnichts


    Gefällt dir eigentlich die Buddhalehre? Ich meine so ganz allgemein, jenseits von Fragen nach Authentizität, geschichtlich nachweisbaren Fakten, gesicherten Übertragungslinien.

    Hältst du das für eine gute Möglichkeit zur Befreiungung?

    Oh natürlich. Zumindest die mir bekannte im Kopf verdrehte Form. ;)

    Bei den Linien bin ich sicherlich dem Zen am nächsten. Für mich Zentral ist das Loslösen von einem Ich und das Mitgefühl. Sowie einige Verhaltensregeln. Im Palikanon (den ich nicht sonderlich gut kenne) mag ich auch vieles. Dabei ist Karma (über mehrere Leben) oder beispielsweise Erinnerungen an frühere Leben usw… für mich weniger relevant.

    Ich schätze aber durchaus einige ethische Grundregeln.


    Als Methode schätze ich z.B Koans. Für mich geht es im Prinzip darum das Denken so mittels einer “Krise” zu brechen bzw. die Möglichkeit zu schaffen über dieses hinauszugehen.
    Ich denke diese Krisen können auch einfach so durch das Leben ausgelöst werden.


    “Jedes Leben hat sein Mass an Leid, machmal bewirkt eben dieses unser erwachen”


    Offen gesagt halte ich die Lehre vor allem auch nach so einem Erlebnis für wichtig.

    Diese Erfahrung weicht einfach von der vorherrschenden Erfahrungswelt sehr ab. Deshalb ist es durchaus gut zu wissen, dass man nicht verrückt ist. Haha 🙈


    Ausserdem wenn man frei ist und alle Prägungen aufgegeben hat ist es durchaus hilfreich solche “Leitplanken” zu haben. Meine persönliche Meinung ist, dass Buddha neben der Tatsache das er erwacht war auch ein sehr intelligenter weiser Mann gewesen sein muss. Der das Talent hatte diese Erfahrung zu integrieren und in eine sinnvolle Lehre umzuwandeln.


    Würde er heute Lehren wäre die Lehre sicher an zeitliche. und kulturellen Bedingungen angepasst. Der Kern wäre sicherlich gleich.

    Deshalb kann ich manchmal auch mehr mit etwas “aktuelleren” Beiträgen von Zenmeistern anfangen. Da gibt es viele die es sehr gut schaffen die Lehre in einen aktuellen Kontext zu setzen.

    Nur mal so am Rande so lange man nich leidet ist es eigentlich egal an was man glaubt. Es gibt und gab bestimmt Menschengruppen die ein sinnvolles und befreites Leben geführt haben ohne jemals von Buddha gehört zu haben. Die Menschwerdung läuft immer ähnlich ab. Deshalb kommen verschiedene Wesen auch immer zu ähnlichen Schlüssen bezüglich Befreiung.

    Das macht absolut Sinn void. Gehen wir davon aus, dass mehrere (viele) Menschen die Befreiung erreicht haben. Das erwachen kann dich jederzeit treffen. Dann haben alle diese Menschen zu diesem Zeitpunkt andere Wege hinter sich und sind in dem Moment das was Sie sind. (Mann, Frau, Obdachlose oder Bankfachangestellter) gut möglich das Sie nicht mal Buddhisten waren. Was aber bei alle denen passiert ist, dass ihr ich verloschen ist. Danach sind sie immer noch wer sie sind alles ist gleich doch ist alles anders.

    Ich halte es auch lediglich für einen Geisteszustand. Wenn deine falschen Ansichten erloschen sind haltest du nicht mehr an deinem Ich fest. Somit fällt auch die Angst vor Tod und Geburt weg. Somit existieren sie noch als Form aber nicht mehr als Bedrohung.

    Wie oft weiss Leonie da viel besser bescheid als ich. ;)


    Mit dem Konzept der Wiedergeburt habe ich etwas mühe. Naja für mich persönlich sind eher die 4 Edlen Wahrheiten relevant. Beziehungsweise letztlich die Erkenntnis das einzig das Loslassen zum Glück führt. Das erschliesst sich ja eigentlich auch daraus. Weiter sind natürlich noch ganz viele andere Hinweise hilfreich. Das ist klar.

    Wenn du Probleme mit dem Konzept der Wiedergeburt hast, dann geh doch den Weg den Buddha zeigt, dann gibt es keine Wiedergeburt mehr.

    Das Problem hindert mich nicht im Alltag. ;) Ich gehe meinen Weg das reicht mit. Ich verlauf mich zwar ständig aber es macht mir Freude. ;)

    Wenn ich nicht an Wiedergeburt glauben will, kann oder dgl. dann glaube ich an das Gegenteil - aber wissenschaftlich beweisbar ist es nicht. Ich kann es aber erfahren, während meines Lebens und ich kann erkennen, dass "Ich" nicht wiedergeboren werde, sondern dukkha - das allerdings durch meine Taten oder Unterlassungen in die Welt gekommen ist. Ich trage also durchaus dazu bei, dass die Welt weiter im samsara wandert, wenn ich in Unwissenheit bleibe.

    Ja, Klasse Leonie. Das hast Du so ausgedrückt, wie ich es gemeint habe.


    Und bei mir ist es so, dass ich nicht an Wiedergeburt glaube, aber auch nicht nicht daran. Es ist mir egal, denn es ist nicht beweisbar. Aber ich kann viel dafür tun, das Leiden in meinem und anderer Leben zu vermindern und eben dadurch dafür Sorge zu tragen, dass weniger von meiner Geburt und den dadurch entstandenen Konsequenzen übrig bleibt.

    _()_

    Da war wieder jemand schneller. Haha

    Wie oft weiss Leonie da viel besser bescheid als ich. ;)


    Mit dem Konzept der Wiedergeburt habe ich etwas mühe. Naja für mich persönlich sind eher die 4 Edlen Wahrheiten relevant. Beziehungsweise letztlich die Erkenntnis das einzig das Loslassen zum Glück führt. Das erschliesst sich ja eigentlich auch daraus. Weiter sind natürlich noch ganz viele andere Hinweise hilfreich. Das ist klar.

    Das mag sein. Nur zur Ergänzung ich nehme wörtlich was für mich stimmt den Rest deute ich um ;) so funktioniert es für mich am besten. Ist eigentlich die Konsequenz daraus das man selber prüfen sollte ganz einfach halt ;)

    Naja Leute die Texte wörtlich nehmen werden zu weil auch Sklaven der Worte genannt. Es gibt in allen Religionen verschiedene Strömungen. Die undogmatischen halte ich für erfolgsversprechender. Natürlich können auch Menschen in sehr dogmatischen Strömungen ihren Frieden finden.

    Die Wege zu einem “guten” Leben sind so vielfältig wie die Menschen selbst. Mitgefühl, Liebe und nicht zu viel (oder kein) Egoismus sind wohl gemeinsame Nenner.

    Meiner Meinung nach lässt sich das nicht immer unbedingt trennscharf Abgrenzen. Je nach Problemlage natürlich besser oder schlechter. Man spricht dann von einer sogenannte Heuristik. Hier werden Entscheidungen getroffen aufgrund weniger Merkmale oder Informationen in einer komplexen Situation. Oft sind diese auch gar nicht so schlecht. Intuition stelle ich mir vor wie ein neuronales Netz dieses wird trainiert und verbessert sich immer ein bisschen. Am Schluss kann die Entscheidung also die Begründung dazu nicht mehr nachvollzogen werden. (Also auch bei künstlichen neuronalen Netzwerken). Bei einer rationalen Entscheidung kann der Weg begründet werden oft scheint es aber mehr wie eine stringente Begründung als sie es in Wirklichkeit ist. Denn auch hier müssen Parameter gewählt und gewichtet werden. Hier entscheidet auch oft das “Gefühl” beziehungsweise man hätte auch einen viel anderen Fokus wählen können. Man kann natürlich sagen: “Ich habe den Apfel gegessen weil ich Hunger hatte”. Auf der anderen Seite hat uns die Evolution mit dem Impuls ausgestattet Hunger auf Äpfel zu haben. Der Apfelbaum macht seine Äpfel süss damit er gegessen wird und so seine Samen verteilt. War es nun meine Entscheidung oder war ich viel mehr ein Diener des Apfelbaumes? ;)

    Was ich damit meine auch eine rational begründete Entscheidung enthält nie alle Faktoren. Auch hier spielt die Intuition rein..

    Vom Grundsatz her ist das sicherlich richtig. Da braucht man noch nicht einmal das Konzept der Wiedergeburt. Da reichen auch Ansätze wie; Hilfe zur Selbsthilfe oder Weisheiten wie: “gib einem Armen einen Fisch, dann hat er einen Tag zu Essen, lerne ihn zu Fischen, dann hat er immer Essen.

    Aber zu geben und zu helfen ist ist natürlich nicht falsch. Die hohe Kunst ist zu erkennen wann es angebracht ist es nicht zu tun. Da gibt es kein allgemeines Rezept.

    Es wäre vielleicht hilfreich, wenn du meine Beiträge nicht mehr liest. Du kannst mich ja blockieren.

    das hier ist ein buddhistisches Forum. Ich habe schon das Recht zu fragen, warum du eine negative psychische Problematik auf Menschen projizierst, die einen Meister haben. = wollen die Verantwortung für ihr Leben nicht selbst übernehmen. Und eine andere negative psychische Problematik auf die Meister projizierst. = wollen einen Titel haben.


    Du möchtest darauf nun nicht antworten.

    Jeder hat wohl in seinem Leben Meister. Das Ziel sollte aber sein selbst ein Meister zu werden. Nicht in Form einer Autorität sonder als leuchtendes Beispiel, wie man Leben könnte.

    Um die Lehrreden im Palikanon anwenden zu können, braucht es Verständnis - und dann ist es unverzichtbar, dass die Übungen auch praktiziert werden - denn der Verstand braucht auch das Erleben und die Erfahrung. Dann braucht es auch das Gespräch mit einem Erfahrenen oder wie es bei Buddha in der Rede an die Kalamer heißt: Verständige.

    Also einen Lehrer für Buddhismus hatte ich nie. Dafür das Leben als solches und ganz viele Lehrer darin. Meiner persönlichen Meinung nach kommt durchaus irgendwann der Punkt wo der Verstand aufgibt. Da bin ich wohl nahe am Zen. Umso wichtiger halte ich die Lehren an diesem Punkt. Denn da fängt alles von vorne an. Wo wir beim Punkt wären, dass es kein wirkliches Ziel gibt. Als Buddha erwachte hat er gelehrt. So gesehen war sein Weg nie zu Ende. Die Welt braucht nicht nur Verkünder der Lehre. Das Erwachen ist wohl mannigfaltig wie das Leben selbst.