Das Dharma sagt der Körper "bin ich nicht, gehört mir nicht, ist nicht mein Selbst". Das ist nachvollziehbar denn wenn ich der Körper wäre könnte ich bestimmen wie er zu sein hat, etwa wunderschön und bärenstark, immer 20 Jahre alt und kerngesund. Aber der Körper ist von Natur aus möglicherweise nicht vollkommen ideal gestaltet und folgt jedenfalls den Naturgesetzen der Geburt, des Alterns, der Krankheit und des Todes, ohne dass man dagegen was machen kann. Bei einer Krankheit wird das so richtig bewusst und diese Erfahrung ist eine Gelegenheit die Anhaftung an den Körper zu hinterfragen. Anhaftung zu beenden bedeutet ja im Dharma Befreiung von Leiden - je mehr man an etwas hängt desto mehr leidet man, weil man es nicht zu seiner Zufriedenheit erhalten kann.
In Wirklichkeit ist der Körper ein aus diversen Substanzen zusammengesetztes Objekt ohne Ich - ein Knochen ist nur ein Knochen, Organe sind nur Organe usw., wahrnehmbar wie alle Objekte auch. Z.B. nehme ich einen Tisch wahr aber ich bin nicht der Tisch. Ich nehme den Körper wahr also kann ich nicht der Körper sein. Wenn ich krank bin habe ich einen dringlichen Grund den Körper und die Gefühle nur zu beobachten dann geht es mir nicht so nahe und mich zu besinnen auf die drei Merkmale des Daseins dukkha, anicca und anatta (ti lakkhana) und so wieder ein Stückchen vorankommen im Dharma, dem Weg zur Befreiung,
Lieber Mukti, genau hier möchte ich einhacken.
Ja, der Körper gehört mir nicht und er wird vergehen. Und ja der Geist kann den Körper nicht formen. Und ja, der Geist sollte der Chef sein und der Körper sollte folgen (wenn er kann).
Aber hier sehe ich eindeutig, das der Körper anscheinend den Geist formt. Der Körper kann den Atmen nicht aufnehmen, das beeinflusst das Verhalten, den Gemütszustand uvm.
Und mein Geist steht daneben, erkennt das alles an, ich sträube mich auch nicht dagegen. Das wäre auch sinnlos. Aber die Kontolle über Reaktion (z.B. Ängstlichkeit) ist nicht möglich. Die geistigen Symptome, die dadurch entstehen sind das Problem.
Es ist akzeptabel, keinen Marathon derzeit laufen zu können.
Die frage ist, klappt es nicht bei mir weil ich noch sehr unerfahren bin? Wie bewahrt man die Kontrolle über den Gemütszustand? Das ist doch garnicht möglich, oder?