Beiträge von Bosluk

    Solange ihr „Gefühl“ und „Emotion“ nicht im buddhistischen Sinne trennt, wird die Diskussion darüber nur für mehr Verwirrung sorgen, als für Klarheit.

    Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, hast du diese Trennung in eines von Nyanaponika´s Büchern gesehen. Dieses Buch als Maßstab für einen "buddhistischen Sinne" zu erheben, erscheint mir hinterfragenswert.

    Damit möchte ich nicht unterstellen, dass es falsch wäre. Ich habe seitdem einige Sutten aus dieser Perpektive gelesen, konnte jedoch keine begründeten Anhaltspunkte dafür finden.


    Vielleicht magst du erläutern, wieso die Aufspaltung von vedanā in Gefühle und Emotionen für dich mehr Klarheit verschafft? Ich finde Erfahrungen dabei genauso interessant wie Literatur.

    Nibbana ist das Verlöschen aller Gefühle, das Ende von Geburt Altern und Tod.

    Wo wir her gerade schon bei Gefühlen im Zusammenhang von Nibbana sprechen:


    Zitat

    Da wandte er sich an die Mönche und Nonnen: „Geehrte, das Erlöschen ist Seligkeit! (Sukhamidaṁ, āvuso, nibbānan”ti)

    Darauf sagte der Ehrwürdige Udāyī zu ihm: „Aber geehrter Sāriputta, was ist daran selig, da doch nichts gefühlt wird?“


    „Dass nichts gefühlt wird ist gerade das Selige daran. (sukhaṁ yadettha natthi vedayitan”ti)

    A. IX. 34, Nibbānasukhasutta

    Allerdings ist es unsinnig deshalb alle Gefühle ignorieren oder unterdrücken zu wollen. Das ist in den letzten Threads, in denen es um die Gefühle ging, beschrieben; hier nochmal die Verlinkung.


    Jedoch zeigt sich bei mir im Verlauf der Praxis durchaus eine Abnahme der Gefühlsintensität, d.h. die Gefühlsspitzen bei Wut, Ärger und Trauer die zumindest bei mir damals weit ausschlugen, sind recht abgeflacht und zeigen sich eher subtil. Und ganze Emotionsstränge wie Enttäuschungen (resultierend in der Erwartungshaltung gegenüber anderen) sind ganz verschwunden. Als einen Verlust sehe ich das allerdings nicht.


    Ergänzend gibt es ungeachtet dessen bei mir noch genug, dass Leid verursachen wird. Die Liebe zu meinen Kindern bietet ungemein großes Potential hohe Trauergefühlsspitzen hervorzurufen.


    Gefühle werden nicht geboren, sie entstehen in Abhängigkeit.

    Stimmt, und wenn sich die Abhängigen Elemente verändern, verändert sich das Gefühl. Und wenn die Abhängigen Elemente ausbleiben, bleibt auch das jeweilige Gefühl aus. Dies Gesatzmäßigkeit gibt´s aber auch in der Psychologie unter dem Namen ABC-Modell, und hieretwas praktischer beschrieben.

    Dennoch glaube ich, nach einigen Jahren Therapie-Erfahrung, dass ein stetes Umkreisen und Hochholen von längst Vergangenem eher wenig konstruktiv ist, weil hier der Fokus stets auf "dir fehlt etwas" liegt. Andererseits haben selbst die Mönche bei uns teilweise einschlägigen Background mit Therapien und für sie war es sehr hilfreich..

    Ich finde eine Therapie und Dhammapraxis können sich prima ergänzen. Das ist natürlich nur ein persönlicher Eindruck, der von jedem unterschiedlich bewertet wird.


    Wenn du bedenken über deine Therapie hast, ist der beste Ansprechpartner für dein Anliegen der Therapeut selber. Wenn du nicht in der Vergangenheit "herumrödeln" möchtest, gibt es auch alternative Therapieformen, die sich mehr auf den jetzigen Umgang fokussieren. Aber auch darüber kann dich am besten der Therapeut aufklären.


    Ich wünsche dir alles Gute!

    Allerdings geht es hier um Mönche, nicht um Laien... :?

    Es gibt in Majjhima 95 allerdigs eine ähnliche Darlegung :

    • Erlangen der Wahrheit durch Bemühen
    • Bemühen durch genaues Prüfen
    • Genaues Prüfen durch den Willen fassen
    • Den Willen fassen durch Eifer
    • Eifer durch reflektives Annehmen der Lehre
    • Reflektives Annehmen durch Untersuchen der Bedeutung
    • Untersuchen der Bedeutung durch Merken der Lehre
    • Merken der Lehre durch genaues Zuhören des Dhamma
    • Genaues Zuhören des Dhamma durch "einem Lehrer respekt erweisen"
    • Einem Lehrer Respekt erweisen durch einem Lehrer häufig besuchen.
    • Einen Lehrer häufig besuchen durch einem Lehrer Vertrauen.


    Die Darlegung ist etwas ausgiebiger als in A VIII 82, ist aber nicht (nur) an Mönche gerichtet.

    Auf jeden Fall lässt sich Buddha nicht beeinträchtigen und zieht weiter zu jüngeren, für neue Ideen potentiell offeneren Menschen. Er denkt dabei an die Gruppe der Asketen, mit denen er früher herumgezogen ist.

    Allerdings scheint im weiteren Verlauf der 45 Jahre Lehrtätigkeit eher die Situation, dass die Leute zu der Sangha (Sariputta, Ananda, Maha Moggalana, Maha Kaccana und co.) kamen und die Lehre hören wollten.

    Also getreu dem Motto: Der Schüler kommt zum Meister und nicht anders herum.


    Und damit zeigt sich mir eigentlich das Hauptproblem, weshalb eine "offensive" Missionierung im Dhamma gar nicht fruchtbar ist:

    Das Dhamma hat sechs Qualitäten und eine davon ist, dass es nur bei sich selbst nachprüfbar, indivuduell erfahrbar (Paccattaṃ veditabbo viññūhi) ist. Man kann sich noch so sehr den Mund fusselig reden, ohne die Bereitschaft und Motivation Dhamma auch sehen zu wollen, ist jede Missionierung m.E fruchtlos.

    Ich denke, wie kann man überhaupt im diesem Zusammenhang über den Fort-Schritt( via Progress) zu reden? Eher es geht darum , wie kann man das "Transzendieren " des Daseins zu erlangen. Selsbt das Wort "Fortschritt" wäre dann fehl am Platz. Eigentlich es geht um die restllose Erlösung, eher die "Erlöschung" .

    Hängt das nicht vom individuellen Standpunkt ab?

    Aus der gleiche Sutte (die ich verlinkt hatte) geht ja auch hervor, dass es ohne die "Sieben Kutschen" nicht funktioniert. Es wäre ja eine völlige missverständnliche Entscheidung, den Weg gar nicht erst zu gehen, weil er ja "eh fallen gelassen wird".


    Gibt es nicht in allen buddhistischen Traditionen eine graduelle Übung, die mit den Sila beginnt? Wenn ich gerade jemanden aus Gründen der Gier mitten ins Gesicht gelogen habe, ist es ratsam darüber zu reflektieren, worin denn der Fortschritt liegt. In diesem Fall darin in die Sila hineinzuwachsen.

    Spiritueller Fortschritt gehört nicht zu den Begriffen, die Buddha gebraucht hat - Fortschritt gibt es ja allenfalls im Daseinskreislauf - aber erst wenn die drei Geistesgifte erloschen sind, ist einer befreit oder erwacht.

    Das ist nichts anderes als "wenn dieses, dann jenes".


    Mir fällt dazu im pali der Begriff "paṭipadā" ein. Paṭipadā im Kontext zu deklarieren ist einfach, da es hunderte Male im Kanon benutzt wird (alle Sutten dazu hier) und wird häufig im Zusammenhang einer Art Fortschrittsweg benutzt (das kommt zumindest dem "spirituellem Fortschritt" etwas näher, auch wenn es nicht das Gleiche ist)


    Hervorheben möchte ich aber Majjhima Nikaya 24 (Englisch oder Deutsch):


    (Es ist jetzt aus insgesamt Sieben Punkten etwas aus dem Kontext gerissen)


    Aber auch in diesem Fortschritts/Übungsweg kann man sich verfangen und hängen bleiben. Symptomatisch dafür wäre womöglicht das Hängen an Riten und Regeln (sīlabbata-parāmāsa, die dritte der 10 Fesseln).

    Es geht ja schließlich ums Loslassen (anupādāya) und nicht darum noch mehr anzuhäufen, wie z.B. meinen Fortschritt.

    Neynia du hast jetzt überwiegend Antworten aus der "buddhistischen Praxis" erhalten (der Threadtitel provozierte natürlich auch dahingehende Antworten). Falls du eher an einem Diskurs über eine kritische Auseinandersetzung interessiert warst, schlage ich (statt eigene Interpretationen über Auszüge des Tipitaka) vor, jeweils nachzulesen welche Interpretationen bestehende buddh. Traditionen zu dem Thema haben.

    Stellvertretend für den Theravada findest du im Visuddhi Magga (im Teil der paññā, beginnend mit Kapitel 14) eine drei-Leben- Interpretation des bedingten Entstehens, bei der heutige Absichten eine spätere Geburt nach dem Ableben dieses Körpers zur Folge haben können.

    Natürlich empfiehlt es sich auch gegenüberstellend den gesamten Tipitaka zu lesen.

    Sehr viele. Notwehr, Nothilfe. Also die gegenwärtige Reaktion der Ukraine auf den Angriff Russlands z.B.

    Das sind Situationen, in denen ich mir die Anwendung des Dhamma schwierig vorstelle, weshalb ich sie gar nicht erst beurteilen möchte. Diese Situationen hatte ich aber auch gar nicht im Sinn.

    Das Tier und Du teilen etwas Universales, und es wird dem Tier nicht genommen, wenn Du es tötest, weil es nicht genommen werden kann. Deine Aufgabe ist, in diesen Zustand geistig zu kommen. DAS ist Zen.


    Das klingt für mich, als würdest du in der Freiheit von dukkha die Teilnahmslosigkeit in gewalttätigen Situationen inkludiert sehen. Und mit Teilnahmslosigkeit meine ich nicht eine gleichgültige "ist-mir-scheiß-egal" Einstellung, sondern eine transzendierte Haltung der Akzeptanz gegenüber dem Akt der Gewalt.


    Daraus folgt für mich nämlich ein geistiger Zustand, der es mir ermöglicht ein Tier in "Zen-manier" zu foltern, ohne das ich darunter leide. Da sind wir allerdings weit entfernt von avihiṃsā, weshalb ich das (natürlich auch aus vielen anderen Gründen) strikt ablehen würde.

    Daher auch meine Frage, ob sich aus deinem beschrieben "geistigen Zustand" avihiṃsā ableitet, denn m.E. führt die Minderung von Gier, Hass und Verblendung zu einem Geist der Gewaltlosigkeit und des Wohlwollens.

    P.S. Ich kenne mich im Zen nicht gut aus. Ich frage, weil es mir falsch erschien und ich mich zum Thema interessiere.

    Nein, denn dann wäre richiges Handeln ja immer gleich Gewaltlosigkeit, was nicht der Realität entspricht. Richtiges Handeln ist situationsspezifisch.

    Danke für die prompte Antwort. Fällt dir denn eine Situation ein, die durch Gewalt geprägt ist und im Einklang mit richtigem Handeln ist?

    Auf dieser Ebene ist also kein Platz mehr für wörtliche Auslegungen irgendwelcher Gelübde, das ist stets Anfängerlatein und wird später überflüssig, weil sich das "richtige" Handeln intuitiv ergibt.

    Und ergibt sich die Gewaltlosigkeit (avihiṃsā) aus dem "richtige Handeln", dass aus der Konsequenz deiner Erkenntnissen auf intuitive Weise entspringt?

    [...] stellt sich dem rationalen Buddhisten doch die Frage, in wie fern die Wiedergeburtsdoktrin im Pali Kanon noch glaubwürdig ist.

    Eigentlich stellt sich mir die Frage nicht. Ich selbst lese nur den Vinaya-Pitaka und im Sutta - Pitaka nur bis zum Sutta Nipata. Mir ist nichtmal bekannt, was im Peta-Vathu oder Jataka steht. Und persönlich habe ich auch keinen kennengelernt, der sich damit auseinandersetzt.

    ...die dharmische Zwiebel-Kosmologie quasi widerlegt wurde

    die ist mir jetzt auch nicht bekannt. Vielleicht erläutert du nochmal, was du damit genau meinst?

    ein echt gelassener Mensch lächelt über all das hier nur müde

    Da stimme ich dir mit Herzen zu.

    Sitzen und Mund halten - da wäre am Ende mehr für alle rausgekommen.

    Allerdings kursiert zum Dhamma auch eine ganze Menge Ansichten, Meinungen und an den Haaren herbeigezogener Unsinn. Das es hie und da ein paar Leute gibt, die sich die Mühe machen und Zeit nehmen auf Missstände hinzuweisen, halte ich jetzt nicht für ganz fruchtlos.

    Wo kämen wir denn hin, wenn es nur paccekabuddhas gäbe, die Dhamma sehen und es für sich behalten?


    Bis hier sind das mein Nachschlagen mit Google um wirklich zu verstehen, denn ohne die Bedeutungen der Worte zu kennen verstehe ich nichts von dem, was da geschrieben steht.

    Jo, das muss ich auch öfters machen. Aber es vergrößert den Wortschatz und hiflt zukünftig präzisere Formulieren zu wählen (Und ist auch unterhaltsamer als Kreuzworträtsel):grinsen:

    Ist Samantha nicht eine Pop-Sängerin?

    Wie lange sollte man meditieren um eine vertiefung zu erreichen

    Das hängt von der Tradition und den Meditatonslehrern ab. Auf die Frage, wieviel Sammlung man benötige entgegnete Ajahn Chah mal: Soviel wie notwendig ist. Das sollte heißen: Praktiziere, setz dich hin und finde es heraus. Die Antwort kannst du dir am besten selbst geben.


    Kann man samtha auch mit Achtsamkeitsmeditation mischen

    Bei einigen Lehrern der Waldtradtion spielt die Abgrenzung zwischen Samatha und Vipassana keine Rolle. Durch Vipassana entsteht auch Samatha und andersherum kann Samatha für Vipassana genutzt werden. Das geht dort Hand in Hand.


    Das klingt, als würdest du zwischen den Übungen hin und her springen. Wie möchtest du denn den Geist auf ein Objekt halten, wenn der Geist nichtmal bei der gleichen Übung bleiben kann?

    Meine eigene Erfahrung ist, das Samathapraxis auch im Alltag durchgeführt wird. Wenn ich beim Putzen gedanklich beim Arbeiten bin und bei der Arbeit an die Freizeit denke, na dann wird der Geist auf dem Kissen nicht ruhiger.

    Wenn ich beim Putzen putze und beim Arbeiten arbeite, sehe ich schon eher auch auf dem Kissen, wie der Geist wandert und hebe ihn dann wieder auf das Objekt.

    Igor07 "Nur-Geist-Schule" kannte ich nicht. Das beschreibt es womöglich noch besser. Ich hätte das jetzt dem Idealismus eingeordnet.

    [...] aber er bleibt trotzdem real auf der Erde stehen.

    Ja, das findet sich ja auch entsprechend in den Sutten wieder:


    Zitat

    Katamo cāvuso, rūpupādānakkhandho? Cattāri ca mahābhūtāni catunnañca mahābhūtānaṁ upādāya rūpaṁ.


    Und was ist die Daseinsgruppe der Form, an der angehaftet wird? Es sind die vier großen Elemente und die Form, die von den vier großen Elementen abstammt.

    - Etliche Sutten, z.B. M28 oder M140.


    Zitat

    Der geht auch in die Richtung von Mystik, aber er bleibt trotzdem real auf der Erde stehen. Uns, ich meine den "normalen " Menschen, sehr schwer einzuschätzen die mystische Erlebnisse, also wie der Buddha alle mögliche Vor-existenzen sehen konnte. Keinen Schimmer, ist es überhaupt möglich?

    Das sind Fragen, die den Rahmen des Threaderstelles angefragten Themas sprengen würden.

    Hi, darf ich dich fragen , hast du alle 8 Bänder ausführlich durchgearbeitet? Wer noch, sagt, welches Band ist das wichtigste, oder welche Sutren sind besonders gut ausgeführt? Das spielt für mich keine Rolle, wenn der Autor die eigene Interpretatation zulässt. Jeder hat die eigene Interpratation. Aber dieser Zugang zum Ursprünglichen Buddhismus spricht mich rein persönlich an, so wie das "Stich ins Herz", dann weiss man , es sei echt, authentisch. Danke im voraus.

    Warum ich es meine?

    Ne, ich habe "Meisterung de Existenz", einige Kommentare aus den 8-Bändern und einige Vorträge gehört. Davon finden sich viele auf YouTube.


    Ich hatte nicht die Absicht zu beurteilen, welche Suten besonders gut von ihm kommentiert wurden. Ich habe darauf hingewiesen, dass in manchen Kommentaren von ihm der Idealismus mehr durchblickt, als in anderen. Fritz Schäfer ist da schon eher "mit der Tür ins Haus gefallen", indem er in "Der Buddha sprach nicht nur für Mönche und Nonnen" alle 20 Seiten auf ein Postulat verweist, dass es "[...] gar keine Materie [gibt]".

    Und Schäfers Buch - "Realität nach der Lehre des Buddha: Wirken und Erleben die einzige Realität" ist natürlich ein Ergebnis des Idealismus, der mit Dhamma vermischt wird.

    Der Hinweis passt hier gut in den Thread. Das kann man zumindest im Hinterkopf behalten, wenn man in die "Debes`sche" Interprationenen liest (was auf keinen Fall heißen soll, dass man es nicht lesen sollte).

    Mir hat es das Etikett Hofnarr eingebracht, auch amüsant, aber Charme?

    Das Etikett Hofnarr hast du dir vielleicht selbst aufgedrückt. Ich kann mich in den letzten zwei Jahren an keinen Beitrag von Usern hier erinnern, die "Hofnarr" beinhalteten. Eher das Gegenteil.

    Seine Eigenarten hat ja jeder. In Köln sagt man: "Jeder Jeck is' anders"

    Aber n jeck ist jeder.

    Ich habe Paul Debes mittlerweile auch gelesen (den 8-teiligen Band aber nur angeschnitten) und finde das Debes, Hecker und Schäfer alle besondere Personen des deutschen Buddhismus sind, wenngleich sie ihre Eigenarten hatten.

    Es lässt sich schnell erkennen, dass sie da allesamt mit Verstand und Herz an den Dhamma rangegangen sind.

    Viññāna mit "programmierter Wohlerfahrungssuchlauf" zu übersetzen ist schon echt sperrig und unhandlich; hat aber irgendwie auch einen gewissen Charme.

    Auch habe ich da eine idealistische Perspektive rausgelesen, die spätestens durch den Kommentar zum Singālaka Sutta (D31) von Paul Debes nicht mehr wegzudiskutieren ist. Diese Perspektive lässt sich durch die Sutten natürlich klar von der Hand weisen: Das war deren eigene Interpretation, was aber in keinster Weise deren Lebenswerke schmälert.

    Beim Hören der Vorträge von Debes und Schäfer schwang eigentlich immer die Botschaft rüber, dass es darum geht, den Geist in einem gütevollen, mitfühlenden Zustand zu erziehen. Und diese Herzensgüte transportierten die excellent. Die scheinen für mich das Sallekha Sutta (M8) gelebt zu haben, was Debes Familie in Nachworten auch bestätige.


    Ich wollte mich hier lediglich der Schwärmerei anschließen.

    Sei nicht so dramatisch. Erkennen heisst sich selbst auf den Arm nehmen.

    Da wir es heute (wenn auch nur andeutungsweise) schon mal vom alten 'Wolkentor' hatten, noch mal Yunmen / Ummon:

    Zitat

    Der Meister sagte einmal: "Was erreicht man denn durch das Erwähnen der beiden Begriffe Buddha und Dharma"?

    An Stelle der Zuhörerschaft sagte Yunmen: "Tote Frösche."

    Ich finde viele Sprüche, die aus dem Zen kommen einfach kryptisch und sie lassen mich meist mit einem Fragezeichen zurück.

    Ich habe einige Bücher gelesen, die auch hier im Forum empfohlen wurden und die Phrasen erschienen mir häufig in der Form:

    Zitat

    Und dann zerpaltete eine mehlangereicherte Apfelorange durch ein stumpfen Block Wurst in zwei Hälften und er erfuhr tiefe Erleuchtung....

    Und ich denk`mir immer nur: Hä? (Das soll natürlich Spaß sein)


    Das fiel mir auf die Antwort mit den toten Fröschen ein, weshalb ich mit der Frage einklingen möchte: Wieso tote Frösche? Wo sind die denn jetzt her gekommen?

    weil es für mich total stimmig klingt. Also, ich kann drin keinen logischen Wiederspruch entdecken.

    Weil Ñāṇavīra allein in der kurzen Notiz zu paticcasamuppāda die gesamte Kommentarliteratur der Theravadins inkls. des Abhidhamma aus dem "Buddhawort" ausklammert (sodass nur der Vinaya- und Suttapitaka übrig bleibt). Das führt im weiteren Verlauf seiner Notizen zu einem (meines Erachtens) kohärenten und stringenten Bild des Kanons. Allerdings passt das nicht zu der traditionellen Interpretation der Nidanareihe (Buddhagosa und Co.), die mir nach dem Lesen von Ñāṇavīras Notizen noch mehr Magenschmerzen bereiten, als es vorher schon der Fall war.

    Mich hat nur interessiert, wie du zu einem anderen Schluss gekommen bist.