Beiträge von Bosluk

    Da du von Waldboden sprichst:


    Ich gehe gerne immer in den Wald, abseits aller Wege, sodass auch niemand in Sichtweite sein kann.

    Ich benutze einfach das Zafu. Wenn es trocken ist, kann der Dreck einfach abgeklopft werden. Als Unterlage nutze ich eine alte, helle Decke. Hell, damit ich sehen kann, wenn sich Zecken annähern (davon gibt's hier eine Menge). Spinnen, Ameisen usw stören mich da weniger.

    Zudem kommen aber noch ganze Mückenschwärme, an denen man ziemlich gut die vier Unermeßlichkeiten üben kann muss. Die letzten Jahre war ich völlig zerstochen, weshalb ich dieses Jahr ein Insektennetz überwerfen werde.

    Jetzt wurde ich wohl wieder ge-leonied 😁

    Der Artikel ist allerdings auch recht neu (2020). Harari publizierte sein Buch in Originalsprache 2011. Wenn man davon ausgeht, dass die Recherchen zu einem Buch abgeschlossen sind, bevor überhaupt das erste Wort geschrieben ist, dürfte der Wissenstand aus seinem Buch in etwa 2009-2010 angesiedelt sein.


    Aber dennoch gibt es einige andere Punkte, an denen man besser nicht "streng" Maß anlegen sollte. Ich finde es ist dennoch ein schönes populärwissenschaftliches Werk geworden.

    Mit Erleuchtung kann ich auch nichts anfangen. Erwachen spielt bei mir allerdings eine große Rolle: Ich erwache jeden Tag, bevor ich das Bett verlasse und aufstehe. Andernfalls könnte ich wohl kaum die Praxis im Alltag umsetzen.

    Einmal im Zendo, hat jemand während des Zazens laut gefurzt und [...]

    Es ist mir ein Rätsel, wie jemanden in aufrechter Haltung auf einem Zafu furzen kann. Dafür müsste ich mich entweder nach vorne lehnen (was schwierig sein kann, wenn sich eine Wand vor einem befindet) oder zur Seite lehnen (und da sitzt ja bereits der nebenman).

    So oder so ist das immer ätzend :D

    Ich sehe auch einige Schnittpunkte zwischen der Psychotherapie insb. in der kognitiven Verhaltenstherapie und dem Buddhismus. Die Punkte, die mir einfallen, hebe ich mal hervor.


    Bitte melde dich an, um diesen Anhang zu sehen.


    Besonders die Punkte in der Schnittmenge C lassen sich daher auch mit der Psychologischen, als auch mit der Buddhistischen Terminologie beschreiben.


    In der Verhaltentherapie wird zunächst geübt, sich die eigenen Gedankenmuster zur jeweilgen Situation zu vergegenwärtigen (1). Durch die Beobachtung wird dem Klienten der Zusammenhang zwischen seiner Gedankenwelt und dem Erleben (=Wahrnehmung und Gefühle) bewusst (2) Weiterhin wird durch die Beobachtung die eigene Gedankenwelt zum Beobachtungsobjekt, bei dem "Ich" der "Gedankenwelt" gegenüberstehe und mich dadurch von ihr distanzieren kann (3). Das ist die Grundlage mit der dann die Gedankenwelt durch den Beobachter/Klienten beeinflusst werden kann (4). Im nächsten Schritt wird die Konsequenz durch diese Übung klarer: Die Wahrnehmung und Gefühle verändern sich durch die eigene Beeinflussung der Gedankenwelt. Oder anders: Es ist die Gesetzmäßigkeit, dass die Beeinflussung der Gedankenwelt die Erlebensstruktur verändert (5).


    Das ganze nochmal aus buddh. Sicht:

    Durch Übung der Tugenden (Sila oder kammapatha) wird indirekt Achtsamkeit (Sati) eingeübt (1), womit auch hier die eigene Gedankenwelt in den Situationen bewusst gemacht wird (2). Hinzu kommen Meditationsübungen mit Meditationsobjekt (Samadhi), bei dem ebenfalls eine Distanzierung mit den eigenen Gedanken stattfindet (3), jedoch zusätzlich die Erkenntnis, dass es keinen Reaktionszwang auf Gedanken gibt. D.h. dass Gedanken gar nicht verfolgt werden müssen.

    Jetzt kommt auch die Umstrukturierung der Gedankenwelt ins Spiel (4) bei der altes Karma (vipaka) abgetragen wird und neues, heilsames Karma geschaffen wird, in dem der Buddhist sich in heilsamen Verhaltensweisen, wie z.B. den vier Unermesslichen übt (die ACT macht sich diesen Umstand nochmal direkter zunutze). Durch eine längere Praxis, bei der sich das eigene Leben qualitativ verbessert kommt es auch hier zur Erkenntnis (Paññā) in die Gesetzmäßigkeit zwischen Gedankenwelt und Erlebnisstruktur (5).


    Ich habe das jetzt nur sehr grob aufgegliedert. Mit den einzelnen (auch recht umfangreichen Schritten könnte man einen ganzen Essay schreiben).


    Bei Schritt 4 und 5 bleibt die Verhaltenstherapie allerdings stehen und wird zu einer "nie enden wollenden Aufgabe", die das ganze Leben lang aufrecht erhalten werden kann, um es sich damit in einer Welt mit unangenehmen Dingen angenehmer zu machen. Im Buddhismus ist hier aber noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht (in meinem Bild oben geht es an dieser Stelle aus der Schnittmenge C hinaus in blauer Pfeilrichtung). Das wäre in etwa der Bereich, über den Igor07 die letzten Beiträge geschrieben hat.


    Die Paññā über die Gesetzmäßigkeit, wie sich mein Dasein fortsetzt kann genutzt werden, um eben jenes Dasein zu beenden (Ich rede hier bitte natürlich nicht von Selbstmord, sondern dem Ende von dukkha - die im Palikanon häufig zu findene Textstelle: "Geburt ist zu Ende gebracht, das heilige Leben ist gelebt, es ist getan, was getan werden mußte, darüber hinaus gibt es nichts mehr."


    Aus therapeutischer Sicht lässt sich das allerdings nicht mehr konkret in Worte fassen, da hier die eigenen Vorstellungen nicht einfach durch andere Vorstellungen ersetzt werden (um die Erlebnisstruktur zu verändern). Es wäre falsch von neuen "Vorstellungen" zu sprechen. Bestenfalls könnte man sagen, dass man mit den eigenen Vorstellungen aufhört und durch Nicht-Vorstellungen ersetzt (das wäre aber streng genommen auch nicht ganz richtig) und sich dadurch eine Nicht-Erlebnisstruktur einstellt, die man als Ruhepol nicht-Erlebt.


    Schade eigentlich, denn die modernen Therapien könnten genau dort weiter ansetzen (und den Bereich C der Schnittmenge weiter in die buddh. Praxis vergrößern). Aber dafür müssten die Forscher erstmal selbst davon nicht-Erfahren.

    Hi,


    inwieweit lasst Ihr euch von Stimmung Emotionen anderer beeinflussen ?


    Heute ist ein Tag an dem ich ungewöhnlich gut drauf bin und ich habe es geschafft mich nicht von der eher neqtralen bis dumpfen Stimmung in der Arbeit nicht anstecken zu lassen.

    Das erinnert mich an die Schaumballlehrrede (S22.95):


    Zitat

    Wie wenn zur Herbstzeit der Regen in dicken Tropfen herabprasseln und sich eine Wasserblase bilden und sogleich platzen würde, und ein Mensch mit gutem Sehvermögen sähe sie, betrachtete sie und untersuchte sie sorgfältig: Sie würde ihm vollständig leer, hohl und substanzlos erscheinen. Denn welche Substanz kann da in einer Wasserblase sein?

    Ebenso sieht und betrachtet da eine Nonne jegliche Art von Gefühl und untersucht es sorgfältig – vergangen, zukünftig oder gegenwärtig, innen oder außen, grob oder fein, gering oder hochstehend, fern oder nah: jegliches Gefühl –, und es erscheint ihr vollständig leer, hohl und substanzlos. Denn welche Substanz kann da in Gefühl sein?



    Gefühle sind wie die Wasserblasen, die beim Herabfallen der Regentropfen auf das Wasser enstehen und wieder zerplatzen.

    Manchmal gibt es Platzregen, einen kleinen Schauer. Manchmal regnet es tagelange durch und manchmal regnet es gar nicht.


    Es spielt für mich keine Rolle welche Gefühle gerade vergehen oder entstehen, es sind nur Gefühle - ich bleibe davon unabhängig, weil alle Gefühle anatta sind.

    Vor einigen Wochen hatte ich einige Tage Anspannungen mit ansteigenden Panikattacken. Um im Gleichnis zu bleiben, in der Woche gab es eine Menge Starkregen. Ich hab mich einfach mitten reingesetzt (und mir ein leckeres Stück Kuchen zum Kaffee gemacht, man muss es sich auch nicht unnötig kompliziert machen :D )

    Nun - es handelt sich jedenfalls um das Bodhicittavivaraṇa (dessen Zuschreibung zu Nāgārjuna übrigens umstritten ist). Aber das wusstest Du ja schon, Bosluk , Dir geht es wohl um die Übersetzung ...

    Danke! Nein, das kannte ich noch gar nicht. Erst durch eurer Gespräch in einem anderen Thread bin ich auf das Diamantsutra gestoßen (und musste feststellen, dass die Vorurteile auf Basis einiger Theravadamönche gegenüber Mahayana-Schriften völlig unbegründet sind). Seitdem artet mein Literaturverzeichnis aus, das erstmal geordnet werden muss.

    In den Zeitungartikeln lautet der Name des Abtes Thich Minh Thong und allgemein wirkt es auf mich wie eine vietnamesiche Tradition.

    Da du in deiner Richtung "Zen" stehen hast, gibt es in der Umgebung Laer auch einige Zen-Dojos speziell in Münster.


    Aber zum Thema: Wenn man noch nie Kontakt zu einer Tradition hatte, ist es gar nicht möglich die Gepflogenheiten zu kennen (die sogar regional in der gleichen Tradition unterschiedlich sein können). Wenn man gewillt ist die Besonderheiten zu respektieren und zu lernen, werden "Fehltritte" in der Regel nicht übel genommen. Am besten kann man aber vorort die Leute fragen. Die wissen es immer am Besten.

    Das würde dann die Möglichkeit für ernste und sachliche Diskussionen offen halten, denn bisher versuchen die Nutzer dieses Forums dir in den letzten 100 Beiträgen geduldig mitzuteilen, dass du absurde und fälschliche Vorstellungen von einer ernsten buddhistischen Praxis hast und jedes deiner Argumente auf Sand gebaut ist.

    Es kamen hier bisher:

    -[...]

    -[...]

    Du weichst meinen Fragen aus.


    Zitat

    Aufgrund der polemischen, vorverurteilenden Darstellung deiner "Fakten" (einseitige Vorstellungen trifft es besser) über den Buddhismus möchte ich auch anzweifeln, dass du überhaupt mit einer wissenschaftlichen Arbeitsweise vertraut bist, die du hier propagierst. Ich wundere mich, woher du das Selbstbewusstsein nimmst, hier (um es in @Wetering´s Worten zu sagen) als Gast ins Wohnzimmer zu kommen und hier hin zu kacken. Das ist auch kein intereligiöser Dialog, es erinnert mich bestenfalls an die Diskussionen mit Coronaleugnern und Querdenkern 2020.

    Auf keinem der Punkte bist du eingegangen.


    Auch lasse ich mir meine Aussage nicht aus dem Kontext reißen, um sie gezielt von dir in eine andere Richtung zu lenken:


    Zitat

    Auf dieser Basis lehne ich dein Angebot/ deine Einladung dankend ab, mache dir aber ein Gegenangebot:

    Wenn du dich ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen möchtest und gerne kritisch darüber diskutieren möchtest, verstehe ich nicht, wieso du hier nicht erstmal danach fragst, was denn überhaupt eine buddhistische Praxis ausmacht und welche Rolle "weiße Lichtmeditationen" (was soll das überhaupt sein? Meinst du das Lichtkasina?), oder Höllenwelten/Wiedergeburten für die Praktizierenden dieses Forums darstellt. Oder wie die Umsetzung der Vier Wahrheiten in dem Alltag der Nutzer hier aussieht.

    Das würde dann die Möglichkeit für ernste und sachliche Diskussionen offen halten, denn bisher versuchen die Nutzer dieses Forums dir in den letzten 100 Beiträgen geduldig mitzuteilen, dass du absurde und fälschliche Vorstellungen von einer ernsten buddhistischen Praxis hast und jedes deiner Argumente auf Sand gebaut ist.

    Da bist du auch ausgewichen. Die Botschaft meiner Aussage war, dass ich mich zu keiner polemischen Diskussion verleiten lasse, die auf unfundierten Vorstellungen beruhen, die nichts mit buddhistischer Praxis zu tun haben.

    Das du darauf auch nicht eingehst, deute ich als Ablehnung. Das kannst du auch einfach sagen, anstatt einen neuen Disskusionszweig zu eröffnen...

    Ich bin hier nicht zum Trollen....

    Entschuldige meine falsche Einschätzung. Dann nehme ich dich natürlich ernst -


    Deine Argumentationsketten sind pseudowissenschaftliche Polemik und zielen darauf ab, bei den Teilnehmern eine emotionale Reaktion herbeizuführen mit der die Diskussionsebene eine emotionale Komponente hinzugefügt bekommt und damit eine sachliche Auseinandersetzung erschwert.

    Das spiegelt sich auch in den Reaktionen des Threads wieder. Daher wundert es mich nicht, dass, wie du schreibst, in eurer Gruppe "hitzige" Diskussionen entstehen. Das ergibt sich oftmals aus polemischen Auseinandersetzungen.


    Aufgrund der polemischen, vorverurteilenden Darstellung deiner "Fakten" (einseitige Vorstellungen trifft es besser) über den Buddhismus möchte ich auch anzweifeln, dass du überhaupt mit einer wissenschaftlichen Arbeitsweise vertraut bist, die du hier propagierst. Ich wundere mich, woher du das Selbstbewusstsein nimmst, hier (um es in @Wetering´s Worten zu sagen) als Gast ins Wohnzimmer zu kommen und hier hin zu kacken. Das ist auch kein intereligiöser Dialog, es erinnert mich bestenfalls an die Diskussionen mit Coronaleugnern und Querdenkern 2020.


    Auf dieser Basis lehne ich dein Angebot/ deine Einladung dankend ab, mache dir aber ein Gegenangebot:


    Wenn du dich ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen möchtest und gerne kritisch darüber diskutieren möchtest, verstehe ich nicht, wieso du hier nicht erstmal danach fragst, was denn überhaupt eine buddhistische Praxis ausmacht und welche Rolle "weiße Lichtmeditationen" (was soll das überhaupt sein? Meinst du das Lichtkasina?), oder Höllenwelten/Wiedergeburten für die Praktizierenden dieses Forums darstellt. Oder wie die Umsetzung der Vier Wahrheiten in dem Alltag der Nutzer hier aussieht.

    Das würde dann die Möglichkeit für ernste und sachliche Diskussionen offen halten, denn bisher versuchen die Nutzer dieses Forums dir in den letzten 100 Beiträgen geduldig mitzuteilen, dass du absurde und fälschliche Vorstellungen von einer ernsten buddhistischen Praxis hast und jedes deiner Argumente auf Sand gebaut ist.

    Dem Abt zuhören , ich denke nicht.

    Shi Heng Yi zuhören ,definitiv.

    Mir ging es gar nicht um die Qualität seiner Aussagen. Wenn jemand in kommerzielle Geschäfte eingebunden ist (sprich jemand verdient Geld mit dem Dharma), muss ich mir bei allen Dharmaaussagen die Frage stellen, ob eine Aussage im Interesse des Geschäfts getätigt wird, oder im Sinne des Dharma steht. Jede Aussage bietet das Potential, nicht im Interesse des Dharma zu sein, und damit von persönlichen Interessen verzerrt zu werden. Nicht der Wolf im Schafspelz, sondern ein puthujjana im ariya savaka-Pelz. Und von dieser Sorte puthujjana laufen, oft aus Unwissenheit, eine ganze Menge rum und lehren das "Dharma".

    Nach Aussagen von ... ist es der Schmerz den es zu besiegen gilt beim sitzen.

    genauso Shi Heng Yi Darf ich fragen, Shi Heng Yi? Der Shaolin-Meister im Interview-Porträt | Episode 11 (WITH ENG SUB) . Überwindung von Schmerz bringt dich weiter.

    Ich bin mir unsicher, ob wir es mit Shi Heng Yi mit einem Dharma Lehrer oder einem Sportathleten zu tun haben. Unter anderem durch diesem Thread: Wer kennt Monroe Coulombe alias Shi Heng Zong vom Shaolin Tempel Europe habe ich eher den Eindruck, dass es sich um einen professionellen Athleten handelt, dessen Popularitaet zur Umsatzsteigerung versucht wird auszubauen. Im Grunde also das Gleiche wie jeder andere Sportathlet aus der NFL, NBA oder dem Fussball.

    Entweder ist anatta wahr und da ist keiner [...]

    "...da ist keiner" setze ich mit Niratta (Deklaration: hier) gleich (nur damit wir jetzt über das Gleiche sprechen).

    Somit schreibst du: Entweder ist anatta wahr und dann ist Niratta wahr, oder [...]


    Beides halte ich nicht für tragbar. "Entweder ist anatta wahr und da ist keiner". Doch, wenn anatta wahr ist, ist anatta wahr. Und dann ist das, was da ist und das, was einem erscheint, anatta. Dann ist Sprechen anatta, Beobachten anatta. Denken anatta. Und es ist vorallem nicht niratta - nicht kein Ich. Es erscheint einem als Ich. Aber es ist wieder anatta. Jede Erscheinung ist anatta. Wieder Nicht-Ich.


    Zitat

    oder anatta weist mich und dich auf etwas hin, eben auf atta, weil anatta ja gesehen wird.

    Nein, wenn anatta gesehen wird, weist es vorallem auf anatta hin. Keinesfalls auf ein atta oder atman. Anatta verneint Niratta (kein "Ich" vorhanden) und verneint atta (das "Ich" ist beständig vorhanden) und sagt damit, dass es eine Erscheinung ist, die an Bedinungen geknüpft ist und sich mit der Änderung der Bedingung ebenfalls mit verändert. Weshalb bei anatta im gleichen Atemzug auch anicca mitschwingt (und dukkha, der vollständigkeithalber). Die drei betreten immer nur zusammen die Bühne.

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    Natürlich ist nicht alles aus. Nur was "mich" betrifft ist aus. [...] das hat für mich nach "meinem" Versiegen keine Bedeutung mehr, denn ich existiere dann nicht mehr.

    Das ist die Vernichtungsansicht und ist neben der Ewigkeitsansicht einer der beiden Extremansichten (ucchedadiṭṭhi: "Ich werde nicht mehr sein, ich werde sterben, ich werde vernichtet sein, mich wird es nicht geben) wie es u.a. im Majjhima 102 steht:


    Zitat

    Oder sie [einige Mönche un Brahmanen] beschreiben die Vernichtung, Zerstörung und Auslöschung eines existierenden Wesens (zum Zeitpunkt des Todes).


    [...]

    Der Tathāgata, ihr Bhikkhus, versteht dies so: ,Jene guten Mönche und Brahmanen, die die Vernichtung, Zerstörung und Auslöschung eines existierenden Wesens (zum Zeitpunkt des Todes) beschreiben, rennen und kreisen aus Angst vor der Persönlichkeit (sakkāya) und aus Abscheu vor der Persönlichkeit (sakkāya) immer weiter um eben jene Persönlichkeit (sakkāya) herum. So wie ein Hund, der mittels einer Leine an einen festen Pfosten oder Pfeiler gebunden wurde, immer weiter um eben jenen Pfosten oder Pfeiler herumrennt und kreist; ebenso rennen und kreisen jene guten Mönche und Brahmanen aus Angst vor der Persönlichkeit (sakkāya) und aus Abscheu vor der Persönlichkeit (sakkāya) immer weiter um eben jene Persönlichkeit (sakkāya) herum. All das ist gestaltet (saṅkhataṁ), aber es gibt ein Aufhören der Gestaltungen (saṅkhārānaṁ nirodho). Weil der Tathāgata weiß, ,es gibt dies‘, und weil er sieht, wie man jenem entkommt, hat er all das überschritten.

    (Streng gekürzt)

    Die Lehre Buddhas richtet sich gegen avija und möchte durch empirische Methoden Unwissenheit ausräumen, die Wolken vertreiben. Was sind die Wolken? Diese sind die Identifikation des Selbst mit irgendetwas "da draußen" - und dies führt zu Leid, da "da draußen" eben Samsara ist und so dreht sich der Kreislauf unentwegt.

    Also: Die Lehre Buddhas [...] möchte [...] die Identifikation des Selbst mit irgendetwas ausräumen.


    Das Selbst identifiziert sich nicht mit etwas. Ein Selbst, dass sich identifiziert klingt für mich wieder verdächtig nach einem subtil-durchgeschleusten Atman. Jedes Identifizieren oder besser Ergreifen (upādāna) ist bereits ein (illusorischer) Eindruck eines Selbst. Und ich beobachte auch nicht, das es zu dukkha führt, im Sinne, dass es dann irgendwann mal auftaucht. Sondern es ist bereits Dukkha. Pañcupādānakkhandhā dukkhā: Sobald Ergreifen da ist, ist auch Dukkha mit am Start.

    Aber warum beantwortest Du meine Frage nicht?

    Was lehrte da eigentlich 45 Jahre lang den Dharma?

    Ich habe mich mit der Frage nicht angesprochen gefühlt. Allerdings provoziert deine Frage "Was?" als Antwort ein "Etwas". Und jegliche Art dieser Antwort oder Zuschreibung ist eine Verdinglichung, die als Antwort ungeeignet wäre.

    Daher kann ich das "Was" direkt nicht beantworten. Aber womöglich lässt es sich näher an der Wahrheit beantworten, wenn gesagt ist, was es nicht ist. Denn wenn Ergreifen (upādāna) aufhört, ist das was übrig bleibt, das was gelehrt hat. Daher wäre es auch nicht richtig vom Buddha als ein "Was" im Sinne eines Wesens zu sprechen. Das was irgendeine "Wesenartigkeit", die Persönlichkeit (sakkāya) ist, nämlich die pañcupādānakkhandhā, treffen nicht mehr zu. Da waren nur pañca`kkhandhā.


    Bestenfalls ließe sich noch von einem puggala sprechen, wenn ich deklariere, dass puggala pañca`kkhandhā, ein Mensch oder ein Individuum ist, dessen Ergreifen aufgehört hat, da die khandhās bis zum Eintritt ins parinibbāna nicht gänzlich verschwunden sind (eine teilweise temporäre Aufhebung der Jhāna außen vor gelassen).

    die Frage, was da einer 45 Jahre gelehrt hatte, oder was da den Dharma gelehrt hatte, beantwortet das Diamant-Sutra in Abschnitt 7

    Nun ja - genau genommen sagt das nur, was es nicht war. Aber sicher, wie ich ja bereits schrieb:

    Eine treffende Antwort, die mir auf die Frage was da eigentlich 45 Jahren lang lehrte, einfällt, aber sicherlich etwas kryptisch wirken mag: Wer den Buddha sieht, sieht das Dhamma. Und wer das Dhamma sieht, sieht den Buddha.



    Du glaubst doch nicht, dass dein Schreiben nicht vom Gestank des „Ich“ durchsetzt ist wie Wasser von H2O?

    Das ist eine ziemlich persönliche Frage von dir. Aber nein. Meine negative konnotation mit "Gestank" ist bereits ein Symptom eines Ärgernisses über die Anwesenheit des (Asmimāna-) Gestankes. Dahinter verbirgt sich eine Abneigung gegen des Gestankes, was (wie mir eine gefühlte Ewigkeit nicht bewusst war) vibhava-tanhā ist und damit als Spezialfall von tanhā den Gestank nur aufrecht erhält. Die Ironie des "Aufrechterhaltens" durch "Loswerdenwollen" ist geradezu lächerlich.

    Was das Reizwort 'Ego' angeht - ich habe das so 'unschuldig' aufgefasst, wie es von der Zitierten gemeint war (auch wenn ich sonst selbst eher ein Wortklauber bin)

    Ja und indem ich die offene Interpretation des Egobegriffs als Asmimāna spezifiziert habe, wollte ich damit die Diskussion fortführen.

    Ohne die Spezifizierung, was denn genau mit "Ego" gemeint ist, redet jeder über etwas anderes.


    Es gibt kein Ego. Aber es gibt die (falsche) Vorstellung von Ich, Mein und Selbst - [...]

    Das Ego, die falsche Vorstellung vom Ich, wird gestärkt durch andauerndes Festhalten dieses Egos an den fünf Anhäufungen als das bin ich, das ist mein, das ist mein Selbst.

    Das ist beides das wahrheitsgemäße Betrachten und Durchschauen der sakkāya-ditthi. Aber damit hört noch nicht der Gestank des "Ichs" im Erleben auf. Es ist eben nur ein wahrheitsgemäßes Betrachten von dem, was Nicht-Ich ist - das Ich-Erleben bleibt aber bestehen. Da ist ein feiner Unterschied.


    Und solange wie der Geruch des Ich´s im Erleben bestehen bleibt, ist auch noch ein Rest Dukkha vorhanden.


    Und ich bin skeptisch, dass jeglicher Versuch des Ich-Erleben (Asmimāna) nutzen zu Wollen zum Aufhören desselben führen kann. Sondern m.E. nährt es sich und wird damit aufrecht erhalten.

    Was an unfreiem Willen bleibt, lässt sich durch die Freiheit des Unwillens heilsam ausrichten - etwa durch die shigu seigan. "Das Ego nutzen, nicht abschneiden". :like: Diese Ausrichtung - eine Umkonditionierung - ist ein Aspekt von Freiheit: der Freiheit zu etwas.

    Das klingt für mich nach einer Empfehlung die Welle des Egos, die Welle des Ich-in-Erscheinung-treten (Asmi-māna) genutzt werden soll, um damit heilsames zu wirken. Oder besser gesagt: Diese Welle zu reiten, statt sich von ihr mitreißen zu lassen.


    Das scheint aber nur eine Praxis für einen Sekha (sotāpatti,sakadāgāmi,anāgāmi) zu sein, der durch Einsicht gesehen hat, dass jede Erscheinung Nicht-Ich, nicht Mein und nicht mein Selbst ist, auch wenn jede Erscheinung dennoch vom Ich-bin-Beigeschmack begleitet wird (Alles andere macht keinen Sinn: Der Arahat hat bereits das Ego, die Persönlichkeit, dass, was ihm zum Wesen im Sinne eines Satto macht, abgeschnitten.)


    Aber wieso sprichst du explizit vom "nicht abschneiden"? Die Arbeit ist doch noch nicht getan, denn es gilt noch die Fessel des Asmi-māna zu lösen, bevor avijjā gänzlich gesprengt werden kann. Ist das nicht ein Stillstand auf halbem Wege?

    Entschuldigt die Theravadabegrifflichkeiten im Zen/Chan-Unterforum, doch anders weiß ich mich nicht präzise auszudrücken.

    [...] weil das Dickicht der Sutte es im Gegensatz dazu ermöglicht, sich die erwünschten Rosinen herauszupicken und was nicht gefällt zu ignorieren.

    Ich würde behaupten, wer alle Informationen ignoriert, die ihm nicht in den Kram passen, wird das auch beim Visuddhimagga machen. Ganz unabhängig von der Literatur sollte mit einer gewissen Reflexion rangegangen werden und alles was einem nicht in dem Kram passt, besonders untersucht werden.

    Zudem halte ich das Sutten- Rosinenpflücken für unabdingbar. Jeder hat einen eigenen Startpunkt mit einem eigenen Stand der Blendung. In den Sutten wird jeder unabhängig seines Standes abgeholt und jede davon kann einem weiterhelfen auf den edlen Pfad zu kommen.

    Auch innerhalb der Sutten gibt es eine Menge Optionen und Abzweigungen, in denen man sich verstricken kann, weshalb ich es ratsam finde, bei den Sutten zu bleiben, bis das Ziel klar vor Augen liegt.

    Denn das Ziel ist bei jeder das Gleiche.

    Die bud. Community sollte doch endlich aufhören, Nabelschau zu betreiben und stattdessen zu den Nöten der Menschen heute, jetzt und hier praktikable Antworten geben, statt Folklore zu feiern.

    Es findet ja bereits eine Transformation statt.

    Nicht nur innerhalb der thai. Waldtradition in Thailand selbst, sonders besonders hier im Westen.


    Das in England ansässige Amaravati Kloster der Waldtradition wird überwiegend von einer im Westen beheimateten Sangha geführt, die (in der aktuellen Generation) z.T. auch viel Zeit in Thailand gelebt habt. Doch mit dem Bekanntheitsgrad werden weitere Mönchsweihen aktueller und künftiger Generationen stattfinden von heimischen Leuten, die nie einen Schritt in die Kultur der Thailänder gemacht haben, wodurch es allmählich verblassen wird.

    Diese Transformation lässt sich gut an den Themen der Dhammatalks z.B. vom Amaravati ablesen, die kaum um Themen wie Wiedergeburten, Daseinsbereiche etc. handeln.