Guten Morgen, draiboli .
Ich finde es auch interessant, den Prozess zu beobachten, wie Gedanken oder Bilder entstehen. Immer kommt es zu einer gewissen vorsprachlichen "Empfindung", die dann zu Worten oder Bildern "gerinnt". Ein Beispiel, anhand dessen sich das leicht wahrnehmen lässt, ist eine einfache mathematische Aufgabe. Z.B. 12 + 12. Wenn man ganz genau hinschaut, kann man gut beobachten, wie sich das Ergebnis im Vorsprachlichen ankündigt und schließlich zu Sprache manifestiert. Dieser Prozess findet andauernd statt. Allerdings kann man bei der Meditation auch alles Denken und auch alle Bilder im Vorsprachlichen belassen. Das ist ganz interessant, weil die Ergebnisse dabei oft unerwartet "richtig" sind.
Das ist ein sehr schönes Beispiel mit der mathematischen Aufgabe und verdeutlicht sehr gut wie unsere Gedanken entstehen. Ich denke solange wir im “Vorsprachlichen” bleiben, sind wir in der Beobachtung / Wahrnehmung. Je mehr sich aber sprachliche Gedanken festigen, laufen wir Gefahr dass wir uns von den Gedanken mitreißen lassen. Falls das passiert, bemerken wir es und kehren einfach wieder zurück in den Moment.
Bezogen auf Bilder bzw. Kurzfilme in unserem Kopf ist es ähnlich. Solange wir diese nur am Rande entspannt wahrnehmen, können wir im hier und jetzt präsent sein. Sobald sich die Bilder / Kurzfilme aber zu einer Geschichte formen, entfernen wir uns von der Gegenwart und wir werden nach und nach Teil dieser Handlung die lediglich in unserem Kopf existiert und so höchstwahrscheinlich niemals eintreten wird. Dank der Meditation lernen wir richtig mit den Gedanken und Bildern umzugehen und können das nach und nach in den Alltag übernehmen.