Beiträge von Hajobo

    Durch Begehren kann man nichts loswerden, weil Begehren ja gerade durch Habenwollen und Festhalten an den angenehmen Objekten gekennzeichnet ist. Für das Gegenteil von Begehren ist also ein anderer Geistesfaktor maßgebend.


    Es geht auch nicht darum, achtsamer mit seiner Gier umzugehen, sondern darum, sie schrittweise zu überwinden. Achtsamkeit auf den eigenen Geist hilft aber dabei, das Aufkommen der Begierde im eigenen Geist frühzeitig zu bemerken, so dass man schnell Gegenmittel anwenden kann, die man allerdings kennen muss.

    Etwas nicht haben zu wollen kann man nicht begehren?

    Nach meinem Verständnis steckt hinter Gier und Haß der gleiche Trieb (Antrieb), nämlich der nach Wohl. Das Angenehme will ich haben, weil ich mir davon Wohl verspreche, das Unangenehme will ich nicht haben, weil ich mir von seiner Abwesenheit Wohl verspreche. In jedem Fall steckt die gleiche Begehrlichkeit dahinter, wie mir scheint, eben die nach Wohlsein.

    Wie hat man sich eine Gier danach, das Unangenehme oder Leidbringende vermeiden zu wollen, vorzustellen?

    Man nennt es auch Haß aber was ist der Haß anderes als eine Begehrlichkeit, nämlich unangenehme Dinge zu vermeiden? Gier, Begehrlichkeit, Habenwollen - das Angenehme ja, das Unangenehme nein, bzw. das, was man dafür hält.

    Zuerst muss ich die schlechten Ansichten loswerden und nachher die guten, nicht beide zugleich.

    Aber ist es nicht so, daß im täglichen Leben oft sowohl die Gier nach Erlangen des Angenehmen, als auch die Gier nach Vermeidung des Unangenehmen gemeinsam und gleichzeitig in uns wirken? Um das Leidhafte der Gier zu erkennen, muß doch aber ein Erlebnis, eine Erfahrung vorausgegangen sein. Ohne eigene Erfahrung weiß ich weder was leidhaft-, noch was freudvoll ist, sondern kann lediglich eine Vorstellung davon haben – oder sehe ich das falsch?

    Ich habe gerade in einem Zen-Buch (The complete Book of Zen) gelesen, dass Pflanzen sicherlich ein Bewusst sein haben

    Ob sie ein Bewußtsein haben, weiß ich nicht aber ganz bestimmt ist das allgemeine Wissen über das Wesen der Pflanzen ungenügend. Wer sich für das Thema interessiert, dem würde ich gerne dieses, schon an anderer Stelle erwähnte Buch, empfehlen. Seit ich es (vor längerer Zeit) gelesen habe, sehe ich Pflanzen mit anderen Augen an. Einer der größten Pflanzenforscher war der Inder Sir Jagadis Chandra Bose. Er war mit den Ergebnissen seinen Pflanzenforschungen am Anfang des vorigen Jahrhundert weltweit bekannt geworden - sehr zu recht, wie ich finde.

    Hätte auch noch einen Tipp

    Wir essen Brennessel gerne als Zutat im Salat. Um das Brennen zu vermeiden, legen wir die Blätter auf ein Holzbrett und rollen mit einer Teigrolle einige male (nicht zu fest) darüber. Die Brennhärchen auf der Unterseite sind sehr spröde und brechen dabei wie Glas.

    Anschließend kann man die Blätter ohne Schwierigkeit essen.

    void

    Wie schon an anderer Stelle erwähnt, wollte ich mich an solchen Diskussionen nicht mehr beteiligen, denn dergleichen konnte ich schon viele verfolgen und kann mich an keine einzige erinnern, die nicht so oder ähnlich verlaufen wäre, wie diese und sachlich geendet hätte. Es tut mir leid, daß ich mich doch wieder habe hinreißen lassen. Damit ist dieser Faden und auch das Thema für mich beendet.


    Nur der Vollständigkeit halber:

    Fasten als Heilmethode bedarf keines Beweises der Wirksamkeit, die ist längst erbracht, sowohl theoretisch als auch praktisch. Aus einer langen Reihe von Ärzten und Heilkundigen würde ich vor allem Dr. med. Fritz Becker, Dr. med. Kirstin Nolfi, Prof. Arnold Ehret, Dr. Otto Buchinger, Prof. Werner Zimmermann, sowie die schon erwähnten Dr. Paul Bragg und Dr. Herbert Shelton hervorheben. Warum die Schulmedizin das Fasten bis heute als Humbug bezeichnet, möchte ich gerne unkommentiert lassen. Die Genannten Personen waren keine leichtgläubigen Scharlatane, sondern Mediziner, die sich dem Thema unvoreingenommen zugewandt- und ihre Erkenntnisse praktisch angewandt haben. Für eigene Recherche kann ich das schon genannte Buch von Shelton "Fasten kann Ihr Leben retten", erschienen bei Waldthausen, sowie Becker "Der Weg zur vollkommenen Gesundheit" erschienen bei Lebenskunde Verlag Düsseldorf empfehlen.

    Beide Werke sind leider nur noch antiquarisch beschaffbar.

    Porfiri Iwanow war mir dem Namen nach bekannt aber mehr auch nicht. Danke für den Hinweis, ein bemerkenswerter Lebensweg, der nachdenklich macht.

    Die beide Amerikaner sind mir bekannt, Herbert M. Sheltons Fastenbuch steht seit den Anfangsjahren in meinem Bücherschrank.

    Warum die Leute so wenig davon wissen, liegt vermutlich einerseits daran, daß es unpopulär ist, seine Gesundheit in die eigenen Hände zu nehmen. Zum Arzt gehen und Pillen schlucken ist einfacher. Zum anderen ist von offizieller Seite niemand an der Verbreitung dieses Wissens interessiert. Mit Gesundheit läßt sich nicht so viel verdienen, wie mit Krankheit.


    Du schriebst oben, daß im alten Rom Todeskandidaten nur Fleisch bekamen. Ich hatte an dieser Stelle schon mal erwähnt, daß es im alten China solche Hinrichtungsmethoden ebenfalls gab, weiß aber die Quelle nicht mehr, wo ich das gelesen habe. Kennst Du vielleicht eine?


    fotost

    Bezüglich der Inuit kann dieser Link vielleicht etwas zur Aufklärung beitragen.

    Im Übrigen kann ich nicht erkennen, daß hier jemand Diätvorschläge gemacht hätte.

    Igor07

    Danke für Deinen Erfahrungsbericht, was Du schreibst kann ich bestätigen.

    Fasten ist ja eine uralte und probate Methode der Gesundheitsvorsorge und Heilung.

    Seit die moderne Medizin auf Apparate und Pillen setzt, ist es fast in Vergessenheit geraten - sehr zu Unrecht. Prof. Arnold Ehret hat Anfang des vorigen Jahrhunderts Pionierarbeit geleistet und diesem alten Wissen wieder zu neuer Bekanntheit verholfen. Soviel ich weiß, wird dieses alte Wissen in Russland nach wie vor erheblich besser gepflegt und viel häufiger praktiziert als hierzulande - gut so.

    Was ist der Unterschied zwischen geistlicher und psychischer Gesundheit? Ist das nicht irgendwie das Gleiche?

    Mit geistig - nicht geistlich - ist das Spirituelle in uns gemeint. Die Psyche ist der Denkapparat, das rationale Moment.

    Enthält das Buch Informationen die MICH überzeugen können? Ich meine nicht dieses Gerede von Vorteilen wie Glückseligkeit, sondern Informationen als kalte Tatsachen, die mir mein Körper sinnlich zeigen will.

    Woher soll ich das wissen lieber Ellviral. Nach Galina Schatalowa beruht Gesundheit auf drei Säulen: Geistiger-, psychischer- und physischer Gesundheit, davon handelt dieses Buch.

    Die Inhaltsangabe kannst Du hier einsehen. Wenn Du möchtest, kann ich es Dir leihweise überlassen, bei mir steht es nur im Regal, denn ich kenne es zur Genüge.

    Lustig dieses Buch habe ich sogar und ich hab es sogar gerade gesucht.

    Wunderbar, was es nicht alles an "Zufällen" gibt... ;)

    Ich bin relativ spät an diese Autorin gekommen und habe viele Informationen aus anderen Quellen und auch eigene Erfahrungen bestätigt gefunden, die ich im Laufe meiner eigenen Umstellung sammeln konnte. Die Anfänge liegen bei mir mittlerweile 30 Jahre zurück und rückschauend kann ich sagen, daß nichts wichtiger ist als die Praxis. Man kann noch so lange über das Thema reden und Meinungen (um nicht zu sagen - Vorurteile) austauschen - der Sache näher kommt man nur durch eigene praktische Erfahrung. Es ist das Gleiche, wie mit der Lehre des Buddha: Ohne eigenes Praktizieren ist alles kluge Reden darüber nutzlos. Ein bißchen Mut und Selbstvertrauen gehört sicher dazu - ich wünsche Dir beides. _()_


    Wir werden die wahre Gesundheit nur dann entdecken, wenn wir uns von der Menge trennen.

    Denn die Menschenmenge steht im Gegensatz zur rechten Vernunft und verteidigt ihre eigenen

    Übel und Leiden. Darum lasst uns fragen: „Was ist das Beste" und nicht: „Was ist das Übliche?"

    (Seneca)

    Angenommen jeder Mensch könnte sich vegetarisch ernähren. [...] Wie hätten die Leute den das früher gemacht wo es noch keine Konservierungsmöglichkeiten gab, [...]

    Ich glaube ob man sich vegetarisch ernähren kann hängt von vielen Faktoren ab. [...]

    Selbst jetzt wird bei uns in Österreich Salz jodiert weil sonst jeder eine Kropf bekommen würde.

    zu Punkt 1 - frag mal die Inder

    Punkt 2: Ob man sich vegetarisch ernährt, hängt in unseren Breiten vor allem vom Willen ab.

    Punkt 3 ist längst als Märchen entlarvt, anderenfalls würde jeder Vegetarier mit einem Kropf herumlaufen.


    Du hattest weiter oben geschrieben:


    "Ich hatte mich eine christliche Fastenzeit vegan ernährt und bekam immer öfters Schwindelattacken und war total unkonzentriert. Als ich wieder Fleisch aß, [...] fühlte ich mich wie aufgeladen. Danach waren die Schwindelattacken und die Unkonzentriertheit weg."


    Das ist eine völlig normale und vorübergehende Reaktion des Körpers, die fast jeder durchmacht, der von traditioneller Ernährung auf vegetarische oder gar gleich auf vegane umstellt. Sobald die alte Ernährung wieder aufgenommen wird, verschwinden diese Symptome auch wieder.

    Will das hier aber nicht weiter kommentieren, es gibt Unmengen an Literatur zu dem Thema.

    Als ersten und kostengünstigen Überblick kann ich die Ärztin Galina Schatalowa empfehlen.

    Wenn ich meinen Senf zum Fleischessen dazu geben darf.

    Senf zum Fleischessen ist in jedem Fall empfehlenswert, da es der Verdauung äußerst förderlich ist. (Achtung Späßle) :)


    Im Übrigen stimme ich Dir vollinhaltlich zu:


    Wie, Jüngling, ist der Mönch mit Sittlichkeit versehen? Da hat, Jüngling, der Mönch das Töten von Wesen aufgegeben, hält sich vom Töten fern, den Stock hat er weggelegt, Waffen hat er weggelegt, einfühlsam und teilnehmend verweilt er allen Lebewesen gegenüber Heil wünschend und mitfühlend. Das ist seine Sittlichkeit.

    D10,43

    Danke für den Hinweis auf das Lexikon, Monika.

    Die Reihenfolge der Definitionen ist für mich ein schönes Beispiel, was aus einer ursprünglichen Lehre im Laufe der Zeit so werden kann...

    Es ist grundsätzlich ein guter Rat an Laien, ihre Lebenspraxis an der der Ordinierten zu orientieren.

    Ich denke nicht, dass das sinnvoll ist weil Ordinierte, wenn es echte ernsthafte Ordinierte sind, den Wunsch haben alles weltliche hinter sich zu lassen und alles zu tun um Nirvana zu erreichen.

    Das halte ich für einen ganz wesentlichen Punkt - auch wenn es hier eigentlich OT zu werden beginnt - vielleicht kann man das Thema abtrennen und verschieben.


    Für Laien - oder sagen wir im Hause Lebende - ist es sicher gut und nützlich, sich am Ideal mönchischer Lebensweise zu orientieren aber für das eigene Fortkommen kann es auch hinderlich sein. Wenn das Ideal zu hoch angebunden wird, ist das Abkommen vom Weg- und letztlich Scheitern vorprogrammiert. Die Belehrungen des Buddha vor Mönchen und Hausleuten unterscheiden sich sicher nicht zufällig ganz wesentlich (siehe z.B. Fritz Schäfer). Zu Hause bin ich täglich den Erfordernissen des Alltags ausgeliefert und die Arbeit am eigenen Herzen ist den entsprechenden Einflüssen fast ständig ausgesetzt. Die Triebe wuchten im Inneren und es kostet viel Anstrengung sich bewußt zu machen, worauf es eigentlich ankommt. All das erlebt ein Mönch in erheblich abgeschwächter Form.

    Als Mahnung steht mir in dieser Hinsicht oft Nagarjunas Warnung vor Augen, auch wenn sie offenbar nicht wirklich in diesem Sinne gemeint war.

    "Zweifache Wahrheit gibt es nach des Buddhas Meinung: Die höchste Wahrheit und die Wahrheit der Erscheinung. Die diesen Unterschied zutiefst heraus nicht fanden, die haben auch den Sinn der Lehre nicht verstanden."

    Wenn ich niemanden stiche, ich würde nichts zurück gestochen. Was man sät, so man erntet.... Das hieisst Karma, wenn ich es richtig erinnere.

    Ja so ist es lieber Igor

    Es ist vergebens zu kämpfen, sowohl gegen das sogenannte "Ungeziefer", als auch gegen die "Ungezieferbekämpfer". Jeder muß seine Erfahrung selber machen und sei sie auch noch so leidvoll - und Karma gibt's ja sowieso nicht ;) :)

    Hallo Zusammen


    Beeindruckend, was in diesem Faden alles zu Tage tritt.

    Ein grüner Daumen ist mir zwar leider nicht gewachsen, in meiner Frau Garten bin ich nur für's Grobe zuständig aber die Beziehungen zwischen Mensch und Natur interessieren mich sehr. Möchte darum auf zwei Bücher aufmerksam machen, deren Lektüre uns eine völlig andere Sicht vermittelt haben.


    1. Das geheime Leben der Pflanzen

    2. Heute schon eine Schnecke geküßt


    Der Titel des 2. Buches ist etwas irreführend und mancher wird (vielleicht nicht ganz zu unrecht) Esotherik vermuten. Mag sein, daß dem so ist aber wir haben es selbst ausprobiert und können nur sagen, daß das, was in beiden Büchern beschrieben wird, auch wirklich funktioniert. Ich weiß immer noch nicht so richtig wie und warum aber daß es funktioniert, ist gewiß. Wir stehen in viel engerer Beziehung zu allem Lebendigen, egal ob Pflanze oder Tier, als man sich das im Allgemeinen vorstellt und sogenannte Schädlinge sind nicht das, wofür wir sie halten.

    Wir hatten früher mit Ratten und Maulwürfen im Garten zu kämpfen und seit wir nicht mehr kämpfen, sondern uns mit ihnen arrangiert haben, sind sie verschwunden - wirklich.


    Beruflich kam ich früher oft in die Verlegenheit, Wespen an ihren Nestern zu stören. Weiß nicht mehr, wie oft ich gestochen wurde aber seit ich mit ihnen Frieden geschlossen hatte, hat mich bis heute keine einzige mehr gestochen - ich schwöre, es ist die Wahrheit.

    Niemals hätte ich so etwas davor für möglich gehalten, bin kein Esotheriker und ganz bestimmt hat es damit auch nichts zu tun.

    Nach der Bibel gibt es einen ewigen Schöpfergott, nach dem Palikanon gibt es keinen Anfang:

    Deine Beiträge sind immer sehr lesenswert, sie animieren mich zum Weiterdenken.


    "Ewiger Schöpfergott" und "ohne Anfang" ist für mich das Gleiche, denn wenn etwas ohne Anfang existiert, kann es nur ewig sein. Wenn man den Begriff Schöpfergott durch Schöpfergeist ersetzt, werden die Differenzen zwischen beiden religiösen Anschauungen kleiner und daß Gott Geist ist, steht sogar in der Bibel (Joh 4,24). Man darf nur nicht den Fehler machen, ein Wesen - oder gar ein persönliches Wesen darin zu sehen.


    Jesus ist für mich ein erleuchteter Mensch von vielen gewesen, dem die Wahrheit aufgegangen war, wie dem Buddha. Nicht wenige solcher Propheten sind eines gewaltsamen Todes gestorben, denn Wahrheitsverkünder sind gefährlich für die jeweils Herrschenden.

    Der Narzisst sieht die eigene Verliebtheit nichts, er ist von der eigenen "Makellosen Schönheit " ver-blend-et. Also er ist von dem Schein ge-blend-et. Aber der Schein ist nur der reine Betrug, die "leere" Verpackung.

    Und er folgt blind den eigenen Trieben.

    Ja Igor, der Narzist - und nicht nur der - folgt blind seinen Triebkräften. Aber auch wenn wir, der wir der Lehre folgen, nicht mehr ganz blind sind, so haben wir doch auch noch so lange Blendung in uns, als noch Triebe vorhanden sind - oder? Das Überwinden von Blendung ist ja in der Regel ein allmählicher Prozeß und solange sie nicht endgültig überwunden ist, sind wir alle Getriebene. Von den "Ahnungslosen" unterscheiden wir uns nur in so weit, als es uns bewußt ist, wir durch die Lehre einen Ausweg wissen und dadurch nach und nach unserer Blendung Herr werden, würde ich meinen.

    Sorry, dann hatte ich nicht richtig verstanden, aus welcher Position heraus Du auf das Problem schaust. Ich bin an diesem Thema auch sehr interessiert, denn verschiedene Ereignisse der letzten Zeit haben mich ebenfalls zu dieser Frage geführt. Obwohl ich verstanden zu haben meinte, wie man der negativen Emotionen Herr werden kann, mußte ich feststellen, daß in dieser Hinsicht doch noch jede Menge Arbeit vor mir liegt.


    Ich denke, wir neigen dazu, die Wucht unseres inneren Getriebes – jener Summe aller Neigungen und Anliegen (Triebe) – zu unterschätzen. Paul Debes hat zur Verdeutlichung gerne die Metapher eines Schwungrades benutzt. In den frühen Zeiten waren solche Räder an Maschinen oft riesig und tonnenschwer. Wir bringen schon ein Schwungrad mit in dieses Leben (Karma). Jede positive Bewertung eines Gedankens im Laufe des Lebens, verleiht dem Rad einen beschleunigenden Impuls, jede negative Bewertung bremst es etwas ab. Eine tonnenschwere sich drehende Masse kann man nicht plötzlich beschleunigen oder abbremsen aber das Prinzip, wie es beschleunigt und abgebremst wird, ist immer dasselbe und es geht nur schrittweise. Jeder beschleunigende und abbremsende Impuls ist kaum zu merken und doch beeinflußt er die Drehbewegung.

    Die Summe aller Impulse – ob positiv oder negativ – ist entscheident für den Lauf.


    Mit jedem Gedanken schaffen wir ja einen Bezug, denn er entspringt einem inneren Anliegen, einem Trieb, gespeist aus Habenwollen oder Nichthabenwollen (Gier oder Haß). Und jede innere Bewertung eines Gedankens führt zu einem Impuls unseres Schwungrades in die entsprechende Richtung.

    Ayya Khemas Ratschlag ist bestimmt sehr hilfreich und für eine gewisse Zeit nützlich aber natürlich ist damit das eigentliche Problem nicht gelöst, denn das steckt im eigenen Denken. Es nützt ja nichts dem Schwungrad aus dem Weg zu gehen, es wuchtet trotzdem weiter in uns.


    Die Schwierigkeit fängt schon damit an, sich eines aufkeimenden Gedankens – einer Regung – bewußt zu werden und zwar im selben Augenblick des Entstehens. Ferner ist es wesentlich, die im Geist stattfindenden Bewertungen zu beobachten, die in dem gleichen Augenblick entstehen. Noch schwieriger ist das Bewußtwerden der Ursachen und der Wirkungen, die sich daraus ergeben. Insgesamt eine fast unlösbar erscheinende Aufgabe aber es ist der einzige Weg. Und nur das Wissen, daß es nur schrittweise und manchmal kaum merklich vorwärts geht, läßt mich nicht nachlassen im Bemühen. Das ICH zu töten ist die schwierigste Aufgabe der Welt, jedenfalls nach meiner Überzeugung aber gibt es eine Alternative? Mir hilft manchmal der Glaube weiter aber ich weiß, daß auch das nur eine temporäre Hilfe sein kann, so wie Ayya Khemas Ratschlag.


    Was die Machtmenschen betrifft denke ich nicht, daß sie mit sich im Reinen sind, denn wären sie es, würden sie dann nach immer mehr Macht streben? Sie sind nicht im Reinen, sondern Getriebene, wie alle anderen auch, die das eigene Wesen nicht verstanden haben. Und wer das eigene Wesen nicht versteht, ist in meinen Augen ein armer Mensch, egal wie gut es ihm geht.

    _()_

    Man findet zwar Ruhe in der Meditation, aber manchmal artet es im Alltag in zähes Ringen mit sich selbst aus, wenn innerer Widerstand sich bemerkbar macht, das "Ego", welches sich quasi "aufbäumt" und Aufmerksamkeit heischt...

    Liebe Anna Panna


    Ja das kenne ich auch und der innere Widerstand ist ja immer die Auswirkung eines noch ungenügend befriedeten Herzens, ist es nicht so? Das innere Getriebe, die Neigungen und Vorlieben wuchten ständig in uns und oft bemerkt man erst zu spät, wenn man sich mal wieder hat hinreißen lassen. Aber Selbstzweifel und Selbstvorwürfe helfen nicht weiter, sondern nur immer wieder genau hinzuschauen und zu erkennen: Woher kam es, wie wirkt es, wohin führt es und wie kann ich es überwinden.

    Was, wenn das "innere Wesen" nicht mit den ethischen Ansprüchen in Einklang zu bringen ist?

    Man bestenfalls ein "Gutmensch" wird, aber kein "guter Mensch"?

    Wie schon weiter oben erwähnt, scheint die Formulierung "ethische Ansprüche" auf Anhaftung hinzuweisen. Aber darüber hinaus stellt sich die Frage: Kann eine Ethik Bestand haben, solange sie auf Ansprüchen beruht, sie also quasi unbegründet ist? Mir scheint, daß ethisches Denken und Handeln nur dann Aussicht auf dauerhafte Entwicklung im eigenen Inneren haben kann, wenn es aus der Einsicht entspringt, daß alles, was ich für mein Wohlsein wünsche auch anderen gewähren muß, bzw. alles, was ich selber nicht möchte, auch anderen nicht zufügen sollte. Ich entwickle es, indem ich mir nutze, und nutze anderen, indem ich es entwickle. Man könnte daraus sicher mit Recht den Vorwurf ableiten, daß das zu weiterem Anhaften verleitet. Mag sein aber wesentlich ist ja vorwärts zu kommen und vom Gutmenschen zum wirklich guten Menschen zu werden, für den Ethik kein Anspruch, sondern Ausfluß des inneren Wesens ist. Niemand kann den zweiten Schritt vor dem ersten tun und solange man sich des Anhaftens bewußt bleibt, sollte es kein Problem sein.

    Eigentlich verstehe ich nicht wirklich was das soll…

    Jede Sache muß am Anfang begonnen werden und der Buddha hat den richtigen Weg in seinen Reden gewiesen. Es gilt den "roten Faden" zu finden, der durch die Lehre führt.

    Er hat seine Zuhörer in fünffach gesteigerten Form in seine Lehre eingeführt:

    1. sprach er mit ihnen über das Geben (Abgeben), danach:

    2. über den tauglichen Lebenswandel (Saat und Ernte guten und üblen Denkens und Wirkens), dann:

    3. über die Wege zu übersinnlicher Lebensfreude, weiterhin über:

    4. Elend, Grobheit und Schmutz alles sinnlichen Begehrens und den Segen der Begehrensfreiheit.

    5. Erst wenn er sah, daß sein(e) Zuhörer davon bewegt und ergriffen war(en), führte er in die eigentliche Lehre ein:

    Das Leiden,

    die Leidensfortsetzung,

    die Leidensauflösung und

    den Weg, der zur Leidensauflösung führt, nämlich den Achtfachen Pfad.


    Für den Anfang ist es empfehlenswert, sich mit jenen Reden zu beschäftigen, die der Buddha für sogenannte Hausleute gegeben hat, also Menschen, die keine Mönche-, sondern im Haushalt Lebende waren. Davon gibt es sehr viele, z.B. AIII.66 die Rede an die Kalamer, AIII.67 die Rede an die Salher, AIII.73, AVIII.54 u.s.w.


    Fritz Schäfer hat ein Buch über den Übungsweg für Hausleute geschrieben, welches mir am Anfang eine sehr große Hilfe war und in dem ich bis heute bei Gelegenheit lese und immer wieder Neues und Bedenkenswertes entdecke. "Der Buddha sprach nicht nur für Mönche und Nonnen"

    Hat man erst verstanden, worum es in Buddhas Lehre wirklich geht, findet man den Weg zum Weitergehen selbst.