Beiträge von Tara79

    Hallo,


    einige von euch kennen mich noch nicht, ich bin neu hier im Forum und interessiere mich seit ca. einem knappen Jahr für Buddhismus.


    Bis vor einigen Jahren habe ich sehr viel Sport getrieben und bin leider durch gesundheitliche Gründe gezwungen, die meisten Sportarten nicht mehr ausführen zu können, die mir früher viel Lebensfreude bereitet haben.


    Ich spreche nicht von Anhaftung. Sport habe ich nie extrem betrieben, aber schon in dem Maße, dass es mir gut getan hat. Wenn ich Sport treibe, passiert auch etwas mit meinem Geist. Ich kann mich beim Klettern klar Fokussieren (bin achtsam und zugleich wachsam), äußerst konzentriert beim Ausführen bestimmter Bewegungsabläufe, z.B. beim Kung Fu. erhalte eine geballte Ladung Serotoninausschüttung, wenn ich beim Langstreckenschwimmen in einen "Flow" Zustand komme, der dem sehr ähnlich ist, den ich während einer langen Meditation in der Stille oftmals bekomme... Beim Qi Gong und Yin Yoga werden bestimmte Energien im Körper angeregt. "Qi-Stagnationen" in den Meridianen können gelöst werden. Beim Yoga geht es v.a. darum, den Geist ruhig zu bekommen und den Körper geschmeidig zu halten...


    Aber als ich mich kürzlich mit einer Belehrung beschäftigt habe, bin ich ins Nachdenken gekommen...


    Es leuchtet mir ein, dass der Körper vergänglich ist, extrem gesagt "ein Gerippe mit Fleisch, das langsam zerfällt", wie es die Rednerin ausdrückte. Nichts, dass es Wert sei, daran anzuhaften, im Sinne von Schönheitsidealen, Körperkult o. ähnlichem.


    Auch im Sinne von Begierde (triebhaften Verlangen nach Sex/körperlicher Zuwendung...) kann ich den Körper als etwas negativ behaftetes sehen.


    Aber wie sieht es eigentlich andersrum aus? Ist der konventionelle menschliche Körper nur negativ besetzt im Buddhismus? Es geht ja immer sehr stark um das Thema Leid. Ich muss sagen, das leuchtet mir schon ein, Geburt, altern, Krankheit, Tod, das sind ja Leiden, die mit dem Körper verbunden sind.


    Aber soweit ich das verstanden habe, gibt es daran nichts Gutes. Auch der Geist kommt nicht gut weg (all die Hindernisse auf unserem Weg). Aber es geht ja um die geistige Entwicklung, die Geistesschulung... Also hier ist irgendwo eine hoffnungsvollere Einstellung vorhanden (finde ich).


    Warum wird die geistige Entwicklung so stark betont gegenüber der körperlichen Entwicklung?


    Wenn man beide als konventionell existierend sieht, die frei von inhärenter Existenz sind, also beide leer sind, wozu dann die einseitige Betrachtung. Ist nicht alles voneinander abhängig und meist auch vergänglich? Geht es dem Körper schlecht, leidet auch der Geist und umgekehrt. Mir fehlt da irgendwie die ganzheitliche Betrachtung.:om:


    Oder sehe ich das komplett falsch?:nosee:

    Hallo Svea und mkha,


    Danke für den Buchtipp. Englische Bücher über Tara habe ich noch nicht gelesen, ich tue mir da leider meist sehr schwer, aber für den Preis lohnt es sich sicher es zu versuchen 👍.

    Da bin ich wohl vom Regen in die Traufe geraten mit meinen bisherigen Lamas 😉. Aber so richtig überzeugt hat mich bisher auch noch keiner...


    Vielleicht war es ja auch diese Schutz-Gottheit Shugden, die mir u.a. so gruselig vorkam. Ich weiß darüber nichts. Es wurde außer über Tara dort nichts zu dieser Gottheit gesagt und ich kenne sie nicht. Habe mich nur vor einigen Statuen dort gegruselt, aber v.a. vor der Hauptstatue, ich weiß nicht wenn sie darstellt 🙈. Interessant finde ich, dass der Lamrim Text, auf den sich dort alles stützt, wohl auch nicht offiziell anerkannt ist... Also kann ich das was dort drin steht in die Tonne treten oder?

    Das klingt gut, denn ich finde es geht (in der dort verbreiteten Version) viel zu sehr darum den Leuten einzureden, dass das Leben nicht freudvoll ist, nur aus leiden besteht und der einzige Ausweg die Entsagung ist. Der Text hat mich erstmal psychisch so runtergezogen, dass ich schon leichte Selbstmordgedanken bekam 😬. Interessant wäre es jetzt mal eine offizielle Version gegenüberzustellen. Ich hoffe, dass da nicht so sehr die Angst vor der Wiedergeburt in niederen Daseinsbereichen geschührt wird...

    Aber das erklärt natürlich einiges. Die Mönche und Nonnen dort sind sehr sehr hilfsbereit und nett. Ebenfalls wie die Leute, die ich beim Besuch des Europa-Centers von Ole Nydahl kennengelernt habe. Ich finde aber was beide vereint, ist die Verehrung, die beide Lamas durch ihre Anhänger erfahren. Ich dachte das wäre wohl normal beim "Guru-yoga"…

    Leider studiere ich jetzt wohl das falsche Dharma und bin sehr dankbar für diese Information. Es hilft mir sehr🙏.

    Ich habe im Internet bereits im Vorfeld gelesen, dass beide Lamas umstritten sind, wollte mir aber selbst ein Bild machen. Das Positive ist, dass beide wenig Geld für ihre Belehrungen bzw. die Einweihung verlangen, weshalb ich dachte der Sektenvorwurf sei bei Ganden Tashi Choeling wohl ungerechtfertigt. Aber das Dharma, das ich studiere, sollte halt schon auf den Worten Buddhas basieren und nicht irgendwelche anderen Zwecke verfolgen.

    Witzig, als ich dort einer Nonne erzählte, dass ich den Dalai Lama sehr schätze, sagte sie, sie respektiert ihn, aber sieht ihn nicht als ihren Lehrer an. Als ich den Leuten vom Diamantweg von meiner Hingezogenheit zu Tara erzählte, kam der Ratschlag, es sei besser nur ein Loch zu graben, um ans Ziel zu kommen...

    Ich will wirklich nicht schlecht über diese Gruppen reden, ich habe sehr viele tolle und vor allem liebeswerte herzliche Leute kennenlernen dürfen und bin sehr dankbar dafür. Und ich bin auch dankbar, dass es dieses Forum gibt, ich freue mich schon sehr auf den Diskurs mit euch.

    Vielen Dank und herzliche Grüße

    Hallo Igor,


    Vielen Dank für deine Antwort. Ich habe meist den Drang noch mehr zu lesen und mich Hals über Kopf in etwas hineinzustuerzen. Ich bin dann wie die Raupe Nimmersatt und lese nicht nur ein Buch sondern meist drei oder vier parallel. Auf Lama Anagarika Govinda bin ich über das Buch "Alles Leben ist eins" von Renée Weber gekommen. Es werden Quantenphysiker, Biologen und Mystiker... vorgestellt, die einen Dialog zum Thema führen. Das Buch hat meine Neugier geweckt und neben Govinda kommt von buddhistischer Seite auch der Dalai Lama zu Wort. Ich wusste jetzt nicht genau, dass Govinda eher dem tibetischen Buddhismus zugeordnet ist, aber die Texte sprechen mich sehr an. Auch die Vorträge von Dalai Lama auf YouTube und sein Buch "Tod und Unsterblichkeit". Das sind wirklich Lehrer, die mich sehr beeindrucken und inspirieren.

    Von Lama Dechen fühle ich mich auch inspiriert, sie schrieb mir auch, dass mit Geduld das Dharma und der Segen kommen wird und der Lama mich finden wird...

    Ich denke, dass ich einfach oft zu ungeduldig bin und zuviel auf einmal möchte. Und das möglichst sofort 😉.

    Aber ich merke schon, dass das, was ich augenblicklich brauche, zu mir kommt.


    Ganz von selbst finde ich Antworten genau auf den Seiten von irgendeinem Buch, das ich schon lange nicht weitergelesen habe und aus irgendeinem Grund gerade dann doch wieder weiterlese... Mein Vertrauen wächst von Tag zu Tag und ich denke das kommt auch davon, dass ich mich meist nicht sehr lange auf der "anfänglichen Stufe" aufhalte, sondern lieber gleich ein paar Stufen höher einsteige🙈. Dann springe ich gerne mal wieder zurück auf den Anfang, denke z.B. über die vier edlen Wahrheiten nach, überlege z.b. wie es denn gehen soll, wenn ich z.b. ein Tier bin oder ein Hungergeist...welcher Weg bietet sich da an aus dem Leid? Dann überlege ich, ob man das Ganze vielleicht gar nicht so wortwörtlich sehen sollte... vielleicht ist mit der Hölle ja auch gemeint, dass jemand (auch im Daseinsbereich der Menschen) die Hölle erleben kann. Es kann ja auch jemand, der in ein wunderbares Umfeld geboren wurde, mit tollem Haus/Garten, einer Bilderbuchfamilie, einem Managergehalt usw. trotzdem an einer schweren Depression erkranken und sich nur noch jeden Tag wünschen,.er wäre tod. Oder schizophren werden... Oder oder... Mit dieser Sichtweise auf die Dinge komme ich für mich besser klar, als an einen niederen Daseinsbereich zu glauben, der mir Angst macht. In diesem Fall habe ich ja auch die Möglichkeit etwas dagegen zu unternehmen...

    Das habe ich aber jetzt erst für mich herausgefunden, nachdem ich die letzten Seiten des Buches "Tara, die Befreierein" von Thubten Chodron gelesen habe, als darum geht, was Taras (und unser alle) endgültige Natur ist: Die Leerheit.

    Und ich glaube auch, das es keine Erklärung zur Leerheit gibt, weil sie wie alles nicht inhärent (von sich aus/ aus sich heraus) existent.


    Aber alles existiert trotzdem konventionell und ist nicht nur Illusion.

    Zuerst war ich depressiv, weil ich es falsch verstanden habe, ich dachte alles sei "Maya" (alles wäre eine Illusion)…

    Jetzt weiß ich, dass ich das nihilistisch verstanden habe. (Das war auch mein Problem mit dem Hinduismus).


    Nichts ist unveränderlich.

    Nichts ist getrennt voneinander.


    Alles ist voneinander abhängig (von der eigenen oder anderen Sichtweisen, von situativen Wahrnehmung...)

    Deswegen habe ich jetzt auch begriffen, dass die Dinge, die ich gruselig fand, nur meine eigene Sicht auf die Dinge darstellt und diese natürlich veränderlich ist, die zornvollen Aspekte von Tara finde ich z.B. gar nicht abschreckend... Die anderen sind mir einfach noch zu fremd.



    Der Wahrnehmer, das Wahrgenommene und die Wahrnehmung sind voneinander abhängig, sind ständig im Wandel und existieren konventionell.


    Das ist meine aktuelle situative Erkenntnis, die aber natürlich an sich auch leer ist und somit abhängig davon, was ich noch lerne, wie meine aktuelle Befindlichkeit ist und wie derjenige, der diese Geistesblitze liest, diese auffasst.😉

    Hallo nochmal,


    vielen Dank für die zahlreichen Reaktionen auf meinen Beitrag. Ich komme aus der Nähe von Nürnberg/Ansbach und habe auch schon versucht über die DBU eine Gruppe zu finden, leider gibt es keine Treffer, wenn ich meine PLZ eingeben...

    Ja tatsächlich bin ich mir mit der Schule noch nicht so ganz sicher. Zuerst war ich in einem Zentrum des Diamantweges. Damit ich Lama Ole nydahl überhaupt einmal sehen konnte, musste ich gleich Zuflucht nehmen, weil in Coronazeiten nur eine begrenzte Anzahl von Leuten zu den Vorträgen gelassen werden. Das heißt im Klartext, ich könnte mir nur ein Bild von ihm machen, wenn ich mich als "refuge" anmelde... Danach wusste ich, dass das nicht mein Weg ist.

    Ich spüre eine sehr starke Anziehung zu Tara, deshalb bin ich (über den Hinduismus wo sie auch verehrt wird) überhaupt zum Buddhismus gekommen. Es geht mir eigentlich ehrlich gesagt mehr um sie als um alles andere drumrum. Deshalb habe ich auch alles an Literatur was auf dem Markt ist gelesen. Ich habe irgendwo irgendwann mal ihr Mantra gehört und konnte seitdem nicht mehr aufhören es zu singen... Es fühlt sich einfach richtig an. Das habe ich bei einem Mediationsabend, den ich regelmäßig in Nürnberg besuche, einem Mönch erzählt. Er sagte ich müsse es mir nur wünschen. Ich wünschte mir eine Einweihung in die grüne Tara 💚 von ganzen Herzen. Kurze Zeit später kam Sherab Rinpoche nach über zwei Jahren von Indien nach Paewesin (da ist das Kloster der ordinierten Mönche und Nonnen, die alle zwei bis vier Wochen nach Nürnberg fahren, um geführte Meditationen aus dem Lamrim für eine Handvoll Nürnberger zu geben). Ich sah es als Zeichen und verbrachte ein Wochenende im Kloster. Dort bekam ich die Einweihung und Erklärungen dazu.

    Weil ich mich wirklich für die Sache zu interessieren begann, fing ich ein Fernstudium an, bei dem Lama Dechen, die Abtissin des Klosters, selbst die Vorlesungen in Berlin hält und die ich dann per Livestream mitzuverfolgen kann. Leider ist alles sehr elitär und ich konnte sie auch während des Aufenthalts dort nicht persönlich sprechen. Ansonsten interessiert mich Literatur von Lama gowinda, das ist Zen Buddhismus. Leider gibt es hierzu keine Gruppe in der Nähe von Nürnberg/Ansbach. Vielen herzlichen Dank und viele Grüße 🌙

    Hallo,


    ich bin neu hier und möchte mich mittels dieses Beitrags gerne in die Diskussion mit einbringen. Seit nicht sehr langer Zeit interessiere ich mich für Buddhismus. Ich bin über den christlichen Glauben zum Hinduismus und nun zum Buddhismus gelangt. An beiden Religionen hat mich v.a. der dogmatische Ansatz gestört. Leider stoße ich jetzt auch im Buddhismus darauf, obwohl ich zuerst begeistert war, als ich las, dass Buddha selbst riet, seine Lehren stets zu hinterfragen.

    Vieles spricht mich an und ich habe auch schon Zuflucht genommen und an einer grünen Tara Einweihung teilgenommen.


    Leider schreckt mich das Thema Tod auch sehr ab. Ich bin wieder auf Dogmen gestoßen...

    Ansammlung von negativen Karma erzeuge eine Wiedergeburt in niederen Daseinsbereichen...

    Wie kommt man da bitteschön ohne Hilfe wieder raus???

    Gute Verdienste verhülfen zur Reinigung von karmischen Befleckungen und verhiessen eine Inkarnation in höhere Daseinsbereiche oder verschuefen Möglichkeiten durch eine weitere Wiedergeburt als "kostbares Menschenleben". Selbstmord führe z.B. zu einer Inkarnation als Tier oder Hungergeist, falsch ausgeführte Niederwerfungen auch... usw.


    Das macht mir Angst und je mehr ich mich in die Materie vertiefe, desto düsterer wird es. Jetzt habe ich mich mit der Leerheit beschäftigt und irgendwie bin ich mittlerweile am Zweifeln, ob mich das Dharma (und Buddha/Sangha) wirklich zur Befreiung/Erleuchtung oder in eine Depression führen wird.


    Leider kenne ich bisher auch keinen Lama, der mit mir redet. Auf Schreiben bekomme ich nur vage Antworten oder gar keine... Meine Zweifel werden größer und leider auch die Angst vor dem Tod.


    Ich finde mich in dem Beitrag Kaimans wider, deshalb antworte ich auch auf diesen Threat.


    Nun habe ich mit einem (Fern)Studium des Dharmas begonnen, ich denke, es liegt daran, dass ich vieles noch nicht verstehe. Es ist ein Bodhisattva Studium, ich erlebe leider oft das Gefühl von Überforderung, nicht weil ich es interlektuell nicht verstehe, sondern weil ich mich innerlich dazu berufen fühle, aber mental nicht stark genug bin.


    Auch die Lehren von Lamrim ziehen mich psychisch runter. Ich bin von Natur aus ein Mensch, der eher ein geringes Selbstwertgefühl hat und dafür schon von Kind an mitleide, wenn ich das Leid der Menschen und Tiere sehe. Ich praktiziere viel, mache täglich Tara Sadhanas, meditiere seit über 10 Jahren, singe Mantras und kann dadurch eine große positive Veränderung bemerken. Auch in Geistesschulung übe ich mich und konnte dadurch meine Ehe retten.


    Also der Buddhismus hat viel Gutes für mich gebracht, aber das Thema Leid und expitzit Tod/Inkarnation belastet mich (noch) sehr. Ich kann einfach schlecht damit umgehen. Vieles erscheint mir gruselig (zornvolle Statuen/Abbildungen, Mumien von "meditierenden" Meistern...).


    Ich weiß nicht, wie ich diese Themen besser angreifen kann und hoffe auf Tipps aus dem Forum.