Beiträge von Voyager


    Ich empfinde deine Worte und dein Denken hier als naiv. Es geht nicht um eine bestimmte Person, es geht um ein Charakteristikum tibetisch -westlicher sogenannter Lehrer Schüler Beziehungen.

    Du meinst bestimmt mkha'. Ich empfand ihre Erwaehnunen ihres Lehrers nicht unbedingt 'personenkultig'. Sie war sehr geschult in der tibetischen Lehre. Und wenn es stimmt, dass sie ihren Lehrer sehr lange hatte und fast alles von ihm gelernt hat,


    Wie soll so etwas denn möglich sein? Das hört sich für mich nach viel zu viel an, wo gibt es das denn, ausser in der Kindheit wo man noch nicht mündig ist, und man von Vater und Mutter alles lernt. Was kann man denn potentiell von einem Meditationslehrer noch lernen ausser Meditation?


    Das klingt für mich schon nach einer sehr starken gewesenen Bindung an, was in dem grossen Zusammenhang des Threads wenigstens erwähnenswert ist, denn so eine starke Bindung kann ja auch eine Bedingung für Missbrauch sein.


    Sehr geschult in der tibetischen Lehre kann ja anscheinend auch etwas heissen, was zu Missbrauch führt und geführt hat. Manche Opfer müssen einen Täter im Nachhinein auch zwanghaft als charakterlich einwandfrei oder noch höher hinstellen - das gibt es. Ob es hier so war, darüber möchte ich nicht öffentlich spekulieren, das gehört sich nicht, zu sagen: die ist evtl bis sicher ein Missbrauchsopfer, aber auch: die ist evtl bis ganz sicher mal kein Missbrauchsopfer.

    Ich verfolge die Neuigkeiten aus der buddhistischen Community eher sporadisch, aber was da in letzter Zeit alles hochkommt lässt einem wirklich...nun ja, alles hochkommen. Ich frag mich ehrlich gesagt auch, ob das ganze nicht weniger ein Problem "des Buddhismus" als viel mehr des tibetischen Buddhismus ist. Dieses ganze Guru-System ist doch prädestiniert für Personenkult


    Es gab in diesem Forum mal eine ältere Frau, die hatte einen Yoda als Avatar - die schrieb immerzu anhimmelnd über ihren Lehrer.


    Ich schätze, sie hat in dieser Art vielleicht über tausend Mal geschrieben ...


    Passt zu Personenkult.

    Schließt natürlich nicht aus, dass ich auf falschem Gleis bin, aber dann bitte auch sich um das Gleis, eine Weiche, kümmern damit die Lok einen anderen Weg probieren kann, mit vielleicht hilfreicheren Möglichkeiten, aber einfach einen Prellbock ins Gleis stellen ist nicht hilfreich. Führt zu Stress.

    🙏🙏🙏


    Lieber ein Prellbock als ein Abgrund in den man plötzlich (ab) stürzt oder? ;)


    Ich gehe hier erstmal nicht weg und hoffe doch, dass dann und von mir schonmal ne andere Denk oder Denkablass Weiche bereitgestellt wurde.


    Es geht nicht darum Personen zu erklären und auch nicht darum sie erklärend anzugreifen - das ist nicht mein Motiv.


    Ich wollte dich weniger angreifen, mehr den Spiegel vorhalten. Du schriebst selber von Menschen, die über Buddhas Lehre bestimmen wollen. Gut, dann stelle ich einfach die Frage: bist du dir sicher, dass du nicht (mit-) darüber bestimmen magst, was andere über Buddha und seine Lehre denken?


    Zu deinem Bedürfnis des über dich selbst Redens dem du mit Hilfe auch der Öffentlichkeit dieses Forums fortwährend weiteren Brennstoff, weitere Nahrung zuführst, damit dieses Feuer weiterbrennt, eine Frage an dich. Was heisst (aus deiner Sicht) anatta?


    Kannst du kurz antworten?

    Absolut sicher bin ich mir, dass sie nicht nur für Schriftgelehrte, Mönche, Lehrer, gegeben wurde, die bestimmen, was die Lehre ist.


    Da hast du Recht. Aber glaubst du, dass das ständige Darstellen deiner eigenen Person etwas mit Buddhas Lehre zu tun hat? Der lehrte doch das Überwinden aller Ansichten über ein Selbst und das Vermeiden der Entfaltung des IchGedankens/des Wunsches ein Ich zu erklären.


    Noch eine Frage. Wenn du erkennst, dass es Menschen gibt, die bestimmen was die Lehre ist (und was du ja selbst anscheinend nicht so richtig findest) warum hast du beschlossen, selber so ein Mensch zu sein/selber so zu handeln, dass du eine eigene und öffentliche Bestimmung dessen was Buddha lehrte vornimmst, dass du eine eigene Bestimmung als Buddhas Wort oder Lehre ausgibst?

    Woher weißt du, dass ich kein Ende finden würde?

    Du hast recht, wo kein Ende ist, ist keines zu finden.

    Aber ich bin hier raus sonst gibt es wieder eine Meldung von der Moderation, dass ICH nicht beim Thema bin.

    Eine gute Zeit dir.


    Ich gebe dir gerne ein buddhistisches Thema: Du wirst mit dem Erklären über dein Selbst nie zu einem Ende kommen, weil es passiert, und nicht (starr) ist.


    Mit einer Erklärung über ein eigenes Selbst rennt man gewissermassen dem Jetzt (also dem was passiert) hinterher.


    Sei doch mal raus aus dem Bedürfnis, ein eigenes Ich zu erklären - diesen Vorschlag finde ich in einem buddhistischen Forum angemessen.


    Erklärst du dich selber, weil du Rat suchst? Wenn ja, welchen Rat/welche Hilfestellung suchst du?


    Das verstehen hoffentlich und aus meiner Sicht ja schon sehr viele Menschen, weswegen ich es ja absurd fand, das überhaupt zu schreiben.


    Hier gabs halt nen passenden Anlass, also stark verträumte Gedanken und Zeilen über 'ein Jetzt'.


    Damit kann ich nicht recht gehabt haben, denn davon schrieb ich nicht.


    Der Mensch will oft nicht 'im Jetzt', sprich: mit dem oder vor dem was ist, leben oder sein, und träumt sich darum mit oder ohne die Hilfe äusserer Objekte woanders hin - so würde ich es sagen und sage es hier auch mal so. Der Anlass war gegeben.

    Kurz gesagt, wir leben im "ewigenNU", also es gibt nur "Jetzt".

    :idea: Woran erkenne ich denn das Jetzt, das Nun?

    Doch nur an dem vergangenen Nun.


    Nein, denn dann bist du schon wieder reflektiert, also in Gedanken.


    Und das ist mit dieser Sprechweise wohl gemeint (das frei sein von zB belastetenden Gedanken) weil Gegenwart ('Jetzt') ja immer ist, und die erkennt man ja von Natur aus schon immer (je nachdem so oder so oder so ...)

    Irgendwie mag ich Menschen nicht, die keinen eigenen Standpunkt vertreten, aber anderen vorwerfen, dass sie einen äußern, der nicht dem eigenen, nicht genannten, entspricht. :?


    Dann betrachte dieses unangenehme Gefühl doch genauer um es zu verstehen, und oder zu unterbrechen - das scheint mir für so einen schlichten Bewertungswunsch/Gefühlsausdruckswunsch, der dazu ja (das ist das Problem ...) in der Festigung eines Ichgedankens mündet, keine grosse Aufgabe.

    Gruppen des Ergreifens - Persönlichkeit - diese Begriffe meinen in Buddhas Lehre ein und dasselbe.

    Hier die dazu passende Lehrrede. Aber es wird auch zwischen Persönlichkeit, also sakkāya unterschieden und die ist die Täuschung, die durch Anhaften an die Daseinsgruppen zustande kommt, hier gleichgesetzt mit Dukkha; dagegen dann "Person" (puggala), der Individualität, die auch arhats zukommen, was darauf hinweist, dass es auch die fünf Daseinsgruppen ohne Ergreifen gibt.

    https://palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m044z.html


    Ja die hier zugrundeliegende Unterscheidungnotwendigkeit gibt es konkret vielfach, je nach Begriffsdimension, je nach Kontext des Lehrredeninhalts. Natürlich gibt es ein von Bewusstsein und vom Gefühl stark eingenommenes Handeln, und auch ein distanzierteres, ein nüchterneres, bedachteres Handeln. Hier kommt die extreme andere Seite durch den Begriff Persönlichkeitsglauben zum Ausdruck.


    Es gibt sie (die Daseinsgruppen) eben in Form von klareren Momenten oder auch Menschen und in Form von viel trüberen, affektmässigen Momenten, Stimmungen aber beispielsweise auch in Form von ganzen Menschen, in denen das Affektmässige gefestigt ist.


    Zu dem Wort 'Individalität' im Zusammenhang mit den von dir genannten 'Arahants' - das ist ein interessanter Nebeneffekt oder? - dass diejenigen Menschen, die sich nicht so leicht von einem schnellen Gefühl bewegen lassen, dass diejenigen, die bedachter, nüchterner urteilen oftmals gerade mehr als eine Persönlichkeit angesehen und bezeichnet werden. Und dass es auch ein Bedürfnis gibt, das zu betonen, dass Buddha und auch andere erhelltere Gemüter doch eine Individualität hatten ...


    Konventioneller Bereich des Beschreiben? Ein Wagen hat ja auch Räder. Aber ist ein Wagen ohne Räder schon ein Wagen, so dass man sagen kann, dieser Wagen ohne Räder - der hat Räder?


    ...


    Zitat

    Wo da nur eine Anhäufung von bloßen Gestaltungen ist, da nimmt man kein Lebewesen wahr [3]. Denn wie bei Ansammlung der Bestandteile das Wort "Wagen" entsteht, So entsteht, wenn die Lebensbestandteile vorhanden sind, der Ausdruck "Lebewesen [4] ". Aber nur das Leiden entsteht da, Leiden ist vorhanden und vergeht. Nichts außer dem Leiden entsteht, nichts andres als das Leiden wird aufgehoben


    So erklärt jetzt nicht Buddha, und ich finde das nachvollziehbar, es so nicht zu sagen. Gleichwohl gibt es aber diesen Zustand der Wahrnehmung, in dem man beispielsweise die Zähne in dem Gesicht eines vertrauten Menschens als blosse individuelle Auswachsung in einer fleischlichen Landschaft sozusagen sieht, und nicht als Teil einer Person, eines Wesens


    Zitat

    Auch die Nonne Vajirā, o König, hat in Gegenwart des Erhabenen gesagt: <Gerade wie man infolge des Zusammentreffens einzelner Bestandteile das Wort "Wagen" gebraucht, ebenso auch gebraucht man, wenn die fünf Daseinsgruppen (khandha) da sind, die konventionelle Bezeichnung "Wesen">."


    Eben deswegen kritisierte ich ja den Satz den du da schriebst:


    Zitat

    Im Buddhismus entspricht "Wesen" dem Atta - oder dem Selbst, ich und mein.


    Es war ja auch mein Hinweis, dass Buddha den Begriff Wesen so benutzt wie er den Begriff der Person benutzt. Und da ist ja 'im Buddhismus' die Idee, dass in den Daseinsgruppen jeweils kein Selbst zu finden ist, dass keine Erscheinung wirklich (endgültig, wie man es sich oft erhofft) mein sein kann.


    Was du da immer mit Gott hast ... brauchst du jemanden, der dir sagt. es gibt so ein Wesen nicht, und dann fühlst du dich sicherer, möcht ich mal provokant fragen.

    Das Aufhören der Persönlichkeit, damit meine ich das Auflösen der Persönlichkeit. Es sind verschiedene Wörter, aber ich meine damit dasselbe.


    Deswegen hatte ich dir das noch gepostet ;)

    Buddha nicht von einem (eigenem) Selbst sprechen kann, was die Wesen lieben würden. Die lieben klar(er) gesprochen: bestimmte Gefühle, beispielsweise. Bestimmtes Bewusstsein, bestimmte Formen, Gerüche, Düfte undsoweiter ...


    oder so wie du denkst und beschreibst: die Wesen lieben (nur) Vorstellungen, also auch Geschichten, möchte ich dazu anmerken, über die eigene-nichteigene Person, und über andere Personen freilich auch.

    Lieber Voyager,

    ich meine es weiter so, dass der Welterhabene das so in diesem Satz ( der doch von Mukti glaube ich zitiert wurde aus einer Lehr-Rede ) gemeint hat, dass wir an unserer Persönlichkeit hängen ( der eingebildeten ), dass er das mit Selbst meinte. Es ist nur ein anderes Wort für Persönlichkeit. Und dass er aber wusste, und das so gemeint hat, dass wir an den fünf Daseinsfaktoren hängen.


    Nein, in der Sprache Buddhas sind


    a) Selbst

    b) Persönlichkeit


    normalerweise zwei verschiedene 'Sachen'. Deswegen identifizierte ich dieses Buddha zugeschriebene Zitat auch so streng (kann kein Buddha so sprechen).



    mal ganz knapp skizziert und nur einerseits versucht zu erklären: das erste ist sozusagen eine unbewusst zugeschriebene Eigenschaft, die man jeweils annimmt, beispielsweise wenn man sich von einem Gefühl ergreifen lässt/wenn man direkt in ihm versinkt (was ja eine sehr angenehme Erfahrung sein kann). Anders gesprochen: in so einem Fall ist kein Bewusstsein darüber, dass dieses Gefühl eben anatta ist.


    Der zweite Begriff zeigt für mich jedenfalls unter der Lehrredenperspektive mehr das an, was eigentlich, also sehr viel nüchterner betrachtet als man normal betrachtet, stattfindet: Weniger ein Lebewesen was etwas tut, mehr unerkanntes Entstehen von Bewusstein und Gefühlen und Willensregungen in Abhängigkeit und den mehr bis weniger bewussten Folgeempfindungen und Handlungen.


    Also das Vorhandensein von Personen, und auch das Vorhandensein von richtigen Persönlichkeiten ... das ist keine Illusion. Dass aber die Gefühle die empfunden werden zu einem selbst gehören - da weiß man ja auch ohne Buddha zu einem gewissen Grad, wie sehr man (je nach Moment und Situation) die einfach nur erfahrend träumen möchte - wie sehr man sich lieber einer Illusion nur hingeben möchte.


    Ich würde auch sagen, auch die Erinnerungen im Zusammenhang mit der eigenen Person sind nicht zwingend illusionär. Je nachdem wie man erinnert, wie man diese Erinnerungen anfasst, wie sie einen berühren - je nachdem ist solches innere Handeln illusionärem (den Traum erwünschenden) Begehren entsprungen oder eben weniger so ein (die Realitätweg-)Träumwunsch.


    An der Stelle wäre wohl eine Auflistung der verschiedenen Ansichten, die Buddha über ein Selbst erklärt, passend ...

    Die Skandhas repräsentieren die Persönlichkeit als ein Zusammengesetztes - das ist eine konventionelle Aussage. Wenn sich dann aber jemand über diese konventionelle Aussage mit den Teilen faktisch identifiziert, dann nennt sich das Ergreifen und anhaften. Er verwechselt nämlich bloße Benennung/Konvention mit Identifikation - und glaubt, dieser Körper ist seiner, dieses Gefühl ist seiner etc. Die Gründe für diese Indentifikation liegen einmal in der Gewohnheit, aber auch in den Ängsten, der Gier, dem Hass und der Verblendung. Wenn ich nicht die Wirklichkeit kenne, dann falle ich auf diese Täuschungen rein.


    Die Skandhas repräsentieren die Persönlichkeit als ein Zusammengesetztes - das würde ich nicht als konventionelle Aussage betiteln sondern als verwirrende Aussage.


    Gruppen des Ergreifens - Persönlichkeit - diese Begriffe meinen in Buddhas Lehre ein und dasselbe. Mit dieser Gleichsetzung kann man zB besser verstehen, dass die Personen, die Menschen sich wandeln und formen, Veränderung unterliegen - verbrennen - so traurig möchte ich es gerade nicht schreiben, aber es ist eine zentrale buddhistische Metapher für den Daseinsprozess, für bedingtes Entstehen, für das Personsein - oder nicht sein - je nachdem?


    Ich wollte dich ja nur auf diesen Satz hinweisen, den ich zwei mal schon zitiert hatte. Selbst und Atta gibts nicht im Bewusstsein und im Gefühl, nicht im Willen usw - so eine starke Erklärung findet man ja gerade in Texten, die man dem Buddhismus zuordnet, oder nicht? Insofern habe ich mich auch gerne an diesem Satz von dir 'vergriffen', weil du danach was über 'Gott' sprichst -ein Thema bei dem ich zum Beispiel lieber schweige. Wo ich jedenfalls einem solchen Vereinnahmungswunsch, hierzu in der Art wie du schriebst, zu schreiben nicht anhängen kann :)


    Ich hab mich dann lieber hieran mal gehängt, mir diese Nahrung zugeführt, die Gewohnheit, diesen Unterscheidungswillen aufrechtzuerhalten, gestärkt ;)


    Worauf ich hinauswollte, Leonie war, dass Praxisformen, die man einem Buddhismus zuschreibt, dazu führen sollen, kein eigenes Selbst beispielsweiseweise formuliert in aufkommenden Gefühlen zu sehen.

    Und welche Praxisformen sind das nun?


    hmm ... ausgewähltere Nahrungsaufnahme?

    Worauf ich hinauswollte, Leonie war, dass Praxisformen, die man einem Buddhismus zuschreibt, dazu führen sollen, kein eigenes Selbst beispielsweiseweise formuliert in aufkommenden Gefühlen zu sehen.


    Du schriebst ja diesen Satz:


    Zitat

    Im Buddhismus entspricht "Wesen" dem Atta - oder dem Selbst, ich und mein.

    - und dazu mein Hinweis auf anatta.


    Ich würde dann eher schreiben, ausserhalb buddhistischer Lehren wird in den Skandhas unachtsamer, Eigenes erkannt - es wird also diese Entsprechung unbewusster vorgenommen.


    Ich finde aber, so allgemein nicht sagen/es stimmt sicher nicht.


    Letztlich hiesse Buddhismus für mich aber auch ein Bündel an Lehraussagen, die diesen Wahrnehmungsstandard (die Skandhas repräsentieren ein eigenes Selbst/entsprechen dem) im Sinne grösserer Nüchternheit widersprechen.

    Hi nochmal Rigpa :)


    Du schriebst auch etwas zu Auflösung, und ich schrieb: Buddha lehrte keine Auflösung eines Ichs - hier die entsprechende hilfreiche Passage aus den Lehrreden



    Zitat

    «Edle Frau, was nennt der Erhabene Persönlichkeit?» - «Bruder Visakha, die fünf Gruppen des Ergreifens nennt der Erhabene Persönlichkeit, nämlich die Ergreifensgruppen sichtbare Gestalt oder Körperlichkeit, Empfindung, Wahrnehmung, unbewußte gestaltende Tätigkeiten und Bewußtsein.» - «Gut, edle Frau», sagte Visakha, erfreut über ihre Erklärung, und fragte weiter: «Wie hat der Erhabene die Entstehung der Persönlichkeit erklärt?» - «Der Erhabene hat erklärt, daß die Persönlichkeit aus dem Durst oder Lebenstrieb entsteht, der zur Wiedergeburt führt, von Wohlgefallen und Lust begleitet ist und hier und dort sich ergötzt, nämlich aus dem Durst nach Sinnenlust, aus dem Durst nach Leben und aus dem Durst nach Selbstabtötung.» - «Wie hat der Erhabene das Aufhören der Persönlichkeit erklärt?» - «Sie hört auf wenn dieser Durst völlig aufgegeben, vernichtet, verworfen, abgelegt und vertrieben worden ist.» - «Welchen Weg hat der Erhabene zum Aufhören der Persönlichkeit gewiesen?» - «Den achtfachen Weg hat der Erhabene gewiesen, nämlich rechte Einsicht, rechte Gesinnung, rechtes Reden, rechtes Tun, rechten Lebenserwerb, rechte Bemühung, rechte Andacht und rechte Geistessammlung.»

    Majjhima Nikāya 44


    (Komplett) in der Welt entspricht Gefühl, Bewusstsein, Wille einem eigenem Ich, einem Selbst - einer Seele / so wird allgemein gedacht und vereinnahmt - nicht nur und absurderweise 'im Buddhismus'.


    Man kann das Aufkommen solcher Entsprechungsvorgänge in einem stärkerem Masse erkennen lernen - ich dachte, gerade das heisst buddhistische Praxis.


    Offenbar stand eine wichtigere Information im Raum, als gerade die in buddhistischen Lehrtexten erklärte Nichtentsprechung der Wesen zu 'Ich' und 'mein' komplett umgekehrt darzustellen. Oder meintest du damit, der Vorgang des Anhaftens kann sich nur auf die Gruppen des Ergreifens beziehen (denn das meint der Begriff Wesen in der vorgestellten Lehrrede).


    Danke, dass du diese Lehrrede mit dem Hinweis auf den Begriff der Unterscheidung gepostest hast _()_

    Hallo,

    ich denke er meinte das so ( der Welterhabene ) : Das eingebildete Ich, die eingebildete eigene, wirkliche, selbstständige Persönlichkeit, welche es nicht gibt, sondern diese setzt sich aus den fünf Skandhas zusammen. Das meinte er mit dem eigenen Selbst. Und da hat er recht, dass wir dieses am meisten lieben ( oder die allermeisten Menschen ). Der Glaube an ein Ich, eine Persönlichkeit, wir lieben diese Vorstellung/ diesen Glauben mehr als alles andere.


    Liebe Rigpa :sunny:



    Ich habe versucht, ein paar Gründe anzuführen, warum Buddha nicht so gesprochen haben kann, und damit meine ich auch, dass er es so nicht gemeint hat :)


    Ich finde 'Persönlichkeit - das nenne ich die Gruppen des Ergreifens' (so in der Art ein Satz von Buddha zur Persönlichkeit) ausreichend. Es ist damit nicht zuviel gesagt wie beispielsweise mit 'die Persönlichkeit besteht aus den Gruppen des Ergeifens', oder wie mit 'die Persönlichkeit setzt sich aus x,y,z zusammen, und auch nicht zuwenig (eigentlich andersherum zuviel gesagt), wie etwa mit: die Person ist leer von ..., oder: es gibt gar keine Person, keinen Fühlenden usw.



    Warum schreibe ich (dir) das? Wenn man erkennt, dass sich sich eher 'keine andere Person aus x,y,z zusammensetzt', dass eine Person mehr wie ein Fluss ist, wenn man schon festmachen, festhalten will, mit einem: das ist so - Urteil, dann hört man evtl auf so denken zu wollen? Also vielleicht haben meine Zeilen dabei geholfen. Falls es dir hilft: Buddha kann nicht so gesprochen haben, dass die Wesen ihr eigenes Selbst lieben - genau diese Sprache, dieses Denken hat er ja verworfen und als Wurzelgedanken des Leides identifiziert.


    Zitat

    aber wir können die fünf Skandhas durchschauen und lernen nicht an ihnen anzuhaften oder ?


    Situativ kann das immer besser werden. Es gibt Fortschritt :) - so ein 'es gibt' Urteil möchte ich dazu aussprechen. Die andere Seite möchte ich nur indirekt behaupten, es ist kein angenehmer Gedanke an die Realität.


    Ich jedenfalls würde es aktuell nicht so einseitig sagen . Im Gegenteil müsst ich (beispielsweise) lernen, mich mehr an bestimmte, gute Willensimpulse zu heften ('so ein Erkennen des Heilsamen stärken') auch. Aber auch das Abstehen von unguten, klar. Dass man jeden einzelnen Gefühlswunsch (beispielsweise formuliert) überkommen kann, mit der Methode die Buddha vorschlägt, erscheint mir jedenfalls (sehr) nachvollziehbar. Also so nachvollzogen: Ja das ist so, kann ich dir (auch?) ohne Zweifel zustimmen :) aber aus der Haltung ohne Zweifel auch, aus der ich weiß/spüre, dass ein Buddha nicht von einem (eigenem) Selbst sprechen kann, was die Wesen lieben würden. Die lieben klar(er) gesprochen: bestimmte Gefühle, beispielsweise. Bestimmtes Bewusstsein, bestimmte Formen, Gerüche, Düfte undsoweiter ...


    oder so wie du denkst und beschreibst: die Wesen lieben (nur) Vorstellungen, also auch Geschichten, möchte ich dazu anmerken, über die eigene-nichteigene Person, und über andere Personen freilich auch.




    :sunny: