Alles anzeigenDie Urteile, dumm oder klug verteilen sich auf mehrere Mitmenschen, die in Gruppen auftreten, die dieses Urteil so für sich annehmen, wie es ihrem Glauben entspricht. Führt also zu einer Polarisation. Wäre so weit für den, der die Dinge sieht, wie sie sind, also kein Problem. Er braucht sich nur der ihm gerade passenden Gruppe anschließen, wenn, ja wenn das nicht wäre:
Zitat
Beide Situationen, für klug oder dumm gehalten werden, sind schmerzhaft, für den, der die Dinge sieht, wie sie sind.
Wird dieser als klug usw. angesehen und er erfährt das, dann fallen ihm alle seine unklugen Dinge ein.
Wird dieser als dumm angesehen und er erfährt das, dann fallen ihm die alle seine klugen Dinge ein.
Schließt er sich der einen Gruppe an, muss er die andere, auch in sich verleugnen. Er lebt in ständigen Konflikt mit seinen Tatsachen, weil er glaubt, menschliche Nähe zu einer Gruppe sei das Beste für ihn, macht ihn erst in, seinem Sinn zum Menschen, wenn Gruppe akzeptiert, um der „Menschheit“ zu helfen.
Meinst du Urteile, die verbal kommuniziert wurden, ev. noch durch unrechte Rede?
(Die meisten Urteile werden wohl im Stillen, teils unbewusst, gefällt, können aber, wenn sie negativ ausfallen und mit Anderen geteilt werden, unschöne Auswirkungen haben, z.B. Mobbing...)
Die Meinungen und Urteile, die sich Andere über die eigene Person bilden, nimmt man von dem Moment an nicht mehr so wichtig, in dem man erkennt, dass diese Urteile bedingt sind durch vielfältige Ursachen, von denen nur e i n e das eigene Verhalten, die eigene Meinungsäußerung etc. war.
Ernst nehmen und als Anlass für ehrliche Selbstreflexion sehen, ist jedoch - besonders im Falle negativer Urteile - sinnvoll, denn es ermöglicht eine Analyse der möglichen Ursachen und eine Anpassung/Änderung des eigenen Redestils/ Verhaltens, falls man diesbezüglich Fehler bei sich feststellen konnte.
Urteile können sich dementsprechend schnell wandeln, aber (unter ungünstigen Umständen) auch lange bestehen bleiben und dann natürlich als "Makel", bzw. "Etikett", empfunden werden.
Da prinzipiell jeder (außer den "Erwachten" ...) wahrscheinlich mal klug, aber temporär auch unklug/dumm denkt, redet oder handelt, sollte man sich wohl von diesen Etiketten möglichst nicht irritieren lassen und gleichmütig bleiben...
Beide Situationen, für klug oder dumm gehalten werden, sind schmerzhaft, für den, der die Dinge sieht, wie sie sind.
Das verstehe ich nicht....
1. Wäre ich im Besitz der absoluten Wahrheit (und das wäre für mich die Definition von "die Dinge sehen, wie sie sind"), würden mich die Meinungen und Urteile Anderer - auch, wenn sie objektiv falsch wären - nicht mehr schmerzen, weil ich ja die Anderen, wie auch mich selbst, grundsätzlich verstehen, durchschauen und (liebend) annehmen könnte.
(Buddha Shakyamuni:
"..."Nicht streite ich mit der Welt, ihr Mönche, sondern die Welt streitet mit mir. Nicht streitet mit irgendeinem in der Welt ein Künder der Lehre. ..." - S. 22.94. Die Lotosblume - Puppha Sutta
"...Durch seine Ansicht nicht und nicht durch Meinung anderer [11] Kommt einen Weisen jemals Dünken an. Dies ist entgegen seiner Art. ..."
https://www.palikanon.com/khuddaka/sn/sn_iv09_847.html )
2. Bin ich aber unsicher in Bezug auf meine Eigenschaften, Potenziale, Fähigkeiten und Fehler, treffen mich die (negativen) Urteile Anderer unter Umständen hart, insbesondere, wenn ich mich auf deren Anerkennung, Wertschätzung,... angewiesen fühle/glaube.
Von diesem Glauben kann man sich aber - u.a. durch die Praxis der Buddhalehre oder Psychotherapie - befreien....
3. Wieso sollte ich mich einer (urteilenden) Gruppe anschließen müssen?
"...Allein mag wandern man, dem Nashorn gleich. [1]..."
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https://www.palikanon.com/khuddaka/sn/sn_i03_75.html
Liebe Grüße, Anna