Beiträge von Anna Panna-Sati

    Lieber Noreply , vielen Dank für deine umfassenden, komplexen Beiträge! _()_ :heart:


    ihr hier im Buddhaland

    Ich kann nicht für "das Buddhaland" sprechen, aber ich kann sagen, dass du Teil des Buddhalandes warst und bist, solange du das willst (außer du verletzt die Forumsregeln, an die sich jeder zu halten hat).

    Ich denke, das Buddhaland kann "Hofnarren" durchaus vertragen, es gibt auch nicht nur DEN einen "König", sondern deren viele... :D

    Wenn Gegensätzliche verschwunden sind, tut nichts mehr weh und die Gleichen unter Gleichen können in Ruhe weiter Gleich sein und sich über ihre schmerzenden Zähne unterhalten.

    Die Zähne tun anscheinend weiter weh.... ;)


    Also was erwartet ihr hier im Buddhaland der sich Gleichenden Gleichen?

    Also ich sehe das Buddhaland an wie eine Schulklasse. Der Lehrer ist - natürlich - Buddha und seine Lehre, die Schüler legen die Lehre teilweise unterschiedlich aus, haben aber alle das gleiche Ziel, sitzen alle im gleichen "Boot".

    Sie sind unterschiedlich weit fortgeschritten, es gibt "Musterschüler", "Streber", ruhige Vertreter, die sich nur selten äußern, Klassenclowns, die "Stimme aus der letzten Bank", uvm. ...

    Es gibt selbstverständlich auch Platz für "Ungleiche", Querköpfe, "Störer", die die Klasse ab und zu "aufmischen", wobei JEDER mal diese "Rolle" - temporär - spielen, in diese Kategorie einsortiert werden kann...

    Manchmal wird auch längere Zeit "geschwänzt"....


    Aber das alles ist nur meine Phantasie, die mir allerdings zu einem Gefühl der Verbundenheit und Solidarität verhilft - es fühlt sich gut an, so zu denken. :)


    Alles Gute für dich...


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Menschen, die - dem Anschein nach - an sich selbst leiden, nicht mit sich im Reinen zu sein scheinen, strahlen dies, fast zwangsläufig, nach außen ab und dafür Empfängliche nehmen es wahr.

    Sollte sich in Letzteren ähnliches abspielen, werden automatisch die Erstgenannten als "schwierig" empfunden, weil sie die eigenen (ungewollten, abgelehnten) "Baustellen" repräsentieren.


    Werden also "Schwierige" (vorwiegend) von "Schwierigen" als schwierig empfunden? :?


    Ein Dhammalehrer, den ich sehr schätze (aber noch nicht persönlich kennengelernt habe), gab in einem YT-Vortrag mal einen Stoßseufzer von sich, der mich recht nachdenklich machte. Er berichtete nämlich davon, dass der Kontakt zu seinen Schülern, "den ganzen Spirituellen" :angel: im Seminarhaus, manchmal sehr anstrengend für ihn gewesen sei und er dann häufig "zur Erholung" ein altes Ehepaar auf einem Bauernhof besuchte, um - zur Abwechslung - mit "normalen Menschen" sprechen zu können..... :erleichtert: (War natürlich augenzwinkernd gemeint! ;) )

    Die beiden Alten hatten ihr ganzes Leben hart auf ihrem Hof gearbeitet, mit Tieren und der Natur, samt allen damit verbundenen Widrigkeiten. Sie strahlten ruhige, heitere Gelassenheit (inkl. des "gesunden Menschenverstandes") aus, Akzeptanz von dem, was in der Vergangenheit geschehen war, sich aktuell ereignete und auch in Bezug auf die Zukunft zeigten sie sich vertrauens- und hoffnungsvoll, zuversichtlich, dass schon alles gut werden würde....


    "Einfache" Menschen, glücklich und zufrieden, werden wohl (eher) nicht als schwierig wahrgenommen.

    (Je komplizierter, desto "störanfälliger"?)


    Nichts hilft so gut zu fokussieren, wie ein Schmerz: Der entzündete Zahn fordert nachdrücklich Aufmerksamkeit, man denkt an ihn, kühlt und spült ihn und klagt Anderen sein Leid. Schlussendlich geht man zum Zahnarzt und lässt ihn behandeln, schlimmstenfalls wird er gezogen.


    Hat man mit seiner Ich-Identität ein Problem, geschieht prinzipiell dasselbe:

    Man ist darauf fokussiert, weil es "weh tut", man kreist solange um das Problem (d.h. sich selbst), bis es erträglich(er) wird, eine Lösung gefunden ist, sucht ggf. Hilfe von außen (Psychotherapie, Heilslehren aller Art, Religion, Ratgeberliteratur...)


    Beim "Ich" kann das dauern, ein Zahn ist schneller gezogen, als ein "Ich" geheilt und losgelassen...


    Mitgefühl ist bei beiden angebracht, im täglichen Leben ist der Zahnschmerzgeplagte aber meist der Bedauerte, während der, welcher an sich selbst leidet, gemieden wird...



    Liebe Grüße, Anna (Vorsicht: schwieriger Mensch! ;) ) :) _()_ :heart:

    Ich finde es schwierig, wenn nicht konkret angesprochen wird, was mit Manipulation eigentlich gemeint ist, bzw. alles absichtliche oder unabsichtliche Verändern gegebener Umstände (was mMn im Grund alles Handeln umfasst) in einen Topf geworfen wird.

    Ja, da bin ich ganz bei dir - es ist wichtig, zu differenzieren, auch und gerade, weil der Begriff "Manipulation" so negativ konnotiert ist.

    Wenn ein Machtgefälle besteht, bewirkt (bewusst) manipulatives Verhalten des Mächtigeren, das (oft erst hinterher) durchschaut wird, leicht negative Gefühle der Scham und Selbstabwertung beim Beeinflussten....Beispiel: Der Chef lobt den Mitarbeiter für seinen Fleiß, in der Absicht, ihn "weichzuklopfen", damit dieser willig zusätzliche Arbeit leistet.


    Ganz anders z.B. das Baby, das einen bestimmten Brei immer ausspuckt und damit die Wirkung erzielt, dass seine Eltern ihm einen anderen (schmackhafteren) anbieten. Dies geschieht natürlich - zumindest zunächst ;) - unbewusst und obendrein aus der Position des Abhängigen, "Schwachen", heraus. Wenn die Eltern nun unsicher und/oder unaufmerksam werden, könnte es leicht geschehen, dass ihr Sprössling ihnen "diktiert", was künftig auf den Tisch kommt. Dennoch wird diese Form der "Manipulation" häufig ohne weiteres akzeptiert, weil es eben auch eine Art der nonverbalen Willensäußerung des Kindes darstellt, die für die gegenseitige Verständigung nötig ist.


    Über das Wort Bitten war ich im von dir Anna Panna-Sati verlinkten Text gestolpert, weil es in der gewaltfreien Kommunikation klar von Forderungen unterschieden wird. Maßstab ist, ob das Gegenüber nein sagen "darf". Vom Standpunkt der Manipulation ist das ein großer Unterschied, auch ob ich bei Forderungen den Raum verlasse bei einem Nein oder bleibe, aber das Nein nicht akzeptiere.

    Ja, das leuchtet ein, Bitten sind verhandelbar und üben weniger "Druck" aus. Ein Zwischending dürfte dann die "nachdrückliche Bitte" sein, die bereits einen stärker fordernden Charakter aufweist...

    Tatsächlich entscheidend ist aber die Haltung dahinter: Kinder lernen ja im Allgemeinen schnell, dass sie mit "nettem" (höflichem) Bitten eher etwas erreichen, als mit quengeligem oder nass-forschem Fordern, demzufolge wird "getrickst", um das Gewünschte zu bekommen.

    (Erwachsene können da manchmal auch ganz schön "kindisch" sein, besonders, wenn sie in Schwierigkeiten sind...)


    "Reife", (psychisch) gesunde Erwachsene übernehmen Verantwortung für sich und ihre Bedürfnisse, nach Möglichkeit bevorzugen sie die Anpassung an eine gegebene Situation, vor dem Ansinnen, diese - ihren Wünschen entsprechend - verändern zu wollen.

    (Man sollte nicht vergessen, dass der Text von einem Psychotherapeuten stammt, der "Menschen in/mit Schwierigkeiten" zu helfen versucht.)

    Hallo, liebe Gurkenhut , vielen Dank, dass du dieses wichtige Thema ansprichst! _()_ :heart:

    Im folgenden Link beschreibt ein Fachmann m.E. ziemlich gut, wie sich manipulatives Verhalten zeigen und warum es dazu kommen kann:


    Manipulation - Psychotherapie
    Wir alle manipulieren, zumindest versuchen wir es. Wir versuchen, andere Menschen zu bewegen, etwas zu tun oder zu unterlassen – um etwas zu erreichen, was wir…
    psychotherapie-vanharen.de


    Man wird nicht nur unbewusst manipuliert (z.B. durch Werbung,...), sondern manipuliert auch selbst oft unbewusst und quasi jedes gesprochene Wort, jede Handlung, sogar das Unterlassen, kann manipulativ wirken...


    Solange man Wünsche und Bedürfnisse/Ansprüche (an Andere) hat, wird man - unbewusst und bewusst - versuchen, zu manipulieren. Das fängt bereits im Säuglingsalter an....

    Nur Erwachte/Erleuchtete haben das wohl nicht mehr nötig... :)

    Hallo, liebe(r) Anandasa ,


    vielen Dank für deine bereichernden Beiträge! _()_ :heart:


    Ich möchte das Thema, das du ansprachst, gerne aufgreifen, nämlich: "schwieriges Verhalten von AUTORITÄTSPERSONEN" (Vorgesetzte, Eltern !, Ärzte, Lehrer, etc.).

    Das erinnert mich an einen Projektleiter in einer früheren Firma. Etwa 2x die Woche hat von man irgendwoher einen reisen Schrei gehört. Da wusste jeder, dass er wieder einen Wutanfall hatte. Wenn man ihm sagen musste, dass dies so nicht gehen wird, begann dann oft das Zittern an den Händen. Wenn man ihn dann nicht noch abfangen konnte, wurde das Zittern immer stärker bis auch die Oberarme und die Schultern sich regelrecht schüchtelten. Und dann erfolgte ein riesen Schrei.

    Wenn ich diese Schilderung so lese, kommen verschiedene, teils widersprüchliche, Gedanken und Emotionen hoch: Als Erstes Mitgefühl mit den - untergebenen - Mitarbeitern, gefolgt von etwas "Belustigung" über den Ausrastenden (wie kann man sich nur als Vorgesetzer so wenig im Griff haben?), zuletzt auch Mitgefühl für den "Choleriker"....

    Wird man selbst so angeschrien, gerät man ja automatisch in die Defensive, fühlt sich womöglich (vor den Kollegen) bloßgestellt und entsprechend unbehaglich bis mies...


    In der akuten Situation hilft da wohl am besten die innere Distanz und ruhige Sachlichkeit.

    Gut, dieser Projektleiter war eigentlich ein freundlicher Mensch, der einen Therapeuten gebraucht hätte, weil er mit seinen Wutanfällen nicht mehr klarkommt. Das ist etwas ganz anderes als ein Putin oder jemand, der rücksichtslos und brutal ist. Aber nicht bei jedem, der einen auf den Senkel geht, steht auch ein Putin dahinter. In Wirklichkeit steht oft jemand anderes dahinter. Das vergisst man in Wut und Ärger schnell. Jemand, der mit etwas nicht klarkommt und sich nicht helfen kann.

    Hier spürt man dein Mitgefühl und Verständnis für den "Mensch in Schwierigkeiten".

    Oft kann man erst mit einigem Abstand (zeitlich und/oder räumlich) den (leidenden) Menschen hinter dem "Wüterich"/ Übergriffigen erkennen und mitfühlendes Verständnis aufbringen, aber es ist auf jeden Fall hilfreich für alle Beteiligten...


    Eine kleine Anekdote von mir möchte ich noch ergänzen:

    Vor Jahren geriet ich mal an einen sehr unfreundlichen Arzt (Vertretung für Hausarzt), der mich , als ich ziemlich verängstigt und eingeschüchtert war, zusammenstauchte und anschrie (ich hatte ein Medikament - wegen der Nebenwirkungen - abgesetzt), dann - gegen meinen Willen! - mein Shirt hochschob ("Ich höre Sie jetzt noch EIN MAL ab!") und das vor den Augen einer hospitierenden Ärztin....Ich war so überrrumpelt und schockiert, dass mir die Tränen kamen, woraufhin die Ärztin mich zu trösten begann....

    Dadurch kam auch der Arzt wohl "zur Besinnung" , ich fasste mich auch wieder und jetzt tat er mir fast leid (weinende Frauen ertragen Männer schlecht), weil er mit gesenktem Kopf da saß und mir nicht mehr in die Augen sehen konnte.

    Nachträglich erfuhr ich, dass er - bevor ich aufgerufen wurde - gerade erfahren hatte, dass sein Keller wegen eines Wasserrohrbruches unter Wasser stand.

    Keine Entschuldigung, aber immerhin eine Erklärung. Ich konnte ihm sein Verhalten vergeben, zumal ich von anderen Patienten erfuhr, dass er "normalerweise" ein "Netter" wäre...


    Sich klarzumachen, dass auch "Autoritätspersonen" letztlich "leidende Wesen" sind, nimmt ihnen viel von ihrem "Schrecken".... ;)





    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    - offtopic -

    Liebe Rigpa , lieber nuk ,

    wenn man seinen Nick-Namen ändert, kann im Profil nachgelesen werden, wie man zuvor hieß (z.B. nennt sich "Ellviral" nun "Noreply").

    Ich verstehe Sudhana s Satz so, dass er meinte, Bebop könne ihn auch mit geändertem Namen identifizieren (z.B. anhand des Schreibstils...) - und umgekehrt.


    Bei einer Sache bin ich mir g a n z sicher: Bebop und Sudhana sind keinesfalls identisch! :)


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    Diese Art "Glück" ist nun allerdings nicht Ergebnis einer hormonellen 'Belohnung' für die Befriedigung von Trieben / Antrieben; vielmehr entspringt es dem Versiegen der Antriebe.

    Mich bewegt dann aber doch die Frage: Wenn "Antriebe versiegen", was spielt sich denn dann - u.a. hormonell - im Körper ab? Ist ja ziemlich "widernatürlich" und daher gewissermaßen ein "Ausnahmezustand"?

    Sudhana handelt zunächst Glückshormone ab, vergisst aber zu erwähnen, dass sie auch bei der Meditation ausgeschüttet werden und diese Abhandlung also mein Argument stützt. Sogar Testosteron- und Östrogenlevel kann das Sitzen steigern, was im Zusammenhang mit unserer Ausgangsfrage zur Sexualität interessant ist. Hier auf die Schnelle ein Link und noch einer .

    Aha, danke für die Links, - irgendwie muss auch das Sitzen/Meditieren einen "Belohnungseffekt" haben (sonst wären Sesshins reine Selbstquälerei), ABER: Meditation ist ja nicht gleichbedeutend mit Triebversiegung, sondern nur ein Teil des Weges, der zur Entsüchtung/Triebversiegung führen soll....

    "Stillung" und "Befried(ig)ung" beschreiben diesen Glückszustand sehr gut, es ist ein Zustand von Ruhe und Antriebslosigkeit - Frieden.

    _()_ :heart:

    Im Umkehrschluss hat Sudhana damit also genau getroffen, warum auch sexuelles Glück Nirwana sein kann, nämlich genau deshalb, weil es dabei nichts festzuhslten gibt, und WENN man nichts festhält.

    WENN man nichts festhält.... :?

    Ich würde eher annehmen, dass man NUR im Nirwana-Zustand mit Sex so umgehen kann, dass man ihn genießt, ohne anzuhaften (Verlangen - neu - zu entwickeln) - falls es überhaupt noch zu Sex kommt....

    Die Natur des Mannes sieht, das gilt wohl für die meisten, so aus, dass er im Grunde nie genug Sex bekommt.

    Ergo wird er nie wirklich zufrieden sein... :shrug:

    Es ist nicht moralisch schleichter, das Bedürfnis - so es keine Sucht, sondern natürlich ist, wie der Sexualtrieb - einfach zu befriedigen.

    Solange man dazu nicht andere Menschen "benutzen" muss, okay.

    Aber einen Trieb befriedigen zu "wollen", weil man einen "Drang" verspürt, ist natürlich animalisch, bedeutet getrieben zu sein (also unfrei) und birgt beim Menschen obendrein ein Suchtpotential.

    Wir bewegen uns ständig, wenn überhaupt, aus dem Idealzustand oder Erwachtsein wieder in den unerwachten Zustand der Dualität. Das ist bei ausnahmslos allen Menschen zu beobachten gewesen, denen ich begegnet bin.

    Das ist EINE Ansicht, im Theravada wird Nibbana als "unbedingt" und "unvergänglich" (= das "Todlose") angesehen.

    Wie vielen Menschen bist du denn begegnet? So etwas kann man nicht generalisieren...

    Was als "Glück" interpretiert wird (die Ausschüttung von Glückshormonen etc.), das sucht er hingegen. So funktioniert der Mensch.

    Nicht nur der Mensch....

    Mediathek - Bild | Ratten-Experiment: Der Hebeldruck fürs Glück


    Die Anhänger des alten Buddhismus tendieren dazu, an eine endgültige Überwindung von Begierden zu glauben, also nicht nur von Süchten, sondern jeglicher Regungen, die sich immer wieder einstellen. Ich frage mich nur, auf welche lebenden Beweise sie sich stützen.

    Glaube braucht nicht unbedingt "lebende Beweise" (die es sicherlich gibt!), er gründet sich auch auf Vertrauen in eine Lehre, die 2500 Jahre überdauert hat und - vor allem - eigene Erfahrungen in der Meditation.

    Hallo, lieber Tim99 ,

    versuche mal, auf deine Fragen Antworten/Denkanstöße (aus meiner Perspektive) zu finden, vielleicht kannst du etwas damit anfangen... :)


    Wenn ich nachdenke ging und geht es nicht nur in meinem Leben meist um die Anderen.

    Das Bedenkenswerte ist, dass es dabei immer auch um DICH geht - das kann sehr anstrengend sein...

    Blöd für mich ist, dass sobald ich mit anderen Menschen konfrontiert bin geradezu mit den "Anderen" überschüttet werde. Egal, mit wem ich spreche, jeder "beschwert" sich über den Anderen oder das Andere.

    Anscheinend sehen dich andere Menschen als "vertrauenswürdig" an und meinen, dass man sich gut bei dir "ausheulen" kann?

    Nach meinem Empfinden fühlst du dich überfordert, so etwas darf man ruhig auch mal den "Anderen" sagen (Stichwort: Grenzen setzen!)

    Wie soll man sich da abgrenzen.

    Indem man "Stopp!" meint und sagt/zum Ausdruck bringt.

    (Und innerlich: Sich nicht so stark mit den Anderen identifizieren.)


    wie blockt man es ab nicht ins Negative dabei zu kommen, da ich ausschließlich mit solchen Themen konfrontiert werde. Ich finde das sehr schwer, weil ich kann nicht Nichts antworten.

    Ja, das ist wirklich eine heikle Angelegenheit, wenn man etwas antworten muss, schwer zu lösen.... :?

    Nichts persönlich nehmen, nicht "mitärgern", ganz auf der sachlichen Ebene argumentieren, ohne sich hineinziehen zu lassen, aber dennoch Empathie zu zeigen, ist wahrlich nicht einfach...

    ich möchte nicht permanent das Leben anderer Leben müssen sondern meines und das geht meiner Ansicht nach nur, wenn ich keinerlei Kontakte hätte.

    Von "zuviel" in "keinerlei" Kontakte umzuschwenken, ist vielleicht ein bisschen krass - für dich selbst, wie die "Anderen". (Manchmal könnte es aber auch die Anderen zum Nachdenken bewegen...).

    Mein Vater, der von Beruf Lehrer war, zog sich immer wieder mal zurück von der Familie (vor allem nachmittags, nach einem stressigen Vormittag in der Schule), er brauchte diese Auszeit, um zu "funktionieren", denn: "Menschen strengen mich an."

    Nach ein paar Stunden im Wald kehrte er meist erfrischt und erholt zurück....


    Vielleicht brauchst du auch mal einen längeren "Ausstieg", z.B. in einem (buddhist.?) Kloster?


    Alles Gute!


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Hallo, liebe Rigpa , :)


    vielen Dank für deinen anschaulichen Beitrag - ich finde es sehr hilfreich, dass du konkrete Beispiele anführst! _()_ :heart:

    Es ist ja einerseits so, dass wenn Menschen viele ungute Erfahrungen mit anderen Menschen gemacht haben, sie mit der Zeit mehr das unheilsame sehen, mehr als das heilsame an Menschen.

    Ja, das geschieht mit der Zeit automatisch (macht biologisch-evolutionär auch Sinn als Gefahrenvorsorge), zumindest, wenn sie nicht auf sich und ihre Reaktionen achten und Situationen ggf. nachträglich analysieren und reflektieren. Man neigt in der Folge oft dazu, erstmal den Anderen die ganze Verantwortung zuzuschieben, eigene Anteile zu übersehen und wundert sich über zunehmende Negativ-Erfahrungen, welche die "Vorurteile" zu bestätigen scheinen.

    Die andere Seite müsste laut dem Dharma sein, dass ich diese ganzen Seiten die ich anfing in anderen mehr zu sehen, selbst gehabt habe/ entwickelt haben muss.

    Macht das Sinn ? Ist das richtig erkannt ? :) Dies sich einzugestehen ist schwer, finde ich.

    Wir haben ja alle die 3 unheilsamen und die 3 heilsamen Wurzeln, insofern nimmt man im Anderen wahr, was man auch selbst in sich trägt (aber nicht zwangläufig auch auslebt!).

    Bei meinem Mann störte mich beispielsweise zunehmend seine "Trägheit" und eine gewisse "Aufschieberitis" (Prokrastination), ich musste mir aber eingestehen, dass ich genau diese Eigenschaften auch häufiger in mir spüre und ablehne/bekämpfe... :oops:

    Man kann etwas erkennen an anderen ( eine Eigenschaft ) und sie abwerten, jedoch nicht den Menschen. Wäre das möglich ?

    Ein Verhalten könnte man kritisieren, bei einer (Charakter-?) Eigenschaft wäre es möglich, dass die betreffende Person mit dieser Eigenschaft identifiziert ist und sich demzufolge abgewertet fühlt.

    Ich finde es schwierig, wenn eine Person wiederholt ein negatives Verhalten an den Tag legt, es auch nach Aussprache nicht ändert, diesen Menschen von seinem Verhalten zu trennen und ihn nicht mit einem Etikett zu versehen (z.B. "cholerisch").

    Wenn ich erkenne jemand ist sehr aggressiv oder möchte Streit ( zB in der Bahn ), so weiß ich aha, dem gehe ich lieber aus dem Weg. Wobei ich wohl so ein Verhalten auch verurteilen würde.

    Besonders im ersten (Schreck-) Moment, ist es völlig normal, so ein Verhalten zu missbilligen, finde ich. Ist man aus der Gefahrenzone, kann man dann immer noch - aus der grundsätzlichen Haltung von Güte und Mitgefühl heraus - versuchen, zu verstehen, alles zu überdenken.

    Fehlverhalten bleibt jedoch Fehlverhalten, davor sollte man sich und Andere schützen - im Endeffekt schadet der "Aggressor" ja auch sich selbst.....


    Eher so : ok der ist nicht gut drauf, kann jedem passieren, wer weiß was er schon alles erlebt hat- also ich hatte Verständnis oder doch Güte ?

    Super, wenn du das fertigbringst, hast du schon Verständnis und Mitgefühl entwickelt, ob aus einer Haltung von Güte heraus, weißt du selbst sicher besser, als Andere... ;)   :)

    Sehe ich einen aggressiven, streitsüchtigen Menschen zB in der U- Bahn oder mir auf der Straße entgegen kommen, bin ich es dann immer auch selbst ?

    Selbst, wenn du gerade auch in so einer Stimmung wärst (und diese "ausstrahlst"), es gibt m.E. auch noch so etwas wie Zufall...

    mukti hat in irgendeinem Thread mal geschildert, wie er - nachts allein - mehreren aggressiven Männern begegnete und in dieser gefährlichen Lage beschloss, den "Anführer" mit einer Haltung von tiefem Mitgefühl und Frieden anzusehen. Tatsächlich wurde ihm kein Haar gekrümmt.... :erleichtert:

    (Vielleicht kann ER dir noch mehr dazu sagen?)


    Das Wunderbare an der buddhistischen Praxis besteht unter anderem darin, dass im Laufe der Zeit, negative Gefühle wie Ärger und Hass immer mehr abnehmen und sich dafür zunehmend Mitgefühl, Metta, Verständnis, und Akzeptanz entwickeln.

    Dadurch wird man selbst glücklicher, aber auch diejenigen, mit denen man in Kontakt kommt.


    Alles Gute für dich und deinen Weg!


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Sexualität ist eine äußerst zweischneidige Sache, ...

    Das gilt aber für alle samsarischen Glückserfahrungen, weil sie unbeständig sind und sich in ihr Gegenteil, nämlich die Erfahrungen von Leid, umwandeln. So lange wir uns in Samsara befinden, erleben wir kein dauerhaftes Glück, sondern erleben, dass sich die gewünschten Glückserfahrungen in ihr Gegenteil verwandeln.

    Die Binsenweisheit "Wer hoch steigt, kann tief fallen" deutet an, dass das Leid umso größer ausfallen kann, je höher das "Gipfel-Glück" zuvor empfunden wurde.

    Extreme sind mithin leidhafter, als "mittlere Zustände", daher kann man auch in Samsara schon etwas Einfluss auf leidvolle Konsequenzen nehmen.

    "Die Freuden, die man übertreibt, verwandeln sich in Schmerzen" - das hat wohl auch jeder schon erlebt... ;)


    Aber Glück ist uns ja auch gerade deshalb so wertvoll, weil es nicht von Dauer ist und deshalb wird immer wieder von neuem danach gesucht, "gegiert".

    "5 Orgasmen pro Nacht" na, ich weiß nicht, wie lange das als reizvoll empfunden wird, vermutlich setzte der "weise Tsongkhapa" da auf "Überdruss".... :erleichtert:

    Wichtig bei diesem Thema ist m.E. immer die Freiwilligkeit, denn, wo Vorschriften erlassen werden, gibt es auch die Lust am Übertreten dieser Regeln, insbesondere, wenn in intimste Bereiche "hineinregiert" wird und niemand die Einhaltung der Regeln überprüfen kann...


    So schreibt auch Prof. Dr. Cabezón:


    ".......weil der Versuch, das sexuelle Leben der Menschen bis ins Kleinste zu regeln, als Strategie gescheitert ist. Listen mit Vorschriften und Verboten bewirken nur, dass die Menschen schauen, wie sie diese umgehen können. ...."


    Für mich zählt auch diese Feststellung:


    "...Aus den Sūtren lässt sich keine Rechtfertigung für die restriktivere, scholastische Formulierung der Lehre ableiten. ...."


    Prof. Dr. Cabezón:


    ".....Wir haben nun die Aufgabe, Sexualethik in einer Weise zu überdenken, die rational und gerecht ist – in einer Weise, die heterosexuelle Männer nicht privilegiert, die Handlungen von Frauen und Schwulen berücksichtigt und die niemanden aufgrund sexueller Vorlieben und Anatomien diskriminiert. Die Details einer solchen Sexualethik müssen natürlich noch ausgearbeitet werden. Das Minimum sollte sein, dass sie auf allgemeingültigen Prinzipien basieren, auf buddhistischen Moralprinzipien wie Gewaltlosigkeit und auf buddhistischen Lehrpositionen wie z.B. der Einsicht, dass der Körper das Mittel ist, sich zu vergnügen, aber dass sexuelles Vergnügen (wie alle Sinnes-Vergnügungen) eine Quelle der Anhaftung sein kann. ...."


    Sexualität ist eine äußerst zweischneidige Sache, die eben auch den Keim für sehr leidhafte Konsequenzen (wie z.B. Missbrauch) in sich trägt, wobei der ursprüngliche biologische Zweck "Fortpflanzung/Geburt", ja den Daseinskreislauf in Gang bringt und am Laufen hält.

    Es gibt aber eine Form des Friedens und der Erfüllung, die weit tiefer reicht als die, die durch Sex erreicht werden kann, und die nicht von den wandelbaren Zuständen der Existenz abhängig ist.

    _()_ :heart:

    Sich an etwas einfach nur zu erfreuen, ohne daran anzuhaften, ist wohl erst möglich, wenn man diese Einsicht duch das Praktizieren der Lehre Buddhas verinnerlicht hat....

    Guten Morgen, lieber Aravind , :)

    Die Frage ist, warum ist es ein Problem, wenn man schwierig ist. Und wer beurteilt das.


    Besser, man geht davon aus, dass man schwierig ist. Das ist ja am Ende auch nur ein Etikett, dass nur begrenzten Wert hat.


    Oder um es mit Tony de Mello zu sagen: Ich bin ein Arsch, Du bist ein Arsch. So what?

    Zum Problem wird "Schwierigsein" ja nur, wenn Andere - und/oder man selbst - darunter zu leiden beginnen. Beurteilen tun das in der Folge die jeweils Betroffenen...


    "Ich bin ein Narr, du bist ein Narr" ist ein guter Ansatz, um runterzukommen, zu entspannen und bestimmte Vorstellungen, wie jemand oder etwas zu sein hat, loszulassen.

    (Habe de Mello vor über 20 Jahren gelesen und damals jede Menge Widerstand gespürt, weil ich ihn nicht verstand ;) )


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    Ihr Lieben, nochmal herzlichen Dank an euch alle für eure berührenden, ehrlichen und lehrreichen Beiträge! _()_ :heart:


    Stelle hier noch einen Text aus dem Palikanon (Auszug) ein, der demonstriert, dass die Bhikkhus vor 2500 Jahren, auch schon so ihre Schwierigkeiten mit sich und Anderen hatten und zur Reflexion angehalten wurden....:


    Majjhima Nikāya 15

    Schlußfolgerung - Anumāna Sutta

    ..........

    7. "1) Nun, Freunde, sollte ein Bhikkhu sich selbst so reflektieren: 'Habe ich üble Wünsche, bin ich von üblen Wünschen beherrscht?' Falls er weiß, wenn er so reflektiert: 'Ich habe üble Wünsche, ich bin von üblen Wünschen beherrscht', dann sollte er sich anstrengen, jene üblen unheilsamen Zustände zu überwinden. Falls er aber weiß, wenn er so reflektiert: 'Ich habe keine üblen Wünsche, ich bin nicht von üblen Wünschen beherrscht', dann kann er verzückt [2] und froh verweilen, wobei er sich Tag und Nacht in heilsamen Zuständen übt.

    2) Wiederum sollte ein Bhikkhu sich selbst so reflektieren: 'Lobe ich mich selbst und verunglimpfe ich andere?' Falls er weiß, wenn er so reflektiert: 'Ich lobe mich selbst und verunglimpfe andere', dann sollte er sich anstrengen, jene üblen unheilsamen Zustände zu überwinden. Falls er aber weiß, wenn er so reflektiert: 'Ich lobe mich nicht selbst und verunglimpfe andere nicht', dann kann er verzückt und froh verweilen, wobei er sich Tag und Nacht in heilsamen Zuständen übt.

    3) Wiederum sollte ein Bhikkhu sich selbst so reflektieren: 'Bin ich zornig und von Zorn überwältigt?' Falls er weiß, wenn er so reflektiert: 'Ich bin zornig und von Zorn überwältigt', dann sollte er sich anstrengen, jene üblen unheilsamen Zustände zu überwinden. Falls er aber weiß, wenn er so reflektiert: 'Ich bin nicht zornig und nicht von Zorn überwältigt', dann kann er verzückt und froh verweilen, wobei er sich Tag und Nacht in heilsamen Zuständen übt.

    4) Wiederum sollte ein Bhikkhu sich selbst so reflektieren: 'Bin ich zornig und aufgrund von Zorn auf Rache sinnend?' Falls er weiß, wenn er so reflektiert: 'Ich bin zornig und aufgrund von Zorn auf Rache sinnend ', dann sollte er sich anstrengen, jene üblen unheilsamen Zustände zu überwinden. Falls er aber weiß, wenn er so reflektiert: 'Ich bin nicht zornig und nicht aufgrund von Zorn auf Rache sinnend', dann kann er verzückt und froh verweilen, wobei er sich Tag und Nacht in heilsamen Zuständen übt.

    5) Wiederum sollte ein Bhikkhu sich selbst so reflektieren: 'Bin ich zornig und starrköpfig aufgrund von Zorn?' Falls er weiß, wenn er so reflektiert: 'Ich bin zornig und starrköpfig aufgrund von Zorn', dann sollte er sich anstrengen, jene üblen unheilsamen Zustände zu überwinden. Falls er aber weiß, wenn er so reflektiert: 'Ich bin nicht zornig und nicht starrköpfig aufgrund von Zorn', dann kann er verzückt und froh verweilen, wobei er sich Tag und Nacht in heilsamen Zuständen übt.

    6) Wiederum sollte ein Bhikkhu sich selbst so reflektieren: 'Bin ich zornig und äußere ich Worte, die an Zorn grenzen?' Falls er weiß, wenn er so reflektiert: 'Ich bin zornig und äußere Worte, die an Zorn grenzen', dann sollte er sich anstrengen, jene üblen unheilsamen Zustände zu überwinden. Falls er aber weiß, wenn er so reflektiert: 'Ich bin nicht zornig äußere keine Worte, die an Zorn grenzen', dann kann er verzückt und froh verweilen, wobei er sich Tag und Nacht in heilsamen Zuständen übt.

    7) Wiederum sollte ein Bhikkhu sich selbst so reflektieren: 'Sträube ich mich, wenn ich getadelt werde, gegen den, der mich tadelt?' Falls er weiß, wenn er so reflektiert: 'Ich sträube mich, wenn ich getadelt werde, gegen den, der mich tadelt', dann sollte er sich anstrengen, jene üblen unheilsamen Zustände zu überwinden. Falls er aber weiß, wenn er so reflektiert: 'Ich sträube ich mich nicht, wenn ich getadelt werde, gegen den, der mich tadelt', dann kann er verzückt und froh verweilen, wobei er sich Tag und Nacht in heilsamen Zuständen übt.

    8)Wiederum sollte ein Bhikkhu sich selbst so reflektieren: 'Verleumde ich, wenn ich getadelt werde, den, der mich tadelt?' Falls er weiß, wenn er so reflektiert: 'Ich verleumde, wenn ich getadelt werde, den, der mich tadelt', dann sollte er sich anstrengen, jene üblen unheilsamen Zustände zu überwinden. Falls er aber weiß, wenn er so reflektiert: 'Ich verleumde nicht, wenn ich getadelt werde, den, der mich tadelt', dann kann er verzückt und froh verweilen, wobei er sich Tag und Nacht in heilsamen Zuständen übt.

    9) Wiederum sollte ein Bhikkhu sich selbst so reflektieren: 'Gebe ich einen Tadel zurück, wenn ich getadelt werde, an den, der mich tadelt?' Falls er weiß, wenn er so reflektiert: 'Ich gebe einen Tadel zurück, wenn ich getadelt werde, an den, der mich tadelt', dann sollte er sich anstrengen, jene üblen unheilsamen Zustände zu überwinden. Falls er aber weiß, wenn er so reflektiert: 'Ich gebe keinen Tadel zurück, wenn ich getadelt werde, an den, der mich tadelt', dann kann er verzückt und froh verweilen, wobei er sich Tag und Nacht in heilsamen Zuständen übt.

    10) Wiederum sollte ein Bhikkhu sich selbst so reflektieren: 'Mache ich Ausflüchte, wenn ich getadelt werde, lenke ich das Gespräch ab und zeige ich Zorn, Haß und Verbitterung?' Falls er weiß, wenn er so reflektiert: 'Ich mache Ausflüchte, wenn ich getadelt werde, ich lenke das Gespräch ab und zeige Zorn, Haß und Verbitterung', dann sollte er sich anstrengen, jene üblen unheilsamen Zustände zu überwinden. Falls er aber weiß, wenn er so reflektiert: 'Ich mache keine Ausflüchte, wenn ich getadelt werde, ich lenke das Gespräch nicht ab und zeige nicht Zorn, Haß und Verbitterung', dann kann er verzückt und froh verweilen, wobei er sich Tag und Nacht in heilsamen Zuständen übt.

    11) Wiederum sollte ein Bhikkhu sich selbst so reflektieren: 'Versäume ich es, wenn ich getadelt werde, für mein Benehmen einzustehen?' Falls er weiß, wenn er so reflektiert: 'Ich versäume es, wenn ich getadelt werde, für mein Benehmen einzustehen', dann sollte er sich anstrengen, jene üblen unheilsamen Zustände zu überwinden. Falls er aber weiß, wenn er so reflektiert: 'Ich versäume es nicht, wenn ich getadelt werde, für mein Benehmen einzustehen', dann kann er verzückt und froh verweilen, wobei er sich Tag und Nacht in heilsamen Zuständen übt.

    12) Wiederum sollte ein Bhikkhu sich selbst so reflektieren: 'Bin ich verächtlich und herrisch?' Falls er weiß, wenn er so reflektiert: 'Ich bin verächtlich und herrisch', dann sollte er sich anstrengen, jene üblen unheilsamen Zustände zu überwinden. Falls er aber weiß, wenn er so reflektiert: 'Ich bin nicht verächtlich und herrisch', dann kann er verzückt und froh verweilen, wobei er sich Tag und Nacht in heilsamen Zuständen übt.

    13) Wiederum sollte ein Bhikkhu sich selbst so reflektieren: 'Bin ich neidisch und habsüchtig?' Falls er weiß, wenn er so reflektiert: 'Ich bin neidisch und habsüchtig', dann sollte er sich anstrengen, jene üblen unheilsamen Zustände zu überwinden. Falls er aber weiß, wenn er so reflektiert: 'Ich bin nicht neidisch und habsüchtig', dann kann er verzückt und froh verweilen, wobei er sich Tag und Nacht in heilsamen Zuständen übt.

    14) Wiederum sollte ein Bhikkhu sich selbst so reflektieren: 'Bin ich betrügerisch und hinterlistig?' Falls er weiß, wenn er so reflektiert: 'Ich bin betrügerisch und hinterlistig', dann sollte er sich anstrengen, jene üblen unheilsamen Zustände zu überwinden. Falls er aber weiß, wenn er so reflektiert: 'Ich bin nicht betrügerisch und hinterlistig', dann kann er verzückt und froh verweilen, wobei er sich Tag und Nacht in heilsamen Zuständen übt.

    15) Wiederum sollte ein Bhikkhu sich selbst so reflektieren: 'Bin ich starrsinnig und arrogant?' Falls er weiß, wenn er so reflektiert: 'Ich bin starrsinnig und arrogant', dann sollte er sich anstrengen, jene üblen unheilsamen Zustände zu überwinden. Falls er aber weiß, wenn er so reflektiert: 'Ich bin nicht starrsinnig und arrogant', dann kann er verzückt und froh verweilen, wobei er sich Tag und Nacht in heilsamen Zuständen übt.

    16) Wiederum sollte ein Bhikkhu sich selbst so reflektieren: 'Bin ich meinen eigenen Ansichten verhaftet, halte ich zäh an ihnen fest und verzichte nur unter Schwierigkeiten auf sie?' Falls er weiß, wenn er so reflektiert: 'Ich bin meinen eigenen Ansichten verhaftet, halte zäh an ihnen fest und verzichte nur unter Schwierigkeiten auf sie', dann sollte er sich anstrengen, jene üblen unheilsamen Zustände zu überwinden. Falls er aber weiß, wenn er so reflektiert: 'Ich bin meinen eigenen Ansichten nicht verhaftet, halte nicht zäh an ihnen fest und verzichte leicht auf sie', dann kann er verzückt und froh verweilen, wobei er sich Tag und Nacht in heilsamen Zuständen übt."

    8. "Freunde, wenn ein Bhikkhu sich selbst so reflektiert, falls er bemerkt, daß diese üblen unheilsamen Zustände nicht alle in ihm überwunden sind, dann sollte er sich anstrengen, sie alle zu überwinden. Aber falls er bemerkt, wenn er sich selbst so reflektiert, daß sie alle in ihm überwunden sind, dann kann er verzückt und froh verweilen, wobei er sich Tag und Nacht in heilsamen Zuständen übt."

    "Gerade so wie eine Frau - oder ein Mann - jung, jugendlich, in Schmuck vernarrt, wenn sie das Abbild ihres eigenen Gesichts reflektiert, in einem klaren, hellen Spiegel oder in einem Becken mit klarem Wasser, und dabei einen Schmutzfleck oder einen Makel bemerkt, sie sich anstrengt, ihn zu beseitigen, sie aber, wenn sie keinen Schmutzfleck oder Makel bemerkt, denkt: 'Es ist ein Gewinn für mich, daß es rein ist'; genauso sollte ein Bhikkhu, wenn er sich so reflektiert, falls er bemerkt, daß diese üblen unheilsamen Zustände nicht alle in ihm überwunden sind, sich anstrengen, sie alle zu überwinden. Aber falls er, wenn er sich so reflektiert, bemerkt, daß sie alle in ihm überwunden sind, dann kann er verzückt und froh verweilen, wobei er sich Tag und Nacht in heilsamen Zuständen übt."


    Das ist es, was der ehrwürdige Mahā Moggallāna sagte. Die Bhikkhus waren zufrieden und entzückt über die Worte des ehrwürdigen Mahā Moggallāna.


    .......

    Hallo, lieber PeterW ,

    bezüglich eines Lieblingstextes muss ich nicht lange überlegen :) :


    Metta Sutta


    Wem klargeworden,
    Dass der Frieden des Herzens Sinn und Ziel seines/ihres Lebens ist,
    Der/Die übe sich in folgender Gesinnung:


    Wir seien stark, aufrecht, wirklich aufrecht,
    Freundlich, sanft und ohne Stolz.
    Genügsam und leicht zufrieden;
    Nicht zu geschäftig, voller Leichtigkeit.


    Die Sinne still, klar der Verstand.
    Unaufdringlich und ohne Begehren
    Seien wir unter Menschen.
    Auch nicht im Kleinsten gäb‘ es ein Vergehen,
    Wofür die Weisen uns tadeln könnten.


    Und wünschen tun wir nur das eine:
    Mögen alle glücklich leben
    Und die Herzen voll Freude sein.


    Was es auch an Wesen gibt,
    Ob stark, ob schwach, ob groß oder klein;
    Ob sichtbar oder unsichtbar; fern oder nah;
    Ob schon geboren oder noch im Kommen,
    Mögen Sie alle glücklich und voll Freude sein.


    Möge niemand einem anderen schaden
    Oder irgendwie verachten.
    Mögen wir keinem Böses wünschen
    Aus Feindschaft oder Ärgernis.


    Wie eine Mutter mit ihrem Leben
    Ihr einziges Kind behütet und beschützt;
    So mögen wir für alle Wesen
    In unbegrenzter Liebe sein.


    Voll Güte zu der ganzen Welt
    Entfalten ohne Schranken wir das Herz:
    Nach oben, nach unten
    Und nach allen Seiten

    Von Herzensenge, Hass und Feindschaft frei.


    Im Gehen, Stehen, Sitzen, Liegen,
    Mögen wir unermüdlich darauf achten
    Im Herzen in Liebe zu sein,
    Was heiliges Verweilen ist.


    Wer frei von falscher Ansicht leben kann,
    Tugend und Weisheit in sich trägt,
    Der Sinneswelt nicht mehr verhaftet ist,
    So jemand ist frei von Wiedergeburt.


    Mögen alle Wesen gesund, glücklich und zufrieden sein.


    _()_ :heart:


    (Diese Übersetzung wurde von Roland Nyanabodhi u.a. auf dem YT-Kanal "Buddha-Haus Metta Vihara" vorgestellt.)

    Das freut mich sehr für dich und deine Freundin, liebe Monika, - so eine lebenslange Freundschaft ist ein seltenes, wertvolles Geschenk.

    Ich wünsche euch noch viele harmonische, glückliche Jahre miteinander!


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Hallo, lieber Noreply ,

    vielen Dank für deine bereichernden Beiträge! _()_


    Ich gehöre hier auch nicht her. Na und ich bin da.

    :D Genau, na und! Ich finde es gut, dass du DA bist!... :)

    (Und woher "weißt" du eigentlich, dass du "nicht hergehörst"?? ;) )


    Einsam zu sein, ist m.E. Alleinsein, mit dem Bedürfnis /Wunsch, Gesellschaft zu haben, nicht allein zu sein.

    "Allein" sind wir letztlich alle, niemand ist immer bei uns, aber im Sinne von "ungebunden", "selbstgenügsam", "frei", betrachtet, kann man es positiv sehen.


    -Denn wenn man Andere nicht (für sein emotionales Wohlbefinden) braucht, GEbraucht man sie auch nicht....-


    Interessant, deine Schlussfolgerung, lieber Noreply : "All-eins ist eine Folge von "allein"." :?

    "Wir begleiten uns, ohne das Alleinsein zu vergessen." :like:

    Da stellt sich mir noch die Frage, wie du "Begleitung" verstehst:

    (Ev. parallel) nebeneinander zu gehen oder miteinander (wobei Letzteres ein Gefühl der Verbundenheit implizieren würde)?


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    Hallo, lieber Tim99 ,

    vielen Dank für deine offenen, ehrlichen Worte! _()_


    Was mich am Leben hält? Die Lehre, die ich vor vielen Jahren entdeckt habe, sehr viele Jahre.

    Bist du dir bewusst, dass es ein Glück war, dass du die Lehre entdeckt hast? (Passiert nicht sooo arg vielen...)

    Ayya Khema betonte in ihren Vorträgen gelegentlich, dass man "gutes Karma" hätte, wenn man die Chance erhält, die Lehre kennenzulernen. :)

    Ich denke mir oft, ich werde mich nicht brechen lassen

    Gut, niemand kann dich brechen, wenn du es nicht zulässt....


    Gut, selbst wenn ich mich zum x-ten Mal wiederhole, diesen Leitfaden, denn ich von einem langjährigen Mitglied hier bekommen habe, der ist sehr gut und daran will ich arbeiten.

    :like: :)


    Ich kämpfe nicht, egal ob man ich mag, mich ignoriert, mich bekämpft, es ist reine Akzeptanz.

    "Reine Akzeptanz" ist ein Ziel, das sich umso leichter erreichen (oder/und erhalten) lässt, je gelassener, friedlicher, gleichmütiger man im Inneren geworden ist.


    Wie du siehst, habe ich die "Rosinen" aus deinem "Beitrags"kuchen" herausgepickt.

    Manchmal hilft es, sich - zumindest eine Zeitlang - mehr von den Rosinen zu "ernähren", der Kuchen könnte schwer im Magen liegen...


    Alles Gute für dich!


    Liebe Grüße, Anna :heart: _()_ :)

    Oftmals sind schwierige Menschen auch die gewesen, die mir am nächsten gegangen sind.

    Manche, von denen ich hoffte ich würde sie mal wieder treffen, sind einfach vorher gestorben.

    Ja, liebe Nanu , so habe ich es auch oft empfunden. Vielleicht hat es etwas mit der von Monikadie4. beschriebenen Resonanz zu tun? void 's Beitrag ging auch in diese Richtung.... :?

    Zwischen einer Freundin und mir war es ganz sicher so: Sie litt - wie ich - an einer Angststörung, ging aber ganz anders damit um (weitgehendes Ignorieren + Tranquilizer), als ich (Psychotherapie, keine Medikamente, bis auf "Notfall"-Präparate, die ich bei mir trug). Das führte zu Konflikten, wir taten uns gegenseitig nicht gut und gingen schließlich getrennte Wege, wobei wir an Geburtstagen noch einander gratulieren und uns nach dem Befinden erkundigen...


    Tut mir leid, dass Menschen, die du gerne nochmal getroffen hättest, vorher gestorben sind....


    Je älter ich werde, umso unwichtiger wird mir das Schwierigkeitpotenzial meiner Mitmenschen, und umso wichtiger werden mir alte Freunde, auch wenn sie ganz merkwürdig werden. (Was bei mir natürlich nicht der Fall ist. ;) )

    Auch hier stimme ich - in beidem - mit dir überein.... :) Sind wir etwa tatsächlich älter und "weiser" geworden ? ;)

    ("Merkwürdig", eigenbrötlerisch", "verschroben", "wunderlich" oder "kauzig" und "alt" sind eh immer die Anderen.... :erleichtert: )


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    Das ist eine gute Frage, liebe Gurkenhut !

    Ich glaube, das liegt daran, dass ich jetzt eine bestimmte Person im Hinterkopf hatte, die meine Grenzen sehr oft nicht akzeptiert(e), damit bei mir negative Gefühle(Zorn) erzeugte und mich aus der Situation flüchten ließ...

    Verständnis, Perspektivwechsel und Metta/Karuna aufzubringen/zu entwickeln, war mir dann erst nach einer gewissen Zeit (im Nachhinein) möglich - und auch nötig, um wieder neu Kontakt aufnehmen zu können....

    Hallo, lieber Helgo , vielen Dank für deinen ergänzenden Beitrag! _()_ :heart:


    Hmm, als kleine Ergänzung. "Schwierig" sind für mich auch oft Menschen, die das Gegenteil von "aggressiv" etc. sind: permanent schweigsam, unterwürfig, oder sogar depressiv, jemand mit psychotischen Episoden, selbstzerstörerische Attitüde... - diese Stichwörter füge ich nur hinzu um den Horizont für die Diskussion ein wenig zu erweitern/eine häufig zu beobachtende Einseitigkeit aufzuweiten

    Ja, klar, "nerven" können auch nicht-aggressive Verhaltensweisen, "Macken", Eigentümlichkeiten, sogar Nicht-angepasst-Sein (Kleidung, Frisur,...) oder unerwünschte Zuwendungen/Ratschläge usw., wenn sie als aversiver Reiz wirken (was individuell oft sehr unterschiedlich wahrgenommen und empfunden wird).

    Hier helfen Selbstreflexion, Akzeptanz und - last, but not least - Humor. ;)


    Psychisch erkrankte Menschen ecken bei Gesunden leicht an, wenn diese nicht über die Krankheit (und den damit verbundenen Leidensdruck) informiert sind, aber selbst dann sind manche Auswirkungen schwer zu ertragen (z.B., weil man sich sorgt und/oder mitleidet)...

    (Leider weiß ich, wovon ich rede, da ich selbst schon viele Jahre an einer Angsterkrankung (GAS + einzelne Phobien) leide, die häufig auch mein familiäres Umfeld in "Mitleidenschaft" zog/zieht....In den letzten Jahren, seit ich Übende des Buddhadharma wurde, geht es glücklicherweise ALLEN besser. :))


    U.a. durch die buddhist. Praxis kann - mittels Verstehen, Einfühlen, Perspektivwechsel sowie der Entwicklung von Metta/Karuna - ein angemessener Umgang mit Menschen, die ein "schwieriges Verhalten" an den Tag legen, erleichtert werden.

    Manchmal muss man allerdings Grenzen setzen und, bei Nichtakzeptanz dieser, ggf. auch konsequent aus der Situation herausgehen....


    Liebe Grüße, Anna _()_  :heart: :)

    Auszug aus Ang.Nikaya VIII.51:


    ( 8 wichtige Gebote, die "als Weihe gelten")


    .........."1. Eine Nonne soll, auch wenn sie schon vor hundert Jahren die Weihe erhalten hat, selbst einen erst am selben Tage geweihten Mönch ehrerbietig begrüßen, sich vor ihm erheben, ihm den ehrfurchtsvollen Handgruß (*2) darbieten und ihm Achtung erweisen. Dieses Gebot soll sie ehren, achten, würdigen, hochhalten und es zeitlebens nicht übertreten.


    8. Von heute ab ist es den Nonnen untersagt, die Mönche (mit einer Ermahnung) anzureden; nicht aber ist es den Mönchen untersagt, die Nonnen (mit einer Ermahnung) anzureden. Auch dieses Gebot soll sie ehren, achten, würdigen, hochhalten und es zeitlebens nicht übertreten. ......"



    Ohne Ananda wäre es wohl auch nichts geworden mit der Gründung eines Nonnenordens:


    ....." "Genug, Ānanda! Mögest du es nicht gutheißen, daß das Weib unter der vom Vollendeten verkündeten Lehre und Zucht vom Hause in die Hauslosigkeit zieht."

    Und zum zweiten und dritten Male richtete der ehrwürdige Ānanda seine Bitte an den Erhabenen.

    Dieser aber sprach:

    "Genug, Ānanda! Mögest du es nicht gutheißen, daß das Weib unter der vom Vollendeten verkündeten Lehre und Zucht vom Hause in die Hauslosigkeit zieht."

    Da dachte der ehrwürdige Ānanda: "Nicht will es der Erhabene dem Weibe gestatten, unter der vom Vollendeten verkündeten Lehre und Zucht vom Hause in die Hauslosigkeit zu ziehen. So will ich denn den Erhabenen noch auf eine andere Weise darum bitten!" Und er sprach zum Erhabenen wie folgt:

    "Ist wohl, o Herr, ein Weib, wenn es unter der vom Vollendeten verkündeten Lehre und Zucht vom Hause in die Hauslosigkeit zieht, imstande, das Ziel des Stromeintritts, der Einmalwiederkehr, der Nichtwiederkehr und der Heiligkeit zu verwirklichen?"

    -"Ja, Ānanda, dazu ist das Weib imstande."

    -"Wenn nun also, o Herr, das Weib dazu imstande ist und weil ja auch Mahā-Pajāpati Gotamī dem Erhabenen große Dienste erwiesen hat, seine Tante ist, seine Erzieherin und Ernährerin war, die den Erhabenen nach dem Tode seiner Mutter mit ihrer eigenen Milch stillte - daher, o Herr, wäre es gut, wenn der Erhabene es dem Weibe gestattet, unter der vom Vollendeten verkündeten Lehre und Zucht vom Hause in die Hauslosigkeit zu ziehen." .......


    Hallo, lieber Aravind ,

    vielen Dank für deine hilfreiche Antwort! _()_ :heart:


    Das Verhalten eines Menschen von der Person zu trennen, hilft, glaube ich, grundsätzlich, um das Leben für alle friedlicher zu gestalten, besonders auch in akuten Konfliktsituationen.


    Je länger jedoch "schwieriges Verhalten" auftritt oder je öfter es sich wiederholt, desto mehr scheint, in der Wahrnehmung des damit konfrontierten Einzelnen, das Verhalten mit der Person zu "verschmelzen", bis es gedanklich/gefühlsmäßig dieser Person zugeordnet wird.

    In diesem Moment ist diese dann "abgestempelt", aber durch eine Haltung von Metta, welche Empathie und Mitgefühl hervorbringt und fördert, gibt es auch danach noch die Möglichkeit der "Heilung" ....



    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Vielleicht könnte man dieses Sutta als konkretes Beispiel anführen:

    A.VI.36 Die Wurzeln des Streites - 6. Vivādamūla Sutta

    Sechs Wurzeln des Streites gibt es, ihr Mönche. Welche sechs?

    Da, ihr Mönche, ist ein Mönch voll Zorn und Wut. Ein Mönch aber, der voll Zorn und Wut ist, ist ohne Achtung und Ehrfurcht vor dem Meister, der Lehre und der Mönchsgemeinde, und er erfüllt nicht die Übung. Wer aber unter den Mönchen vor dem Meister, der Lehre und der Mönchsgemeinde ohne Achtung und Ehrfurcht ist und die Übung nicht erfüllt, der ruft in der Mönchsgemeinde Streit hervor. Jener Streit aber gereicht vielen zum Schaden, vielen zum Unglück, vielen zum Verderben, zum Unheil und Leiden für Götter und Menschen. Wenn ihr nun, o Mönche, bei euch selber oder bei anderen eine solche Wurzel des Streites bemerkt, so habt ihr danach zu trachten, eben jene üble Wurzel des Streites zu beseitigen. Wenn ihr aber, o Mönche, weder bei euch selber noch bei anderen eine solche Wurzel des Streites bemerkt, so habt ihr danach zu trachten, daß jene üble Wurzel des Streites auch künftighin nicht zum Ausbruch kommt. Auf diese Weise wird jene üble Wurzel des Streites beseitigt, auf diese Weise kommt sie auch künftighin nicht zum Ausbruch.

    Fernerhin, ihr Mönche, ist da ein Mönch voll Verkleinerungssucht und Herrschsucht - voll Neid und Geiz - voll Gleisnerei und Falschheit - er hegt üble Wünsche und verkehrte Ansichten - er versteift sich auf seine Meinung, klammert sich an sie und gibt schwer nach. Ein solcher Mönch aber ist ohne Achtung und Ehrfurcht vor dem Meister, der Lehre und der Mönchsgemeinde, und er erfüllt nicht die Übung. Wer aber, ihr Mönche, unter den Mönchen vor dem Meister, der Lehre und der Mönchsgemeinde ohne Achtung und Ehrfurcht ist und die Übung nicht erfüllt, der ruft in der Mönchsgemeinde Streit hervor. Jener Streit aber gereicht vielen zum Schaden, vielen zum Unglück, vielen zum Verderben, zum Unheil und Leiden für Götter und Menschen. Wenn ihr nun, o Mönche, bei euch selber oder bei anderen solche Wurzeln des Streites bemerkt, so habt ihr danach zu trachten, eben jene üblen Wurzeln des Streites zu beseitigen. Wenn ihr aber, o Mönche, weder bei euch selber noch bei anderen solche Wurzeln des Streites bemerkt, so habt ihr danach zu trachten, daß jene üblen Wurzeln des Streites auch künftighin nicht zum Ausbruch kommen. Auf diese Weise werden jene üblen Wurzeln des Streites beseitigt, auf diese Weise kommen sie auch künftighin nicht zum Ausbruch.

    Dies, ihr Mönche, sind die sechs Wurzeln des Streites.




    Dieser Mönch verhält sich in meinen Augen "schwierig" und sein Verhalten hat Konsequenzen für die ganze Mönchsgemeinde.....


    Wir haben ja alle die 6 Wurzeln:

    mūla

    'Wurzeln', auch hetu (siehe paccaya, 1), nennt man die durch ihre Anwesenheit den jedesmaligen moralischen Wert einer Willenshandlung (cetanā) und der damit verbundenen geistigen Dinge bestimmenden Triebfedern. Diese Triebfedern bestimmen durch ihre Anwesenheit die Qualität des Karmas.

    Solcher Wurzeln gibt es sechs:

    3 heilsame und 3 unheilsame, nämlich:

    Zitat
    • Gier, Haß, Verblendung, (lobha, dosa, moha)
    • Gierlosigkeit, Haßlosigkeit, Unverblendung (alobha, adosa, amoha).

    In A. III. 69-70 wird angegeben, daß Gier durch unweises Nachdenken über ein anziehendes Objekt entsteht, Haß durch unweises Nachdenken über ein abstoßendes Objekt.

    Zitat
    'Gier' (lobha) also ist jedes 'Hingezogenwerden' zu einem Objekte vom leisesten Hauche eigensüchtiger Wünsche bis zum krassesten Egoismus
    Zitat
    'Haß' (dosa) jedes 'Abgestoßenwerden' davon von leichtester Verstimmung bis zu äußerstem Zorne und Übelwollen.

    Obzwar die drei letzteren, die drei heilsamen Wurzeln, negative Form haben, haben sie nichtsdestoweniger einen ausgeprägt positiven Charakter, wie dies auch bei negativen Begriffen in anderen Sprachen häufig der Fall ist, wird doch z.B. auch der negative Begriff 'Unsterblichkeit' als etwas durchaus Positives empfunden.

    Gierlosigkeit (alobha) ist somit ein Name für Selbstlosigkeit und Freigebigkeit, Haßlosigkeit (adosa) für Güte (mettā), Unverblendung (amoha) für Wissen (paññā).

    Vielen Dank, lieber Aravind , für deine Antwort! _()_


    Fällt dir vielleicht ein konkretes Beispiel ein, an dem klar wird, was du mit - problematischen - "Interaktionen" zwischen Menschen meinst?

    Sonst bleibt das Ganze so theoretisch und abstrakt...

    M.E. bringen Menschen bestimmte Temperamente, Charakterzüge, Eigenschaften mit, die teils angeboren sind, teils -durch Umwelteinflüsse (also von außen)- erworben wurden.

    (Gemäß der Lehre Buddhas die 6 "Wurzeln"/Mula s. Beitrag #24)


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart: