Ich kenne mich nicht wirklich damit aus, aber es kann ja sein, dass der hinduistische Weg ( tat tvam asi) restlos alles als ein Selbst zu sehen in eine ähnliche Richtung führt wie, nirgendwo ein Selbst zu sehen. Wenn einem das eher liegt, kann man ja Hindu werden.
Restlos alles als ein/sein Selbst zu sehen würde zu weit führen und widerspricht deutlich der Erfahrung. Dies ist aber gerade ein Punkt, der im späteren Buddhismus (Zen z.B.), Einzug gefunden hat in die buddh. Lehre, etwa wenn man sagt, dass "alles Buddhanatur hat". Wenn alles Selbst wäre hätte der Buddha das gesagt, aber auch dies wird nicht gelehrt.
Die Aussage "atman ist nicht" wäre eine bloße Behauptung, ein Dogma (und genau so wird es ja auch häufig aufgefasst). Die Aussage "atman ist nicht auffindbar" beruht auf empirischer Erfahrung.
Genau, darum sagt Buddha ja weder "Atman ist", noch "Atman ist nicht", damit man nicht bloß bei intellektuellen Anschauungen stehen bleibt, sondern selbst untersucht.
Der einzige Vorteil des Dogmas ist, dass es "ja klar" ist - wenn man denn fest genug daran glaubt
Das Selbst hat wie schon gesagt, nichts mit Glaube zu tun, da es sich nicht in Konzepten befindet, welches eine Untersuchung feststellen kann.
Wieso aus der Aussage, dass in den skandhas (was impliziert: "in den Dingen", den dharmas) ein atman unauffindar ist folgen soll, "dass es atman geben muss" ist mir schleierhaft - ein logischer Schluss ist das jedenfalls nicht
Für mich ist es absolut logisch denn diese Untersuchungsart ("via negativa") muss ja zu etwas führen, eben zu dem, was nicht mehr negiert werden kann. Die ganze Lehrrede verfolgt dieses Ziel.
Dieser Weg, den andere Lehrer empfehlen - eins zu werden mit dem atman - ist Zeitverschwendung. Da kannst du den atman suchen, bis du schwarz wirst.
Es geht nicht darum "eins zu werden mit dem atman", da man dies ja ist, so auch nicht damit eins werden kann. Die Lehre Buddhas richtet sich gegen avija und möchte durch empirische Methoden Unwissenheit ausräumen, die Wolken vertreiben. Was sind die Wolken? Diese sind die Identifikation des Selbst mit irgendetwas "da draußen" - und dies führt zu Leid, da "da draußen" eben Samsara ist und so dreht sich der Kreislauf unentwegt.
Auf Spekulationen wie 'es gibt den atman' oder 'es gibt den atman nicht' hat sich Buddha nicht eingelassen. Wenn er unauffindbar ist, ist es schlicht irrelevant, ob es ihn gibt oder nicht. Völlig nutzlose Spekulation.
Nein, ist zumal das Wichtigste überhaupt, wenn dieser Punkt nicht klar ist, kommt man zu endlosen falschen Schlüssen in Bezug zur Zielsetzung der Praxis und der Verlöschung, des Nirvana.