Beiträge von Qui-Ran Demera

    Wohlgemerkt, zu betrachten, nicht zu zerstören. Denn das Betrachten zerstört und erschafft nicht.

    Betrachten ist ohne Glaubenselemente, ohne Kulturabhängigkeit und zeitlos, es betrachtet nur. Dabei könnten diese Elemente sich neu ordnen, weil sie wie intelligente Spielzeuge auf dem Tisch des Betrachters liegen.

    Wie soll beim Betrachten: "Das ist starker Tobak." aufkommen? Betrachten ist kein Gefühl.

    Wie wahr...

    Es fällt mir so oft ins Auge, dass auch Menschen, die sich jahrzehntelang schon mit Buddhismus und ähnlichen Strömungen befassen, das Konzept des "inneren Beobachters" so gar nicht gemeistert zu haben scheinen.


    Dabei ist es so wichtig, dass man - insbesondere in tiefgehenden und menschenbewegenden Themen - das achtsame Beobachten drauf hat, ohne gleich irgendetwas anderes zu wollen, als genau das: Es achtsam beobachten.

    Erst, wenn das geschehen ist, kann man erforschen und darüber meditieren, ob das ein oder andere vielleicht ein "Update" braucht, oder ob es überhaupt etwas "braucht". Zunächst wollen Dinge und Menschen erstmal verstanden werden...


    Stichwort - Ursache und Wirkung. ;)

    1. Was ist die Ursache dafür, dass etwas auf eine bestimmte Weise von jemandem wahrgenommen und wiedergegeben wird? Was steckt dahinter?
    2. Was ist die Ursache, dass ich auf diese Beobachtung so reagiere, wie ich reagiere? Was steckt dahinter?

    Erst, wenn ich das ohne "ja aber" und "das ist doch, weil..." u.ä. ergründet habe, bin ich einen Schritt weiter. Es ist erstaunlich, wie schwer das zu sein scheint.

    Weisheit und Güte _()_

    Das hab ich auch bei Buddha so gelernt. Er zeigt nie auf andere, wenn ich eine persönliche Frage nach Ursachen habe. Er zeigt auch nicht auf mich. Die Antwort ist nicht das, was Buddha mit seinen Sinnen erkennt. Er zeigt eben nicht auf mich, da muss ich schon selbst draufkommen. Ich muss in mir selbst, in meinem eigenen Geist, die Antwort finden.

    Weder das Außen noch einer von außen hat die Antwort.

    So sehe ich das auch. Es kann Dir ein Vertrauter einen Rat geben, den man in die Überlegungen mit einbeziehen kann, aber die eigentliche Antwort, die Ursache, die ist in einem selbst, und dann kommt es darauf an: bin ich bereit dazu, das zu erkennen UND umzusetzen oder nicht?

    Keine leichte Angelegenheit :)


    Weisheit und Güte _()_

    Guten Tag ihr lieben,


    dann traue ich mich auch mal :)

    Beziehst du das jetzt auf die buddhistische Philosophie oder die moderne Naturwissenschaft? Es kann ja auch durchaus eine Ursache weiterbestehen, wenn die Wirkung schon gezeitigt ist. Zum Beispiel: "Wenn es regnet, wird die Wiese naß." Die Wiese kann schon nass sein und es regnet immer noch weiter.

    Genau das hatte ich beim Lesen dieser Gedanken auch gedacht :)
    Auch im gesellschaftlichen kann eine Ursache durchaus noch da sein, während sie ihre Auswirkungen auf das Geschehen hat.

    Danke für die Erläuterung! Um mal bei dem Beispiel mit der Vase zu bleiben. In unserem Sprachgebrauch würde man ja eher nicht auf die Idee kommen den Ton als Ursache der Vase zu bezeichnen. Der Ton an sich bewirkt ja nichts. Unter Bezug auf Naturgesetze und die materiellen Eigenschaften des Tons, der Glasur und der fachgerechten Anwendung bestimmter Werkzeuge und Techniken würde man die Ursache nach unserem Sprachgebrauch wohl eher in der Produktion - dem Tonbrand inklusive der ablaufenden physikalischen Gesetzmäßigkeiten etc. sehen. Dass Ton und Vase ein Kontinuum bilden, ist aber eine sehr einleuchtende Sichtweise

    Ich würde da sogar einen Schritt weiter gehen und sagen, dass die Ursache für eine Vase (oder eine kreative Schöpfung an sich) immer der Mensch, also der Schöpfende ist. Die Ursache im Menschen für diesen Prozeß ist sein Schöpferwunsch. Also entsteht die Vase als Ursache aus dem Schöpferwillen des Menschen heraus. Denk ich mir zumindest.


    Das ist der Prozess Karma der nicht durch die physikalischen Bedingungen erzeugt werden kann, dafür braucht es den Handelnden, der etwas aus etwas macht, ein Etwas das nicht durch Natur ermöglicht wird. Vase existiert ausschließlich durch die Hände eines Geistes.

    Ich sehe, da ist noch jemand vor mir drauf gekommen :D :)


    Ich finde die Thematik von Ursache und Wirkung an sich unheimlich spannend, insbesondere, da ich gerade heutzutage den Eindruck habe, dass sehr vielen Menschen nicht wichtig ist, wirklich nach Ursachen zu forschen, insbesondere wenn sie darauf kommen, dass manches in ihnen selbst begründet liegt.


    Einfaches Beispiel: Wie kann es sein, dass ich mich immer noch in der misslichen Lage befinde, die mich unglücklich macht?

    Ich forsche nach der Ursache und stelle fest, dass ich der Grund bin. Jetzt gefällt das meinem Ego aber nicht, und ich suche nach einer angenehmeren Alternative. Man findet auch oft eine.
    Diese ist dann aber nur ein Alibi und ein Verschieben der eigentlichen "Problematik".

    Das, in meinen Augen, leitet einen weg von ehrlichem Verstehen von Ursache und Wirkung und ist meines Erachtens einer der Gründe, wieso vieles so aus den Fugen gerät - für einen selbst und für die Menschen und Wesen um einen herum.


    Weisheit und Güte _()_