Posts by eitelpfuetze

    Davon abgeschieden ist bzw funktioniert die tiefergehende Beobachtungsübung beispielsweise eine bestimmte Empfindung als nicht zu einem selbst zugehörig zu betrachten. Das geht mit den Empfindungen umso leichter bzw ist es bei denen umso dringender die einen eh schon belasten oder dann und wann bedrängen

    Von welcher Beobachtungsübung sprichst du hier?


    Ich rede davon, dass man im Stillen (im Alltag wiederholt aufkommende) Gefühle oder Stimmungen betrachten / untersuchen, ihre Bedingungen feststellen kann, feststellen kann, dass hierzu Anhaftungstendenzen bestehen, denen man ausser durch bewussteres erfühlen hinnehmen und hinterspüren tieferliegender Gefühle auch aktiv begegnen kann zB durch Entfaltung heilsamerer anderer Empfindungen oder durch abstehen (das ist nicht mein, das fasse ich nicht an bzw will ich nicht mehr anfassen)

    Man kann sich und andere ganz schön wirr machen mit Konzepten über ein Ich und Persönlichkeiten und Person. Dagegen kann man von der eigenen Person sprechen - da ist man mehr bei dem was ist. Kommt natürlich auch an wie man das eigene Denken und Handeln (bedingt ...) beurteilt. Aber mit solchem Sprechen über die eigene Person und 'das eigene Ich' (und nicht 'das ...') gibt es den Vorteil bzw wird die Möglichkeit eröffnet, dass andere rückfragen können, insofern eine korrigierende Funktion einnehmen können. Das hilft beim Entwickeln / Entfalten und Stärken von Gewahrsamkeit

    über die Qualitäten der Gefühle und des Willens durch die jede Handlung (auch heisst insbesondere finde ich auch das Denken). Und darum geht es ja.

    Zitat

    Hab gerade das hier gelesen:


    Zitat

    Und was "der Heilige" noch tut oder spricht oder denkt, das tut eine Maschine, ein Archiv, das zweckmässig eingesetzt wird, aber nicht "er" agiert mehr, er identifiziert sich mit keiner der Aktivitaten mehr.




    Für mich eines der vielen Beispiele in buddhistisch genannten Besprechungen der Lehraussagen die über das Ziel hinausschiessen.


    Das wäre dann also die nächste Vorstellung, die die Unerfahrene (es gibt leider auch Männer ok) lernen oder wenigstens denken soll: da ist eine Maschine oder etwas ganz anderes, ein Archiv und die / das handelt dann oder bestimmt dann das Handeln einer Person die nicht mehr er oder sie ist ... (so ungefähr)




    Etwas hilfreicher dazu nochmal, jedenfalls der Versuch.


    Der Vorschlag Hellmuth Heckers, kein 'sie' im Fall der oder kein 'er' im Fall des Heiligen oder deren Handlungen zu sehen empfiehlt sich in abgeschwächter Variante bei der Beurteilung der Handlungen eines jeden Menschen. Mehr die zugrundeliegenden Stimmungen beispielsweise als Handlungsbedingung anzuerkennen als ein Er ist oder Sie ist oder du bist in den Vordergrund der Betrachtung zu rücken.



    Man könnte umgekehrt ebenso aus gutem (!) Grund so zu den Lernenwollenden sprechen: gerade eine Heilige oder ein Heiliger eine ziemlich extrem Aufgewachte oder so etwas in anderer Erscheinung namens männlich ist eine Sie oder ein Er! Gerade die, denn Menschen dieser Art unterwerfen sich keinem Gefühl und keinem unguten Willen etc.

    Die Beobachtungsübung 'das ist nicht mein' hat nichts mit Proklamationen zu tun.

    Lesen hilft : ich schrieb "postulieren". Proklamation ist was anderes.


    Auch postulieren hilft dabei nicht bzw entspricht nicht der eigentlichen Übung die angesprochen ist. Das Erkennen der unterschiedlichen Qualitäten des Gefühles und damit das Erkennen der Qualität des Willens oder der Energie dem Gefühl zu einem Bewusstsein und damit auch zu einer Handlung zu folgen - ist Aufgabe genug im Kontakt mit der Vielfalt der Erscheinungen, zu denen ich hier auch einmal Menschen und das was sie für Formulierungen hervorbringen zählen möchte.


    Davon abgeschieden ist bzw funktioniert die tiefergehende Beobachtungsübung beispielsweise eine bestimmte Empfindung als nicht zu einem selbst zugehörig zu betrachten. Das geht mit den Empfindungen umso leichter bzw ist es bei denen umso dringender die einen eh schon belasten oder dann und wann bedrängen


    Mir kannst du alles sagen.



    Mache ich doch glatt und gerne, allerdings denke ich, dass du auch diesem von mir geteiltem Verständnis über den von dir vorgeschlagenen Begriff 'Alles' etwas entgegenzusetzen hast. Es wäre konsequent in meinen Augen.



    Zitat

    S.35.23 Alles - 1. Sabba Sutta


    Das hab ich gehört. Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei Sāvatthi, im Siegerwalde, im Garten Anāthapindikos. Dort nun wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche". - "Erlauchter" antworteten jene Mönche dem Erhabenen aufmerksam. Der Erhabene sprach also:


    "Alles will ich euch zeigen, ihr Mönche, das höret wohl. Was ist also, ihr Mönche, alles?

    • Das Auge ist es und die Formen,
    • das Ohr und die Töne,
    • die Nase und die Düfte,
    • die Zunge und die Säfte,
    • der Körper und die Gegenstände,
    • der Geist und die Dinge:

    das heißt man, ihr Mönche, alles.





    ein freundlicher Gruss

    Im Zusammenhang mit Nibbana ist natürlich der atta Glaube eine grundlegende Fessel an das Dasein - das heisst an die bedingte Entstehung von Gefühl und Bewusstsein und im grossen betrachtet von Geburt Altern und Tod.


    Man sollte sich meiner Auffassung nach weniger an dem Begriff der Person oder Persönlichkeit oder 'dem Ich' verbeissen. Es sind anschaulicher oder kerniger gesprochen die unbewussten Triebe die das Erkennen und Denken belasten. Die erste Übung liegt in der Entfaltung von rechtem Denken und Reden. Dazu gehört für den Laienanhänger das einhalten und einhalten wollen der ersten 5 Silas. Auf Dauer entfaltet das eine starke Wirkung.


    Die Beobachtungsübung 'das ist nicht mein' hat nichts mit Proklamationen zu tun.


    Ich empfinde deinen Beitrag als ignorant und habe beschlossen dir das auch zu sagen. Fange doch bei dir an mit Verhaltensänderung und dem erfahren oder einsehen. Und dann erkläre aus eigener Kraft anderen - nicht was sie nicht verstanden haben, sondern damit sie vielleicht besser verstehen.



    Zum Ende der Persönlichkeit also zum Aufhören von Bewusstsein Gefühl Wille etc gehört mehr als nur diese Betrachtungsübung 'das ist nicht mein'.


    Es liegen hier halt unterschiedliche Sichtweisen bzw buddhistische Traditionen vor. Ich stelle natürlich mein Verständnis dar, dem entspricht in einem nicht zu geringen Sinn die theravadische Auffassung.

    Deshalb sind die 5 Daseinsgruppen nicht dukkha, sondern nur, wenn es sich um die Daseinsgruppen des Ergreifens handelt.


    Das sind sie ja. Es sind die Gruppen des Ergreifens.


    Zitat


    'Die Persönlichkeit, die Persönlichkeit' heißt es, Ehrwürdige; was hat denn wohl der Erhabene gesagt, Ehrwürdige, daß die Persönlichkeit sei?"

    "Die fünf Daseinsgruppen sind die Persönlichkeit, hat der Erhabene gesagt, Bruder Visākho, als da ist

    • die Körperlichkeitsgruppe (rūpa-kkhandha),
    • die Gefühlsgruppe (vedanā-kkhandha),
    • die Wahrnehmungsgruppe (saññā-kkhandha),
    • die Gruppe der Geistesformationen (sankhāra-kkhandha)
    • die Bewußtseinsgruppe (viññāna-kkhandha)

    Diese fünf Daseinsgruppen, Bruder Visākho, sind die Persönlichkeit, hat der Erhabene gesagt."

    "Wohl, Ehrwürdige!" erwiderte Visākho der Nonne Dhammadinnā erfreut und befriedigt und stellte nun eine fernere Frage: "'Die Entstehung der Persönlichkeit, die Entstehung der Persönlichkeit' heißt es, Ehrwürdige; was hat denn nun, Ehrwürdige, der Erhabene über die Entstehung der Persönlichkeit gesagt?"

    "Dieser Durst da, Bruder Visākho, der Wiederdasein säende, genügensgierverbundene, bald da bald dort sich ergötzende, als da ist

    • der Geschlechtsdurst,
    • der Daseinsdurst,
    • der Wohlseinsdurst,

    das, Bruder Visākho, hat der Erhabene gesagt, ist die Entstehung der Persönlichkeit."


    "'Die Auflösung der Persönlichkeit, die Auflösung der Persönlichkeit' heißt es, Ehrwürdige; was hat nun wohl, Ehrwürdige, der Erhabene über die Auflösung der Persönlichkeit gesagt?"

    "Eben dieses Durstes vollkommen restlose Auflösung, Abstoßung, Austreibung, Aufhebung, Vertilgung, Bruder Visākho, das ist die Auflösung der Persönlichkeit, hat der Erhabene gesagt."


    Majjhima Nikaya 44



    Zu sagen: die Gruppen des Ergreifens an sich (ohne Anhaftung) ist nicht dukkha wirkt auf mich wie ein Versuch der 'Rettung der Daseinsgruppen' als doch nicht dukkha aus. Dabei ist dieser Zwischenzustand bis zum Verlöschen ohne Skandhas doch nur anstrebenswert insofern damit weitere Geburt etc verhindert ist.

    Ja klar, das ist eine ausführliche Beschreibung dessen, was Anhaftung ist


    Das kann bzw will man so sehen. Es wird aber die Ursache des Leidens beschrieben bzw die Leidentstehung und Entwicklung.


    Die Frage wäre an dich: was verstehst du unter 'Anhaftung'?

    Als Ursache des Leidens wird in den Quellen des Theravada eben anders erklärt.

    Andere Ursachen als Anhaftung, Ablehnung und Verblendung? Welche denn?


    Ich poste die die zweite Wahrheit von der Ursache des Leidens komplett.



    Zitat

    Was ist aber, ihr Mönche, die heilige Wahrheit von der Leidensentwicklung?

    Es ist dieser Durst, der Wiederdasein säende, gnügensgierverbundene, bald da bald dort sich ergetzende,

    • ist der Geschlechtsdurst,
    • der Daseinsdurst,
    • der Wohlseinsdurst (*126).
    Quote
    «Dieser Durst nun aber, ihr Mönche, woraus entsteht der und entwickelt sich, wo sucht er sich einzunisten und setzt sich fest? Was in der Welt lieb erscheint, angenehm erscheint, daraus entsteht dieser Durst und entwickelt sich, da sucht er sich einzunisten und setzt sich fest. Was aber in der Welt erscheint lieb, erscheint angenehm? Das Gesicht in der Welt erscheint lieb, erscheint angenehm, daraus entsteht dieser Durst und entwickelt sich, da sucht er sich einzunisten und setzt sich fest. Das Gehör, der Geruch, der Geschmack, das Getast, das Gedenken in der Welt erscheint lieb, erscheint angenehm, daraus entsteht dieser Durst und entwickelt sich, da sucht er sich einzunisten und setzt sich fest.
    «Die Formen in der Welt erscheinen lieb, erscheinen angenehm, daraus entsteht dieser Durst und entwickelt sich, da sucht er sich einzunisten und setzt sich fest. Die Töne, die Düfte, die Säfte, die Tastungen, die Gedanken in der Welt erscheinen lieb, erscheinen angenehm, daraus entsteht dieser Durst und entwickelt sich, da sucht er sich einzunisten und setzt sich fest.


    Quote

    «Das Sehbewußtsein in der Welt erscheint lieb, erscheint angenehm, daraus entsteht dieser Durst und entwickelt sich, da sucht er sich einzunisten und setzt sich fest. Das Hörbewußtsein, das Riechbewußtsein, das Schmeckbewußtsein, das Tastbewußtsein, das Denkbewußtsein in der Welt erscheint lieb, erscheint angenehm, daraus entsteht dieser Durst und entwickelt sich, da sucht er sich einzunisten und setzt sich fest.


    Quote

    «Die Sehberührung, die Hörberührung, die Riechberührung, die Schmeckberührung, die Tastberührung, die Denkberührung in der Welt erscheint lieb, erscheint angenehm, daraus entsteht dieser Durst und entwickelt sich, da sucht er sich einzunisten und setzt sich fest. Durch Sehberührung erzeugtes Gefühl in der Welt erscheint lieb, erscheint angenehm, durch Hörberührung erzeugtes Gefühl, durch Riechberührung erzeugtes Gefühl, durch Schmeckberührung erzeugtes Gefühl, durch Tastberührung erzeugtes Gefühl, durch Denkberührung erzeugtes Gefühl in der Welt erscheint lieb, erscheint angenehm, daraus entsteht dieser Durst und entwickelt sich, da sucht er sich einzunisten und setzt sich fest.
    Quote

    «Formwahrnehmung in der Welt erscheint lieb, erscheint angenehm, Hörwahrnehmung, Riechwahrnehmung, Schmeckwahrnehmung, Tastwahrnehmung, Denkwahrnehmung in der Welt erscheint lieb, erscheint angenehm, daraus entsteht dieser Durst und entwickelt sich, da sucht er sich einzunisten und setzt sich fest.
    «Formen verstehen in der Welt erscheint lieb, erscheint angenehm, Töne verstehen, Düfte verstehen, Säfte verstehen, Tastungen verstehen, Gedanken verstehen in der Welt erscheint lieb, erscheint angenehm, daraus entsteht dieser Durst und entwickelt sich, da sucht er sich einzunisten und setzt sich fest.
    Quote

    «Formen erdürsten in der Welt erscheint lieb, erscheint angenehm, Töne erdürsten, Düfte erdürsten, Säfte erdürsten, Tastungen erdürsten, Gedanken erdürsten in der Welt erscheint lieb, erscheint angenehm, daraus entsteht dieser Durst und entwickelt sich, da sucht er sich einzunisten und setzt sich fest.
    Quote

    «Formen überlegen in der Welt erscheint lieb, erscheint angenehm, Töne überlegen, Düfte überlegen, Säfte überlegen, Tastungen überlegen, Gedanken überlegen in der Welt erscheint lieb, erscheint angenehm, daraus entsteht dieser Durst und entwickelt sich, da sucht er sich einzunisten und setzt sich fest.
    Quote

    «Formen erwägen in der Welt erscheint lieb, erscheint angenehm, Töne erwägen, Düfte erwägen, Säfte erwägen, Tastungen erwägen, Gedanken erwägen in der Welt erscheint lieb, erscheint angenehm, daraus entsteht dieser Durst und entwickelt sich, da sucht er sich einzunisten und setzt sich fest. -

    Das heißt man, ihr Mönche, heilige Wahrheit von der Leidensentwicklung.


    Digha Nikaya 22, Satipatthana Sutta


    Ich sehe keinen Widerspruch in den Quellaussagen des Theravada und dem was du ab hier erklärst.


    Ich schrieb, es es ist schwer zu verstehen, es ist nur ein kurzer Satz, dass die Gruppen des Ergreifens Leiden sind bzw dass dukkha ein (allgemeines) Daseinsmerkmal ist. Es ist mir verständlich dass du so denkst und schreiben möchtest.


    Als Ursache des Leidens wird in den Quellen des Theravada eben anders erklärt. Dagegen muss man sich nicht wehren. Du hast nun deine Interpretation vorgestellt - ok. Bringt es dir etwas wie ich schreibe, sollte ich tiefergehend erklären?

    Wie betrachtest du es?

    Samsara ist die bedingte Entstehung,

    N. schreibt , sinngemäss, : Zwischen samsara und Nirvana es gibt keinen winzigen Unterschied. Und das ist die absolute Warte. ( TB). Es ist nichts von mir überhaupt, eitelpfuetze .


    Ich meinte: wie siehst du es?


    Ich kann nicht sagen das Leiden ist Nibbana es gibt keinen Unterschied denn es gibt ja offembar einem grossen Unterschied und ich kann auch nicht auf diesen Satz Nagarjunas hinweisen, weil ich ihn falsch finde und auch das Konzept 'absolute Warte' - nach mir ist es eher eine nicht so gute zum Glück auch vergängliche Warte.



    Wie siehst du es war die Frage.

    Was ist die Ursache des Leidens? Anhaftung, Ablehnung und Verblendung.

    Nicht die fünf Skandha sind die Ursache des Leidens.


    Das hat auch niemand hier behauptet. Nur sind diese Skandhas eben auch Leiden. Und das will man nicht verstehen bzw ist es so eindeutig wie es im Theravadabuddhismus gelehrt schwer zu verstehen.


    Das schwer ertragen können liegt beim Tragenden, nicht bei dem, was getragen wird.


    Hmm also so erklärst Du die Person, einen Handelnden für Ursache für das Leiden - das ist sicher nicht falsch, es sind ja die Handlungen die zum Leid führen oder davon wegführen und die werden ja von einer Person ausgeführt. Gewissermassen erklärst du aber das Leiden (die skandhas / die Person) also eigentlich die erste edle Wahrheit, als die zweite edle Wahrheit.



    Im Folgenden die eigentliche zweite edle Wahrheit, die über die Ursachen aufklärt:



    Zitat

    Es ist dieser Durst, der Wiederdasein säende, gnügensgierverbundene, bald da bald dort sich ergetzende,

    • ist der Geschlechtsdurst,
    • der Daseinsdurst,
    • der Wohlseinsdurst (*126).



    «Dieser Durst nun aber, ihr Mönche, woraus entsteht der und entwickelt sich, wo sucht er sich einzunisten und setzt sich fest? Was in der Welt lieb erscheint, angenehm erscheint, daraus entsteht dieser Durst und entwickelt sich, da sucht er sich einzunisten und setzt sich fest. Was aber in der Welt erscheint lieb, erscheint angenehm? Das Gesicht in der Welt erscheint lieb, erscheint angenehm, daraus entsteht dieser Durst und entwickelt sich, da sucht er sich einzunisten und setzt sich fest. Das Gehör, der Geruch, der Geschmack, das Getast, das Gedenken in der Welt erscheint lieb, erscheint angenehm, daraus entsteht dieser Durst und entwickelt sich, da sucht er sich einzunisten und setzt sich fest.

    Digha Nikaya 22, Satipatthana Sutta

    Igor07 es ist nicht nur deine Meinung. In den Quellen des Theravada wird es auch so aufgezeigt.


    ein Beispiel


    Zitat

    Was aber, ihr Jünger, ist die edle Wahrheit vom Leiden?

    Geburt ist Leiden, Altern ist Leiden (Krankheit ist Leiden), Sterben ist Leiden, Sorge, Jammer, Schmerz, Trübsal und Verzweiflung sind Leiden; mit Unliebem vereint sein, ist Leiden; von Liebem getrennt sein, ist Leiden; nicht erlangen, was man begehrt, ist Leiden; kurz gesagt, die fünf Anhaftungs-Gruppen sind Leiden.

    Digha Nikaya 22, Satipatthana Sutta



    'kurz gesagt' - der Hinweis ist nicht unwichtig. Eigentlich müsste man dazu genauer und breiter gefächert erklären, für eine das ist so - das ist nicht so Diskussion eignet sich dieser einfache Satz nicht - denn letztlich ist die Anschauung oder das Unbewusstsein darüber* dass es nicht so ist, die Ursache von Samsara. Also genau das ist ja nicht verstanden bzw so schwer zu verstehen.



    *der 'blanke Daseinsdurst'

    Also Nibbana ist nicht Samsara. Es ist das vollkommene Verlöschen von Bewusstsein Gefühl und Geburt, Altern und Tod.

    Nibbana ist definiert als das Verlöschen von Gier, Hass und Unwissenheit. Wo steht, dass es das Verlöschen von Bewusstsein, Gefühl etc. ist? Hast Du bitte eine Quellenangabe dazu?


    Theravadabuddhismus - das wäre eine generelle Quellenangabe dazu. In dieser Tradition steht die Überzeugung, dass die Lehre Buddhas erhalten - ich teile diese Überzeugung, das Wissen, die Einsicht oder die Ahnung - wie man will.


    Das Dasein hält beide Seinsweisen, wie zwei Seiten einer Münze, bereit. Samsara und Nirwana. Letztlich ist es dasselbe Dasein.


    Insofern ist hier Nibbana keine 'Seinsweise' und eben keine 'Seite des Daseins' (mehr).


    a) Also Nibbana ist nicht Samsara. Es ist das vollkommene Verlöschen von Bewusstsein Gefühl und Geburt, Altern und Tod. Ich verstehe den Begriff Nibbana also 'theravadamässig'. Das kannst du so auch in den Lehrreden nachlesen.

    Was du beschreibst ist m.E. "Parinibbana" (khandha-nibbana), erst dann ist wirklich alles erloschen, also auch die Daseinsfaktoren


    Die normale Gefühlserfahrung (ich behaupte so eine Durchschnittserfahrung einfach mal) ist da ja auch erloschen. Wenn du es unterscheiden willst ...

    Ich habe auch klar darauf geantwortet, indem ich versucht habe, zu beschreiben, was der "Knast" ist, und was er nicht ist. Der Knast, das sind die Zustände von Egozentrik und Getrieben-Sein, die die Welt eng und eindimensional machen. "



    Ok danke. Ich fragte nach, weil ich was Handfestes wollte. Eine konkrete Erfahrung von dir. Aber es ist ok. Weisst du jeder ist auf seine Weise egozentrisch. Man kann das auch bei Tieren beobachten. Und das Getriebensein ... ok - aber da gibt es ja auch viele Varianten. Manchmal ist das Gefühl des Getriebenseins richtig und wichtig! Auch können manche Egotouren was Gutes bewirken. Ich fragte so nach, weil mich eine persönliche Geschichte interessiert hat, nicht so allgemeine Aussagen die ja schon Verschiedenes bedeuten können aber passt schon, danke.


    Genauso ist es jetzt mit dem Daseinsmerkmal dukkha. Ich habe seine generelle Bedeutung (Dasein ist dukkha / die Person ist dukkha) nicht gelehrt. Ich halte es aber für richtig. Alles ist vergänglich

    a) Das Dasein hält beide Seinsweisen, wie zwei Seiten einer Münze, bereit. Samsara und Nirwana. Letztlich ist es dasselbe Dasein. Auch Vergänglichkeit ist nur eine Seite, von etwas, das im Grunde keine Seiten hat.



    b) Es gibt das Leiden, die Ursachen des Leidens, die Möglichkeit der Befreiung und den achtfachen Pfad, der zur Befreiung vom Leiden führt. Darum sind weder Dasein noch Person Dukkha, aber alle Phänomenen sind leidhaft, ihnen haftet Dukkha an, aber sie sind nicht Dukkha.


    a) Also Nibbana ist nicht Samsara. Es ist das vollkommene Verlöschen von Bewusstsein Gefühl und Geburt, Altern und Tod. Ich verstehe den Begriff Nibbana also 'theravadamässig'. Das kannst du so auch in den Lehrreden nachlesen.


    b) Genauso ist es hier. Da finde ich Buddhas Erklärung über das Leiden / dukkha tiefgehender. In der ersten Wahrheit vom Leiden heisst es ja (auch) klar dass die Gruppen des Ergreifens (die Person) dukkha sind.




    Insofern fragte ich wohl auch nach. Knast muss ja nicht schlecht sein (wenigstens in Deutschland) für buddh Praxis. Gewissermassen ist Gefühl und Bewusstsein schon Knast - halt gefühlt mal weniger, gefühlt mal mehr.


    Das Wissen dass die Dinge vergänglich sind ist ist zB nicht relativ.


    Das ist dann keine Illusion.

    Das klingt alles nicht so erleuchtet finde ich. Ich denke manchmal über Gefühle nach - da brauche ich keinen Gedanken.


    Und dann weiß ich Sachen - da wäre es schön wäre es nicht wahr bzw ne Illusion ... ist aber nicht so.

    Was das generelle Daseinsmerkmal dukkha angeht da musst du nicht mit mir diskutieren, ich habe es nicht so erklärt ich finde nur dass es richtig erklärt wurde.

    Das habe ich nicht verstanden.


    Du hast auch nicht verstanden dass mich diese extreme Erfahrung interessiert die du mit Knast beschrieben hast, dabei habe ich die Frage klar formuliert.


    Genauso ist es jetzt mit dem Daseinsmerkmal dukkha. Ich habe seine generelle Bedeutung (Dasein ist dukkha / die Person ist dukkha) nicht gelehrt. Ich halte es aber für richtig. Alles ist vergänglich

    Beschreibe es doch bitte einfach, was genau passiert da dass du so eine extreme Metapher wählst

    Wenn ich längere Zeit sitze, wird mein Blick, werden meine Gedanken klarer. Die Wirklichkeit in ihrer Vielfalt wird präsenter, ich bin aufnahmefähiger, ich finde mehr als ich suche, u.s.w., aber genau beschreiben kann ich den Unterschied nicht, da es unterschiedliche Erfahrungsqualitäten sind.


    Du hast von einer Erfahrung gesprochen die sich 'wie im Knast' anfühlt. Danach habe ich gefragt ...



    Beschreibe es doch bitte einfach, was genau passiert da dass du so eine extreme Metapher wählst

    Wäre Dukkha ein generelles Daseinsmerkmal und nicht ein Merkmal aller psychischen und physischen Phänomene des Daseins, wäre eine Befreiung nicht möglich. Alle Phänomene sind leidvoll, heißt es. Nicht jede Form von Dasein.



    Was das generelle Daseinsmerkmal dukkha angeht da musst du nicht mit mir diskutieren, ich habe es nicht so erklärt ich finde nur dass es richtig erklärt wurde.

    Was genau ist da für dich schlimm?

    Die Rückkehr des Getrieben-Seins natürlich: Dukkha.


    Beschreibe es doch bitte einfach, was genau passiert da dass du so eine extreme Metapher wählst (Knast). So bleibt es doch wieder nur Konzept


    Dukkha ist nach Buddha ein Daseinsmerkmal das ist also immer.



    Helmut Ich warte noch immer auf den (Dhamma) Text in dem das Personalpronomen 'Ich' und das Wort 'Person' synonym verwendet werden. Womöglich hast du dich da einfach geirrt - dann fände ich es höflich bzw angemessen sich hier zu korrigieren.