Posts by Michael Haardt

    Ich habe gehört:


    "Buddhisten sind Menschen, die versuchen, der Hölle zu entgehen, indem sie sich selber eine Hölle machen."

    Die Ansicht kann ich nachvollziehen, auch wenn ich sie nicht teile. Das ist kein Klischee.


    Die vier Wahrheiten und der achtfache Pfad klingen erstmal gut. Klar und einfach. Aber es ist nicht einfach, kein bisschen. Es wird erwartet, dass man sich damit beschäftigt, es selbst versteht, und das führt sehr in die Tiefe. Das ist nichts für jeden. Reflexives Denken ist für manche Leute die reinste Hölle. Es gibt Leid. Realistisch betrachtet hat der Pfad kein Ende. "Die Hölle, das sind wir selbst" ist ein gruselig realistisches Theaterstück und es klingt genau so.


    Ich finde die Frage "Wer bin ich" sehr interessant. Buddha erklärt viel dazu und fragt "Wer bist Du nicht?" Wenn man sich darauf einlässt, versteht man sein Leben und die Welt besser, finde ich. Andere Menschen sehen das anders. Die menschliche Erfahrung ist breiter, als ein einzelner Mensch nachvollziehen kann. Das muss man so hinnehmen.

    Zu #1 weißt Du offenbar viel mehr als ich (ist nicht schwer ;) ).


    Ich finde bei #3 argumentierst Du eher in Richtung Philosophie, die versucht, die Wahrheit zu entdecken, während Religion beschreibt, was man nicht anders erklären kann und darum glauben muss.


    Buddha sagte explizit, man soll ihm nicht einfach glauben, sondern es selbst verstehen. Die Ausnahme ist eben das Erwachen, was als nicht in weltlichen Gedanken beschreibbar definiert wird. Damit ist es ein religiöses Element, was man glauben muss. In den Religionen, die ich etwas kenne, ist es so, dass man eigentlich alles glauben muss und nur hin und wieder etwas vorfindet, was nachprüfbar der richtige Weg ist. Im Buddhismus ist es genau anders herum. Der achtfache Pfad ist kein Axiom, was vom Himmel fällt, sondern alles wird erklärt. Es gibt keinen dogmatischen Wahrheitsanspruch, sondern nachprüfbare Wahrheiten.


    Eben darum fragte ich mich lange, ob es wirklich eine Religion ist. Religion und Philosophie haben sehr viel gemeinsam.

    #2 und #4 erstaunen mich jetzt. Sachen gibt's!


    Die anderen Dinge sind für mich nachvollziehbare Missverständnisse.


    #1 verstehe ich gut, denn er ist das Oberhaupt des tibetischen Buddhismus. Angesichts der Verbreitung des Buddhismus im Westen kann man wirklich nicht verlangen, dass die verschiedenen Richtungen bekannt sind.


    #5... tja, er wird als lachender oder glücklicher Buddha bezeichnet. Das ist schon missverständlich.


    #3 hat mich eine Weile beschäftigt. Ist Buddhismus Religion oder Philosophie? Wo ist das dogmatische übernatürliche Element, was man glauben muss, was es zur Religion macht? Ich fand es: Dass Buddha erwacht war und es das Erwachen gibt, die Wiedergeburt und die Nicht-Existenz einer Seele, und Letzteres hängt sehr stark davon ab, was man als Seele bezeichnet. Es gibt moderne Definitionen, die auf einer Linie mit Buddha liegen. Wenn ich mich nicht irre, ist alles sonst, und das ist die absolute Mehrheit, Philosophie, d.h. begründet und zu großen Teilen sogar von der Philosophie in die Psychologie gewandert, nur mit anderer Terminologie.


    Ich habe mich ernsthaft gefragt, was sich ändert, wenn man das Erwachen und die Wiedergeburt nicht glaubt, abgesehen davon, dass es damit kein Buddhismus mehr ist. Man bestreitet die dritte Wahrheit. Was ist mit der Vierten? Der Pfad hat dann kein Ende mehr, aber realistisch gesehen hat er das auch so fast nie. Das macht ihn bisher nicht falsch und darum ändert sich nichts. Und an nichts sonst, was Buddha sagte, ändert sich etwas. Das finde ich sehr beeindruckend. Wie konnte jemand vor so langer Zeit so klug sein? Hmm. ;) Also man muss sich schon damit befassen, um zu erkennen, warum es eine Religion ist.

    Monika Wenn man sich sicher sein kann, dass der Empfänger darüber schmunzeln wird, kann man das so sagen, weil es sehr klar ist. :) Ich glaube aber nicht, dass das hier der Fall ist.


    Tbjkt Es ist Deine Entscheidung, auf wen Du hier wie reagierst, aber ich glaube nicht, dass es Dir lieber wäre, das Forum zu verlassen. Gedanken, die in eine Richtung gehen, die nicht Deinem Wohl dient, sind ein Indiz für mentale Modelle, die die Wahrnehmung verzerren:


    Constructivism part 3
    How mental models can break
    michaelhaardt.substack.com


    Irgendwie ist die Diskussion seltsam abgedriftet. Wir waren zuletzt bei "Der Buddhismus ignoriert schon viele Dinge, wobei kommt darauf an, wie man sich mit ihm beschäftigt, es ist ja eine Religion und keine Politik, Soziologie etc.."


    Religion ist sehr viel: Sie bietet mentale Modelle für Unerklärliches und löst damit Verständnisprobleme der Welt. Sie beeinhaltet einen sozialen Gefühlsausdruck, tröstet, verbindet, braucht Kommunikation und ist damit definitiv sozial. In dieser Funktion konkurriert sie mit Politik, was in der Geschichte oft Konflikte ergab.


    Buddha hat nicht versprochen, dass er weiss, wie man die Welt in Ordnung bringt. Er hat keinen Weg geliefert, wie man andere Menschen dazu bringt, nicht mehr schlecht zu sein. Das ist keine Ignoranz. Natürlich kann man hingehen und sagen, schau her, dann kann man die Sache lassen. Er weiß es auch nicht. Noch dazu hat er auch keinen Rat, wie man stinkreich wird, bestes Essen kocht und kosmologische Rätsel löst. :) Wenn man danach das Leid der Welt beklagt, kommt man aber bereits zum Anfang des Buddhismus: Es gibt welches. Wenn man nicht daran verzweifeln will, wenn man die Welt nicht noch schlechter machen will, dann hat Buddha einen Rat, wie man das anfängt. Und schon ist man mitten drin.

    Ah, so meinst Du das! Verstand ich erst anders. ;)


    Die Sache ist tiefgehend unbefriedigend. Theoretisch und praktisch noch mehr, denn das Gegenteil lief auch nicht gut:


    "When exposing a crime is treated as committing a crime, you are being ruled by criminals! ” - Edward Snowden.


    "If wars can be started by lies, peace can be started by truth" - Julian Assange


    Die deutsche Regierung wollte beiden kein Asyl geben und half damit, ein Exempel zu statuieren, was denen passiert, die sich trauen, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Das war leider zu erwarten.


    Der Buddhismus erklärt, dass es mein Problem ist, wenn ich das unbefriedigend finde. Faktisch stimmt das auch. Daran zu verzweifeln, sein Leben zu zerstören, oder das anderer Menschen, hilft keinem. Wenn man es schafft, nicht unter die Räder zu kommen, und dabei noch halbwegs den achtfachen Pfad im Auge behält, und es dennoch unbefriedigend ist, hat man wohl schon viel geschafft.

    Tbjkt Ich glaube, dass Du mich missverstanden hast. Bei diesen Fakten sind wir uns einig und bei den Zukunftsaussichten auch. Aber innerhalb dieser wenigstens nicht unmittelbar zu ändernden Umstände hätte es vielleicht einen besseren Weg für Dich gegeben. Gute Besserung!


    void Ich muss mich sehr wundern. Michael Koolhaas ist das Paradebeispiel eines gescheiterten Freiheitskämpfers, der schon nach kurzer Zeit moralisch nicht mehr von denen zu unterscheiden war, die ihm einst Unrecht antaten. Es gibt viele andere Beispiele und es endet eigentlich immer mit vielen Toten und viel Leid.


    Meine Meinung ist, dass die Geschichte zeigt, dass man Kulturen nicht ändern kann. Sie gehen einen ideologisch gewiesenen Weg, bis sie auf ein Hindernis stoßen und scheitern. Daraus geht dann eine neue Kultur hervor. Ich glaube, Buddha hat das erkannt und darum dazu geraten, die umgebende Kultur und ihren Staat zu respektieren und nicht zu bekämpfen. Er hat einmal einen Krieg nicht kritisiert und es wird spekuliert, ob das der Tribut für seine Sicherheit war. Hätte Kritik Leid verringert? Vermutlich das Gegenteil. Das ist aber nur meine Meinung.

    Ich könnte viel zu Fakten und Zusammenhängen sagen, die begründen, warum die Dinge so sind, wie sie sind, und bin mir dennoch sicher, aus dem Stegreif dennoch nicht zu einem geschlossenen Modell zu kommen, oder gar zu einer Lösung. Und es wäre fernab vom Thema und auch allgemein nicht hilfreich.


    Der intensive Wunsch nach einer fiktiven Zukunft, in der alles so läuft, wie Du es als gut erkannt hast, klingt nicht nach Buddhas Rat. Du hast am Anfang gefragt: "Ist es wirklich die Lösungsstrategie sich von all dem zurück zu ziehen und zu sagen, das kann ich alles nicht beeinflussen, das ist nicht mein Thema, das belastet mich nur?"


    Nein. Buddha riet nie dazu, sich nur zurück zu ziehen.


    Ich kann Deine Wut verstehen und sehe die Probleme im Gesundheitssystem natürlich auch. OK, was kann man tun?


    Die Vergangenheit ist geschehen, aber in der Gegenwart kann man sie immer noch verstehen. Bist Du der Ansicht, dass Deine Handlungen insgesamt Deinem Wohlergehen dienten? Ich fange mal hinten an: Wirst Du glücklicher oder gesünder, wenn Du über Deine Ärzte, ihre Gier und ihre Unfähigkeit schimpfst? Buddha riet nicht dazu, seitenweise schlecht über andere Menschen zu sprechen, weil es kein Leid verringert. Nicht mal Deins. In moderner Terminologie und mit mehr Worten klingt es etwas anders, aber es kommt auf's Gleiche raus:


    Constructivism part 3
    How mental models can break
    michaelhaardt.substack.com


    Buddhas Rat ist, die Dinge zu verstehen, und damit meint er auch die eigenen Handlungen. Das ist komplex und viel Arbeit. Es ist kein Rückzug, keine Passivität - kein bisschen. In modernen Worten würde man sagen, besseres Verständnis führt zu einem besseren mentalen Wohlbefinden und besseren Entscheidungen.


    "Psycho-Blabla. Das ist keine Einstellungssache. Mir ging's besser, wenn die verdammte Dreckswelt nicht voller gieriger Idioten wäre."


    Zweifellos. Buddha formulierte es etwas neutraler. "Es gibt Leid." Wenn man sich an der Aussage festhält, kommt man aber nicht zu seinen Ratschlägen.

    Wenn ich Buddha wörtlich nehme, dann scheint mir Spekulation über Motivation und Persönlichkeit anderer Menschen , deren Verhalten einem nicht gefällt, weit weg von rechter Rede.


    Die Kommentare von Ärzten unter diesem Artikel sprechen Bände, woher die Probleme kommen:


    Ärztemangel: Mehr als 60.000 Ärzte in Praxen arbeiten in Teilzeit
    Der Rückgang bei den Hausarztpraxen ist gestoppt. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Kassenärzte wieder. Doch nicht alle Mediziner arbeiten auch in…
    www.zeit.de


    Michael

    Aravind Versuche mal, TLT zu kaufen (20Y US Treasury Bond ETF, in USD notiert, vermutlich einer der weltweit größten ETFs für US Anleihen). Oder KBWD (ISIN US46138E6106, ein ETF auf den KBW Nasdaq Financial Sector Dividend Yield Index). Beides seriöse, international beliebte ETFs. Die wirst Du als Privater bei keinem europäischen Broker kaufen können, auch wenn Du sie in der Auswahl siehst (MiFID 2). Als geschäftlicher Investor bekommst Du sie. Du kannst einen TLT-ähnlichen ETF kaufen, aber in EUR notiert, in EUR gelagert und hat das Risikoprofil des europäischen Emittenten. Das ist nur oberflächlich das Gleiche! Im Detail ist es sehr verschieden.


    Wenn Aktien oder ETFs die Deckung von Verbindlichkeiten sind, kannst Du die nicht verkaufen. Du hast noch nicht verstanden, dass man eine künstliche Isolierung eines Teils eines Gesamtgeschäfts vornimmt, dessen negativer Teil nicht berücksichtigt wird. Genau darum werden ja hin und wieder neue, nicht untereinander verrechenbare, Einkommensarten definiert. Ich will nicht weiter darauf eingehen, das ist wirklich off topic hier.


    pano Den heiligen Gral gibt es nicht. Ich befasse mich sehr tiefgehend datenbasiert mit meiner Umwelt, weil ich es interessant finde, wie Dinge funktionieren. Ich sah die Inflation in den Daten ein Jahr vorher kommen und habe dafür wenig schmeichelhafte Reaktionen im Netz bekommen. Ich bin noch nicht weg, weil noch etwas Geld fehlt. Mein Ziel passt für mich und ist nichts für jeden. Wer nach Abwägung der Fakten seinen besten Ort hier sieht, hat alles richtig gemacht.


    Was hat das mit Buddha zu tun? Nicht Glauben, sondern Verstehen, auch wenn es Arbeit ist. Er hatte sicher zu Lebzeiten Kritiker, aber er hat sie nicht gehasst. Er hat nicht zu einer Revolution angestiftet, die letztlich viel Leid angerichtet hätte, und in der er schnell zu denen geworden wäre, die er bekämpft hätte. Er hat nicht den Kopf in den Sand gesteckt, weil es Leid gibt. Er hat geteilt, was er verstand. Mich beeindruckt am Meisten, wie weit sein reflektives Denken ging.

    Du bist nicht auf dem aktuellen Stand, was ich verstehen kann, weil der ÖRR nicht über die erfolgte Ausweitung auf nicht in Deutschland geschaffenes Privatvermögen berichtet:


    Künftig auch Wegzugsbesteuerung für Anteile an Investmentvermögen
    Der Bundesrat stimmte dem Jahressteuergesetz 2024 wie erwartet am 22.11.2024 zu. Damit gab der Bundesrat auch seine Zustimmung zur Ausweitung der…
    www.ey.com


    "Es entsteht ein fiktiver Gewinn (Differenz zwischen Marktpreis und Anschaffungskosten), der zu versteuern ist. Problematisch kann dabei sein, dass keine ausreichenden liquiden Mittel vorhanden sind, da kein tatsächlicher Gewinn entstanden ist."


    Insbesondere findet keine Verrechnung mit bereits eingegangenen zukünftigen Verbindlichkeiten statt, weil diese zum jetzigen Zeitpunkt fiktiv sind!


    Schlecht, wenn Du so Deine Privatrente aufbaust. Das ist das Gegenteils des Modells der privat finanzierten Aktienrente nach dem Vorbild der USA, die kurz im Gespräch war. Eine Senkung der Grenzbeträge und Ausweitung auf andere private Vermögenswerte ist zu erwarten, wenn man einmal die Hürde überwunden hat, fiktive private Gewinne zu versteuern.


    In einem Teilbereich gibt es das bereits ähnlich: Wenn ein Arbeitnehmer Mitarbeiteraktien bekommt. Diese werden zum Zuteilungskurs versteuert, nicht zu dem Kurs, zu dem er sie bekommt und verkaufen kann. Die Differenz bei fallenden Kursen kann man als negativen Kapitalgewinn geltend machen, der aber nicht mit Einkommen verrechnet werden kann: Fiktive Gewinne werden versteuert, Verluste ignoriert.


    Es ist in dem Zusammenhang bemerkenswert, dass EU-Europäern seit einigen Jahren bereits der Zugang zum Handel mit weltweiten ETFs unter dem Deckmantel des Verbraucherschutzes verwehrt ist, womit ihre volle Geschäftstüchtigkeit eingeschränkt ist. Gleichzeitig sind die in Deutschland üblichen strukturierten Derivate (covered warrants) international illegal, weil sie Kunden einseitig benachteiligen. Dafür handelt der Rest der Welt mit Optionen, deren Markt sehr gut reglementiert ist.


    Es bringt nichts, darüber zu klagen und sich zu beschweren. Man muss die Dinge sehen, wie sie sind und seinen Frieden damit machen. Es gibt Leid, Punkt. Dazu gehören auch Neid, enttäuschter Nationalstolz und Ansprüche auf die Arbeitskraft und Lebensleistung, wenn man mitteilt, zu gehen. Selbstverständlich wird man im neuen Land auch Steuern bezahlen, um dessen steuerfinanziertes Gesundheitssystem zu nutzen. Wir haben das teuerste, aber nicht das beste, Gesundheitssystem Europas. Woanders ist es also günstiger.


    Ich sehe oft, dass Menschen sich gedanklich angesichts einer unbefriedigenden Lebenssituation im Kreis drehen und dabei an dem festhalten, was sie verloren haben. Das drückt die Hoffnung aus, es könnte zurück kommen, und die Angst, noch mehr zu verlieren, wenn sie sich bewegen.


    Es gibt keine Korrelation zwischen Verlusten und zukünftigen Risiken, und ich glaube, Buddha würde das ebenso sehen. Es gibt eine Korrelation zwischen Handlungen und zukünftigen Ereignissen. Man muss seine Ängste und Hoffnungen erkennen. Sie sind Teil dessen, was man als Identität sieht. Buddha sieht sie als Illusion, und obwohl ich die Wortwahl nicht mag, hat er Recht, denn man kann hinter sie sehen. Wir sind nicht die, die wir glauben zu sein. Diese Erkenntnis muss man immer wieder machen, aber es eröffnet neue Wege, glücklicher zu werden. Glück ist dabei unser Wort, aber wir haben sonst keins. In anderen Kulturen gibt es teilweise das Konzept vom "guten Leben", und sie meinen damit Harmonie und Gleichgewicht, ein Leben im Einklang mit der Welt, deren Schutz, und mit einem Sinn. Kein isoliert individuelles Glück.


    Dazu ein Sinnbild aus dem Kampfsport: Der Angreifer hält das Opfer an einer Hand fest und drückt ordentlich zu. Das schüchtert ein, fixiert und tut weh. Dennoch kann das Opfer sich, abgesehen von dieser Hand, frei bewegen. Es wäre natürlich viel besser gewesen, sich nicht in diese Situation zu bringen, aber wenn es denn so ist, dann ist die reale Situation, dass man Leid auf Schmerz reduzieren kann und abgesehen von der fixierten Hand frei ist, seine Situation zu verbessern. Die Hand bekommt man danach auch zurück.


    Habe ich gerade Buddhismus mit Kampfsport verglichen? Habe ich. :) Die Zwei gehen danach vergnügt als Freunde nach Hause.

    Tbjkt In 10 Jahren wirst Du Dir das Gesundheitssystem von heute zurückwünschen und Du befasst Dich genug mit den Fakten, um zu wissen, dass es keine einfachen Lösungen gibt. Man kann klagen. Mache ich auch. Man muss nicht dankbar sein. Beschwerden sind allerdings sinnlos. Es ist ja nicht so, weil Dich jemand willkürlich schlecht behandelt.


    Und man muss es nicht hinnehmen. Ich weiß nicht, welches Jahr man in dieser Reihe ergänzen wird, aber lange kann es nicht mehr dauern: 1880, 1923, 1933, 1949–1961. Zu diesen Zeiten sind viele Deutsche ausgewandert, ohne je zurückzukehren. Die Antwort unserer Regierung ist die neue Wegzugsteuer, ein geistiger Nachfahre der Reichsfluchtsteuer, und an ihrem Menschenbild der Bürger als Untertanen hat sich seitdem nichts geändert.


    Es spielt keine Rolle, wer in der Vergangenheit welche Entscheidungen traf. Die einzige Frage ist, wer man selbst heute ist, wie viel Geld man hat, was man kann und braucht, und an welchem Ort man damit die nächsten Jahre glücklich wird. Der Ort kann auch hier sein. Ein öffentliches Gesundheitssystem mit langen Wartezeiten und gruseligen Mehrbettzimmern bekommst Du in etlichen Ländern erheblich günstiger und kannst dann privat mit dem Geld aufstocken, was Du hier gesetzlich zahlst. Gehst Du gesetzlich versichert in Rente, kommst Du da nur noch raus, wenn Du die EU verlässt und es gibt danach keinen Weg mehr zurück. Es ist Deine Entscheidung, ob das nach einer Chance oder einer Drohung klingt.


    Vertraust Du Dir selbst, für Dich zu sorgen, oder vertraust Du lieber unserer Regierung? Du musst Dich entscheiden und mit der Entscheidung danach leben, ohne Dich umzudrehen. Du solltest nicht da sein, wo es für andere toll ist, sondern da, wo es für Dich toll ist.

    Die Feststellung bzgl. Europa teile ich, wobei ich mir nicht sicher bin, ob die USA wirklich besser wegkommen, und das hat nichts mit Trump zu tun. Für mich ist England ein Vorläufer, wo man sich ansehen kann, was uns erwartet. Die Produktivität stagniert dort im Grunde seit 2008. Bei uns eher seit 2016. Es war die erste Industrienation, in vielem ein Vorreiter, und so sehe ich auch, was dort aktuell passiert.


    Die Folgerung Angst ist allerdings nicht so zwangsläufig. Kontrovers diskutiert, hat er aber dennoch oft interessante Ideen:


    "Don't be in abusive relationships, not even with your country."

    Nomad Capitalist on YouTube


    Wer wirtschaftlich und gesellschaftlich halbwegs klar sieht und nicht unter Armut leidet, der sieht für sich auch einen konstruktiven Weg. Man kann sich fragen, warum das in Deutschland in so hoher Frequenz so ist, aber ich werfe mal ein paar Zahlen in den Raum, wo kluge Leute das Weite suchten: 1880, 1923, 1933, 1949–1961. Die Meisten interessierten sich nicht, was passierte, und blieben da. Aufrufe sind fehl am Platz, Panikmache auch. Jeder entscheidet für sich. Speziell Deutschland zeigt historisch ein wenig freiheitliches Modell, denn mit der Reichsfluchtsteuer behielt die Regierung die Kampfkraft der Bürger, mit der Mauer ihre Arbeitskraft und nun mit der privaten Wegzugsteuer ihre Kaufkraft. UK ist bei Letzterem auch Vorreiter, indem bei vielen Ländern das Rentenniveau von Auswanderern eingefroren wird. Man sollte keine Geschäfte mit Regierungen machen, weil sie betrügen.


    Gute Orte gibt es immer. Historisch sind so lange Zeiten fortdauernder Stabilität, wie sie hinter uns liegen, eher eine Anomalie. Es gibt eine Menge Länder, die finanziell unabhängige Menschen gerne einladen, um ihren Umsatz zu importieren.

    Ich las die Woche über mit, aber kam nicht zum Schreiben. Die Antworten sind sehr interessant.


    Ich sehe Einigkeit darin, dass Buddha in diesem Spiel nicht dauerhaft kooperieren wird, obwohl Schmerz ihm kein Leid verursacht, und die beste Begründung für mich ist, dass er so zum Betrug ermutigen und damit sicher auch anderen, mindestens aber seinem Spielgegner, Leid verursachen würde. Gefällt mir! Ich gebe zu, so weit habe ich nicht gedacht.


    Natürlich ist die Situation des Spiels insgesamt nicht wünschenswert. Es ist von Zwang, extremem Individualismus und Abwesenheit von Kommunikation geprägt. Das war aber gar nicht die Frage. Diese Situation ist in unserer Welt durchaus vorzufinden und man kann sich ihr oft nicht entziehen.


    Es ist richtig, dass die Wirtschaftslehre Dinge wie einen effizienten Markt und rationales Verhalten der Marktteilnehmer unterstellt. Auch wenn langsam die Einsicht in behavioural finance kommt, basieren immer noch viele Ideen auf diesem Modell. Ich sehe es nicht als Wissenschaft an, denn dort kippt ein Gegenbeispiel eine Theorie. Die Spieltheorie ist natürlich eine starke Abstraktion, aber das hilft, sich Gedanken über den Kern der Situation zu machen. Das begründet nicht direkt einen Rat für die reale Welt, aber es führt zu einem besseren Verständnis von Zusammenhängen, die in abstrakten Szenarien manchmal einfacher zu gewinnen sind. Darum sind Parabeln (lehrhafte Erzählungen) ja auch sehr beliebt.


    Es gibt ein verbreitetes Meme "What would captain Picard do?", was sich auf Star Trek NG bezieht und die Weisheit und Bildung dieses Charakters. Nicht schlecht, aber die Frage "Was hätte Buddha getan/empfohlen?" finde ich in realen Lebenssituationen hilfreicher.

    Zu Spieltheorie und Tit For Tat:


    Tit for Tat – Wikipedia


    Welche Strategie hätte Buddha benutzt? Man könnte argumentieren, dass er immer kooperiert, weil das Verlieren eines Spiels ihm nur Schmerz, aber kein Leid zufügt. Aber Buddhismus ist nicht Passivität und dann könnte man sich fragen, was Buddha anderen Menschen raten würde, denen Schmerz auch Leid verursacht. Also vielleicht doch Tit For Tat, weil es im Mittel die besten Chancen und damit das geringste Leid liefert?


    Dieses Szenario der Spieltheorie ist durchaus in der realen Welt zu finden, d.h. die Frage ist nicht rein theoretisch, sondern durchaus auch praktisch gemeint.

    Tbjkt Du sagst, nicht mehr an Gerechtigkeit zu glauben, aber es klingt nicht so, als ob Du zufrieden wärst, diesen Aspekt des Lebens nun so zu sehen, wie er ist. Genau das wäre aber sinnvoll, denn Buddha glaubt ebenfalls nicht an Gerechtigkeit und verspricht auch Keine, und ich denke, da liegt er vollkommen richtig. Damit entfällt auch, sich zu fragen, was denn gerecht wäre.


    Warum sagen Menschen, sich zu melden, und tun es dann nicht? In unserer Kultur ist das ein soziales Ritual, so wie die Frage "Wie geht es Dir?", auf die eine positive Antwort erwartet wird, und die die Verpflichtung darstellt, ebenfalls zu fragen. Das ist hier nicht so extrem wie in Amerika, aber es bedeutet kein ernsthaftes Interesse. "Wir sehen uns" ist ein Abschiedsgruß, kein Versprechen. Ich bin recht sicher, dass Du das schon wusstest, und eigentlich ausdrücken wolltest, dass es Dir nicht passt, dass Menschen sich so verhalten.


    Im Vier-Seiten-Modell der Kommunikation drückst Du auf der Beziehungsebene aus, das Verhalten Deines Kommunikationspartners nicht zu akzeptieren. Deine Selbstaussage ist, dass Du Dich ebenfalls nicht akzeptierst. Wer sollte sich auf dieses Minenfeld begeben wollen?


    Du klagst über die kulturelle Veränderung und die Sprache, und meinst eigentlich den Verlust von Heimat. Du klagst über die politische Veränderung der Welt und meinst den Einfluss auf Deine Lebensqualität. Sehr viele Worte, um auszudrücken, dass Du in vieler Hinsicht unglücklich bist. Diese Kombination erzeugt einen Appell, dem nicht jeder folgen mag, denn wer anderer Meinung ist, erkennt damit zugleich Dein Unglück nicht an und begibt sich in einen Konflikt mit Dir. Ich sag's ja, ein Minenfeld.


    Was hätte Buddha dazu gesagt? Vermutlich detaillierte Ausführungen zur rechten Rede. Mein Vorschlag ist an dieser Stelle, sich mit dem Vier-Seiten-Modell zu befassen, um die Kommunikation zu verstehen. Buddha hat empfohlen, selbst zu prüfen und zu verstehen, und das ist ein Hilfsmittel dazu.

    Kulturen verändern sich schon, seit es sie gibt, und solange gibt es schon Menschen, die das freut, und solche, die es lieber wie zuvor hätten. Das sagt noch nichts darüber, ob die Veränderung nun gut oder schlecht ist - und für wen.


    Du kannst hier sicher Englisch schreiben, aber Du wirst dann merken, ob alle es können oder ob Dir weniger Teilnehmer antworten. Vermutlich wolltest Du aber andeuten, dass Dir auffällt, wie die deutsche Sprache in Deutschland immer mehr verschwindet. Das tut sie. Damit wird es in Zeiten immer stärkerer Migration dazu führen, dass sich mehr Menschen verstehen. Für Dich bedeutet es allerdings, ebenso wie die sich verändernde Kultur, einen Verlust an Heimat. Es geht gar nicht um die Sprache, oder um die Kultur.


    An der Stelle muss ich sagen, dass es mir ebenso geht. Nicht wegen der Kultur, oder der Sprache, sondern es geht um den Verlust vertrauter Verlässlichkeit, um die ständige Bedrohung durch die Regierung, die sich anmaßt, meine Arbeitskraft und meine Ressourcen als ihr Eigentum anzusehen. Das jüngste Beispiel ist die private Wegzugsteuer, die für privat vorsorgende Rentner extrem schmerzvoll sein kann.


    Warum bin ich noch da? Weil ich mir den Wegzug noch nicht leisten kann, und die Bedrohung noch keine sofortige Handlung erfordert, sondern mir noch erlaubt, es so zu planen, wie es mir lieb ist. Ich werde das Land, genauer die Vergangenheit in diesem Land, vermissen. Das tue ich jetzt schon.


    Aus der Ferne ist unser Planet ein blassblauer Punkt. Es gibt dort viele gute Plätze und einer reicht mir völlig. Die Suche nach einem guten Platz ist ein altes Thema der Menschheit. Aber eins ist klar: Man wandert komplett aus, mit all seinen mentalen Modellen und deren Einfluss auf die Wahrnehmung. Woanders bist Du der Fremde. Du nimmst Deine Vorstellung der Heimat, wie Du sie gerne hättest, mit. Buddha würde vielleicht sagen, dass Du Dein Leid selbst erzeugst, indem Du an dieser Vorstellung festhältst.


    Ich suche einen Ort, der mich nicht konstant persönlich oder wirtschaftlich bedroht und dessen Regierung in einem Umfeld agiert, was ihr auch ohne Kompetenz halbwegs stabile Verhältnisse erlaubt. Etwas besseres Wetter wäre auch schön. Die Auswahl ist groß.

    Die Theorie des Konstruktivismus sagt, dass wir nie die Wahrheit erkennen, sondern aus allem, was wir beobachten, mentale Modelle konstruieren. Alle Gedanken arbeiten nur damit. Ich halte das für sehr stichhaltig, weil verschiedene Aspekte dieser Theorie eine Menge realer Beobachtungen erklären.


    Wir beobachten aber auch uns selbst. Bewusstsein ist das mentale Modell, was zwangsläufig daraus entsteht. Jetzt kann man sehr achtsam sein, viel lernen und verstehen, um seine Identität genauer kennenzulernen...


    und dann merkt man: Sie sieht anders aus, denn wenn man nicht experimentieren kann, sondern auf die Beschreibung beschränkt ist, dann werden Modelle meistens ziemlich falsch. So wie das Weltbild des Mittelalters, was irgendwie die Beobachtungen in einen Rahmen brachte, aber kompliziert und rätselhaft. Wendet man das auf unser Bewusstsein an, ist die Folgerung, dass wir vermutlich nicht der Mensch sind, der wir glauben zu sein und dass unsere Identität vermutlich einfacher ist, als unser Modell davon sagt.


    Ich las mal, dass Buddhismus ein Weg ist, seine Identität kennenzulernen, um sie dann loszulassen. Das deckt sich für mich damit.

    Ich bin nicht sicher, ob das Modell dem Überleben dient. Lassen wir mal jegliche Spiritualität und damit auch Karma außer Acht, könnte es sein, dass Bewusstsein zwangsläufig entsteht, sowie die Welt nach Beobachtungen modelliert wird, weil der Beobachter auch sich selbst beobachtet und damit modelliert, um die Beziehungen zwischen sich und der Welt zu beschreiben.


    Auf der Meta-Ebene lernen wir, welche Art von Beobachtungen gute und welche schlechte Modelle liefert. Wissenschaft braucht Experimente, reine Beschreibung und Logik reichen nicht. Unsere Selbstbeobachtung lebt ohne Experimente. Das Modell ist also nicht toll. Folgerung: Wir sind nicht der, der wir denken zu sein.


    Die Weltmodelle im Mittelalter und früher waren komplex und sehr falsch, aber irgendwie musste man die Fakten halt zusammen bringen und ohne Wissenschaft kam keine Einsicht in die eher einfachen Bauprinzipien. Vermutlich ist unser Identitätsmodell also auch zu komplex.


    In der Wissenschaft passen manchmal Sachen nicht zusammen. Dann kommt irgendwo ein "kriegen wir noch raus"-Korrekturterm rein. In unserer Betrachtung der Welt ist das Religion:


    How and why did religion evolve?
    Humanity’s most puzzling behaviour has deep roots in our evolutionary past
    www.bbc.com


    Dazu passt die Beobachtung des Wasserfall-Tanzes als Vorstufe von Religion.


    Konstruktivismus ist wenigstens eine Art, die Sache zu strukturieren und ich denke das ist nicht so weit weg vom Buddhismus. Psychologie geht spezifischer auf eine Menge Probleme ein, und erklärt Mechanismen des Denkens.


    Wenn man über mentale Modelle spricht, kommt man nicht ohne Inversion aus und muss zugeben: Die Sache könnte auch genau umgedreht sein. Die Realität könnte nicht real und nur eine durch Bewusstsein konstruierte Abstraktion sein, was im Grunde dann eine in weltlicher Terminologie rein spirituelle Realität wäre:


    The Evolutionary Argument Against Reality | Quanta Magazine
    The cognitive scientist Donald Hoffman believes that evolution and quantum mechanics conspire to make objective reality an illusion.
    www.quantamagazine.org


    In keiner der beiden Alternativen sehen wir unsere Identität so, wie sie ist. Psychologie und Buddhismus lassen beides zu.


    Dienen solche Gedanken dem Überleben? Da halte ich es mit einem berühmten Physiker:


    Physics is like sex: sure, it may give some practical results, but that's not why we do it. Richard P. Feynman

    Ich finde, das ist kein Konflikt.


    Zum einen las ich mal irgendwo, der Buddhismus würde helfen, die eigene Identität besser zu verstehen, und danach, sie loszulassen. Man gewinnt auf jedem Teil des Weges.


    Zum anderen hat Therapie stets das Ziel, sich besser zu verstehen, und liegt damit voll auf der Linie des Buddhismus. Aber wenn man die eigene Identität als das konstruierte Modell versteht, was aus der Selbstbeobachtung entwickelt wurde, dann versteht man auch, wie schlecht dieses Modell ist und das macht es wenigstens schwer, daran festzuhalten.

    Der Erwartungswert bei vielen Ziehungen ist 0,5. Der Erwartungswert für eine Sequenz von 11 Nullen ist gering und das widerspricht sich nicht.


    Das ist an der Börse anders, weil die Kursentwicklung nicht rein zufällig ist. Das geht schon damit los, dass das Wirtschaftswachstum und die Inflation auf lange Sicht einen Aufwärtstrend erzeugen.

    Du wolltest vermutlich "the trend is your friend" parodieren. Trends sind aber tatsächlich in etlichen Zeiteinheiten wahrscheinlicher als Trendwenden.

    Es gibt viele Wörter, deren Bedeutung persönlich abweicht, aber das ist für die Kommunikation kein bisschen hilfreich. Für Englisch gibt es das Oxford Dictionary im Netz:


    fascism noun - Definition, pictures, pronunciation and usage notes | Oxford Advanced Learner's Dictionary at OxfordLearnersDictionaries.com


    Es stimmt im Grunde mit Wikipedia überein:


    Faschismus – Wikipedia
    de.wikipedia.org


    Da es keine Eigenbezeichnung ist, tut man sich mit dem Wort keinen Gefallen und benennt lieber spezifischer, wovon man spricht.

    Und ja klar, die Menschen werden zwar angeblich immer älter, aber auch immer kränker und die psychischen Belastungen ÜBERALL sind auch für nicht vorbelastete Menschen immens gestiegen und ein Teil ist auch hausgemacht, weil das alle Menschen nur noch Stress haben, auch in der Freizeit - das kann ja nicht sein.


    Aber ich kenne Niemanden, der in den letzten Jahren empathischer wurde oder nicht sein Aggressionspotential nach oben geschraubt hat, kurzum mir gefällt das nicht, aber der Trend wird weitergehen, kann man nur für sich versuchen das Beste draus zu machen.

    Möglicherweise hätte Buddha Dir gesagt, dass Du jammerst. Das heisst nicht, dass es nicht stimmen würde, aber Deine Beschäftigung damit hat keine Erkenntnis als Ziel, sondern die Beschäftigung ist das Ziel und sie macht Dich nicht froh.


    Man könnte nun lange diskutieren, ob Menschen sich ändern, und wenn man Empathie als Sinn versteht, dann könnte man ihre Wahrnehmung als Wesenszug sehen. Ungeachtet der Tatsache, dass viel unserer Identität nicht so aussieht, wie wir sie wahrnehmen, wenn wir sie wahrnehmen, beobachte ich, dass sie sich im Leben nicht sehr ändert.


    Werden Menschen aggressiver? Ja. Unzweifelhaft wandern eine Menge aggressive Menschen ein, wie man an der sinkenden öffentlichen Sicherheit sieht, aber es gibt auch sonst mehr Aggression im öffentlichen Raum, die regelmäßig eine verzerrte Wahrnehmung offenbart.


    Ich denke, man sollte die Veränderungen wahrnehmen, aber versuchen sie zu verstehen, um richtig zu reagieren. Ich hörte die Tage ein Zitat, das ich mir notierte:


    “Don't be in abusive relationships, not even with your country.”

    Nomad Capitalist on YouTube


    Das bedeutet nicht zwingend, dass Du auswandern musst, sondern dass Du Dich aus einer ungesunden Beziehung lösen solltest. Es ist schwer, weil man ein Stück Heimat damit verliert, aber im Grunde ist das bereits passiert und Deine Verbitterung richtet sich gegen diese Tatsache der Vergangenheit.


    Schließlich: Gibt es etwas Gutes trotz all der angesprochenen Veränderungen? Definitiv. Auch wenn ich mich hier wundere, dass manche Leute Buddha folgen wollen und dabei regelrecht zänkisch sind, habe ich hier schon viele Dinge gelesen, die mich weiterbrachten. Es gibt im Netz und in den sozialen Medien noch mehr wundervolle Communities und Menschen, die sich ohne Internet nie gefunden hätten. Mein persönlicher Tipp, und das ist sicher nichts für jeden, ist zu einem Segelflugplatz zu fahren und mitzufliegen. Egal wie grauenhaft das Meeting ist, muss ich immer noch an das Segelflugzeug denken. :)