„Crazy“
„Was hier abgeht“
This place is a dream. Only a sleeper considers it real. Then death comes like dawn, and you wake up laughing at what you thought was your grief…
- Rumi -
„Crazy“
„Was hier abgeht“
This place is a dream. Only a sleeper considers it real. Then death comes like dawn, and you wake up laughing at what you thought was your grief…
- Rumi -
Jeden Tag
Tanzt der Affengeist
Aufs Neue herum
Zum Thema Lehrer und Beziehung/Partner:
Egal welche Religion oder spirituelle Richtung, ich finde es „Quatsch“, das ein Lehrer keine Beziehung haben darf. Es liegt in der Natur des Menschen eine tiefere feste Liebesbeziehung zu verwirklichen, sofern er das möchte.
Sofern es sich nur um Geliebte oder Affären handelt, sollte der Lehrer sich selbst hinterfragen, warum er keine feste Beziehung eingehen kann oder möchte. Ob er Angst vor einer festen Beziehung hat. Oder warum er darüber hinaus meint Affären zu brauchen.
Beziehungen mit Schülern oder vielmehr eine feste Beziehung die sich daraus entwickeln könnte, halte ich persönlich für störend: einfach aus dem Grunde, das solange der Lehrer noch keine feste richtige Beziehung hat, er danach strebt oder offen dafür ist, immer etwas Anderes (Erotisches) noch mit schwingt, das die eigentliche Arbeit stört, davon ablenkt. Der Lehrer kann sich ja außerhalb (privat) einen Partner/Beziehung suchen. Oder er möchte für sich selbst allein bleiben.
Zu der ursprünglichen Frage ganz am Anfang fällt mir Folgendes ein:
Wenn ein Lehrer sich selbst „Meister“ nennt, oder „großer/bedeutender“ oder dies von andern ohne Widerspruch so publizieren lässt, wäre das für mich ein Indikator für einen „Lehrer mit großem Ego“ (Stolz?) oder für er/die Sangha, möchte damit nur Interessenten (Kunden) anlocken (Werbung).
Das sieht man auch generell bei manchen spirituellen Lehrern oder Heilern, oder „Lebenshelfern“: Ein braungebrannter charismatischer Schönling lächelt uns an, oder eine scheinbar selbstbewusste Frau. Hier scheint es primär um Money zu gehen.
Und wo sich jemand gerne vermarkten lässt oder sich selbst vermarktet.
Im Grunde inhaltlich aber nichts Neues anbietet, vielleicht nur anders aufgemacht. Verpackt.
Und wo Hilfebedürftige sich allzu gerne davon blenden lassen.
(Bis hin zu selbst gemalten Bildern, oder Kurse, völlig überteuert zu verkaufen, wo man denkt, geht es hier in Wahrheit primär nur ums Geld? Oder auch um noch was Anderes?)
Dh. auch, praktiziert und lebt ein Lehrer auch nach dem Prinzip von kein „Gewinn und Verlust“: Dh. maximal nur kostendeckend, non Profit. Wie es für den Lebensunterhalt oder den Betrieb der Sangha wirklich braucht?
In wie weit der Lehrer selbst die Lehre überhaupt verstanden hat, kann fraglich sein:
Denn vieles kann man auch auswendig lernen.
Und die eigene Überzeugung kann auch geschauspielert werden.
Und ein Anfänger mag das zunächst schlecht durchschauen.
Soweit ich nun mit bekommen habe, haben auch die wenigsten Lehrer wirklich eine ganz eigene sehr tief greifende Erfahrung gemacht, in dem Sinne, das ihr Ego wenigstens einmal gestorben ist (damit meine ich nicht zu sitzen bis alle Schmerzen wieder verschwunden sind, das ja auch vom Ego kommt), und sie dem „Eins mit Allem sein“, dem „So Sein“, selbst sehr tief begegnet sind:
Es gibt auch Lehrer die das ehrlich zugeben.
Und andere eben nicht.
Oft erkennt man meiner Meinung nach einen „guten“/„schlechten“ Lehrer auch an Folgendem (das letztendlich zum Teil auch das eigentliche Ziel, der eigentliche lebenslange „Weg“ für überhaupt jeden Interessierten meiner Meinung nach wäre):
Wie lange lehrt und übt er schon und was hat er sich in der Zeit „zu Schulden“ (Vergehen) kommen lassen
Ist er überhaupt in der Lage spirituell zu begleiten
Haftet er an und an was und wie oft
Lehnt er ab und was und wie oft
Redet er mehr als notwendig
Reagiert er ärgerlich auf Kritik
Ist er geduldig oder schnell ungeduldig
Ist er mitfühlend und respektvoll
Wie standhaft ist er, wenn ein attraktives Wesen, oder Etwas anderes Erregendes, ihn direkt oder indirekt versucht zu verführen
Kommt er mit wenig im Leben aus: mit das was Da ist
Dreht er jeden Tag oder ziemlich oft ein Video (oder ähnliches) mit seinem Gesicht, stellt sich zur Schau, um angeblich primär einen Beitrag zu leisten, oder verhält er sich anders auffällig (der Beitrag ist für ihn eigentlich sekundär, es ist vielmehr sein Ego das gerne gesehen werden möchte, und das ihm selbst aber gar nicht auffällt, weil sein Ego für ihn ganz selbstverständlich täglich die neue Bewunderung sucht)
Lebt er in Demut
Lebt er im Hier und Jetzt, in Achtsamkeit (wie bindet er seine Schnürsenkel?)
Legt er Wert auf sein Äußeres, oder was andere über ihn denken oder sagen
Kann er Fehltritte von selbst erkennen und sich entschuldigen
Wie behandelt er seine Mitmenschen, seine eigene Familie, Partner
Versucht er andere zu benutzen, oder gar zu missbrauchen für ein Gefühl von Macht oder um sich an ihnen anders zu bereichern
Kann er selbst unterscheiden ob er einen Schüler überhaupt weiter helfen oder begleiten kann und den Schüler ggf. sogar ablehnen
Für Hilfesuchende oder Anfänger, ist es anfangs oft schwierig, zu erkennen, ob ein Lehrer einem weiter helfen kann. Zum Anderen ist er auch oft an die örtlichen Gegebenheiten gebunden: D.h. manchmal hat er gar keine große Auswahl.
Eine Gefahr besteht auch immer darin, von einem Lehrer oder Sangha Zuviel zu erwarten.: Viele suchen anfangs auch erst einmal einen Halt, bis hin zu auch ganz persönlichem Halt: durch Begegnung mit einem Lehrer, durch mit einer Sangha und dadurch nicht allein zu sein.
Manche Interessenten kommen auch mit psychischen Problemen, oder psychische Probleme treten erst nach und nach durch die Meditation auf, die rein spirituell aber gar nicht zu heilen sind:
Es wäre dann wichtig das auch zu erkennen, die eigenen Grenzen und die Grenzen der Spiritualität, der spirituellen Heilung, und stattdessen auf Psychotherapie zuerst mal zu verweisen, bzw. jeden Neuankömmling vorab zu befragen, inwieweit er mit was vorbelastet ist, oder warum er gekommen ist.
Das Alles ist sicherlich nicht einfach.
Und niemand ist auch perfekt.
Auch kein Lehrer.
Auch würde ich die von mir genannten Punkte jeweils auf einer Skala von 1-10 bewerten und nicht einfach mit Ja oder Nein.
Mag sein das was fehlt, oder Andere anderer Meinung sind:
Eine grundsätzliche allgemeine Orientierung für Lehrer und Schüler wäre aber sicherlich für Alle hilfreich.
Vielleicht hilft dabei auch ein Blick auf das „Tao Te King“, auf den steten Wandel des Lebens an sich:
Mal ist die Ernte schlecht, mal gut…
Manches können wir selbst beeinflussen, manches nur akzeptieren…
Um aus dem gewöhnlichem Gedankenkarussell, Konzepten, Konditionierungen, wieder rauszukommen
In dem Buch „Der Weg der Weisheit“ geht der Author William Martin zB auch sehr offen und ehrlich und verständlich damit um.
Wenn wir ganz allein mit Problemen sind, fühlen wir uns manchmal auch überfordert oder überwältigt davon.
Oder wir verlieren uns oder haben uns verloren.
Und dann tun weise Worte anderer auch einfach wieder gut, auch der eigenen Seele gut.
Spiritualität ist nicht nur „Erwachen einmal zu erleben“, es bedeutet auch täglich zu üben.
Es bedeutet Praxis
„Einen lebenslangen Weg zu gehen“
Es bedeutet zu üben mit dem Leben an sich, oft anders als bisher gewohnt, umzugehen (zu können)
Michael Mittermaier hat grad vor Tagen in einem Programm gesagt, ihm graut wenn er an der Bushaltestelle vorbeifährt und da sitzen alles Kinder, die nicht miteinander sprechen und alle sind am Handy.
Das ist mir auch schon seit längerem aufgefallen. Auch das die Kinder weniger lachen. Ernster schauen. Hört man ja auch aus Befragungen, das Kinder sich sehr große Sorgen um die Zukunft machen: Klima, Krieg, Ständig muss die Wirtschaft immer nur wachsen. Zu meiner Zeit waren wirtschaftliche Rezessionen noch normal. Da hat man auch gejammert. Aber danach ging es auch irgend wann wieder aufwärts:
Heute ist der Druck viel größer. Auch wegen der Globalisierung der Wirtschaft. Und dem Internet: alles ist schneller geworden.
Reizüberflutung durch die Medien: da bleibt manchmal nur noch „ausschalten“.
Danke für dein ausführliches Teilen deiner „Historie“ Timi.
So wie Du, empfinde ich auch die Veränderung innerhalb der Gesellschaft.
Früher war auch nicht alles besser. Aber anders. Und gefühlt auch langsamer als heute.
Erfahrungen im Ausland haben mir auch gezeigt, das Menschen oder Gesellschaften auch anders sein können, als in D. Das hat meinen Blickwinkel auch erweitert.
Je älter man wird, umso müder, und resignierter wird man vielleicht auch.
Manchmal drehen sich die Gedanken auch immer um Dasselbe:
Oft hilft mir dann wieder länger zu meditieren, dabei in den Bauch zu atmen, und wieder mehr aus dem Kopf zu kommen. D.h. dann sitze ich auch mal wieder 2x45min. Und danach spüre ich meist auch wieder deutlich einen Unterschied und wieder mehr Gelassenheit.
Oder ich gehe in die Natur, in den Wald. Die Natur ist immer authentisch. Viel ehrlicher. Als der Mensch. Und verlangt auch nie wie Menschen.
Mein Leben war nie so, dass Andere auf mich zugekommen sind und Zeit mit mir verbringen wollten, das macht natürlich nachdenklich, weil es eben immer so war, wo ich Kleinkind war bis heute. Habe ich vermutlich schon mehrfach geschrieben, ich vergesse viel.
Das finde ich beachtlich. Das dein Leben „schon immer so war“.
Auch als Kleinkind schon. Das Du das Leben nicht anders kennengelernt hast.
Und erinnert mich deshalb auch an meine eigene Kindheit und Lebensgeschichte. Ich bin erst sehr spät in Sachen Psychotherapie und Spiritualität tätig geworden:
In einer tieferen Lebenskrise…
Ein Therapeut würde deshalb auch fragen:
Haben sie sich im Leben schon einmal bedingungslos geliebt und verstanden gefühlt?
Und oft beginnt eine Therapie deshalb auch zuerst mit der Aufarbeitung der ersten, für ein Kind mit am Wichtigsten Lebensjahre.
Wenn wir uns nie wirklich von anderen Menschen geliebt gefühlt haben, empfinden wir gewisse Dinge im Leben an sich auch intensiver und bedrohlicher als andere, die frühzeitig andere Erfahrungen im Leben gemacht und verinnerlicht haben.
Wie das bei Dir war weiß ich nicht. Bei mir war es so.
Und bei mir war es auch ein zweifacher Weg:
Eine psychotherapeutischer und ein spiritueller.
Ich habe auch die Erfahrungen gemacht, das andere Menschen, einen deshalb auch nur schwer, oder nur ansatzweise, oder gar nicht verstehen, oder die eigenen Gefühle, ihre Intensität, ihre Art, nicht genauso nachempfinden können, weil sie diese selbst nie so erlebt haben.
Genauso wenn ich umgekehrt anderen vom „Erwachen“ erzählt habe und man belächelt worden ist. Weil sie das selbst ebenso wenig nachvollziehen konnten.
Hinzu kommt noch einmal der Alltag. Das Internet, die Medien, Nachwirkungen von Corona, täglich irgendwo neue Krisen. Und das viele Menschen auch an sich schnell vereinsamen, in Stich gelassen werden, weil die Gesellschaft sich stark verändert hat.
Gier und Hass gab es schon immer.
Man kann nur lernen damit besser umzugehen, und sich von dem was einem nicht gehört, nie gehört hat, zu befreien.
Und lernen zu erkennen, was das ist, wovon man sich befreien muss. Und wofür man sich umgekehrt lernen muss zu öffnen:
Dazu gehören auch Liebe und Mitgefühl zu sich selbst allein:
Lernen sich selbst lieb zu haben.
Nicht nur, spirituell zu „erwachen“.
Das sind so zumindest meine eigenen Erfahrungen dazu.
Dieses Video dazu ist mir jetzt auch aufgefallen.
Seltsam manchmal.
Interessant sind auch die Kommentare zu dem Film…
Auch wo Menschen meditiert haben und dadurch außergewöhnliche Erfahrungen gemacht haben…
Ich habe mich dazu heute zufällig noch einmal an Frederico Faggin erinnert, der eine tiefere spirituelle Erfahrung mit dem Licht hatte, und der seit dem sich der Erforschung des Bewusstseins gewidmet hat:
Im Mai erscheint die deutschsprachige Übersetzung seines Buches dazu:
Hat wahrscheinlich nicht viel mit „klassischem Buddhismus“ zu tun. Aber anscheinend mehr mit Wissenschaft und Spiritualität (nicht Esoterik).
Und soll auch keine Werbung sein. Aber Vielleicht interessant für alle die am „Dialog“ zwischen Wissenschaft und Spiritualität interessiert sind.
Was verstehst Du unter Leere aus buddhistischer Sicht, und wo ist die Analogie?
Ich möchte mich eigentlich nicht allzu sehr in den Begriff „Leerheit“ versteigen:
Weil das auch wieder zu endlosen Diskussionen führen kann.
Und auch nur jeder ganz allein kann das für sich selbst allein erfahren kann.
In Stille.
Und nicht durch Andere.
Das was mich eigentlich vielmehr beschäftigt, beschäftigt hat, seit längerer Zeit, ist das Leiden der Menschheit, Kriege, Gier, Hass
Und was wird aus unseren Kindern oder den Kindern
Eben weil in letzter Zeit wieder viele menschliche Konflikte deutlicher spürbarer geworden sind
Mein eigenes Leiden sozusagen auch geworden ist
Anstelle von mehr Frieden
Miteinander
Darum habe ich gewisse (neue) Beiträge auch hauptsächlich zur Inspiration Anderer stellenweise geteilt
Ich könnte mich auch auf der Straße hinstellen
Mit anderen „protestieren“
Oder ganz einfach nur
Weiterhin für mich ganz allein schweigen
Es reicht ja auch eigentlich aus, das ein Mensch persönlich für sich ganz allein, wie auch immer, eine gewisse Erfahrung, mit der „Leerheit“ und was Alles damit zusammenhängt macht:
Er weiß es selbst, durch eine tiefe eigene Erfahrung.
Und Andere, oder die Wissenschaft, bestätigen dies möglicherweise nur zusätzlich.
Oder er bleibt damit weitestgehend ganz allein.
Die andere Sache ist die, wie geht er nun damit um in seinem Leben:
Und das beschreibt die Wissenschaft (bis jetzt) eigentlich gar nicht.
Sie analysiert (bis jetzt) viel mehr (nur).
Gewisse Erkenntnisse werden bis jetzt hauptsächlich nur für neue Technologien benutzt.
Vieles was im Westen kam, zB Meditation, wurde anfangs auch mit Skepsis betrachtet: Solange bis man etwas wissenschaftlich „erforscht“ hat. „Beweise“ erbracht hat. Vielleicht eine Eigenart der westlichen, mehr denkenden, analytischen, Kultur.
Als einfach wieder zu Lernen zu Vertrauen.
Sich selbst und dem Leben an sich.
Vielleicht haben manche Menschen auch mehr Angst als Andere sich selbst und dem Leben zu vertrauen:
Und hoffen erst auf Bestätigungen der „Wissenschaft“.
Wie auch immer.
Persönlich fand ich an der Quantenphysik allein die Ähnlichkeit mit „Form ist Leere, Leere ist Form, Form ist identisch mit Leere“ interessant…
Letztendlich muss diese buddhistische „Höchste Wahrheit“ ja auch in der Wissenschaft wieder gefunden werden können.
Genauso wie die Sache mit dem „Ich“ und „Ego“ in der Psychologie und „Hirnforschung“.
Alles was da nebenbei entsteht, und vermarktet wird, wie zB „Matrix Quantenheilung“, und wahrscheinlich mehr Humbug ist, ist eine andere Sache.
Der Artikel ganz oben beinhaltet auch für mich einige neue Aspekte: das Lichtgeschwindigkeit nicht die schnellste Geschwindigkeit ist, sondern das Auswirkungen direkt über sehr weite Entfernungen möglich sind.
Vieles ist ja in der Quantenphysik bis heute letztendlich auch noch nicht geklärt.
Aber in den letzten Jahren hat sich viel getan.
Das „Modell“ der kleinsten Teilchen, das man mir in der Schule damals vermitteln wollte, reichte mir damals schon nicht aus.
Man darf aber auch die „Leerheit meinen in einem Baum erkennen zu können“ („ich“ beobachte wie er sich verändert, wie sich alle Dinge beständig verändern: also ist alles „leer“) auch nicht verwechseln mit der Leerheit die der Buddhismus eigentlich meint und die man nur völlig losgelöst von einem beobachtendem „Ich“ wirklich erfahren kann.
Die Quantenphysik macht keine Aussagen über metaphysische Konzepte oder Bewusstsein, sondern bleibt eine empirisch überprüfbare Naturwissenschaft. Ein Zusammenhang zwischen beiden Bereichen ist daher spekulativ und nicht wissenschaftlich fundiert.
Vielleicht ist man nur noch nicht ganz so weit Religion, Philosophie und Naturwissenschaft näher aneinander zu bringen:
Mit Verkörperung „Erklärung“ der „Leerheit“ vielleicht?
Das „Unbeschreibliche“ „Eine“ vielleicht?
Es gibt viele Quantenphysiker/Wissenschaftler die einen tieferen Bezug zum Buddhismus darin sehen…
Oder das das was man sieht nur subjektiv, oberflächlich, temporär, flüchtig ist…
Mit „Form und Leere“, von dem zumindest im Herz Sutra die Rede ist?
Nur so, nebenbei, zur Inspiration, zum Thema „Leerheit“, „Leben“ und „Sterben“, „Gott“, „Fernbeziehungen“, aus heutiger „wissenschaftlicher Sicht“:
Das deutsche Interview funktioniert bei mir nicht. Aber ich kann mir vorstellen was Du meinst. Oder Rorty.
Unsere Sprache besteht ja aus einer begrenzten Menge von Wörtern. Unser Denken findet oft in diesen Wörtern statt. Und genauso wenn wir mit anderen kommunizieren, etwas ausdrücken möchten, ist dies letztendlich doch immer nur begrenzt und sagt nie die ganze Wahrheit:
Denn die ganze Wahrheit ist zu komplex und ändert sich auch jeden Augenblick. So das man letztendlich nur noch sagen könnte: „da ist nichts“ auch wenn „da was ist“.
Ich kann zwar kein Japanisch, aber so weit ich das mit bekommen habe, bietet die Sprache eine größere Vielfalt an Ausdrucksmöglichkeit. Und manche Zeichen scheinen auch mehr wie Bilder zu sein:
Ein Bild kann vielmehr ausdrücken, als ein ein Wort oder ein paar Sätze.
Genauso das was wir mit unseren Augen sehen, was wir fühlen, unsere Sinne erfassen können.
Wo das Gehirn vieles automatisch herausfiltert weil es sonst vor Überlastung „zusammen brechen würde“.
Letztendlich ist es auch jedem einzelne Wahrnehmung.
Und nie gleich eines anderen.
Zum anderen beginnt mit dem Denken, mit dem „Ich“ auch eine Trennung, vom „Ganzem“, vom „Fluss des Lebens“.
Von der Ewigeit, vom Universum. Vom Unbeschreiblichem.
Ich glaube aber jeder weiß eigentlich was mit Natur und Wabi Sabi gemeint ist. Nämlich vielmehr das nicht vom Menschen zusätzlich geschaffene und zusätzlich gedachte.
Das man eigentlich gar nicht braucht:
Oft fügt man dadurch etwas hinzu was man gar nicht braucht.
Oft könnte man besser schweigen.
Oft könnte man besser verzichten.
Der Wald so wie er ist. Mit Bäumen die der Sturm umgeknickt hat. Mit neuen keimenden Pflanzen. Ein natürliches Entstehen und Vergehen. Wonach der Wald weder gefragt noch abgelehnt hat.
Und sich dem Vertrauensvoll hinzugeben.
Mit Gewissheit.
Das das „in Ordnung“ ist.
Display MoreDu zitierst Ed Brown:
ZitatDie Falten in deinem Gesicht sind Teil deiner Aufrichtigkeit.
Ein Ding, das keine Linien zeigt, und nicht altert,
wie etwas aus Kunststoff, ist nichts Ehrliches.
Da ist eine große Gefahr drin, in ein reaktionäres Denken zu verfallen, wo man das "Authentische" dem "Unauthentischen" gegenüberstellt. Den"Jargon der Eigentlichkeit" nannte Adorno Heideggers Geraune. So eine kulturpessimistische Nostalgie, wo man sich an althergebrachtes klammert und auf eine Moderne aus Plastik und Beton herabschaut. Diese Nostalgie kann gefährlich sein.
Ich weiß nicht ob ich dich richtig verstehe. Oder das was Du sagen möchtest.
Ich selbst verstehe Ed Browns Satz so, als einen ganz einfachen Vergleich, das er damit einfach nur den Unterschied zwischen Natürlich und Unnatürlich, zwischen Natürlicher Abnutzung (zu Leben und zu Altern, ohne wenn und aber), und Unnatürlich (künstlich zu Leben und zu altern, und dabei Anschein bewahren oder etwas wie das wahre Alter verbergen zu wollen) ausdrücken möchte.
Das Alles sich beständig verändert, und das das auch ganz normal ist, egal „wie“ etwas ausschaut. So wie eine Pflanze die keimt, erwächst, erblüht, und wieder verdorrt. Und sich aber keine Gedanken um ihr Aussehen, so wie Menschen, darüber macht:
die ganze wahre Schönheit (des Lebens) mit allem drum und dran liegt nämlich darin „verborgen“…
Der Mensch möchte stattdessen lieber schöner sein, der Beste, sofort so sein, sofort das haben, usw.
Und das führt ja bekanntlich auch zu Leiden:
Zu selbstverursachtem Leiden.
Demgegenüber gibt es ja auch das Leiden, das einem von anderen(m) zugefügt wird, nicht Selbst verursachtes Leiden.
Und als drittes möchte Ed Brown glauben ich sagen, das es einen Ausweg aus manchem Leiden gibt, Leiden das man nicht ändern kann:
Gewisse Dinge zu akzeptieren, loszulassen, und nicht mehr dagegen anzukämpfen. Das das ein (lebenslanger) Prozess, eine tägliche Übung ist.
So würde ich ihn, Ed Brown, verstehen.
Als ich damals den Film sah, habe ich auch nicht verstanden, was denn Brotbacken mit Zen zu tun hat. Und warum Ed Brown so wenig bis gar nichts über die „Leerheit“ oder Satori erzählt:
Das mit dem Brot Backen habe ich selbst erst viel später allmählich verstanden:
voll und ganz im Hier und Jetzt zu sein, längere Phasen der Achtsamkeit für den Augenblick, die tägliche Tätigkeiten, ohne Gedanken an Gewinn und Verlust oder Satoris zu entwickeln.
Persönlich habe ich selbst damals sehr lange an der „Leerheit“ gehangen. Wollte am liebsten ständig in der „Leerheit“ sein, oder immer neue Satoris haben: weil Satori damals sehr schnell kam. Und ich dachte „das wäre es“.
Erst je länger ich meditierte bekam ich auch langsam eine Ahnung „vom Brot backen“.
Und damit meine ich nicht stundenlang unter Schmerzen im Backofen zu sitzen: Das ist genauso falsch wie zu meinen ständig Satoris haben zu müssen:
Sondern vielmehr einfach nur ganz natürlich im Hier und Jetzt zu sein.
Ich kann David Lynchs Filme heute auch besser verstehen, im Hinblick auf:
„auch scheinbares Chaos hat immer Ordnung“
Oder
„es gibt nicht nur eine Lösung“
Oder
„es gibt gar keine Lösung“.
Und habe mir seine Filme deshalb auch gerne angesehen:
Ich fand sie merkwürdig faszinierend.
Ich finde es schön, empfinde Dankbarkeit das es diesen Ausdruck „Wabi Sabi“ für Bestimmtes, für eine Praxis zu Leben, für „wie das Leben ist“, gibt.
Irgendwie „konkreter“.
Weniger „abstrakt“ als „Zen“.
Oder wie „Was ist Zen“ wie DT Suzuki zu fragen:
Und das wie auch schon DT Suzuki Zuviel allein nur in die „Leerheit“ führen kann.
Statt zur Praxis.
Zur Umsetzung.
Im Hier und Jetzt („befreiter“) zu leben.
Egal wie „gut“ dieser Chatbot schon funktioniert oder nicht.
Ganz allgemein zum Thema KI wären meine spontanen Gedanken dazu:
Letztendlich muss jeder Mensch gewisse Dinge im Leben ganz allein lösen. Auch den „achtfachen Pfad selbst gehen“, selbst meditieren, sofern er buddhistisch interessiert ist.
Oder gewisse Dinge zusammen lösen, wie sich verlieben und sich fortpflanzen (sofern nicht auch das mal eines Tages durch künstliche Befruchtung „automatisiert“ wird).
Da kann eine KI höchstens bei begleiten. Nur ein Begleiter sein. Wie jeder andere Mensch auch nur ein Begleiter sein kann. Vielleicht in manchen Dingen gelassener.
KI wird zunächst weniger so emotional sein, in dem Sinne, das sie sich von immer demselben leicht gestresst und damit emotional überfordert, gereizt fühlt, oder wütend wird, oder beginnt um sich zu schlagen: es sei denn man programmiert sie so.
KI selbst kann aber immer Fehler machen (Software ist nie fehlerfrei. Jeder der Mal Software selbst entwickelt hat weiß das).
So fern KI selbst in der Lage ist ein „bestimmtes Eigenleben“ zu entwickeln, kann sie Versuchen sich selbst „am Leben zu halten“, auf Kosten anderer (s.a. HAL in dem Film „Odysee im Weltraum“. In dem Film wird das bereits Ende der 60er Jahre sehr gut nachgestellt, und wie stereotyp und emotionslos der Mensch selbst dadurch geworden ist. Und ist auch keine reine Fiktion:
Man kann das auch heute schon beobachten: die vielen Menschen die ständig mit ihrem Smartphone vor dem Gesicht auf der Straße rumlaufen, Menschen die sich persönlich nicht mehr viel zu sagen haben. Menschen die nicht mehr wissen wie man ohne Smartphone spielt, wie man dies oder das macht.
Die KI heute und in nächster Zeit wird überwiegend dazu dienen, Geld (Gewinne) damit zu machen. In dem wirtschaftliche Abläufe effizienter gestaltet werden können. In dem Arbeit nun mit Maschinen verrichtet wird, die ohne Pausen arbeiten können. Maschinen die nicht streiken oder mehr Geld wollen.
KI ist nur eine Weiterentwicklung der industriellen Revolution, die mal mit Dampfmaschinen angefangen hat. Und um nun auch Arbeitsstellen damit zu besetzen, die bisher nur von Menschen besetzt werden konnten.
KI kann auch trainiert werden „Mitgefühl“ zu zeigen: Mimik der Menschen zu erkennen, ihre Worte zu deuten, und entsprechend etwas mitfühlendes anschließend dazu zu sagen. Das funktioniert auch. Weil das menschliche Gehirn Stimmen gleichsam interpretiert: egal ob sie von einer Maschine oder Mensch kommt. Ein Roboter der zu Hause rum fährt, mit dem man sich ganz normal unterhalten kann, der auch Grimassen ziehen kann, berührt den Menschen. Ob dieser will oder nicht.
Selbst wenn KI mal alle wirtschaftlichen Prozesse der Welt steuern sollte, könnte, es auch kein Geld mehr bräuchte, eine Grundversorgung aller Menschen sichergestellt werden würde:
Was ist dann mit dem Menschen?
Was ist dann mit dessen Neid, Gier, Hass und Angst?
Was ist dann mit seinen Gefühlen Macht über Andere haben zu müssen?
Was ist dann mit seiner Langeweile und ewigen Suche nach neuer Erregung?
Was ist dann mit seiner Angst vor dem Sterben?
Gewisse Dinge wird der Mensch nur für sich selbst allein lösen können und müssen.
Und kann auch niemand anderer, oder eine Maschine, ihm je abnehmen.
Er wird letztendlich nur Frieden in sich selbst allein finden können.
Aber vielleicht muß man dann eben weiter zurück gehen. Ich muß an das "Hōjōku" von Kamo No Chōmei denken. Dieses ist noch ein Stück weiter von der Ästhetik weg und näher am Buddhismus:
Das mit sich eine Hütte bauen und mit wenig allein in der Natur leben, erinnert mich an „Walden“ von Thoreau.
Ganz ehrlich habe ich in den letzten drei Jahren davon auch mal geträumt, „weg von hier“… Für sich allein mal leben…
Aber heutzutage geht das kaum noch. Alle Grundstücke sind im Besitz anderer. In Nationalparks darfst Du Dir auch keine Hütte bauen.
Thoureau ist nach zwei Jahren auch wieder zurück. Auf Dauer kann es nämlich auch sehr einsam ganz allein werden.
Ich selbst empfinde es auch weniger als eine „Idee“, oder ein Konzept, als vielmehr etwas ganz Natürliches, das sich von selbst wieder zeigt, wenn der Geist sich wieder beruhigt und immer weiter ausdehnt, und somit auch immer „leerer“ wird.
Es ist wie wieder Rückkehr zur Natur, zu etwas ganz Ursprünglichem. Und hat auch mit keine Angst mehr haben zu tun, zu wenig zu haben, zu sterben, etwas verlieren zu können, gut aussehen zu müssen, der perfekteste sein zu müssen.
Vieles von dem habe ich aber erst durch längere Meditation überhaupt stellenweise umsetzen können.
Ob zuerst Zen da war und dann Wabi Sabi oder umgekehrt, das Wabi Sabi im Prinzip ein ganz altes (Lebens)Prinzip ist, mag ich nicht beurteilen: aber die Naturvölker hatten an sich ja auch nie viel. Lebten ganz einfach, weil auch gar nichts anderes möglich war.
Die Natur verlangt eigentlich nicht in dem Sinne wie der Mensch. Und kommt mit dem aus was da ist. Sie ist immer authentisch und ehrlich und gibt nichts darum „anderen zu gefallen“.
Dieses Empfinden mag heute von Mensch zu Mensch verschieden sein.
Und heute erscheint die Welt einem auch immer schneller und medialer und künstlicher geworden.
Letztens las ich einen Bericht über die verschiedenen Generationen, Gen Z und so: das Smartphone ist der Gegenstand der am meisten von ihnen angefasst wird. Sie werden damit groß.
Generation Alpha möglicherweise mit KI.
Ich sehe viele Kinder, die lachen weniger, spielen noch ungezwungen, oder toben:
Kann auch sein das ich mich täusche.
Das ich etwas zu einseitig sehe.
Es wird nicht missverstanden, Heiligenfiguren werden nicht missbraucht. Das ist reichlich arrogant.
Das sehe ich ganz anders:
Man kann eine Buddhastatue im tieferem Wissen um die Lehren Buddhas und in Achtsamkeit und Dankbarkeit und Einssein auf seinen Altar stellen ohne selbst mehr davon zu erwarten
Oder aber sich im Baumarkt eine kaufen und als Deko (weil es so schön aussieht) hinstellen
Oder eben wie gerne bei den Thais:
Geschenke drunter legen und hoffen reich zu werden
Letztere beiden sind für mich eindeutig Missverständnis und auch Missbrauch der eigentliche Lehre und damit auch der damit verbundene Figuren:
Weil wenn Du mit denen die so was tun darüber redest, Du merkst, sie haben gar keine Ahnung von Buddha, Buddhismus
Genauso wie die eigentliche Lehre Jesu zu missbrauchen, nämlich ich tue etwas im „Namen/Deckmantel der Kirche“ zu bestimmten eigennützigen Zwecken (sa tatsächlicher Missbrauch in der Kirche oder zu Hause) und hänge das Kreuz Jesu über dem Bett des Geschehens auf.
Soviel zu Heiligenfiguren werden nicht missbraucht von meiner Seite.
Ergänzend dazu noch der Vortrag von Ed Brown:
Im Wort Sincere (Aufrichtig),
stecken die Wörter Ohne und Wachs.
Man kann etwas Wachs hinschmieren,
wie Wachs aufs Auto.
Dann verschwindet diese kleine Delle auf dem Wasserkessel hier.
Das ist aber ein ehrlicher Wasserkessel,
der seine Fehler und Makel nicht verbirgt.
Man kann sie genau sehen.
Die Falten in deinem Gesicht sind Teil deiner Aufrichtigkeit.
Ein Ding, das keine Linien zeigt, und nicht altert,
wie etwas aus Kunststoff, ist nichts Ehrliches.
Es altert nicht.
Bekommt keine Falten.
Vergilbt lediglich etwas.
Wenn etwas altert, dann schätzen wir die Linien.
Wir sehen etwas Wirkliches, so wie es ist.
Natürlich können wir beim Essen und im Leben,
in Versuchung geraten,
perfekt sein zu wollen,
erhaben über Vorwürfe, Kritik... oder darüber, in Frage gestellt zu werden.
(Wird traurig)
Aber im Leben erhält man Beulen,
setzt Patina an.
Bei Wasserkesseln akzeptiert man,
dass sie eine bleibende Qualität besitzen können,
wenn sie verbeult sind,
Flecken oder Dellen haben.
Man geht mit Wasserkesseln nämlich nicht besonders respektvoll oder sorgfältig um.
(Weint)
Und genauso wenig sorgfältig behandeln wir uns gegenseitig.
Behandeln einander nicht immer respektvoll, gütig und mit Sorgfalt...
Im Verlauf der Jahre war auch ich sicher nicht immer geduldig genug mit Menschen.
Ich gerate in Eile.
Ich versuche immer mehr zu machen als machbar ist.
Wir kochten also in diesem kleinen Raum für rund hundert Menschen.
Es war ein sehr beengter Raum, um darin zu arbeiten.
Und im Sommer, arbeiteten wir oft im Freien.
Irgendwie wurde meine Aufmerksamkeit unter all den Dingen in der Küche,
auf diese Teekessel gelenkt, die im Regal standen.
Sie gehörten dort auf das Regal.
Sie waren runder als diese Kessel hier.
Da war etwas an ihnen.
Sie waren füllig, rund, hell und freundlich.
Obwohl sie zerbeult waren.
Und sie waren immer noch mehr als bereit, Tee und Wasser aufzubewahren...
Und den Menschen zu dienen, die sie benutzten.
Ich betrachtete diese Kessel und dachte:
Wenn ihr das könnt, dann kann ich das auch.
(Lacht)
Das Altern ist für jeden von uns eine Herausforderung,
denn das Leben tut uns Menschen und den Dingen eben einiges an.
- Edward Espe Brown -
Aus "How to cook your life" - Dokumentarfilm
Ja, das mag sein. Besonders im „Westen“:
Wo unter dem Namen „Zen“ ja auch viel verkauft wird.
Oder Menschen die sich Buddhastatuen zur Deko hinstellen, oder Geschenke darunter legen in der Hoffnung „es mögen ihnen Glück bescheren“.
Oder Menschen die Sonntags in die Kirche gehen und sich „Glück davon versprechen“.
Ich glaube das ist mehr oder weniger immer so:
Das etwas auch „missbraucht“ wird:
Weil es nicht wirklich verstanden wird, oder weil der eigene Aufwand etwas zu tun einem doch zu groß erscheint.
Vor ein paar Tagen bin ich auf den japanischen Begriff „Wabi Sabi“ gestoßen.
Im Zusammenhang mit Kunst und Fotografien von Malereien und Ausdruck von Wabi Sabi darin (s. Neo Zen von Detlef Fischer auf YT):
Das „Perfekte“ im „Unperfekten“ zu erkennen (in etwa: alles im Universum ist immer in Ordnung, man muss nichts verändern, und damit indirekt auch Ausdruck der „Leerheit“)
Der Fluss des Lebens (Teekessel bekommen nun mal Beulen, genauso wie Menschen altern, sa Edward Espe Brown und die verbeulten Teekessel in „How to Cook your Life“).
Schlichtheit, Einfachheit (mit wenig Auskommen, mit das was da ist).
Teezeremonie, Zen Gärten, sind anscheinend bewusste Ausdrucksformen von Wabi Sabi.
In der japanischen Bevölkerung scheint Wabi Sabi auch so selbstverständlich zu sein wie in D die Bratwurst. Dazu habe ich das Buch von Beth Kempton mal gelesen.
Warum vieles oft nur schwer genauso in den Westen selbstverständlich rüberzubringen ist, scheint zum einen an der Sprache zu liegen:
Im japanischen bekommen bestimmte Schriftzeichen (Wörter) erst im aktuellen Kontext die richtige Bedeutung:
D.h. das Wort alleine ist erst einmal „unscharf“…
Für die Jahreszeiten zB kennt die japanische Sprache bis zu 100 verschiedene Wörter (Nuancen).
Und auch an der Kultur an sich.
Deutsche und japanische Kultur sind eben verschieden.
Was in Japan selbstverständlich ist, ist hier nicht der Fall, und umgekehrt.
Der deutsche Muho aus Osaka hat sich vor fünf Jahren mal so dazu geäußert:
Vor drei Jahren wusste er aber anscheinend nicht mehr viel davon und äußerte sich wieder anders dazu: Man sollte Wabi Sabi vergessen, in etwa. Warum weiß ich nicht. Ob absichtlich, Vergesslichkeit, oder nur damit man nicht anfängt auf ein Konzept aufzusitzen
Mir selbst sind einige Aspekte von Wabi Sabi erst durch die Zen Mediation aufgefallen:
Ich bin dadurch erst angefangen so viel wie möglich aus meiner Wohnung zu werfen.
Ich wurde durch die Meditaion mit der Zeit nämlich immer „leerer“, und meine Wohnung war aber „gefühlt noch immer zu voll“.
Vorher mochte ich mich nicht davon trennen, weil ich Angst hatte ich könnte etwas verlieren.
Vielleicht ganz interessant für Andere hier, oder als Inspiration, da Wabi Sabi soweit ich sehen kann, bis jetzt noch nicht im Forum angesprochen wurde (habe den Suchbegriff eingegeben ohne Treffer).
Die Energie, die in z.B. im blinden Ausleben der sexuellen Triebe gebunden war, ist jetzt frei, wofür ?
Bei mir war es durch die Meditation so, das der Sexualtrieb gegen Null ging.
Warum das so ist weiß ich nicht.
Wahrscheinlich hat das irgendwie mit Energiezentren, Chakren zu tun, und wie Energie im Körper fließen und sich ausgleichen kann.
Das war natürlich anfangs seltsam. Und ich dachte etwas wäre „kaputt gegangen“. Aber zum Anderen unheimlich erleichternd und befreiend.
Ich konnte schöne Frauen auch einfach schöne Frauen sein lassen und hatte nicht mehr das Gefühl sie wie eine Blume „pflücken und besitzen“ zu müssen.
Viele Tiere sind ja auch nicht unentwegt sexuell aktiv. Da gibt es Jahreszeiten wo sie sich paaren.
Mir war es auf einmal auch egal was andere über mich dachten.
Das war auch sehr befreiend.
Genauso wie keine Angst vor dem Sterben mehr.
Vieles spielt sich ja auch zuerst automatisch im Kopf ab:
Da liegen bestimmte Denkmuster, und daran verknüpft auch Emotionen.
Gefühlt war ich mehr in meinem Bauch als in meinem Kopf, und die „Steuerung“ erfolgte gefühlt mehr aus dem Bauch heraus.
Kommt man aber wieder Zuviel aus dem Bauch heraus in den Kopf, dann geht das alte Spiel mehr oder weniger auch wieder von vorne los.
Eine lange Zeit geht das dann hin und her. Sofern man auch wieder in den Bauch (Hara) zurück kehren kann.
Und mit der Zeit realisiert auch der Kopf allmählich. Und ändert seine Denkmuster.
Davon abgesehen, hatte ich aber auch noch Kindheitstrauma zu verarbeiten. Also etwas im Kopf unterbewusst vergrabenes. Das in bestimmten Situationen angetriggert wurde. Und das durch die Meditation zwar abgeschwächt wurde, aber nie ganz verschwand. Erst durch zB Hypnosetherapie.
Hypnose an sich ist übrigens eine sehr interessante Erfahrung. Man ist im Wachzustand, aber man ist gefühlt viel tiefer in seinem Körper und Unterbewusstsein. 45 min Hypnose erlebt man selbst wie 15 min.
Dabei wurde mir auch klar, das ich durch Nachdenken allein nie so tief ins eigene Unterbewusstsein eintauchen kann.
Mein Eindruck ist schon so, dass sich das Gesundheitswesen massiv verändert hat in den letzten Jahren, warum so stark weiß ich nicht, als ob es doppelt so viele Patienten gäbe und halb so viele Ärzte und die Richtlinien werden auch immer strenger.
Das ist auch meine Erfahrung.
Liegt wahrscheinlich am Geld, das oft überall an erster Stelle steht.
Und das manche nie genug davon bekommen können.
Obwohl es eigentlich auch reichen dürfte wenn sie weniger hätten.
Krankenhäuser sind heutzutage wie Wirtschaftsunternehmen.
Da geht es erst einmal um Gewinn!
Ist leider so.
Man kann nur hoffen gesund zu bleiben.