Posts by JoJu91

    Was die Devisen anbetrifft - so macht ja Nepal mit Kathmandu sehr viel Werbung und auch mit dem Massentourismus zum Everest. Ich denke, die sind da auch ganz schön gierig nach dem Geld.

    Da können wir Oberbayern mit der Münchner Wiesn und den Schlössern Neuschwanstein, Linderhof, Herrenchiemsee und Hohenschwangau locker mithalten.

    Und fremde Kulturen träumen sicher auch von der heilen Welt der indigenen Bevölkerung in den oberbayerischen Dörfern in der guten alten Zeit vor anno 1914.

    Damals hat noch der Prinzregent Luitpold regiert, ein kunstsinniger Monarch.

    Das Bier war noch dunkel, die Madeln sittsam, die Burschen schneidig, die Pfarrer katholisch.


    :)

    Um die Ursache der Wurzel aller Dinge zu verwirklichen, ist das Erfahren von Qualia die Not-Wende.

    Dan Siegel ist ein Neuropsychiater an der Universität von Kalifornien und hat ein Akronym für die Qualia, die vier "chemischen Elemente" des mind, geschaffen: SIFT (Sensation, Image, Feeling, Thought). Immer, wenn wir, unser mind eine Erfahrung macht, ist es entweder eine körperliche Sinnesempfindung (sensation), ein inneres oder äußeres Bild (image), ein Gefühl (feeling) oder ein Gedanke (thought).


    Klingt irgendwie stimmig und einleuchtend.

    Gibt es eine Brücke zu den fünf skandhas ?


    :?

    Den mit weitem Abstand grössten Schmerz hat mir bisher seltsamerweise die - von mir selbst mit herbeigeführte - Trennung von meiner ersten Freundin im Alter von zwanzig Jahren bereitet, nach nur wenigen Monaten "Beziehung". Ist die erste Liebe etwas so besonderes ?


    :taenzerin:

    Um die Ursache der Wurzel aller Dinge zu verwirklichen, ist das Erfahren von Qualia die Not-Wende. (Das Wort erklärt Google)

    Das Wort spukt mittlerweile nicht nur durch die Esoterik-Szene, sondern wird sogar schon in der KI-Bibel und damit der "seriösen Wissenschaft" erwähnt:


    "

    Norvig/Russel, AI, 'Can Machines really think' ?

    ...

    Running through all the debates about strong AI is the issue of consciousness: awareness of the outside world, and of the self, and the subjective experience of living. The technical term of the intrinsic nature of experiences is qualia (from the Latin word meaning, roughly, 'of what kind').

    The big question is whether machines can have qualia. In the movie 2001, when astronaut David Bowman is disconnecting the "cognitive circuits" of the HAL 9000 computer, it says 'I'm afraid, Dave, Dave, my mind is going. I can feel it.'. Does HAL actually have feelings (and deserve sympathy) ? Or is the reply just an algorithm response, no different from "Error 404: Not found" ?

    "


    :?

    Vielleicht liest du mal die Lehrrede. Da steht genau drin, was mit Wurzel aller Dinge gemeint ist.

    Das habe ich auf Deine Anregung hin dann selbstverständlich auch getan, danke für den Tip.

    Dabei erinnerte ich mich wieder, warum ich Theravada-Texte immer gemieden habe, die sind oft schwieriger zu verstehen als biblische Gleichnisse oder Bücher über höhere Mathematik.


    Ich lese das Sutra in anderer Sprache mal so:


    Der gewöhnliche Mensch nimmt die Phänomene als Phänomene wahr,

    z.B. die "Wurzel aller Dinge" als das, was sein Auge im Mulapaiyaya-Sutta über die "Wurzel aller Dinge" liest, sein Ohr vom Lehrer über die "Wurzel aller Dinge" hört, sein mind als Gedanken über die "Wurzel aller Dinge" denkt u.s.w.


    Der kämpfende Mönch, der das Betrachter-Bewusstsein erlangt hat, sieht seinen Sinnen und Gedanken beim Betrachten der Phänomene und beim Denken über die Phänomene zu.

    Z.B. sieht er seinen Augen beim Lesen des "Wurzel aller Dinge"-Kapitels im Sutra zu, hört seinen Ohren beim Hören der Worte des Lehrers über die "Wurzel aller Dinge" zu, sieht auf dem Zazen-Kissen dem mind beim Denken über die "Wurzel aller Dinge" zu.

    Warum macht der kämpfende Mönch das ? um die Phänomene kennenzulernen


    Wer aber, als Wahnversieger die Quelle des Betrachter-Bewusstseins erkennt, auch dem gelten die Phänomene als Phänomene, und haben ihm die Phänomene als Phänomene gegolten, dann denkt er nicht Phänomene, denkt nicht 'Mein sind die Phänomene' und warum nicht ? Weil er sie kennt.

    Indem er ihre wahre Natur jetzt unmittelbar und direkt erkennt, ist er jetzt gierlos, haßlos, irrlos.

    'Nichtwissen über die wahre Natur der Phänomene ist des Leidens Wurzel', das hat er entdeckt.


    Das, was alles erkennt und von keinem erkannt wird, ist die Quelle des Betrachter-Bewusstseins und aller von ihm betrachteten Phänomene.

    Reines, leeres, ursprüngliches, Bewusstsein ist die schöpferische Quelle der unendlich vielen illusorischen Phänomene.

    Wenn als Illusionen unmittelbar erkannt, sind sie ohne Gier, Hass und Leid.

    Bis der kleine Geist zurückkehrt und die Phänomene wieder als reale Objekte der Erkenntnis wahrnimmt, dann sind die Phänomene wieder die Ursache von Wissenschaft, Glaube, Gier, Hass, Leid, und die Fragen nehmen kein Ende.


    Oder wie Lord Byron sagte:

    "Sorrow is knowledge,

    they who know the most,

    must mourn the deepest over the fatal truth,

    the Tree of Knowledge is not that of Life"


    :?

    Meditieren ist die Übung, vollkommen frei von Gedankenmachen zu werden. Über meine Meditation gibt es also keine Berichte.

    Aber Du kannst glaubhaft berichten, dass "Du" aus eigener Erfahrung "weisst", was ein Bewusstsein frei von Gedanken ist.


    :medim:

    Sieht so aus, als hättest du auf dem Zafu nichts besseres zu tun, als sich Gedanken über Gedanken von anderen zu machen.

    Na ja, Du hast leichtsinnigerweise auf einen Beitrag von mir geantwortet und damit das Kind im Manne geweckt, also meinen Spieltrieb, sieh es als Kompliment, dass Deine Antwort sehr inspirierend war.


    Und mit dem Majjhima Nikāya 1 spielst Du das Spiel gleich weiter.

    "Die Wurzel aller Dinge - (Mūlapariyāya Sutta)"


    Die Wurzel aller Dinge könnte das sein was alles erkennt und von keinem erkannt wird ?

    Oder die Wurzel aller Dinge ist das Bewusstsein als die schöpferische Quelle allen Seins ?

    Konkret erlebbar (auch) auf dem Kissen in Zazen ?


    :) :?

    Genau dann, wenn man „glücklich“ nicht mehr ist, muss man sich ganz klar nicht dösend, träumend auf alle Sinne konzentrieren, ohne Denken, ohne Atmen betrachten, ohne Körper, ohne Geist. Da ist man nur noch Bewusstsein, das wahrnimmt, ohne wahrzunehmen. Reiner Geist ohne Geist, Bewusstsein ohne Bewusstsein.

    Genau.

    Interessant zu wissen wäre, inwieweit unsere grossen abendländischen Philosophen (von Heraklit bis Husserl ...) das selbst erfahren haben und diese Erfahrungen in ihre Wissenschaft haben einfliessen haben.

    Die abendländische Philosophie endet, soweit mir bekannt, beim Intellekt, Verstand und Vernunft.

    Die indische Philosophie bezieht die Erkentnisse aus höheren, meditativen Bewusstseinsformen ein. Wenn eines Tages Meditation und der Zugang zu diesen höheren Bewusstseinszuständen Allgemeingut geworden ist, also jeder aus eigener Erfahrung "weiss was gemeint ist", lässt sich vielleicht auch eine Sprache finden, in der dieser Teil in die westliche Philsophie eingebaut werden kann ?


    :?

    Viel interessanter ist es, wenn du die Quelle dieser Aussage hier angeben könntest. Erst dann ließe sich darüber reden.

    Ich habe recherchiert und die Quelle gefunden:


    Hans-Joachim Störig,

    Kleine Weltgeschichte der Philosophie,

    10. Auflage 1969, Herder-Buchgemeinde,

    S. 405-406 Kapitel über Husserl


    "

    Eine erste Eingangstür in das Denken Husserls findet der Leser in seinen 'Cartesianischen Meditationen' - eine erweiterte Ausarbeitung zweier Vorträge, die Husserl in Paris gehalten hat.

    Den Descartesianischen Zweifel noch radikalisierend, fordert Husserl als Anfang aller Philosophie das Aufgeben der 'natürlichen Einstellung'; diese Einstellung besteht in der unausdrücklich vollzogenen Voraussetzung der Weltexistenz, die wir in allem theoretischen und praktischen Leben ständig machen. ... Wir müssen den Descartesschen Zweifel übertrumpfen und mittels der 'phänomenologischen Reduktion' den Glauben an das Sein der Welt zunächst ausschalten. ... Es bleibt das reine Bewusstsein mit seinem 'Weltmeinen'. Alles, was wir bewusstseinsmäßig vermeinen - sei es anschaulich erfahrend, vorstellend, denkend, wertend - nennt Husserl 'Phänomen', und die Wissenschaft von diesem Bewusstsein heißt deshalb 'Phänomenologie'.

    ... Erst mit dieser 'Reduktion' bekommt das philosophische Denken - nach Husserl - jenseits dessen, was Psychologie und Soziologie als '(gesellschaftliches) Bewusstsein' erfassen, jenes Bewusstsein in den Griff, in dem der ganz Welthorizont und der Sinn aller gewußten Gegenstände sich aufbaut, sich konstitutiert. Dieses Bewusstsein ist der schöpferische Quellgrund alles Seienden, das erscheint.

    "


    Ob der Satz 'Dieses Bewusstsein ist der schöpferische Quellgrund alles Seienden, das erscheint' wörtlich in den 'Cartesianischen Meditationen' steht, geht aus dem Buch nicht hervor. Ebensowenig, ob Husserl Bewusstsein und Phänomen als Schlüsse gezogen hat und / oder in (Cartesianischer ?) Meditation erfahren, oder ob er umgekehrt mit den zwei Begriffen Bewusstsein und Phänomen, also mit nur zwei Axiomen, seine Wissenschaft ableitet.

    Viel interessanter ist es, wenn du die Quelle dieser Aussage hier angeben könntest. Erst dann ließe sich darüber reden.

    Das ist natürlich genau mein Problem, deshalb habe ich "angeblich geschrieben".


    Aber nehmen wir an, wir wären Husserl und würden den Eingangssatz und seine Phänomenologie aus der Zen-Praxis reflektieren, ist ja nicht verboten.


    Wir sitzen in Zazen, die Gedanken und Emotionen sind vollständig zur Ruhe gekommen, vielleicht spüren wir sogar den Körper mit den Sitzpositions-Schmerzen nicht oder kaum mehr.


    Wir sind hellwach und dösen nicht.

    Keine Gedanken, keine Emotionen, kein jemand, der sich ich nennt.

    Reines Bewusstsein, das Phänomene erfährt, direkt, unmittelbar, unbezweifelbar.


    Da sind wir doch ganz praktisch an Husserls Phänomenologie ?

    Wir wissen nur nicht, ob Husserl das "so gemeint hat" ...


    Oder ?


    :?

    Husserl hat in seinen Logischen Untersuchungen zwei wesentliche Aspekte des Bewusstseins notiert:

    Von Husserl stammt angeblich auch die Aussage

    "Das Bewusstsein ist die schöpferische Quelle aller Phänome".


    Interessant wäre zu wissen, wie er zu dieser Aussage und seiner Phänomenologie gekommen ist.

    Was seine persönlichen Motive waren, ob er auch meditiert hat u.s.w.


    Wenn er den Satz rein intellektuell abgeleitet hat, wäre es eine intellektuelle Meisterleistung.

    Wenn "er" den Satz "in der Meditation" unmittelbar erlebt und erkannt hat, ...


    Wenn ich seine Phänomenologie einigermassen richtig verstanden habe:

    Descartes zweifelte an allem, nicht aber am Sein der Welt und am Ich (ICH denke, also bin ICH).

    Husserl zweifelt im nächsten Schritt auch am Sein der Welt und am Ich.

    Es bleibt übrig ein Bewusstsein, das Phänomene erfährt: vorstellend, denkend, beobachtend.

    Hier ist dann schon die Grenze zur Meditation, zu den ersten Jhanas erreicht.

    Im "Betrachter-Bewusstsein" sehen wir uns selbst beim denken, vorstellen, beobachten zu, also dem kleinen Geist (dem mind) beim Erfahren der Phänomene, das "Betrachter-Bewusstsein" hat kein Ich mehr, aber noch ein Gefühl von "bin".

    Wenn auch das "Betrachter-Bewusstsein" in einem Akt der Hingabe dem Wahren Geist Platz macht (Diamant-Sutra, "wenn der Geist bei nichts verweilt ..."), erlebt erweitertes Bewusstsein in Samadhi Phänomene, und seine Prajna-Weisheit erkennt alle Phänomene als Illusion, die Phänomene lösen sich auf und übrig das ursprüngliche Bewusstsein selbst, leer, aber lebendig und intelligent.

    Da es nichts mehr zu erleben gibt, erlebt es sich selbst und seine schöpferische Kraft, unendlich viele illusorische Phänomene zu erzeugen.

    Schade, dass wir Husserl nicht mehr fragen können, und dass unsere grossen Denker so wenig über sich selbst geschrieben haben, vielleicht tauchen eines Tages noch authentische autobiografische Aufzeichnungen auf ?


    :?

    Mir ist aufgefallen, dass die meisten Übersetzer zum Deutschen hin diesen Unterschied nicht kennen.

    Zum Thema mind und consciousness einige Zitate aus der KI-Bibel "Artificial Intelligence (AI)" von Norvig/Russell, 4. Auflage (*):


    "

    To say a program thinks like a human, we must know how humans think.

    We can learn about human thought in three ways:

    1) Introspection - trying to catch our own thoughts as they go by;

    2) psychological experiments - observing a person in action;

    3) brain imaging - observing the brain in action

    Once we have a sufficient precise theory of the MIND,

    it becomes possible to express the theory as a computer program.

    "


    "

    How does the MIND arise from a physical brain ?

    ...

    Materialism holds that the brain's operation according to the laws of physics constitutes the MIND.

    Free will is simply the way that the perception of available choices appears to the choosing entity.

    "


    "

    Philosophers use the term weak AI for the hypothesis that machines could possibly behave intelligently, and strong AI for the hypothesis that such machines would count as having actual minds (as opposed to simulated minds)

    "


    "CONSCIOUSNESS (awareness of the outside world, and of the self, and the subjective experience of living) remains a mystery"


    Consciousness entspricht vielleicht dem Atman ?


    (*) Warnung: Ein Buch für Masochisten oder Leute, die schon als Babies mit Mathematik als Muttersprache aufgewachsen sind.


    :?

    Husserl hat in seinen Logischen Untersuchungen zwei wesentliche Aspekte des Bewusstseins notiert:

    1. es ist intentional - also immer auf ein Objektives gerichtet - es sind also intentionale Akte, die Bewusstsein kennzeichnen. Das ist das, was Buddha als "Es erfährt" gesagt hatte, auf die Frage, was Bewusstsein sei.

    2. Bewusstsein ist von den Sinnen getrennt. bzw. das sinnliche Erleben ist etwas anderes als das Erleben im Bewusstsein.

    Husserl ist brilliant und spielt in der Liga wie Schopenhauer, in der Tabelle steht er vielleicht sogar auf einem Platz über ihm, muss mir Husserl wieder mal "reinziehen", für das Leben "in der Welt", in Samsara, sind seine Erkenntnisse wertvoll oder zumindest inspirierend.


    Im Englischen gibt es die Unterscheidung zwischen mind und consciousness.


    Der mind lässt sich wohl mit den klassischen wissenschaftlichen Methoden untersuchen, consciousness nicht. Der mind hat Eigenschaften und Funktionen, lässt sich theoretisch als Software-KI-Modell modellieren und irgendwann gibt es kleine intelligente Roboter, die sich als wandelnde minds bewegen, mit Blech und Kabel statt Fleisch und Blut als Körper.


    Mein mind, vielleicht sogar mein Atman, lässt sich eines Tages auf einem Datenträger speichern, aber consciousness nicht.


    Consciousness (aber nicht "mein" consciousness) lässt sich "in der Meditation" unmittelbar erfahren, wenn alle Begrenzugen losgelassen sind ("Körper und Geist abgefallen").

    Wenn consciousness sich selbst erkennt, kann man das Verwirklichung, Stromeintritt oder ... nennen.

    Das Resultat ist ein erschütternder, fundamentaler Wandel in der Persönlichkeit und ihrer Weltsicht.

    Leider (?) ist es noch kein happy end im weltlichen Sinne, zum Beispiel bricht man sich aus Dummheit den Oberarm, lässt sich auf zweifelhafte Frauen ein und erkennt die Eine-Million-Euro-Chance nicht, die direkt vor der Nase liegt ...


    :klee:

    Gewissen ist wie ein Stoppschild.

    Wie würdest Du dann die Reue definieren ?

    (1) Die Erkenntnis "ich habe das Stoppschild überfahren, obwohl ich es gesehen habe ?"

    (2) Die Erkenntnis "ich habe das Stoppschild nicht gesehen ?"

    (3) Die Erkenntnis "ich habe das Stoppschild gesehen, aber als Vorfahrts-Schild gedeutet ?"

    (4) Die Erkenntnis "ich habe das Stoppschild gesehen, konnte aber nicht glauben, dass hier ein Stoppschild steht, weil nur ein Volltrottel würde hier ein Stoppschild aufstellen?"

    (5) ... ?


    Fall (1) tritt bei mir persönlich so gut wie nie auf, die Fälle (2) bis (4) relativ häufig :cry:


    Variante (4) enthält in etwa die verrückte Logik des VWL-Professors:

    "Bück Dich nicht nach dem Hundert-Euro-Schein auf der Strasse, denn der ist eine Fälschung.

    Wäre er echt, hätte ihn längst jemand aufgehoben"




    :?

    Daneben gilt das auch für die Wahrnehmung - was Bewusstsein ist, ist noch immer ein Rätsel.

    "Das, was alles erkennt - und von keinem erkannt wird"


    Mit diesem Satz könnte Schopenhauer dem Phänomen sehr nahe gekommen sein.


    Und wenn Bewusstsein sich selbst in seiner wahren Natur erkennt ...


    :zen:

    Die für mich entscheidende Passage aus dem von Leonie verlinkten Artikel von Nick Chater:


    "

    'Das führt Sie am Ende zu einer Verteidigung der liberalen Gesellschaft.'

    'Wir sollten toleranter sein für die eigenen Inkonsistenzen – und auch für die der anderen. Und verstehen, dass wir die anderen notwendig brauchen, um unsere eigenen Widersprüche aufzudecken. Die einzige Korrekturmöglichkeit, die uns zur Verfügung steht für unsere eigenen Verwirrtheiten, sind die verwirrten Gedanken der anderen. Wir sollten sie nicht geißeln, sondern ihnen dankbar sein.'

    "


    _()_


    Und die Löcher im Käse könnte der Grosse Verführer geschaffen haben, der den Traum von Löchern im Käse träumt.

    mich interessiert momentan das Unbewusste und es würde mich interessieren wie ihr als Buddhisten das seht.

    Meinst Du das Unterbewusste oder das Unbewusste, also das, was C.G. Jung den Schatten nennt ?


    Symbolisch betrachtet packt der Teufel den spirituell Übenden nicht mehr so sehr bei den Lastern, sondern bei einer oder mehreren Tugenden, die der Übende übertreibt und ihn deshalb ins Verderben führen. Klassische Beispiele der Tugendmörder Robespierre oder der Heilige Groß-Inquisitor Bernardo Gui.


    Sehr überspitzt gesagt, steckt demzufolge ganz tief unbewusst im Innersten in jedem Moralisten ein Wüstling, in jedem Sozialisten ein machtgeiler Ausbeuter, in jedem rechten Law-and-Order-Man ein verantwortungsloser Asozialer, in jedem Prediger ein Ungläubiger u.s.w.


    Das gilt nur in einer Richtung und nicht auch umgekehrt, denn der Schatten betrifft die Eigenschaften, die man bei anderen am meisten hasst und bei sich selbst am meisten verneint.


    Den Schatten bei sich selbst zu erkennen, ist aus meiner Sicht einer der Hauptaufgaben des spirituellen Pfades, vielleicht der Schwierigste. Es heisst, willst Du Deinen wahren Charakter erkennen, dann frage Deine grössten Feinde.


    :?

    Hallo,JoJu91,das sehe nicht so dass AA-Gruppen in dieser! Form hilfreich sind.

    Ein sehr faszinierendes Buch hierzu ist "Rausch und Klarheit" von Mia Gatow, enthält auch versteckte Passagen zu ihren Erfahrungen in einer Zen-Gruppe. Habe es im Winter im Thalia erworben, vielleicht kennst Du es auch, nichts für Puritaner und schwache Nerven, aber sehr inspirierend, die Frau lebt einen Ritt auf der Rasierklinge.


    :zen:

    Was sich bei mir geändert hat, ist die Qualität des Leidens.

    Die emotionale Achterbahnfahrt etwa in einem Liebesdrama kann auch eine Quelle der Inspiration, Motivation und Erkenntnis sein, und nicht nur eine kraftzehrende Tragödie.

    Drama lässt sich auch geniessen, etwa wie in einem Kinofilm.

    Einge Leute sehen sich ja Filme wie "Wer hat Angst vor Virgina Woolf" oder "Die Katze auf dem heissen Blechdach" freiwillig an

    Besser Drama als Langeweile und Depression, ist natürlich auch eine Temperamentfrage.

    (Selbst-)Distanz entwickelt (hoffentlich) sich durch fortdauernde Meditations-Übung.


    :mediw: :medim:

    Jeder kommt mit einem Ego zum Zen und will etwas bekommen/erreichen oder loswerden.

    Und hier kommen die "Älteren" ins Spiel, die Rückschau halten können:


    Was haben sie bekommen, was sind sie losgeworden ?

    Wie hat sich ihr Leben verändert ?

    Würden sie den Weg nochmal gehen mit dem Wissen und der Erfahrung von heute ?


    Diese Antworten haben sie den "Neuen" voraus.


    :?

    Ein Gedicht aus dem Dreissigjährigen Krieg:


    Du siehst, wohin Du siehst, nur Eitelkeit auf Erden,

    was dieser heute baut, reisst jener morgen ein,

    wo heut noch Städte stehn,

    da werden Wiesen sein ..


    Heut lacht das Glück uns an,

    bald donnern die Beschwerden,

    der grossen Taten Ruhm,

    wird wie ein Traum vergehn

    kann denn der leichte Mensch

    das Spiel der Zeit bestehn ?


    Was jetzt so prächtig blüht,

    wird bald zertreten werden,

    was heut so pocht und trotzt

    ist morgen Asch und Bein

    nichts ist was nicht vergeht

    kein Erz, kein Marmorstein


    Ist nicht was wir für köstlich achten

    nur schlichte Nichtigkeit

    nur Schatten Staub und Wind ?

    wie eine Wiesenblum',

    die man nicht wiederfind' ?

    Und will ein einzig Mensch

    was ewig ist betrachten ?


    :cry:

    Ich kann mich noch gut an die Zeit des Kalten Krieges erinnern, der Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes in Prag ist einer meiner ersten lebhaften Erinnerungen.

    Russland war als Sowjetunion unter Breschnew nicht weniger gefährlich als heute unter Putin, die kommunistische Weltrevolution auch mit Gewalt war sogar offizielles Ziel.

    Dennoch gab es keine Sanktionen (Olympiaboykott nach Afghanistan-Einmarsch mal abgesehen), mit der Sowjetunion wurde Handel getrieben, die Sowjets galten als zuverlässige Zahler.

    Ein entscheidender Unterschied zu heute ist aus meiner Sicht, dass damals Politiker und Bevölkerung noch aus eigener Erfahrung wussten, was Krieg bedeutet.

    D und der Westen war hochgerüstet biszum Anschlag, aber es gab keine leichtsinnige Kriegsrhetorik wie heute.

    Abschreckung und Diplomatie.

    Heute schützt uns höchstens der marode Zustand unserer Brücken, die unter dem Gewicht russischer Panzer zusammenbrechen würden :evil:

    Und auf einmal kam Gorbatschow.


    :cry: