Ich finde im Netz 150 – 300 € p.a per Jahr.
Das ist richtig für die Parklizenzgebühren.
Die sind limitiert mit Warteliste.
Nicht erhältlich für Ayshe, die von auswärts zur Arbeit kommt und jetzt ins Parkhaus muss.
Oder für Freunde, die Oma Schulze besuchen.
Ayshe und die Freunde, aber auch tagsüber-zum-Einkaufen-Kommende aus der Umgebung haben bisher kostenlos auf den jetzt lizenzierten Parkplätzen geparkt, die jetzt tagsüber in grosser Zahl leerstehen (weil Bewohner zur Arbeit), und für die es auch keine Parkuhr gibt.
Dann immer mehr Halteverbotszonen, wo bisher problemlos geparkt werden durfte.
Für Oma Schulze, die vielleicht schon vierzig Jahre in der Kleinstadt lebt, sind auch nach Erhalt einer Lizenz 13 bis 30 Euro für Parken p.m. durchaus ein weiterer Nadelstich oder zur Wutbürgerin. Auch weil die Lizenz natürlich nicht gilt für die Zone, in der Laden (ohne Parkplatz) für ihre Einkäufe liegt. Oder die Gruppe, in der sie meditieren geht. Oder ihre Freundin Amalie.
Natürlich kann sie wegziehen und ihre Wohnung zur Gentrifizierung räumen.
Leider gibt es aber da den Mangel an physischem, bezahlbaren Wohnraum auch im Umland.
Oder sie zieht nach Wunsiedel, Pirmasens, Wilhelmshaven oder wo Wohnraum noch billig.
Das schlimmste ist die psychologische Wirkung und die Wahlhilfe für die Partei, die man vorgibt zu bekämpfen. Aufgrund des Gefühls, von weltfremden Bürokraten mit immer mehr unsinnigen Vorschriften schikaniert zu werden.
Denn merke: Was Alkohol für den Trinker und das Casino für den Spieler, ist die Vorschrift, die Richtlinie, das Verbot für den Bürokraten, sie ist seine Existenzberechtigung und er wird niemals genug davon bekommen, wenn man ihn nicht irgendwann freundlich daran hindert.
Das beschreibt Gustave Le Bon bereits für die Zeit vor dem ersten Weltkrieg.