Posts by Bergmischwald

    Lieber @Hendrik


    Es verwundert mich schon sehr, daß Du den ganzen Tag auf einen einzigen Begriff mit emotionalen Pubertätsmerkmalen eines beleidigten dreizehnjährigen Schulmädchens reagierst statt mit buddhistischer Gelassenheit. Oder besser ausgedrückt, mit Gleichmut.


    Zwar wurde zu dem Begriff „Degeneration“ von anderen Forum-Mitgliedern bereits viel Wertvolles gesagt (vielen Dank an dieser Stelle), ergänzen möchte ich das Thema allerdings durch einige wenige Punkte.


    Über welche Bedeutungen dieses Wort verfügt, kann man u.a. im Duden nachlesen. Zudem wurde es gar von Personen wie Marcel Reich-Ranicki verwendet. Die Nazi-Keule mag da nicht so recht wirken…


    Ferner; ich bin mir sicher, Du bist schon auf der Autobahn gefahren? Ja, die Nazis haben nicht nur das Wort „Autobahn“ in den Mund genommen, sie haben diese sogar gebaut. Ist das nicht arg?


    In dem Sinne; gute Nacht und angenehme Träume, auf daß Du morgen fröhlicher und vor allem ausgeglichener aus dem Bett steigst. Alles Gute!

    @Hendrik. Es war natürlich nicht meine Absicht, solche Reaktionen herbei zu schwören. Anderseits habe ich lediglich meine Ansicht geäußert.


    Und ja, pano, der Niedergang des dharmas wird auch in Asien seit Jahrhunderten beklagt. Irgendwann wird dieser völlig verschwinden, wie der Erhabene es bereits vor Jahrtausenden geäußert hat.


    Das ach so böse Wort was ich weiter oben verwendet habe sehe ich in dieser Form lediglich als einen weiteren Schritt, welcher früher oder später zum kompletten Verschwinden des Dharmas führen wird. Denn wenn man ständig etwas von einer Sache herausnimmt, was bleibt zum Schluß übrig? Von mir aus spricht ja nichts dagegen, doch irgendwann sollte man es nicht weiterhin als die Sache „A“ nennen, sondern vielleicht besser als „B“ oder „C“.

    Mein Sitzen richtet sich, wie ich gerade bemerke, nicht daran, wie lange Sitzen, sondern nach dem schnellsten Eintritt in die Gedankenleere. Auch habe ich nie verstanden, warum man lange sitzen sollte, wenn doch das Ziel der Gedankenleere ist. Mein Ziel war immer so schnell wie möglich alle Gedankengänge zu vermindern und nicht auf etwas zu reagieren, außer Schmerzen, die müssen sofort beseitigt werden.

    Langes Sitzen wollen ist Askese und die ist immer leiden.

    Wie ist deine Definition von „lange sitzen“?

    Für mich ist der Beitrag Beleg dafür, dass gesellschaftlich inzwischen nicht mehr vom Tisch zu wischen ist, dass der Buddhismus im Westen eine eigene voll gültige Ausprägung entwickelt. Es wäre ja auch entgegen Buddhas Lehre bzgl. Vergänglichkeit, wenn mit den Theravada-, Mahayana- und Vajrayana-Schriften alles gesagt sei und dem auch bis zur Niederkunft von Maitreya nix mehr hinzufügen wäre.

    Für mich ist der Beitrag eher der Beleg dafür, daß der Buddhismus im Westen keine eigene voll gültige Ausprägung entwickelt, sondern lediglich der Degeneration zum Opfer gefallen ist

    (wie die ganze so genannte „Westliche Kultur“ auch). Doch wie wir alles wohl wissen; alles hat sein Ende, nur die Fleischwurst von Herta hat zwei.

    Von Interesse wäre vielleicht zu erwähnen, aus welchem Grund ihr eure bevorzugte Meditationsstellung ausübt.


    Was beispielsweise mich angeht, so habe ich mit leichteren Körperstellungen angefangen, seit ein paar Jahren sitze ich allerdings im „¼-Lotus“. Dies hat den Grund, weil ich in dieser Position täglich gut, lange und stabil sitzen kann. Für den "ganzen Lotus" bin ich dagegen noch zu ungelenkig, diese Stellung bedarf zudem selbstverständlich viel mehr Übung und Zeit. „1/2 –Lotus“ geht bei mir auch, doch was diesen betrifft, bin ich noch nicht so geübt, weswegen ich nicht soooo lange ungestört sitzen kann.

    Das sind alles aber alles nur weibliche Gottheiten des Vajrayana, keine auf Erden verkörperten Buddhas.


    Und meine Anschlussfrage wäre, aus welchem Grund wollte der Erhabene zuerst den Dhamma ausschließlich nur an Männer weitergeben? Immerhin hat er doch gesagt, Frauen können ebenso die Arahatschaft erreichen.


    Der Grund scheint eher der sozial-kulturellen Art zu sein?

    Ich weiß nicht so recht; Krach mag unter Umständen ein geeignetes Meditationswerkzeug zu sein.


    Aber für den Anfänger wäre eine ruhige Umgebung durchaus vom Vorteil, weil sich dadurch leichter der Erfolg einstellt. Wo ein Vorschritt, da auch mehr Motivation usw.


    Von daher; der Vorschlag von @Bernd ist schon recht. Oder, zumindest für die Zeit der Meditation, die temporäre Verwendung von Ohrstöpsel.

    Moin Bergmischwald,


    würdest Du kurz erläutern, warum Du die tibetischen Dhamma Anhänger zwecks Antworten ausschließt? So könnte doch eine fruchtbare Diskussion entstehen, weil sie höchstwahrscheinlich tiefer im Thema involviert sind und zu den gegebenen Äußerungen ihre Meinung/Erfahrung mit einbringen können.

    Liebe @Schneelöwin


    Zuerst vielen Dank für Deinen Beitrag. :like:


    Nun; ich schließe die nicht aus, jeder darf zum Thema gerne etwas schreiben! Tut mir leid, wenn dieser Eindruck entstanden sein soll.


    Nur interessiert mich im Besonderen, was Buddhisten, die nicht in der tibetanischen Tradition beheimatet sind, über den Bardo Thödol denken.


    :sunny: Sonnengruß!

    Genau das, was du suchst, wie du es beschreibst, kann buddhistische Praxis für dich tun.


    Ich darf dir zum Einstieg folgende Bücher empfehlen. Sie sind auf Menschen im Spannungsfeld zwischen Job, Familie, Medien in der modernen Gesellschaft zugeschnitten und sehr hilfreich! Du beginnst mit „I - Möge die Übung gelingen“:

    https://ursachewirkung-marktpl…l/moge-die-ubung-gelingen

    Ich kenne das Buch nicht... Aber zumindest auf Amazone hat es mehr negative Kritiken als positive.


    Die größten Beanstandungen sagen, es sei zu theoretisch und unecht. (?)

    In dieser Hinsicht gebe ich Dir 100% recht. Es handelt sich hierbei leider um ein allgemeines Problem unserer Zeit, die Verflachung der Gesellschaft.


    Buddhismus ohne seine elementaren Bestandteile wie z.B. Wiedergeburt, Kamma, Lehre vom Ich-Wahn oder NIBBANA ist wie Tejo ohne Hitze, Vajo ohne Bewegung oder Pathavi ohne Festigkeit.


    Freilich kann man so etwas machen, aber dann sollte man aufhören sich Buddhist zu nennen.

    Ich habe im laufe der Zeit verschiedene Buddhisten kennengelernt die mehrfach Zuflucht genommen haben, den Grund erfragt habe ich damals nicht.

    Nun stellt sich mir die Frage ob und unter welchen Umstände ihr es für sinnvoll haltet erneut Zuflucht zu Buddha Dharma Sangha (Lama) zu nehmen.


    Ich sehe hier nur bei eventuellem Traditions-wechsel einen Sinn.

    Ich nehme jeden Tag Zuflucht. Zum zweiten, dritten Mal... Mind. 2 x am Tag. Es ist für die Praxis sehr nützlich.

    Ich nicht. Ich weiß nicht mal was das für Scheiben sind. Aber interessiert mich.

    Das sind Scheiben oder runde Behälter (je nachdem was drinnen ist- Wasser, Erde, buntes Papier, brennende Kohle etc.) von ca. 30 bis 40 cm Durchmesser aus verschiedenen Materialien. Z.B. Erd-Kassina: Eine gefertigte Scheibe aus Erde oder Lehm.


    Von den Kasinas gibt es insgesamt zehn verschiedene. Kurz gesagt: Es handelt sich hierbei um "Werkzeuge" der Meditation, um hohe Konzentration und den Zustand von Null-Sinntätigkeit (Null- Sehen, Null-Hören, Null-Spüren etc.) zu erreichen. Dies führt zum 1. Jhana.

    Die aus dem Theravada bekannten Kasina-Scheiben stammen ursprünglich aus dem Yoga. Behauptet zumindest Lama Anagarika Govinda („Die Dynamik des Geistes“, Seite 236).


    Ferner äußerte er an gleicher Stelle, Buddha selbst hätte die Yoga-Kenntnis und Ausübung mehrfach bezeugt.

    >>> Habe ich selbst bis jetzt noch nicht gefunden. Kennt sie jemand?


    Govinda betont allerdings, daß der heutige Gebrauch der Kassina im Theravada lediglich auf die Praxis der Selbsthypnose herabgesunken sei. Somit widerspreche sie den buddhistischen Prinzipien der Geisteskultur, welche auf Erweckung, Geistesklarheit und Bewußtwerdung abzielen statt auf eine Rückkehr ins Unbewußte oder Unterbewußte.


    Der Lama äußerte daher, die Kassina-Scheiben müssen ursprünglich eine tiefere Bedeutung gehabt haben, als dem simplen Einschläfern der Sinne.


    Kennt sich jemand mit dem Thema etwas näher aus?

    Das Lebenskontinuum - Was ist das eigentlich, das nach dem Tode von einem Körper in den nächsten übergeht?


    Die Seele, also der Astralkörper kann es nicht sein, denn dieser hat eine bedingte Entstehung. Zwar verneint der Buddha die Existenz einer Seele, aber er verneint ebenso das Ich. In der höchsten Wahrheit existieren beide nicht, aber wir haben zuerst eine Illusion als hätten wir beide.


    So wird in der Pali-Literatur, in „Vimana Vaththu“, schon der Astralkörpr mehrfach erwähnt (gibt es noch mehr Beispiele?). In der Hermetik wird die Seele auf die Weise erklärt, daß diese nach dem physischen Tode noch eine Zeitlang auf der Astralebene weiterlebt, dort stirbt und sich in die fünf Naturelemente auflöst. Die Seele ist somit zusammengesetz, hat keine eigene Existenz und deshalb deckt sich diese hermetische Beschreibung durchaus mit jener des Buddhismus.


    Dann hätten wir natürlich noch den Geist. Aber auch dieser ist unbeständig, äußerst kurzlebig (eine Trillion pro Sekunde) und fließt wie ein Strom. Aber dennoch beherrscht der Geist die Welt und das Leben, weil er die stärkste Kraft verkörpert. Ferner sei der Geist eine Kombination von Bewußtsein und den geistigen Faktoren, deren Gesamtzahl laut Abhidhamma 121 ergibt. Das sind die unterschiedlichen Zustände des Geistes.


    Mag man vielleicht sagen, daß es der Geist ist, der von Existenz zu Existenz wandert, was ist aber dann, wenn Nibbana erreicht wird? Denn Nibbana ist frei von Geist; laut Abhidhamma.




    Was bleibt also übrig? Ich denke, diese Frage erübrigt sich wahrscheinlich erst dann, wenn man die endgültige Befreiung erreicht hat. Oder? :shrug:

    Theravada, Mahayana hin oder her... Das Rezitieren des Namens Avalokiteshvara in manch einer Situation hat meinen Geist jedenfalls sehr beruhigt.


    Gelesen habe ich darüber das erste Mal in dem Buch "Den Erleuchtungsgeist erwecken" von Sheng Yen. Dieser war ein waschechter Chan-Meister, seltsamerweise ist das Thema dieses Buches aber reines Pali-Gebiet: Bodhipakkhiya (sanskrit Bodhipakshika)!

    Gut, man merkt, daß er dieses Werk schrieb nicht ohne des Öfteren seine Mahayana-Brille aufgesetzt zu haben, aber das ist auch egal. Wichtig ist was hilft.

    Ich sehe, daß meine Aussage zu einem kleinen Missverständnis geführt hat.


    Jene Auffassung war nämlich mehr in einem traditionellen und historischen Konsens gemeint. Sie war nicht unbedingt darauf ausgerichtet, wie der heutige Dalai Lama es sich so einrichtet.

    Michael von Brück schreibt auf Seite 145 in dem Buch „Religion und Politik in Tibet“, daß bereits im Pali-Kanon tantrische Elemente zu finden sind. Allerdings benennt er keine genauen Quellen.


    Zwar gibt es Stellen, die von übersinnlichen Kräften, Fähigkeiten etc. Buddhas und seiner Schüler im Pali-Kanon berichten, konkrete tantrische Anweisungen konnte ich selbst bisher zumindest keine finden.


    Für jegliche Hinweise wäre ich sehr dankbar.