Posts by Germania

    Wo genau kannst du denn meiner Argumentation nicht folgen?

    Kurz gesagt, das menschliche 'Ich' mit profanen Dingen vergleichen halte ich, was die menschliche Würde angeht, für unangemessen.

    Ich nicht. Im Gegenteil. Viele Weise sprechen bewusst in einfacher Sprache. So einfach wie möglich, so kompliziert wie unbedingt nötig. Ich glaube nicht, dass Buddha an diesem Vergleich etwas auszusetzen gehabt hätte. Wir müssen hier doch nicht zeigen, welches Wissen wir haben, es geht doch hier im Forum um die jeweilige Sache an sich (dachte ich zumindest?)


    Und nein, Buddha hat selbstverständlich diesen Vergleich nie verwendet, weil er damals, 500 Jahre v. Christus, nicht wissen konnte, was ein Auto ist :lol:

    Das 'Ich' mit einem Auto zu vergleichen ist ja ein ziemlich verdummende Ansicht, der Mensch, das Lebewesen ist nun mal keine Maschine und das macht das Wesen aus. Das menschliche 'Ich' gibt es nur im Leben. Jetzt würde die Definition von Leben folgen, aber das kann jeder selbst bei Buddha nachlesen.

    Ich finde den Vergleich anschaulich. Warum soll das verdummend sein? Verdummend kann nur etwas sein, was der Empfangende zulässt, mit sich machen lässt. Ich lese den Tag über viele Nachrichten, über die ich innerlich den Kopf schüttele. Auf die Idee, dass sie mich verdumme könnten, bin ich nie gekommen. Dafür bin ich wohl zu wenig leichtgläubig ;)

    Dazu wäre es m.E. hilfreich, wenn du an der Einstellung, die du gegenüber diesen Leuten womöglich entwickelt hast (nervige Störer deiner wohlverdienten Ruhe,...), arbeitest.

    Also führt der Weg zunächst über die innere Akzeptanz der Nachbarn nebst ihrer (unvermeidlichen) Geräusche, versuche, dich in sie einzufühlen - ist ja auch nicht toll, im Schichtdienst zu arbeiten und nachts zu duschen etc. .

    Netten Menschen gegenüber, die man mag, entwickelt man - quasi automatisch - schon viel leichter Toleranz, stört sich weniger an deren Geräusch-Emissionen....

    Da liegt der Hase im Pfeffer..... Ja, leider ist es so, ich lehne die "neuen" Mieter, die hier seit 5 Jahren wohnen, innerlich ab. Der Schock war zu groß, als sie einzogen, und noch in zwei verschiedenen Zimmern nachts ein- und ausgehen. Ich zog seitdem nachts mehrfach um, von einem SZ ins andere, und zurück, je nachdem, wo gerade Ruhe ist. Das hat sich glücklicherweise insgesamt etwas beruhigt. Allerdings - ohne meine Ohrstöpsel ginge wirklich nichts, ich wäre tatsächlich nicht arbeitsfähig unter solchen Umständen... Habe mir angepasst aus Silikon gekauft, für knapp 100 €.... So kann ich wenigstens schlafen.


    An der Akzeptanz arbeite ich. Danke für die mitfühlenden Worte!! :hug:

    Danke Tai, das klingt interessant, ich werde es ausprobieren. Es funktioniert auch jetzt schon, wenn ich einer zielgerichteten geistigen Tätigkeit nachgehe, dann gerät der "Lärm" in den Hintergrund. Nur in der Stille, besonders nachts, wenn ich schlafe, ist eben nichts da, was die Störgeräusche abhält. Sie dann ignorieren zu können, das wird vermutlich noch ein weiter Weg...

    Wenn Geräusche zu Tönen werden, dann stören sie oder sind willkommen.

    Wenn Geräusche als Geräusche erkannt werden, kann man die notwendigen Töne beachten und die Geräusche vergessen.

    Man muss üben, Signale von Tönen und Geräuschen zu unterscheiden, nur so sind Signale Auslöser der hilfreichen Handlungen.

    Wer Signale, Töne, Geräusche nicht trennen kann, verliert sich schnell in Leiden an Geräuschen.

    Quelle: Qualia

    Danke für die Verse. Ich werde darüber nachdenken.... Signale sind für mich dazu da, auf- bzw. wachzurütteln, um Schlimme(re)s zu verhindern. Vielleicht verwechsle ich tatsächlich viele von außen kommende Geräusche mit Signalen, das ist gut möglich. Aber nicht jedes Geräusch ist ein Signal. Möglich dass das noch aus der Zeit meiner Mutterschaft übrig geblieben ist. Eine Mutter hört auf jedes Geräusch ihres Kindes, auch im Schlaf.

    Ich kenne dergleichen erst recht nicht, bräuchte aber zum Lesen Ruhe.... Ich kann mich sonst ja nicht einmal auf das Buch konzentrieren.... ;)

    Ich bin diesem Forum beigetreten, weil ich die Thematiken äußerst interessant und auch hilfreich für das eigene Leben finde. Mit dem Thema Buddhismus habe ich mich bisher nur oberflächlich beschäftigt, allerdings sehr oft mit allgemeinen Lebenseinstellungen, Psychologie, Philosophie, Naturwissenschaft und anderen Lebensfragen.


    Ich wüsste gerne Eure Erfahrungen mit folgendem Sachverhalt und würde mich über Tipps freuen:


    Wie kann man es schaffen, seinen Frieden zu finden mit der (Um-)Welt, zur Ruhe zu kommen, frei zu werden von Erwartungen, vermeintlichen Bedürfnissen in einer Umwelt bzw. Umgebung, die die zu findende Ruhe ständig stört?

    Viele Gurus sind in die Einsamkeit gezogen, um ungestört meditieren zu können, fernab des menschlichen Treibens.


    Ist es überhaupt möglich, im Alltag, in gewöhnlichen Wohnumgebungen, zu diesem Frieden zu finden? Kann man es schaffen (und wie?), die eigenen Aggressionen zu überwinden, die sich, zumindest bei mir, unwillkürlich einstellen, wenn ich wieder und immer wieder vom Lärm der Nachbarn gestört werde, zu jeder Tages- und Nachtzeit? Ich gebe zu, das fällt mir schwer, und meine Gedanken sind dann oft alles andere als friedlich... }:-) :( zumal ich generell sehr lärmempfindlich und schreckhaft bin (Silvester ist die Hölle für mich) und ein sehr gutes Gehör habe.

    Leider geht es mir wie vielen anderen Menschen im Land - ich bin auf mein Angestelltenverhältnis angewiesen, und diese Arbeitsplätze sind nunmal selten auf dem Land. Ein Haus weitab des städtischen Trubels kann ich mir nicht leisten, und die Fahrerei hin und her ist für mich auch nicht erstrebenswert.

    Ich helfe mir praktisch mit Ohrstöpseln, mit der Folge, immer wieder Entzündungen zu bekommen, aber das nur am Rande... Ein Umzug könnte Besserung bringen, aber das weiß man eben nie zuvor, es könnte auch noch schlimmer werden..

    Eine Einstellung wie: "Danke, dass du mich geweckt hast um 2:30 Uhr, so merke ich, dass ich noch lebe" kann ich einfach nicht verinnerlichen, zumal ich in der Folge mind. 1 Stunde wach liege und für meinen Job fit sein muss. Der Wecker klingelt unbarmherzig trotzdem zur selben Zeit...


    Es gibt eine Anleitung, Schmerzen zu bewältigen, indem man sich kühle Farben vorstellt. So etwas Ähnliches bräuchte ich gegen Lärm. Mein Ziel wäre, ihn einfach zu überhören, auszublenden, das würde mein Leben und auch meine Gefühle und Einstellungen zu den Nachbarn erheblich verbessern.


    (Zur Erläuterung: Es sind bauliche Mängel, die zu diesem Lärm führen, und die Schichtarbeit beider Personen über mir (auch noch abwechselnd und zu verschiedenen Zeiten). Sie machen vermutlich nicht bewusst Lärm, allein das Laufen auf dem ungedämmten Fußboden hört sich so an, als ob es im eigenen Zimmer stattfindet. Ich verstehe auch jedes Wort, was geredet wird. Die Ansprache auf dieses Thema bzw. eine Aussprache mit den Nachbarn hat stattgefunden und zu nichts geführt.)


    Ich bin jedenfalls gespannt, ob hier jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat und einen Weg gefunden hat, damit besser umzugehen! :heart: Mir ist bewusst, das ist ein sehr praktisches Thema und vielleicht nicht richtig platziert hier, dafür entschuldige ich mich.

    Die christliche Maxime, auch noch die andere Wange hinzuhalten, habe ich jedenfalls noch nie für hilfreich gefunden.

    Das Ich-Bewusstsein könnte ein Phänomen sein, dass durch eine bestimmte Konfiguration von Hirnarealen und entsprechenden Fähigkeiten wie Sprechen, Seh-Bewusstsein, Hör-Bewusstsein, Fühl-Bewusstsein, Schmeck-Bewusstsein, Riech-Bewusstsein, Denken und motorische Fähigkeiten wie Greifen, etc... entsteht. Das finde ich das am meisten einleuchtende Argument für die Existenz eines Ich bzw. eine sehr gute Erklärung wie ein Ich-Bewusstsein entstehen konnte.


    Hm, das Ich ist offensichtlich abhängig von dieser körperlichen und geistigen Zusammensetzung. Indem ich etwas sehe, höre, denke usw., existiere ich. Ohne etwas mit den sechs Sinnen wahrzunehmen würde ich nicht existieren, es sei denn, ich könnte mich ohne Sinne selber wahrnehmen, dann wäre ich unabhängig von Körper/Geist. Kann ich aber nicht. Das Ich-Bewusstsein ist demnach bedingt durch eine bestimmte Konfiguration, wenn sie entsteht, entsteht auch das dementsprechende Ich-Bewusstsein.

    Und es ist die Wahrnehmung des Abgegrenztseins von allen Dingen. Damit beginnt, laut Meinung einiger Denker und auch von Alan Watts, das Leid des Menschen.


    Die Illusion des Ich
    Die Illusion unseres Egos besteht darin, zu glauben, dass es mit seinen Gedanken, Gefühlen, Hoffnungen das Maß aller Dinge sei. Dieser materialistischen…
    www.jastram-buecher.de

    Bei der Anthroposophie gibt es eine Übung, bei der man sich hinsetzt und denkt, wie man sich beobachtet, während man gerade einen Tisch denkt. Es ist eine schwere Übung und es ist viel Training notwendig um das zu schaffen. Es ist ein Beispiel dafür, dass das Gehirn in der Lage ist, sich beim Denken zuzuschauen. So gibt es also innere Wahrnehmungen, die unabhängig sind von den äußeren Sinnen, es ist die Innenwahrnehmung. Diese bildet das Ich-Bewusstsein und das Ich-Unbewusste. Die Äußerlichkeiten dienen nur zur Ablenkung und zur Illusion.

    Diese Übung ist auch sehr hilfreich bei Gedanken, die sich im Kreise drehen und die man nicht los wird. Beobachte Dich selbst und stelle fest, ach, ich denke mal wieder dies und jenes, damit setzt du dich darüber und kannst die Schleife durchbrechen. Mir hat das schon oft beim Einschlafen geholfen.

    Zu einem großen Teil, ja, denke ich. Aber nicht allein und nicht losgelöst.

    Meine Erfahrung ist - das meiste denken wir tatsächlich mit unserem Gehirn. Aber auch unsere Organe können Emotionen und z.B. Träume beeinflussen. Ich z. B. träume schlechter, wenn ich Alkohol getrunken habe, wenn ich zuviel gegessen habe oder wenn Vollmond ist. Die Träume sind bekanntlich das Produkt des Gehirns - aber die Einflüsse sind doch enorm, das Gehirn ist niemals losgelöst vom restlichen Körper. Daher auch der Spruch von der körperlichen Gesundheit, die auf die geistige wirkt.

    Aber alles ist LEBEN, Existenz!

    Was den Blob betrifft - ob das Intelligenz ist oder eine Art Nerven, genetisch superangepasst und hochentwickelt über die Jahrtausende, das wird man vielleicht irgendwann einmal herausfinden.

    Das Huhn, das einen Wurm isst, weiß nicht, dass das ein Wurm ist, also ein Lebewesen wie es selbst. Wie der Wurm auch nicht weiß, dass ein Huhn ein Lebewesen ist.

    Woher weiß man das?

    Mal unterstellt, dass es so ist, da das Huhn ja ein wirklich kleines Gehirn hat... ;) - dann hat der Mensch mit seinem Bewusstsein den "Fluch" (?), sich über sein Essen auch noch Gedanken machen zu müssen... (Sarkasmus aus).

    Nun ist allerdings erwiesen, dass die Entwicklung des Menschen und seines Gehirns eng mit dem Fleischkonsum in Verbindung gebracht werden kann. Ohne dieses hochwertige Eiweiß wäre der Mensch nicht imstande gewesen, zielgerichtet zu denken, Zusammenhänge zu erkennen, da sein Gehirn klein geblieben wäre. Das Gehirn ist durch das höhere Angebot an Eiweiß gewachsen.

    Nun frage ich mich - wenn der Mensch, der seit ewigen Zeiten Allesfresser ist, nun diesen für ihn wichtigen Baustein in der Ernährung weg lässt, was passiert dann langfristig mit ihm? Die menschliche Verdauung ist ja durch die Evolution auch "vererbt."


    Die Frage nach den Pflanzen: Sicherlich fühlen Pflanzen anders als Tiere, sie reagieren, aber vermutlich empfinden sie keinen Schmerz.


    Was nun den Buddhismus angeht, so ist das tatsächlich schwierig. Ein guter Buddhist, der kein Begehren kennt, müsste theoretisch gar nichts essen. Geht aber nicht, da er ja dennoch ein Lebewesen aus Fleisch und Blut ist.


    Das Leben auf der Erde ist Fressen und Gefressen werden. Wir als Menschen können wählen, solange es uns gut geht und Auswahl vorhanden ist. Der Eskimo im Iglo wird ohne seinen Fisch nicht überleben, ebenso wenig wie Menschen, die in den Anden auf den Bergen leben, wo nichts wächst, ohne ihre Bergziegen (bin mir nicht sicher über die Tierart) nicht satt werden.


    Vegetarische Ernährung ist somit eine Art Luxus. Wer es sich leisten kann, zu wählen, und ein solch breites Angebot an vegetarischen Speisen hat wie wir in dieser Zeit, kann das natürlich tun. Den Nährstoffmangel, der mit fleisch- und fischloser Ernährung eintritt, kann er ggf. mit Nahrungsergänzungsmitteln ausgleichen.

    Ich für meinen Teil halte Bewusstsein für einen natürlichen Wachstumsvorgang, der höher entwickelten "Tieren" wie dem Menschen eigen ist. Es ist m. E. eine Verknüpfung im Gehirn, die uns erkennen lässt - uns selbst und unsere Stellung in der Welt. Bei Gehirnschäden, Geisteskrankheiten, Alzheimer, Demenz usw. verändert sich dieses Bewusstsein, es ist also nichts Statisches.

    Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass Tiere (z. B. Affen) eine Art Bewusstsein haben, in Abstufungen, je nach Grad ihrer Entwicklung. Jedenfalls würde ich das nicht gänzlich ausschließen. Ich glaube auch nicht, dass allein die Sprache Voraussetzung hierfür ist.