Ich bin diesem Forum beigetreten, weil ich die Thematiken äußerst interessant und auch hilfreich für das eigene Leben finde. Mit dem Thema Buddhismus habe ich mich bisher nur oberflächlich beschäftigt, allerdings sehr oft mit allgemeinen Lebenseinstellungen, Psychologie, Philosophie, Naturwissenschaft und anderen Lebensfragen.
Ich wüsste gerne Eure Erfahrungen mit folgendem Sachverhalt und würde mich über Tipps freuen:
Wie kann man es schaffen, seinen Frieden zu finden mit der (Um-)Welt, zur Ruhe zu kommen, frei zu werden von Erwartungen, vermeintlichen Bedürfnissen in einer Umwelt bzw. Umgebung, die die zu findende Ruhe ständig stört?
Viele Gurus sind in die Einsamkeit gezogen, um ungestört meditieren zu können, fernab des menschlichen Treibens.
Ist es überhaupt möglich, im Alltag, in gewöhnlichen Wohnumgebungen, zu diesem Frieden zu finden? Kann man es schaffen (und wie?), die eigenen Aggressionen zu überwinden, die sich, zumindest bei mir, unwillkürlich einstellen, wenn ich wieder und immer wieder vom Lärm der Nachbarn gestört werde, zu jeder Tages- und Nachtzeit? Ich gebe zu, das fällt mir schwer, und meine Gedanken sind dann oft alles andere als friedlich...
zumal ich generell sehr lärmempfindlich und schreckhaft bin (Silvester ist die Hölle für mich) und ein sehr gutes Gehör habe.
Leider geht es mir wie vielen anderen Menschen im Land - ich bin auf mein Angestelltenverhältnis angewiesen, und diese Arbeitsplätze sind nunmal selten auf dem Land. Ein Haus weitab des städtischen Trubels kann ich mir nicht leisten, und die Fahrerei hin und her ist für mich auch nicht erstrebenswert.
Ich helfe mir praktisch mit Ohrstöpseln, mit der Folge, immer wieder Entzündungen zu bekommen, aber das nur am Rande... Ein Umzug könnte Besserung bringen, aber das weiß man eben nie zuvor, es könnte auch noch schlimmer werden..
Eine Einstellung wie: "Danke, dass du mich geweckt hast um 2:30 Uhr, so merke ich, dass ich noch lebe" kann ich einfach nicht verinnerlichen, zumal ich in der Folge mind. 1 Stunde wach liege und für meinen Job fit sein muss. Der Wecker klingelt unbarmherzig trotzdem zur selben Zeit...
Es gibt eine Anleitung, Schmerzen zu bewältigen, indem man sich kühle Farben vorstellt. So etwas Ähnliches bräuchte ich gegen Lärm. Mein Ziel wäre, ihn einfach zu überhören, auszublenden, das würde mein Leben und auch meine Gefühle und Einstellungen zu den Nachbarn erheblich verbessern.
(Zur Erläuterung: Es sind bauliche Mängel, die zu diesem Lärm führen, und die Schichtarbeit beider Personen über mir (auch noch abwechselnd und zu verschiedenen Zeiten). Sie machen vermutlich nicht bewusst Lärm, allein das Laufen auf dem ungedämmten Fußboden hört sich so an, als ob es im eigenen Zimmer stattfindet. Ich verstehe auch jedes Wort, was geredet wird. Die Ansprache auf dieses Thema bzw. eine Aussprache mit den Nachbarn hat stattgefunden und zu nichts geführt.)
Ich bin jedenfalls gespannt, ob hier jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat und einen Weg gefunden hat, damit besser umzugehen!
Mir ist bewusst, das ist ein sehr praktisches Thema und vielleicht nicht richtig platziert hier, dafür entschuldige ich mich.
Die christliche Maxime, auch noch die andere Wange hinzuhalten, habe ich jedenfalls noch nie für hilfreich gefunden.