fotost:
ich habe Deinen Text von 10:25 jetzt 3x durchgelesen und verstehe es immer noch nicht. Hast Du da an einigen Stellen ein 'nicht' ausgelassen?
Schade, dass ich mich unverständlich ausgedrückt habe. Ich habe kein fehlendes "nicht" gefunden. Vielleicht ist einfach die Perspektive komisch?
Ich versuche zu verstehen, warum es Dogmen gibt und wozu sie dienen ohnen jetzt dafür oder dagegen zu argumentieren.
Die normale Perspektive zum Thema Dogma ist ja "Hilfe, das will mir jemand etwas vorschreiben".
Aber das hilft ja wenig, um deren Entstehung zu verstehen. Ich glaube Dogmen enstehen aus der Bedürfnis, der Entstellung und Verwässerung der Lehre entgegenzuwirken. Und aus dem daraus folgenden Bedürfnis, sich abgrenzen zu müssen.
Meine "Liste komischer Aussagen" sollte nur verdeutlichen, dass man lles Möglche als Buddhismus deklarieren kann - richtiges wie falsches. Und dass, es da dann wichtig sein, kann das voneinander zu trennen.
Ich sehe die Enstehung von Dogmen so: Man nimmt sich einige Lehrmeinungen und definiert alle als "rechtsgläubig", die sich dazu bekenennen und alle als nicht-rechtsgläubig, die das nicht tun. Dogmen sind diejenigen Lehrmeinungen, durch die man sich definiert. (das bedeutet ja nicht, dass es noch andere Lehrmeinungen gibt, mit denen man flexibel und locker umgehen kann)
Das ist ein wichtiger sozialer Prozess. Auch in der Piratenpartei muss ja z.B geschaut werden, welche Mitglieder mit welcher Weltanschauung im Rahmen der Partei ok sind und gegen welche Positionen man als unvereinbar mit einer Mitgliedschaft einstuft. Der Staat muss sich überlegen welche Parteien gewählt werden dürfen und welche "verfassungfeindlich" und auszugrenzen sind.
Und auch im Buddhismus braucht es Ausgrenzung: So hatte Dalai Lama hatte ja schon mal das Problem, dass er dem Chef der Aum-Sekte, die damals sehr buddhitisch aufrate, Empfehlungschreiben mitgab. Mit den Giftgasanschlägen wurde dass, dann ein wenig peinlich.
Weil Dogmen der Abgrenzung und Ausgrenzung dienen, mögen wir sie nicht. Aber dann jammern wir doch wieder, weil sich irgndwer nciht so gut abgrenzt hat. Die buddhitischen Gruppe von Missbrauchsstrukturen. Oder z.B dass sich die Grünen nicht genügend von pädophilen Gruppen abgregrenzt haben, die Linken nicht vom Stalinismus und die Katholiken nicht von ihren Holocausleugner. Da wünschen wir und dann wieder so Klauseln um die draussen zu halten.
fotost:
Ein guter Lehrer wird seine Lehrinhalte (seine vertretene Lehrmeinung) natürlich ändern, wenn sich die Erkenntnislage geändert hat. Bei einem Dogmatiker bin ich mir da nicht so sicher.
Weil es in der Dogmatik ja um Abgrenzung geht, macht es Sinn dass da nur grundlegende Sachen behandelt werden. Also alles, was Grund für einen Ausschluss ist.
fotost:
Danke für den Hinweis auf das Buddhistische Bekenntnis der BDU. Damit lebe ich gern und zufrieden. Dogmen sind es für mich nicht.
Wir sollten das Buddhistische Bekenntnis der BDU hier im Forum häufiger zitieren. Es ist eine wirklich gute Zusammenfassung einer allen buddhistischen Schulen gemeinsamen Grundlage.
Es hat so eine ähnliche Funktion. Wenn du als Gruppe oder Einzelperson der DBU beitreteten willst, dann muss du dich dazu bekennen. Du kannst nicht sagen, "ich bin aber bei einer Gruppierung, die den edlen achtfachen Pfad als ablehnt, können wir das da rausstreichen".